Gedichte, Grammatik und Gruppenarbeit mit Tablets (die Erste)

Heute möchte ich eine Idee mit euch teilen, die sich recht flott umsetzen lässt: das generative Schreiben von Gedichten, angelehnt an das Demek-Konzept. [Demek: „DEutsch in MEhrsprachigen Klassen“ – Anregungen nicht nur dür den DAZ-Unterricht, zusammengestellt an der Uni Köln]
Mit einer dritten und einer vierten Klasse habe ich je eine Stunde gearbeitet und dabei die technische Unterstützung einer Taskcards-Pinwand genutzt, die die Kinder mit Tablets öffnen.

Der Grundgedanke des Generativen Schreibens nach Gerlind Belke ist, dass Kinder durch das Spielen mit Sprache, das Imitieren von Satz- oder Textstrukturen implizit grammatische Bildungsregeln lernen. In diesem Blogeintrag habe ich dazu schonmal geschrieben. In meinen beiden Stunden habe ich einmal das Gedicht „Der Frosch ist krank“ aus dem Demek-Material genutzt und einmal das Gedicht „Komm, wir kehren die Straße“ von Ursula Wölfel. Beim ersten Gedicht wird das Tier ausgetauscht und somit der Genus des Textes verändert, außerdem wird ein neues Verb für das Tiergeräusch oder eine andere Tätigkeit benötigt. Der zweite Text übt das Bilden des Akkusatives implizit, wobei die Kinder selbst wählen, ob sie die Gegenstände mit oder ohne Adjektiv nutzen.
Heute stelle ich die Stunde zum Frosch vor, die nächste folgt in etwa zwei Wochen.

Quelle: Demek-Material (s.o.)

Einstieg
Zuerst habe ich den Viertklässlern das Gedicht „Der Frosch ist krank“ vorgestellt (Bild von meinem Tablet an die Wand gebeamert) und inhaltlich geklärt. Die Ofenbank mussten wir gemeinsam verstehen lernen und haben dann noch darüber gesprochen, wie man sich bei krnakheit fühlt und warum eine Ofenbank dann ein glorreicher Ort „to be“ ist.
Dann stellte ich den Auftrag vor, dass wir heute selbst Gedichte verfassen werden mit anderen Lebewesen darin. Beispielhaft haben wir mündlich „das Pferd ist krank“ und „der Hund ist krank“ durchgespielt und kurz darüber gesprochen, an welchen Stellen sich jede Zeile verändert und warum (Frosch/Hund) evtl. auch nicht. Ich stellte den Kindern die TaskCards-Pinwand vor und sie erklärten, wie man mit dem QR-Code dorthin kommt – das kennen sie schon. Ich zeigte die vorbereitete Pinwand ebenfalls via Projektion. Dann bekamen die Kinder den AA, in ausgezählten Dreiergruppen mindestens ein neues Gedicht zu schreiben. Kurz zeigte ich noch die Möglichkeit, in TC einen Zettel zu duplizieren, falls mehrere Gedichte verfasst würden. Jede Gruppe bekam nun ein Tablet und einen Zettel mit einem QR-Code und gelangen so zu ihrer Spalte in der vorbereiteten TaskCards-Pinwand* (s.u.).

Arbeitsphase
Zügig fingen die Gruppen mit dem Schreiben an und machten dabei keine sprachlichen Fehler. Hier griff die „Differenzierungsmaßnahme“ Kleingruppenarbeit gut, denn es gab schon Fragen wie „das Pferd oder die Pferd?“. Alle Gruppen haben auch ein zweites Gedicht zumindest begonnen – den Ertrag von gut zehn Minuten Arbeitszeit seht ihr unten.

Als ich alle Gruppen wieder zusammengetrommelt und ihre Aufmerksamkeit bei mir hatte, machte ich das Angebot, Bilder der Tiere hinzuzufügen, das auf große Begeisterung stieß. Hier kommt nun also der mediendidaktische Schwerpunkt** der Stunde zum Tragen: es galt, rechtlich auch wirklich nutzbare Fotos zu finden! Viele Viertklässler kennen die Google-Bildersuche und sind geübte „Screenshotter“. Meine Info, dass das meist verboten sei, war ihnen unangenehm – aber ich bot ja eine Lösung an.
Gemeinsam öffneten wir im Browser am Tablet einen neuen Tab und surften zu pixabay.com. Hier bedurfte es keiner weiteren Erklärung außer dem Hinweis, dass die erste Reihe Bilder kostenpflichtig ist. Alle durften nun ein Bild auswählen und öffnen. Schritt für Schritt speicherten wir nun die Bilder mit meiner Anleitung über den Beamer. Das Navigieren zurück zum Tab mit der TC war dann auch nochmal spannend, das Einfügen des Bildes hingegen ein Klacks.

Screenshot der Pinwand mit den Ergebnissen der Kinder Alle Bilder darin, auch der Hintergrund, stammen von Pixabay und müssen nicht gesondert belegt werden.

Abschluss
Für ein paar Minuten schauten uns die vollständige Pinwand mit allen Gedichten und Fotos an, auch wenn noch nicht alle ganz fertig sind. Die Begeisterung der Kinder war groß, die restliche Zeit hingegen nicht. Eine Würdigung der erarbeiteten Inhalte oder Reflexion der Bilder-Arbeit schafften wir nicht mehr. Die Frage der Kinder, ob wir denn noch weitermachen könnten, habe ich dann bejahen können. Also geht es nächste Woche nochmal weiter: Gedichte kontrollieren oder schreiben, Bilder suchen und einfügen. Dann aber mit Reflexionszeit und einem dicken Lob für die Kinder.

Für heute ende ich hier und liefere die ähnlich aufgebaute Stunde zum Straßenkehrer demnächst nach.
Katha

* Endlich habe ich mal wieder Gelegenheit, auf diese Funktion der verschiedenen Berechtigungen zurückzugreifen und euch hinzuweisen: ich habe 6 Berechtigungen angelegt und jeder Gruppe für ihre Spalte Schreibrecht zugewiesen und die anderen Spalten gesperrt. So kann jede Gruppe sich auf ihre Arbeit konzentrieren, ohne von aufploppenden Ergebnissen der andern abgelenkt zu werden. Am Ende des Arbeitsprozesses kann ich schnell die Berechtigungen auf komplettes Leserecht stellen, so dass alle alles sehen und nichts mehr ändern können. So in etwa kann das aussehen:

** Wenn ich Medienarbeit vertiefe, so wie hier die Bildersuche, dann setze ich den Anspruch meines Fachinhalts eher niedrig an. So arbeiten wir zwar schon fachlich und auch nicht umsonst, haben aber mehr kognitive Kapazitäten frei für das, was wirklich neu und dementsprechend anspruchsvoll ist.

Bilderbücher im Unterricht – Teil 5 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Nach vier fachbezogenen oder überfachlichen Anregungen in den letzten Tagen schließe ich diese Aktion heute ab.

Symbolbild von Tumisu auf Pixabay

Möglichkeit 5: Bilderbücher künstlerisch verarbeiten (Fach Deutsch, Fach Kunst)

Es ist schon angeklungen, dass ich ein Fan des sog. Handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts bin. In diesem Sinne gehört es auch zur Auseinandersetzung mit Geschichten, wenn Kinder zu ihnen malen. Je nach Alter und Fähigkeit kann dies sowohl ein Nachmalen bzw. Dazumalen sein als auch ein bildliches Weitererzählen.

Dazumalen: In Büchern wie „Wenn der wilde Wombat kommt“ oder „Der schaurige Schusch“ wird ein Wesen beschrieben, aber noch nicht gezeigt. Auch in anderen Büchern kann das Aussehen einer Figur zu Beginn geheim gehalten werden, wenn diese gut beschrieben wird. Die Fantasie der Kinder wird angeregt, wenn man mit ihnen über die beschriebenen Merkmale ins Gespräch kommt und sie dann ihre eigene Interpretation davon malen dürfen.

Weitermalen: Besonders die Kinder, die noch nicht der Schriftsprache mächtig sind, können ihre Ideen für eine mögliche Geschichtenfortsetzung in einem Bild festhalten. Wenn man es dann schafft, die dazu gehörenden Geschichten aufzufangen*, kann man ein tolles Klassenbilderbuch herstellen, das erfahrungsgemäß in den folgenden Jahren gern durchgeblättert wird. Wenn Fortsetzungen komplexer sind, kann in einem Minifaltbuch oder auf kleinen Zetteln an einem Roten Faden auch eine Geschichte in mehreren Bildern von den Kindern festgehalten werden. Positiver Nebeneffekt ist dabei, dass die Kinder meist gern und freiwillig zu ihren Bildern erzählen – ein Hoch auf die Sprachförderung! Nachmalen: Wie im Beispiel „Nibbels“ beschrieben, lassen sich besondere Bilder(geschichten) oder spezielle Maltechniken auch gut im Kunstunterricht aufgreifen und imitieren. Es gibt ja spannende Bilderbücher mit Collagetchnik, Aquarellbildern oder ähnlichen Besonderheiten. Diese zu analysieren und erfolgreich zu imitieren stärkt die Wahrnehmung von Kunst in Büchern bei den Kindern.

Bilderbuch-Beispiele:

Nibbels (hier vorgestellt)

Zuhause kann überall sein (hier vorgestellt)

Zuletzt gebe ich euch noch ein paar Lieblingslinks rund um Bilderbücher mit:

📖 Bilderbuchkinos bieten mehrere Verlage an – also eine pdf mit den Bilderbuchbildern ganz ohne Text, die man dann über ein Präsentationsmedium teilen kann: Oetinger Verlag, Thienemann-Esslinger und einige andere, die hier im Blog Jugendbibliothek21 schon versammelt wurden.

📖 Bücher lesen und vorgelesen bekommen bei Amira Lesen

📖 Büchertipps für verschiedene Altersstufen

📖 Wie schon an Tag 1 muss die Stiftung Lesen mit dem jährlichen Vorlesetag noch erwähnt werden – eine toller Anlass für tolle Bilderbücher!

📖 Die kleinsten und beliebtesten Bilderbücher überhaupt will ich nicht vergessen: Pixibücher von Carlsen! (Hier schonmal erwähnt.)

Herzliche Grüße
Katha

* Ich kann die Geschichte beim Erzählen des Kindes mitschreiben oder aber mit einer Sprachmemo-App aufzeichnen (lassen).

Bilderbücher im Unterricht – Teil 4 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Wie versprochen geht es heute weiter mit einem weiteren Weg, Bilderbücher in der Grundschule einzusetzen.

Symbolbild von Tumisu auf Pixabay

Möglichkeit 4: Wortschatzarbeit (Fach Deutsch, Fach Englisch, DAZ)

Manchmal findet man Schätzchen, die besonders geeignet sind, ein sprachliches Phänomen oder ein Wortfeld zu erarbeiten. Die Englischlehrkräfte unter euch nutzen sicher regelmäßig picture books, um ihre Einheiten aufzupeppen. Besonders geeignet zur sprachlichen Förderung sind Geschichten mit repititive structures (ich kenne keinen passenden deutschen Begriff dafür) – hier können die Kinder sich Sätze, Sprüche oder Ausdrücke durch die Wiederholung besonders gut aneignen. Ein sehr bekanntes Beispiel für ein Buch mit solchen Strukturen ist sicher „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle, wo die Kinder wiederkehrende Phrasen schnell mitsprechen. Ein Lieblingsbuch meines Kleinen, in dem er die sich wiederholenden Sätze auch immer erwartet und mitspricht, ist übrigens „Olchi-Opas krötigste Abenteuer„. Häufig eignen sich solche Bilderbücher ebenfalls zur nachahmenden Textproduktion / dem Verfassen von Paralleltexten wie neuen „Kapiteln“.

Wenn dann z.B. in einer Geschichte ein Satzfragment mit verschiedenen grammatischen Formen gefüllt wird (z.B. Akkusativen, Singular und Plural, Zeitformen), dann arbeiten wir schnell auch nach dem sog. DEMEK-Prinzip (hier schonmal erwähnt), wo Grammatik durch Textproduktion implizit gelernt wird. Ein Beispiel: sprachlich macht es einen Unterschied, ob die Raupe einen Apfel oder eine Orange isst.

Ganz anders interessant für den Aufbau und Ausbau des Wortschatzes sind textlose Bilderbücher und Wimmelbilderbücher. Diese laden zum Entdecken und Fabulieren ein und haben einen hohen Aufforderungscharakter für verständliche und genaue Formulierungen. Immer sollte implizite oder explizite Wortschatz- bzw. Wortfeldarbeit mit den Kindern stattfinden, da sich zwar viele Begriffe aus dem Zusammenhang erklären, aber oft noch einer intensiveren Festigung bedürfen. Ich staune immer wieder, welche scheinbar selbstverständlichen Wörter viele Kinder nicht kennen… Wortspeicher mit Text und Bild können hier gemeinsam erstellt werden; mit Hilfe eines Tablets kann man diese auch schnell zum Sprechen bringen (BookCretaor-Seite, QR-Codes…).

Aber nicht vergessen: Bilderbücher sollen Spaß machen! Also lieber nicht zu stark „sezieren“!

Bilderbuch-Beispiele:

Ich wär so gern ein wildes Schaf (hier erwähnt)

Die Torte ist weg (hier zu finden)

(Mein aktueller Favorit) Tief im Ozean (hier zu finden)

Wer weitere schöne Bilderbücher zur Sprachförderung kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

Bilderbücher im Unterricht – Teil 3 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Wie versprochen geht es heute weiter mit einem weiteren Weg, Bilderbücher in der Grundschule einzusetzen.

Symbolbild von Tumisu auf Pixabay

Möglichkeit 3: Ausgangspunkt für Sachthemen (Fach SU, Fach Mathe)

Es gibt tolle Bücher, an die man sachkundliche oder mathematische Themen anschließen kann. Oftmals erleichtern sie Kindern den Zugang zu einem eher nüchternen Thema oder unterstützen das Verständnis durch gute Visualisierungen. Grundsätzlich geeignet sind hier Sachbilderbücher wie z.B. die „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe, die einige Kinder auch von Zuhause kennen. Auch einige der eher für Kleinkinder gedachten Pappbilderbücher (teils mit Klappen darin) sind im Unterricht einsetzbar, da sie oft gute, klare Beschriftungen verwenden und so den Bereich der Fachwortschatzarbeit unterstützen. Gerade solche Sachbilderbücher können gut in selbstständigen Arbeitsphasen zur Recherche eingesetzt werden. Ein Beispiel: Viertklässler sollen die Teile einer Burg beschriften. Ich stelle verschiedene Sachbilderbücher zur Verfügung, in denen sie die passenden Begriffe finden können – am besten nutzen die Kinder dabei mehrere Bücher.

Es gibt aber auch „normale“ Bilderbücher, die sachliche Themen zum Inhalt haben und in eine Geschichte verpacken. Bekannte Beispiele sind Bücher wie „Linnea und die größte Bohne der Welt“ oder „Kasimir tischlert“. Sie können zum Einstieg in eine neue Einheit genutzt werden oder als Abschluss. Ersteres kann die Neugier der Kinder wecken und eine Anknüpfung an das Vorwissen erleichtern. Zweiteres bietet die Gelegenheit, Erlerntes in der Geschichte wiederzuerkennen und so zu vertiefen. Manchmal lohnt es auch, einen Vergleich der im Unterricht erarbeiteten Fakten mit der literarischen Darstellung anzustellen. In manchen Fällen kann ein Bilderbuch auch eine MINT-Unterrichtsreihe begleiten, wie es z.B. „Paulas Reisen“ beim Erarbeiten der ebenen Formen tun kann.

Bilderbuch-Beispiele:

Denk dir 100 Menschen (hier zu finden)

Agathe zählt die Sterne (hier vorgestellt)

Wer besser spinnt, gewinnt (hier vorgestellt)

Wer weitere schöne Bilderbücher zu Sachthemen kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

Bilderbücher im Unterricht – Teil 2 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Wie versprochen geht es heute weiter mit einem weiteren Weg, Bilderbücher in der Grundschule einzusetzen.

Symbolbild von Tumisu auf Pixabay

Möglichkeit 2: Erzähl- oder Schreibanlass (Fach Deutsch)

Über das alltägliche Gespräch zum vorgelesenen Bilderbuch hinaus gehen solche Unterrichtssituationen, in denen das Buch an bestimmten Stellen unterbrochen und mit den Inhalten vertiefend gearbeitet wird. Da werden Dialoge für die Protagonisten geschrieben, Briefe verfasst, Figuren beschrieben und Geschichten nach- oder weitererzählt. Hier sind wir dann didaktisch betrachtet beim sog. „Handlungs- und produktionsprientierten Literaturunterricht“, den maßgeblich Kaspar Spinner geprägt hat, der sich aber auch bei Claus Claussen und anderen Fachleuten abbildet. Grundsätzlich geht es darum, dass die Kinder sich intensiver mit dem Inhalt auseinander setzen, wenn sie ihn nicht nur rezipieren sondern aktiv verarbeiten.

Die Lehrkraft bereitet im Buch passende Stoppstellen vor, an denen das Vorlesen unterbrochen wird. Genau genommen gehört dazu auch das Betrachten und Besprechen des Covers vor dem Lesen (Leseerwartungen? Assoziationen?) dazu. Geeignete Stellen sind oft die Stellen, in denen sich ein Problem oder eine Wendung andeutet – hier können dann Kinder z.B. Lösungsvorschläge für die Figuren des Buchs formulieren, mögliche Dialoge entwickeln etc. Auch das klassische „Wie geht es jetzt wohl weiter? Was passiert der Figur / den Figuren?“ ist mit gemeint. Wichtig ist, dass grundsätzlich eine Offenheit für jeden plausiblen Vorschlag herrscht, was ich mir als Lehrkraft immer wieder sagen muss, den Kindern aber meist leicht fällt.

Spannend sind die immer häufiger zu findenden textlosen Bilderbücher, die das Schreiben/Erzählen mit ihren Bildern geradezu herausfordern. Hier kann nach- oder weitererzählt werden oder bei Büchern mit Wimmelbildcharakter können bestimmte Figuren gewählt und deren Geschichte erzählt werden.

Eine sehr gute Möglichkeit, an diese Erzähl- oder Schreibprozesse anzuschließen sind Schreibkonferenzen, Autorenrunden bzw. allgemein gesprochen Feedback. Die Arbeit mit Audioaufnahmen bietet beim Erzählen die große Chance, dass alle Erzählungen gewürdigt und angehört werden können und dass die Kinder üben können, bis ihre Erzählung ihnen gefällt.

Bilderbuch-Beispiele:

> Drachenpost (hier vorgestellt) – Briefe schreiben

> Die Torte ist weg (hier zu finden) – die Wege der Tiere erzählen

Wer weitere schöne Bilderbücher mit tollen Schreib- und Erzählanlässen kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

Bilderbücher im Unterricht – Teil 1 der Bilderbuchwoche

Häufig stelle ich hier im Blog Bilderbücher vor, die ich rezensieren darf. In Unterrichtsbesuchen sehe ich immer wieder tolle Bilderbücher. Auf dem Weg vom ZfsL zum Parkplatz komme ich am Kinderbuchfenster meiner Lieblingsbuchhandlung vorbei. All dies führt dazu, dass sich der Bereich mit Bilderbüchern in meinem Regal irgendwie immer weiter ausdehnt.

Zum Glück habe ich für den Kauf neuer Bücher zwei gute Ausreden: meine Jungs bekommen jedes neue Buch vorgelesen und danach gibt es ja immer schöne Möglichkeiten, die Geschichten im Unterricht einzusetzen.

Symbolbild von Tumisu auf Pixabay

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Heute geht es los mit …

Möglichkeit 1: einfach vorlesen (Einsatzbereich: Klassenlehrer*in)

Kinder hören gern Geschichten und die Bilder unterstützen sowohl das Verständnis des Inhalts als auch die Motivation, selbst zum Buch zu greifen. In Bilderbüchern finden die Kinder Figuren, mit denen sie sich identifizieren können, von denen sie Problemlösekompetenz lernen können, sich verstanden fühlen. Sie lernen vielfältige Bilderwelten kennen, da Illustrator*innen unterschiedliche Stile verwenden und sprachliche Vielfalt durch wechselnde Autor*innen.

Nur durch die Konfrontation mit verschiedenen Inhalten und Themen können die Kinder zu einer Urteils- und Auswahlfähigkeit gelangen, die wir ihnen wünschen, um passende Lektüre für sich auszuwählen. Nicht zu vergessen ist der Fakt, dass Kinder in Bilderbüchern auf Lebensbilder, Haltungen, Familienmodelle etc. treffen, die sie von zuhause her nicht kennen bzw. die ihnen zuhause bewusst vorenthalten werden.

Außerdem macht das Zuhören auch einfach mal Spaß, was nicht zu vernachlässigen ist vor lauter didaktischen Überlegungen! Wertvoll sind deshalb Rituale wie das Vorlesen zum Wochenabschluss oder in einer anderen festgelegten Stunde. Es lohnt sich, sich die Zeit zu nehmen: Kinder und Lehrkraft profitieren auf der Beziehungsebene davon und haben einen festen Moment, auf den sich alle jede Woche freuen können. Bestenfalls bringen vielleicht irgendwann dann auch die Kinder eigene (Bilder-)Bücher mit?

Eine Vorlesezeit lebt immer von der Vorleserin bzw. vom Vorleser. Manchen scheint es in die Wiege gelegt worden zu sein, dass man ihnen gern zuhört. Aber auch „Nichttalente“ können das Vorlesen trainieren. Zuhause immer wieder üben, sich Vorlesezeichen ins Buch schreiben und mit Stimme und Betonung arbeiten. Viele gute Tipps hat das KuMi Baden-Württemberg hier zusammengestellt.

Bilderbuch-Beispiele:

> Holgers Haus (hier vorgestellt)

> Mio war da (hier vorgestellt)

Wer weitere schöne Vorlese-Bilderbücher kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

P.S.: Wenn es um Bücher geht, darf natürlich ein Link zur Stiftung Lesen nicht fehlen! Hier fassen die Profis nochmal 10 Gründe fürs Vorlesen zusammen.

Audio-Sightseeingtour durch London

Für ein Coaching von Englischlehrerinnen habe ich dieser Tage den Auftrag bekommen, etwas Digitales Distanzgeeignetes für das Themenfeld 🗺 Landeskunde zu entwickeln. Nach einigem Überlegen ist eine sightseeingtour durch London dabei herausgekommen, die die Kinder selbstständigdurchführen können, weil sie neben Textanteilen vor allem mit Tonaufnahmen und Bildern arbeitet.

Aufgesetzt habe ich das Projekt mit TaskCards, der niegelnagelneuen Padlet-Alternative aus Deutschland. Als Format habe ich dort die Weltkarte ausgewählt, auf der ich dann verschiedene Orte mit Pins markieren kann. Begleitend gibt es ein Arbeitsblatt (s. unten), das die Tour begleitet und auch die Startanweisungen beinhaltet:
In die Felder links kommen dann Ausschneidebilder* von den Sehenswürdigkeiten und rechts werden die Namen ergänzt. Dazu müssen natürlich vorab wie üblich die sights erarbeitet und halbwegs gesichert werden.

Bild

Wenn die Kinder den QR-Code scannen**, gelangen sie zu der Pinwand, zoomen den Bereich mit den Pins (also London) näher heran und tippen auf den roten Pin. Erst habe ich mich kurz geärgert, dass die Pinwand immer so startet, denke aber inzwischen, dass die Kinder so die Lage von London nochmal etwas bewusster wahrnehmen:

So sieht die Startseite der Karte bei TasCards aus.
Herangezoomt sieht man die Besuchspunkte besser.

Jeder Pin beinhaltet etwas geschriebenen Text, ein Bild der aktuellen Sehenswürdgkeit und ein Audio, das ich eingesprochen habe. Ich beschreibe kurz die Sehenswürdigkeit und nenne den nächsten Ort auf der Tour. Den müssen die Kinder dann finden. Am blauen Pin endet die Tour. Hier mal ein Beispiel:

Hiergeht es zur Pinwand zum Ausprobieren: https://www.taskcards.de/board/52d71b2c-776b-4546-9176-f6cd55a3a92e?token=84a5fc3c-9694-42cb-adc4-b5204d1ecac9 – Wer mag und einen eigenen Account bei TaskCards hat, darf sich die Pinwand gern kopieren und für den eigenen Gebrauch anpassen.

Abschließend noch zwei technische Beobachtungen zu TaskCards im Vergleich zu Padlet, das ja viele von euch nutzen:
Vorteil TaskCards gegenüber Padlet: Ich kann jedem Pin sowohl ein Bild als auch eine Tonspur hinzufügen; bei Padlet ginge nur eins von beidem.
Nachteil TaskCards: Ich muss die Pins händisch setzen, da es die Orts-Suchfunktion von GoogleMaps hier bei OpenStreetMaps nicht gibt. Mit einer Vergleichskarte neben dem Bildschirm geht das aber selbst hierbei ganz gut.
Vorteil TaskCards: deutsche Server, deutsche Entwickler, Datenschutz vom Feinsten! 🤩

Ich freue mich wie immer über eure Rückmeldung und vielleicht habt ihr ja eigene Ideen in dieser Richtung – dann immer her damit!

Love, Katha

* Die Bilder für dieses Projekt stammen alle von der Bildersuchseite Pixabay, auf der ich freie Bilder finden kann.
** Wer keine Tablets hat, kann den Link der Pinwand auch einfach auf einem PC oder Notebook öffnen lassen. Der Link kann dazu über ein schulisches Netzwerk zur Verfügung gestellt werden oder mit einem Linkverkürzer zum Abtippen aufbereitet werden.

Zum Einlesen der Audios habe ich diese Texte verfasst:

Und hier das AB als PDF und als Textdatei zum Anpassen. Have fun!

Superheroes – Schreiben und vorlesen in Klasse 4 (part IV)

Hier kommt nun der letzte Teil der Englischeinheit zum Thema „superheroes“ 🌟 in der vierten Klasse: die Videoaufnahmen!

Zwei Stunden hatte ich mir ursprünglich vorgenommen für die Aufnahmen der Videos. In beiden bin ich mit einer doppelt besetzten Kollegin gesegnet und fand das durchaus realistisch. Am Ende hat dieser Zeitrahmen nicht gereicht, auch weil am zweiten Tag der geblockte Raum besetzt war und wir viel Zeit mit Raumsuche und Störungen in „meinem“ Aufnahmeraum verbraucht haben (andauernd platzte jemand rein und wir mussten mehrmals von vorn beginnen). So habe ich mir dann die fehlenden Kinder in einer Freistunde aus dem Unterricht geholt und durfte mich aus einer Doppelbesetzung herausziehen, so dass ich diese Stunde auch nutzen konnte. In der Regel habe ich zwei SuS mitgenommen, so dass ich nur einmal erklären musste.

Nun aber zum Aufbau für die Aufnahmen: zum ersten Mal kamen unsere nagelneuen Stative von Belkin zum Einsatz, auf die man das Tablet einfach legen kann. Die Video-Funktion in der Tablet-Kamera einstellen, mit der Höhenverstellung den Bildausschnitt festlegen – mehr Technik braucht es nicht. Da das geplante Gestalten eines Hintergrunds in Kunst nicht mehr geklappt hatte, konnten die Kinder entweder ihre Held*innen „pur“ aufnehmen oder ausschneiden und auf einen von mir zur Verfügung gestellten Hintergrund legen. Dazu habe ich vier Bilder von Pixabay ausgedruckt.

Unser Aufnahmesetting: Text, Bild, Stativ und Tablet (hier noch vor dem Einstellen des Bildausschnitts!)

Jedes Kind las nun einmal seinen Text vor und übte dabei auch das Zeigen aufs Bild. Wer zufrieden war, durfte aufzeichnen, wobei ich die Kamera bedient habe. Danach hat sich jede*r sein/ihr Video angesehen, sich bei IServ angemeldet und das Video ins private Verzeichnis hochgeladen. Diese Bedingungen hatten die Eltern am Anfang unterschrieben. Nur ein Kind durfte kein Video mit Stimme aufnehmen. Dieses habe ich dann eben nur vorlesen lassen und mir Notizen gemacht. Schade irgendwie, aber der Elternwille geht halt vor.

Manche Kinder hatten ihren Held*innen selbst einen Hintergrund verpasst.

Einige Kinder hatten mich vor den Aufnahmen gefragt, ob wir die Filme auch bei Youtube oder so veröffentlichen könnten. Da unsere Homepage eine Kategorie „Aus dem Schulleben“ hat, war ich durchaus erfreut und habe eine weitere Elternabfrage vorbereitet mit der Genehmigung zur Veröffentlichung auf der Homepage. Nun kann ich aus den Ergebnissen von mehr als 50% der Kinder ein Gemeinschaftsprodukt schneiden, das dann auf der Homepage veröffentlicht wird. (Noch fehlen mir zwei vor den Ferien kranke Kinder).

Falls du dich gerade fragst, was der Rest der Klasse während der Aufnahmen gemacht hat: da die Kinder allein im Klassenraum bleiben und einigermaßen leise bleiben sollten, habe ich zum Einen Superhelden-Ausmalbilder zur Verfügung gestellt (die ja immer wieder sehr beliebt sind) und zum Anderen einige Übungen mit Learningapps erstellt, an denen die Kinder arbeiten konnten. Es gab alles von leichten Wort-Bild-Zuordnungen bis zu schwierigen Lückentexten. Da ich die gekauften Bilder (s. Bildkarten) verwendet habe, kann ich die Übungen leider nicht veröffentlichen.

Fazit: Die superheroes-Einheit war mal was Anderes! Ich habe viel mehr deutsch gesprochen als sonst in meinem Englischunterricht, weil es doch recht viel Organisatorisches gab. Die Kinder wiederum haben so viel englisch geschrieben und vorgelesen wie noch nie, weil sie eben sehr motiviert waren. Wir haben neuen Wortschatz gelernt, alten Wortschatz wieder ausgegraben, das Formulieren von Sätzen auf ein selbstständigeres Niveau gehoben und wirklich grandiose Vorleseergebnisse erzielt. Auch meine leiseren Schüler*innen und die Förderkinder haben durch die Übungszeiten eine wirklich gute Aussprache ihrer Texte erreicht. Ich hoffe, dass ich diese Einheit in der nächsten 4 wieder durchführen kann!

Supergrüße von Katha

Zum Abschluss nochmal die Links zu den ersten drei Teilen der Einheit im Blog:

Teil 1: Der Einstieg, Wort- und Bildkarten

Teil 2: Verfassen der Texte

Teil 3: Vorlesen üben

Vielen Dank nochmal an die Kollegin Franziska Teichert, bei der ich die Einheit gesehen habe, mir klauen durfte und alles für euch niederschreiben!

Superheroes – Schreiben und vorlesen in Klasse 4 (part III)

Weiter geht es mit der Englischeinheit zum Thema „superheroes“ 🌟 in der vierten Klasse. Die Kinder üben gerade, ihre Texte gut vorzulesen.

So sah das dann aus.

Wie schon zuvor erwähnt, hatte ich die Textanfänge ja abgetippt und in IServ gespeichert. Die Kinder haben sie dort dann fertig geschrieben und ausgedruckt, um einen gut lesbaren Text zu haben.
In einem Aufwasch haben wir das Einloggen in IServ geübt und wie man dort Dateien findet – könnte ja demnächst nochmal wichtig werden… 🙈

In den 2-3 Folgestunden ging es nun darum, das gute Vorlesen zu üben, denn in den geplanten Videos soll man ja keine Fehler finden und alles verstehen können. Auch hier habe ich die Tipps von Franziska Teichert übernommen und sie so visualisiert:

Zuerst gab es nur die oben zu sehenden Tipps und eine erste Vorleserunde mit Feedback. Dazu gab es einen Feedbackbogen auf A5, den die Kinder für ihren Partner / ihre Partnerin ausfüllten und so rückmeldeten, welche der 4 Tipps schon gut umgesetzt wurde. Erstaunlich war, dass ausgerechnet das vermeintlich einfache „Show what you mean“ fast überall vergessen worden war.
In der Folgestunde gab ich dann noch die intonation symbols dazu und die Kinder markierten sich Pausen und Betonungen in ihren Texten. Beim nächsten Mal würde ich mich auch auf eben diese beiden beschränken – der Rest war dann doch zu komplex.

Den Rest dieser Stunde und die folgende ging es dann ums Üben: mit verschiedenen Partner*innen gaben und bekamen die Kinder Feedback zu ihrem Lesevortrag.

Meine wiederholte Abfrage dazu, wie gut sie vorlesen konnten, wurde immer positiver beantwortet (wobei die Startabfrage insgesamt schon sehrpositiv war. Genutzt habe ich hierfür classroomscreen.com – also ein Visualisierungstool, das auch schnelle Umfragen ermöglicht. Hier sehr ihr die Ergebnisse:

Nun fehlen „nur noch“ die Videoaufnahmen. Ich bete, dass meine Doppelbesetzung nächste Woche stattfinden kann und wir es wirklich schaffen, alle Texte einzusprechen und aufzunehmen in den bleibenden zwei Englischstunden!!!

Supergrüße von Katha

Superheroes – Schreiben und vorlesen in Klasse 4 (part II)

Weiter geht es mit der Englischeinheit zum Thema „superheroes“ 🌟 in der vierten Klasse. Nachdem die Kinder aufgeschrieben haben, welche superhero powers ihre Heldinnen und Helden haben und außerdem, wem sie gern helfen möchten, haben wir uns mit dem zweiten großen Block superhero clothes beschäftigt.

Das Wortfeld clothes an sich ist eine Wiederholung, aber die besonderen Kleidungsstücke der superheroes kannten die Kinder noch nicht. Also begannen wir mit einer klassischen Wortschatzeinführung mit Bildkarten, Wortkarten und einer Tafel. Mein Assistent Superbuddy durfte dann mal wieder ran und hat mit Hilfe der Kinder und den vorgegebenen Satzanfängen „I have…“ und „I wear…“ seine Kleidung beschrieben. Wie zu erwarten war kamen dabei sehr einfache Sätze wie „I have a cape.“ zustande, aber auch anspruchsvollere wie „I have a red cape.“ oder „I have a red cape and a bodysuit.„.

Die Pinwand füllte sich weiter.

Nun folgten anderthalb Unterrichtsstunden, in denen die Kinder einerseits ihren Text schrieben und andererseits ihre Helden / ihren Helden zeichneten. Der Text kam auf ein weiteres A5-Blatt, das die Kinder mit einem grünen Punkt versahen, damit wir später die Reihenfolge wie bei den Plakaten an der Pinwand wissen. Für die Bilder stellte ich blanke A4-Papier zur Verfügung. Schreibhilfen gab es, wie schon zuvor, an der Pinwand bzw. Tafel. Wer andere Begriffe brauchte, konnte diese im treasure book nachschlagen, in dem im zweiten Schuljahr die Bild- und Wortkarten zum Thema clothes eingeklebt worden waren. Auch für die Schreibweise der Farben sollten die Kinder ihr persönliches Nachschlagewerk nutzen. Ich freue mich immer sehr, wenn es so zielführend zum Einsatz kommt.

Damit die Kinder einen gut lesbaren Text haben, in dem sie auch noch Vorlesezeichen markieren können, wollte ich mit einem ausgedruckten Text arbeiten. Dazu hatte ich vorab die ersten beiden Seiten abgetippt (name, powers) und über unseren Schulserver IServ im Klassenverzeichnis zur Verfügung gestellt. Ich habe dabei bewusst eine recht große Schriftgröße und einen erhöhten Zeilenabstand genutzt, damit die Kinder hier keine Einstellungen mehr vornehmen mussten.
In einer Stunde ging es dann in den Computerraum, wo die Kinder ihren Text öffneten, den Rest dazu tippten und zuletzt ausdruckten. Obwohl dieser Jahrgang unseren obligatorischen Textkurs in der 3 kaum genießen durften, klappte das prima!

Im nächsten Eintrag geht es dann weiter mit dem dritten großen Block „superhero presentations„. Wir üben dann das gute Vorlesen für unsere Videos. Kriterien werden aufgestellt, Feedback gegeben…

Supergrüße von Katha