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2018-05-01 14.56.57.jpg[Foto vom Flyer der Initiative s.u.]

Ich weiß gar nicht so genau, ob ich das lustig oder erschreckend finden soll, was mir da vor Kurzem in die Hände fiel: ein Flyer der Initiative „Familien-Schutz“, in dem es darum geht, die „Gender-Sexualkunde an Schulen [zu] stoppen [und] Elternrecht [zu] schützen“.
Mehrere Beispiele aus angeblichem Unterricht oder Dienstanweisungen werden aufgezählt, die nahe legen, dass wir in der Schule die Kinder dazu bringen wollen, die klassiche Vater-Mutter-Kind(er)-Familie zu diskreditieren, den Kindern ihre Geschlechtswahl freizustellen und sie schon frühkindlich zu sexualisieren und so weiter und so fort. Ich habe mich mal ein bisschen durch die Homepage gelesen, die ich hier nicht verlinke, weil ich keine technischen Zusammanhänge zwischen diesem seltsamen Gedankengut und meinem persönlichen Gedankengut herstellen möchte, aber ihr könnt ja mal draufschauen.

Interessant ist auch der maßgeblich Verantwortliche der Initiative (VisdP): Sven von Storch. Bei dem Nachnamen klingelten bei mir ein paar Alarmglocken und Wikipedia bestätitgte schnell, dass er der Gatte der AfD-Dame Beatrix von Storch ist. Da bekommt das ganze Gender-Problem ja gleich noch eine weitere pikante Note für mich.

Wenn ich solche Flyer sehe, geht mein Kopfkino los: diejenigen, die vor allem Fremden Angst haben und deshalb möglichst alles Fremde oder alles außerhalb der Norm verbieten lassen möchten, stürzen sich doch auf solche „fake news“ und Pseudofakten, die hier in den Raum geworfen werden. Was wird uns Lehrern da wieder unterstellt werden? Dass wir Kinder homosexuell machen oder dafür verantwortlich sind, wenn Jugendliche sich für Sexualität interessieren? Dass wir es nicht verteufeln, dass heute eben nicht mehr jedes Kind mit Mutti und Vati und Geschwistern aufwächst??

Ich weiß nicht, wie groß der Einfluss ist, den die von Storchs und Konsorten so haben, aber die aktuelle Berichterstattung der freien Medien (alias Lügenpresse) zeigt mir, dass es wieder sehr in Mode ist, andere Menschen wegen irgendwelcher Eigenschaften auszugrenzen, niederzumachen oder sogar anzugreifen. Ich sehe momentan extreme Parallelen zu den 1930er Jahren, als auch „das Alles“ ganz klein anfing…

Unser Arbeitsfeld in dieser Hinsicht ist so aktuell wie lange nicht und wir müssen wirklich die Augen offen halten, welche Meinungen unsere Schüler so mitbringen und die Eltern verbreiten…

Beste Grüße mit Gänsehaut,
Katha

6 Gedanken zu „?!?

  1. „Dass wir es nicht verteufeln, dass heute eben nicht mehr jedes Kind mit Mutti und Vati und Geschwistern aufwächst??“
    Das darf man uns aber doch gerne „unterstellen“…. (keine Angst, ich weiß, das hattest du so nicht gemeint). Denn genau darum geht es doch! Die Seite und das Gedankengut dort sind in der Tat gruselig. Schön auch das Argument dort, dass es ja soooo wenig Menschen beträfe und dehalb nicht nötig sei… Dabei ist doch genau das ein Pro-Argument. Gerade weil es wenige betrifft, brauchen diese besonderen Schutz. Wovor haben diese Menschen Angst? Was geht in diesen Köpfen vor? Was stellen die sich vor, was wir in den Schule anstellen? Glauben die ernsthaft, dass irgendein heterosexuelles Kind aufgrund von Kita-Erziehung oder Unterricht sagen wird: oh nein, Vater-Mutter-Kind-Familie ist was schlechtes, das mach ich besser nicht…???? Vorsichtshalber werde ich mal schwul???? Es geht doch nicht darum Kindern zu vermitteln welche Lebensweise besser oder schlechter ist, sondern ihnen Mut zu machen so zu leben, wie es für sie richtig ist. Und andere Lebensweisen nicht abzuwerten…. aber wem erzähle ich das hier…
    Danke jedenfalls für deinen Beitrag, das kann man so nicht oft genug sagen!
    LG Katja

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  2. Liebe Katha,
    danke für deine großartige politische Stellungnahme. Wehret den Anfängen, auch jeden Tag in der Schule.
    Charlie

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