Ferienarbeit

2018-04-04 14.05.11.jpgDa wir ja alle sooo viele Wochen im Jahr frei haben, können wir diese Zeit ja mal nutzen… Ich nutze sie gerade zum Bewerten eines Lehrwerks, da wir im Kollegium nach grundlegenden Veränderungen an der Schule unser Deutschlehrwerk mal auf den Prüfstand stellen. Eine kleine Arbeitsgruppe hat deshalb Kriterien gesammelt und sortiert und will damit drei neue und das bisherige Lehrwerk mal möglichst neutral „begutachten“. Mein Beitrag ist – oh Wunder – das Lehrwerk Jo-Jo von Cornelsen, das ich als Mitautorin und Referentin ziemlich gut kenne. Die aktuellen „Bausteine“ müssen sich außerdem noch mit „Zebra“ und „Flex und Flora“ messen.

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Wie sind eure Erfahrungen mit Deutsch-Lehrwerken? Mögt ihr etwas empfehlen oder von einem Werk abraten? Ich nehme gerne euer Lob oder eure Kritik mit in unsere Runde!

Auf Nachfrage ergänze ich diesen Artikel hiermit um die Liste, die wir in unserer Gruppe zusammengestellt haben. Sie basiert z.T. auf einer laaangen Auflistung von Dagmar Wilde, die ihr hier finden könnt. Und hier die (editierbare) Datei: Kriterien für die Wahl unseres Deutschlehrwerkes

Beste Grüße,
Katha

28 Gedanken zu „Ferienarbeit

  1. Hallo Katha, das ist echt spannend! Wir versuchen nach den Ferien auch zu entscheiden, wie wir weitermachen. Deine Liste finde ich spannend. Aber manches find ich ganz schön schwer zu beschreiben. Wie geht es dann bei euch weiter, wenn die Tabelle ausgefüllt ist? Bei uns gab es seit Jahren keine richtige Schulbuchentscheidung mehr und scheinbar auch kein klares Prozedere.
    Würd mich über eine Antwort freuen!
    VG Anni

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    1. Liebe Anni,
      wir sind gerade noch beim Füllen, aber so soll es weitergehen: Wir haben die Kollegen die Kriterien gewichten lassen, um einen Einblick zu bekommen, was allen wichtig ist und nicht nur uns Vieren. Danach werden wir dann die Tabelle zur Präsentation vermutlich anordnen, also die am wichtigsten befundenen Zeilen ganz oben und die anderen darunter. Dann werden wir die vier Werke nochmal kurz vorstellen und „verteidigen“ und dann eine Abstimmung im Gesamtkollegium herbeiführen. Da ja eh fast jeder Deutsch erteilt, macht das mehr Sinn als eine Fachkonferenz einzuberufen.
      Hoffe, das hilft dir so estmal weiter. Ich versuche, dann vom Prozess weiter zu berichten…
      LG, Katha

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  2. Hallo!
    Wir arbeiten bei uns nur in Klasse 1 mit dem ABC der Tiere, weil wir die Methode zum Lesenlernen super finden. In Klasse 2-4 arbeiten wir mit Jo-Jo, weil in dem Lehrwerk der Anspruch höher ist, als beim ABC der Tiere und frühzeitig mit FRESCH angefangen wird.
    Ich muss aber sagen, dass ich auch mit Jo-Jo nicht so richtig glücklich bin. Ich finde die Aufgaben oft viel zu einfach. Gerade bei den Rechtschreibaufgaben müssen die Kinder meistens nur in irgendeiner Form abschreiben. Ich habe oft das Gefühl, dass die Kinder die Aufgaben gut bearbeiten zu können, ohne eigentlich das zu verstehen, was die Aufgabe üben will.
    Ich wünsche Euch viel Erfolg bei der Auswahl des Buches!

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  3. Wir haben uns gerade für die Mildenberger Silbenfibel entschieden, da wir gerne mit einem klassischen Leselehrgang starten möchten. Im Mittelpunkt steht hier die Silbenmethode, die auch beim Schreiben im Arbeitsheft angewendet wird. Unterstützt werden die Übungen durch Lautgebärden. Darüber hinaus war ein wesentlicher Entscheidungsgrund das vielfältige Differenzierungsmaterial, das zur Verfügung steht (z.B. dreifach differenzierte Arbeitsblätter und Lesetexte, Arbeitsmaterial zum sinnentnehmenden Lesen, Material für Schwungübungen, Druckschriftlehrgang) und die guten Erfahrungen, die KollegInnen in den letzten zwei Jahren mit diesem Lehrgang gemacht haben.
    Liebe Grüße, Andrea

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    1. Danke, Andrea. Die haben wir schon hinter uns. Wortschatz, Anspruch, Umfang und die ausbleibenden Erfolge bzgl. der Lesekompetenz (VERA…) waren Gründe.
      Mein Sihn lernt jetzt aber auch damit. Viel Erfolg euch!
      Katha

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      1. Oh, das hört sich ja nicht so gut an… Dann bin ich mal gespannt – die Alternative wäre die Blaue Fibel von Volk und Wissen gewesen…

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    1. Kur und bündig: Lernwörter 😉
      ..jede Woche gibts 1 – 2 LW – so können die Kinder von Anfang an Sätze schreiben. Anhand des LW wird dann ein bestimmter Buchstabe des Wortes gelernt.
      In „Startklar mit Pino“ (gibts bei uns jetzt glaub ich 2 Jahre) beginnt es mit den LW „Pino“ (Buch-Maskottchen) und „ich“ bzw. der Buchstabe Ii.
      Ich werde wahrscheinlich trotzdem einiges von Karibu einfließen lassen, da sich bei meinen jetzigen Kids einiges von der 1. wirklich gut eingebrannt hat.

      Bei uns gibts auch ein Zebra, gefällt mir gar nicht. Wäre interessant, wie ähnlich sich die sind 🙂

      LG

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  4. Sehr spannend! Mich würden ja mal eure Kriterien interessieren, weil ich meist nur bis zu „kann ich nicht gut mit arbeiten“ komme. Wir arbeiten in der 1 mit der Fibel von Volk und Wissen. In der 2-4 haben wir viele Vertreter der Sprachfreunde und einige Piri-Kollegen. Die Fibel und die Sprachfreunde finde ich wirklich schlimm. Aber genau erklären, warum, kann ich eben nicht. Ab nächsten SJ sollen wir uns auf ein LW einigen. Ich befürchte schlimmes 🙈

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    1. Liebe(r) The,
      ich habe die Liste mal im Artikel ergänzt. Viele Kriterien stammten von der Homepage von Dagmar Wilde, deren Liste aber zu lang für uns war. Aber laut ihrer Lizenzangaben kann ich euch meine Variante anbieten…
      Für mich war es grundlegend, diese Entscheidung auf solide Füße zu stellen, um dem „gefällt mir“ und „mag ich nicht“ entgegen zu wirken.
      LG, Katha

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      1. Vielen Dank für die Liste!! Mir ist dieses „gefälllt mir“ auch zu wenig. Was mir grad auch in den Kommentaren mal wieder auffällt: am Ende entscheidet sicher auch die Arbeitsweise des/ der einzelnen LehrerIn über die sinnhaftigkeit eines Werkes. Auch deshalb finde ich dieses „wir arbeiten alle mit dem gleichen Buch“ suboptimal. Ich verstehe die Gründe, die dafür sprechen und fühle mich gleichzeitig…eingeengt.

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      2. Gerne!
        Ich selbst würde am liebsten ganz ohne Lehrwerk arbeiten und denke auch, dass sicher verschiedene Lehrertypen am besten mit verschiedenen Büchern arbeiten könnten.
        Ich sehe aber (inzwischen) auch die Notwendigkeit, an einer Schule ein einheitliches Werk zu nutzen: Klassenwechsel, die Hausaufgabenbetreuung und das gemeinsame Planen, Arbeitspläne etc. werden sonst erst so richtig kompliziert…
        LG, Katha

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  5. Ich habe bisher Erfahrungen mit Flex und Flora in Klasse 3/4 und für die Jahrgänge 1/2 mit Einsterns Schwester oder ABC Lernlandschaft gemacht.
    Flex und Flora finde ich, solange man nur die Hefte „Sprache untersuchen“ und „Richtig schreiben“ nutzt durchaus einsetzbar, aber vielfach sehr verkürzt und thematisch viel zu wenig eingebettet in die Alltagswelt der Kinder. Auch die Handreichung mit den Vorschlägen gefällt mir nicht wirklich. Dennoch behandelt es die grundlegenden Themen und gibt gute Orientierung eine gewisse Sicherheit für die Kinder.
    Mein Herz schlägt jedoch für das uneinheitliche Arbeiten und demzufolge für die ABC-Lernlandschaft. Es ist ungemein spannend zu beobachten, was die Kinder durch diese verschiedenen Angebote für Ideen und Übungsformen finden. Die Lernerfolge sind teilweise hervorragend und ich habe deutlich mehr das Gefühl, dass die Kinder sich intensiver mit den Inhalten befassen. Es erfordert nur sehr viel Organisation und den Mut dieses Sicherheit der gleichen Hefte bei allen Kindern aufzugeben.
    Gegenwärtig verwende ich, durch Konferenzbeschluss, eine Mischform und lasse in Klasse 1/2 die Einsterns Schwester Hefte quasi nebenbei erarbeiten und mache den für mich vertiefenden Unterricht über zusätzliche Freiarbeitsmaterialien, freies Schreiben etc. Die Kinder finden diese Arbeitsform sehr spannend, da sie in den freien Elementen sehr intensiv an konkreten Problemen arbeiten und in den Einstern-Heften sich entspannt ohne größere Schwierigkeiten abarbeiten können. Ich finde es persönlich sehr spannend, dass dieser Punkt, der mein größter Kritikpunkt ist, für die Kinder bedeutsam ist. Sie wollen Halt haben, den sie tendenziell relativ leicht bewältigen. Mir sind die Aufgaben zu stumpf, zu gleich, teilweise zu inhaltsleer in den ersten beiden Jahrgängen, da besonders die Buchstabeneinführung furchtbar eintönig ist. Die Kinder mögen es aber als einen Teil, die Ergebnisse sind völlig zufriedenenstellend, also bin ich auch zufrieden 🙂

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    1. Lieber Patrick,
      viiielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Das hilft uns bzgl. FLex und Flora ja auch schonmal weiter.
      Danke,
      Katha

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      1. Liebe Katha,
        noch als kurze Zusatzbemerkung. Ich finde es auch übel, dass man die Hefte bei Flex und Flora quasi durch den günstigen Paket immer zusammen kauft und dadurch wieder Druck entsteht, weil ja schließlich alles bezahlt wurde. Rein rechnerisch kosten aber halt zwei Hefte 15 Euro und vier 21…
        Beste Grüße
        Patrick

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  6. Neues Lehrwerk aussuchen haben wir auch gerade hinter uns, allerdings nur für Klasse 1. Ihr scheint ja etwas zu suchen, was man für 1 und 2 nutzen kann, oder? Das macht es nicht leichter, finde ich.
    Gerade in Klasse 1 muss man sich ja grundlegend fragen welchen methodischen Ansatz man möchte, da gibt es finde ich die größten Unterschiede. Und wenn man dann das passende gefunden hat, heißt das ja nicht, dass einem das Material für die zweite Klasse auch gefällt…
    Wir haben uns letztlich für Tobi in Klasse 1 entschieden (also klassischer Leselehrgang, den wir dann noch durch Materialien zur Arbeit mit der Anlauttabelle/ freiem Schreiben ergänzen) .
    Von Klasse 2-4 ist es dann Flex und Flora, insofern kann ich dir dazu gerne was sagen.
    In Klasse 2 (und jetzt auch in 3) bin ich mit Flex und Flora gut zurechtgekommen. Sehr positiv finde ich die Differenzierung auf jeder Seite, die durchgehende Arbeit mit Rechtschreibstrategien (Symbole sind an FRESCH angelehnt) und dass man wirklich sowohl zur Einführung als auch zur Übung mehr als ausreichend Aufgaben hat. Mein Hauptkritik-Punkt: es ist insgesamt viel zu viel. In Klasse 2 hatten wir nur die Hefte „Richtig schreiben“ und „Sprache untersuchen“ und im Nachhinein denke ich, hätte mir das für Klasse 3 auch gereicht (da haben wir dann das ganze Paket, also 4 Hefte genommen). Ich finde auch, dass das Lese-Heft nur teilweise zum eigenständigen Bearbeiten geeignet ist. Da würde ich im nächsten Durchgang lieber mit einem anderen Leseheft ergänzen. Ein Extra-Heft zum Texte schreiben braucht m.E. kein Mensch.
    Ich würde Flex und Flora also durchaus nochmal nehmen, zumal die Kollegen auch in Klasse 4 gerne damit arbeiten. Eine echte Alternative wäre für mich Zebra, da habe ich gerade ein aktualisiertes Ansichtsexemplar bekommen und das gefällt mir richtig gut. Vor allem finde ich es optisch deutlich übersichtlicher (bei Flex und Flora ist es auf den ersten Blick doch immer ganz schön viel auf einer Seite, wobei die Kinder damit offenbar kein Schwierigkeiten haben…). Außerdem wäre es nur ein Heft und man müsste nicht ständig zwischen den Heften springen.
    Da warte ich jetzt aber erstmal mal ab, ob das für Klasse 3 und 4 auch nochmal überarbeitet wird, schaue mir an, wie das dann ausssieht und bringe das dann vielleicht mal ins Gespräch,,,,
    Falls du zu Flex und Flora noch was genaueres wissen willst, frag ruhig.

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    1. Liebe Katja,
      wir suchen für die komplette Grundschulzeit, jedoch nicht jahrgangsübergreifend. Zum Begutachten haben wir uns das Material für 1 und 2 angesehen, da man von der 2 ja hervorragend auf die 3 und 4 schließen kann, was das Konzept und Material angeht.
      Danke für deine Eindrücke – ich werde sie mitnehmen!
      LG, Katha

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  7. Hallo Katha,
    ich arbeite mit Zebra und finde es richtig gelungen. Das „Ballonheft“ arbeitet systematisch und ausführlich die Fresch Strategien durch (wie Anne schon geschrieben hat), was ich sehr gut finde.
    LG Herr Planet

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  8. Hallo, ich war gerade auf Fobis zu Jo-jo (hat mir gut gefallen) und Zebra (hat mir noch besser gefallen). Vergleich Klasse 2: Zebra geht im AH nach den Fresch-Strategien vor. Kapitelweise. Also ein Kapitel Silben schwingen, ein Kapitel ableiten, …. immer mit Übunge zu allen Wortarten. Das hat mir noch besser gefallen als Jo-Jo.
    Wir arbeiten mit Tinto :-/. Das ist inzwischen echt überholt. Die Neubearbeitung in Klasse 1reißt mich auch nicht vom Hocker. Ich würde gerne für meine 1 nach den Sommerferien Zebra anschaffen (das dürfen wir losgelöst von Tinto), muss aber hierfür meine Parallelkolleginnen noch überzeugen.
    Liebe Grüße, Anne

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    1. Liebe Anne,
      danke für deine Eindrücke von den Fortbildungen! Wann und wo warst du bei Jojo? Vielleicht haben wir uns da gesehen – ich mache ja viele Vorträge in NRW und NI…
      LG, Katha

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      1. Ich war in Münster! Da hat eine Lehrerin die FoBi gemacht, die selbst einfach nur begeistert von dem Werk war. Das hat man auch gemerkt.

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    2. Nachtrag:
      Ich muss noch dazu sagen (das finde ich nämlich sehr wichtig für ein Entscheidungskriterium): ich bin voll die Mathematikerin.
      Daher habe ich es gerne nicht so offen im Deutschunterricht. Vor allem ein Konzept zur Rechtschreibung finde ich wichtig. Nach langem Rumhampeln, vielen Methoden und Strömungen, finde ich Fresch für mich wirklich schlüssig. Das macht Jo-jo zwar auch, aber das sehr systematische Vorgehen bei Zebra würde mich sehr beruhigen.
      Wie gesagt, ich glaube, eine große Rolle bei der Auswahl eines Lehrwerkes für ein Kollegium spielt wirklich das individuelle Know Hof des Einzelnen im Fach. Wir haben eine solche Entscheidung gerade für ein Mathebuch hinter uns.

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  9. Sicher sehr spannend.
    Ich komme aus Österreich und ich hab das Gefühl, dass die Bücher (auch in M) nur so heraussprudeln. Hab im Sommer mein erstes komplettes „Radl“ hinter mir und hatte Karibu..denke, dass es so ist wie bei euch. Mir gefiel die Silbenmethode zwar wirklich sehr gut, aber vor allem in der 3. und 4. Klasse hat mir dann doch irgendwie einiges gefehlt. Im nächsten Schuljahr wage ich mich an ein Buch, welches an die Marion Bergk-Methode angelehnt ist und bin schon sehr neugierig wie das werden wird 🙂 .
    Ich finde nur, dass in vielen Büchern der Anspruch, vor allem in der 3./4. Klasse, immer mehr hinuntergeschraubt wird. Aber wie gesagt …in österreichischen Deutsch-Büchern.

    LG Stephanie

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    1. Liebe Stephanie,
      sicher ist Vieles ähnlich zwischen Österreich und Deutschland – viele Lehrwerke mit Überschneidungen in vielen Bereichen und viel zu viele Inhalte, die man mit den Kindern kaum schafft, weil man die Grundlagen so lange bearbeiten muss, bis sie sitzen…
      Danke für deine Anregungen!
      katha

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