Rezension: „Drei Wasserschweine brennen durch“

IMG_2507Titel: „Drei Wasserschweine brennen durch“
Verlag: dtv (hier klicken)
Autor: Matthäus Bär
Illustrationen: Anika Voigt
ISBN: 978-3-423-44435-4

Zum Inhalt:
Emmy, Raul und Tristan sind Wasserschweine und leben mit ihrer Herde auf einer Wiese in einem Zoogehege. Wasserschweine (Capybara) sind eher ruhige, gemächliche Tiere, die mit fressen und baden zufrieden sind. Nicht so unsere drei Freunde: sie entkommen mit einem Trick aus ihrem Gehege und beginnen, die Welt hinter dem Zaun, das Mehr, zu erkunden. Dabei lernen sie verschiedenste Tiere kennen, erfahren etwas über Geburtstage, gehen Tauschhandelsgeschäfte ein, nehmen (unfreiwillig) an einer Party teil und geraten sogar in ernsthafte Gefahr. Aber da diese Capybara keine gewöhnlichen sind, geht am Ende doch alles gut aus.

Meine Meinung:
Matthäus Bär ist ein tolles, lebhaftes Vorlesebuch gelungen, finden mein Neunjähriger und ich. Vom ersten Kapitel an hat uns die Geschichte in ihren Bann gezogen und jeden Abend vor dem Vorlesen haben wir uns genau darauf gefreut.
Tiere als Protagonisten bieten Kindern Identifikationsmöglichkeiten – und die finden sie hier u.a. in den drei charakterlich unterschiedlichen Wasserschweinen. Alle drei entwickeln sich im Laufe der Geschichte charakterlich weiter, ohne dass jemals irgendeine Eigenschaft als negativ oder unveränderbar dargestellt wird.
Was mir auch gut gefällt, ist die anspruchsvolle Ebene der Perspektive: aus ihrer bisher sehr begrenzten Sicht nennen und verstehen die Capybara Dinge oft anders und diese Art des Ausdrucks muss man als Kind erstmal verstehen. Das ist ziemlich amüsant, meint zumindest mein kleiner Sprachkünstler.
Die Illustrationen von Anika Voigt ergänzen den guten Eindruck der Geschichte: sie sind klar, schnörkellos und insgesamt ruhig. Die Farben leuchten und nehmen Betachter:innen noch intensiver mit in die jeweilige Stimmung hinein.

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Leseempfehlung:
Neben allen Eltern von Kindern bis etwa 10 Jahren kann ich dieses Buch zum Vorlesen auch wärmstens allen Grundschullehrkräften ans Herz legen. Es ist witzig, ohne albern zu werden und zeigt, dass vermeintlich Schwache sich durchsetzen können. Es ist abenteuerlich und überraschend und hat natürlich ein Happy End. Zudem bietet sich durch den in den Buchdeckelinnenseiten Zooplan ein toller Schreibanlass: Welche Abenteuer erleben unsere drei Cabybara wohl noch?

Da Wasserschweine online ziemlich gehyped werden, kann man auch gut über diese Tiere recherechieren (oder ihnen einfach mal fünf Minuten beim Baden am Starnd zusehen). Vielleicht steht ja auch ein Zoobesuch an, bei dem man die im Buch vorkommenden Tiere ansehen kann?

Vielen Dank an dtv für das Rezensionsexemplar! Wir werden das bestimmt bald nochmal lesen.

Beste Grüße,
Katha

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