Rezension: „Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen“

Titel: „Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen. Clevere Experimente für Kinder und Eltern“
Verlag: Duden (hier klicken)
Autor*innen: Julia Kleeberger, Franziska Schmid, Junge Tüftler gGmbH
ISBN: 978-3-411-77087-8

Zum Inhalt:
Das Buch hat zwei große Teile: die ersten hundert Seiten stehen unter dem Motto „Wissen – die Vorbereitung“. Hier geht es zuerst um die verschiedenen Zugänge zum Tüfteln wie Bauen und Werkeln, Kritzeln und Klecksen oder Screen und Maus. Außerdem werden die an Maria Montessori und Seymour Papert angelehnten Grundsätze der Tüftler vorgestellt und gezeigt, wie Tüfteln und Programmieren zusammenhängen. Ein große Rolle spielt auch die Erkenntnis, das Kreativität etwas dem Menschen Eigenes ist und dennoch im Alltag nicht immer die größte Rolle spielt. Zum Abschluss dieses Kapitels gibt es eine Liste mit Ideen für Material, das zum Tüfteln gesammelt oder angeschafft werden kann.

Der zweite Teil des Buches ist dann die im Untertitel angekündigte Sammlung von „Clevere[n] Experimente[n] für Kinder und Eltern“: los geht es mit einem kleinen Einmaleins der Elektronik, da viele Projekte mit LED-Lämpchen, Summern oder kleinen Motoren funktionieren.
Der erste große Block umfasst dann 32 Tüftel-Ideen „screen off“ (z.B. leuchtende Türschilder, Klackerkäfer, Mumien-Gläser …) gefolgt von 27 Projekten „screen on“ (z.B. mit Scratch oder Stop Motion Studio). In beiden Bereichen geht es vom Einfachen zum Schwierigen: man bekommt Grundlagen vermittelt und dazu dann Anregungen, diese auszubauen und kreativ weiter zu verarbeiten.
Jede Aktivität wird den links zu sehenden Kategorien zugeordnet, so dass man auch gut nach den eigenen Tüftelvorlagen auswählen kann, an was man sich heranwagen mag. Zusätzlich gibt es Angaben zu Zeitaufwand, Personenzahl und Schwierigkeitsgrad.


Hier ein Beispiel, das wir ausprobieren werden in der Adventszeit: Rudolf mit leuchtender Nase:

Das Ende der Anleitung.

Meine Meinung:
„Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen“ ist anspruchsvoller, als ich anfangs vermutet hatte. Es gibt einen nicht gerade kleinen Block mit Input und Hintergrundwissen – genau das unterscheidet aber dieses Buch von den diversen Experimentsammlungen, die mir bislang über den Weg gelaufen sind. Ich bin noch lange nicht „fertig“ mit dem Buch und habe, wie man sieht, noch einige Klebezettelchen drin, die wir (hoffentlich) in der anstehenden dunklen Jahreszeit abarbeiten ausprobieren können. Allerdings muss ich erst noch mal in den Baumarkt und zum Elektrofachhandel und ein bisschen einkaufen. Schade, dass ich mangels Klassenleitung keinen Sachunterricht habe, in dem ich solche Ideen gut umsetzen könnte (z.B. im Rahmen des Themas Strom).

Leseempfehlung:
Wie so oft: sowohl für Eltern als auch für Lehrkräfte kann ich „Gemeinsam tüfteln…“ nur empfehlen. Vor allem denjenigen, die sich bislang eher nicht an technische Aktivitäten gewagt haben – ihr werdet hier quasi an die Hand genommen und im Prozess des Tüftelns begleitet. Ein wenig muss man sicher über den eigenen Schatten springen, vor allem im Bereich des Programmierens vermutlich, aber es dürfte sich lohnen – für Groß und Klein!

Vielen Dank an den Duden-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Herzliche Grüße,
Katha

Schnitzeljagd durchs Dorf

Heute eine Mischung aus „Muttiblog“ und „PrimarBlog“…

Des Möppels Geburtstag im Urlaub musste natürlich noch mit den Freunden nachgefeiert werden. (Und nein, in diesem Fall habe ich da kein schlechtes Gewissen, da die Jungs eh den halben Tag in der Ferienbetreuung zusammen spielen und ab nächster Woche ja auch gemütlich in ihrem Klassenzimmer Bazillen austauschen können.)
Damit die Jungs nun auch was zu tun haben, hat sich das Kind eine Schnitzeljagd gewünscht und auch schon das Ziel selbst ausgesucht. Mein Job war es nun „nur noch“, die einzelnen Stationen auszuwählen und ein paar Hinweise zu verfassen.

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Es gab verschiedene Rätsel, zu denen mein Mann nur meinte „da ist die Grundschullehrerin wieder durchgegangen“. Das lasse ich mal so stehen…
Konkret mussten die Kinder:
1. einen Kompass einsetzen, um die Startrichtung zuhause herauszufinden
2. ein Silbenrätsel lösen
3. ein Bilderrätsel lösen mit Detailfotos des nächsten Ortes
4. kombinieren mit einer Hilfe in Form von Wortlängen
5. eine Zahlenkombination aus Hinweisen lösen und dann mit den Worten aus den Ü-Eiern aus dem Glas einen Lösungssatz bilden
6. einen Ort auf einer Landkarte erkennen und finden (Ausschnitt der Gegend)
7. eine Rechen- bzw. Schätzaufgabe lösen um aus a,b,c den richtigen Weg zu wählen
8. aus einem Gedicht den richtigen Ort erkennen
Die Hinweise hatte ich vorab verteilt und an den Orten festgeklebt, angepinnt oder aufgehängt – Klebeband, Heftzwecken und Bänder begleiteten mich auf meiner Runde. Sie führte über Schulhof und Grillplatz, Sportplatz, Festplatz und Dorfteich bis zu den Torbögen, die als Symbole für dunser Dorf an mehrere Stellen aufgestellt wurden.

Dazu bekamen die Jungs noch ein paar Hilfsmittel mit, die sie gebrauchen oder auch nicht gebrauchen konnten:
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Und da seht ihr schon, warum ich das heute blogge: so eine Schatzsuche, Rallye oder Schnitzeljagd kann man auch toll in der Schule nutzen. Mir fallen folgende Möglichkeiten ein, wie die Schülerinnen und Schüler aktiv werden könnten:
– sich auf dem Schulgelände oder Schulhof orientieren: eine Rallye ist ein schöner Start für Erstklässler, die sie mit ihren lesefähigen Paten lösen könnten.
– sich im Dorf orientieren (Landeskunde / Geografie im Sachunterricht): wichtige Orte, Einrichtungen, Wege im Schulbezirk kennenlernen oder noch besser…
– … selbst eine Rallye erstellen: zwei Gruppen erfinden eigene Rätsel und schicken die jeweils andere Gruppe dann zum Lösen durchs Dorf

Die fortgeschrittene Variante solch einer Schnitzeljagd ist das EduBreakout. Hier geht es nach dem Prinzip des EscapeRoom darum, in einer bestimmten Zeit kollaborativ Rätsel zu lösen, um dann gemeinsam mit mehreren Gruppen ein Ziel zu erreichen. Wer sich afür interessiert, kann z. B. bei fobizz eine interessante Fortbildung dazu belegen, die von Verena Knoblauch angeboten wird. Sie ist ebenfalls GS-Lehrerin und hat zuletzt ein Buch über den Einsatz von Tablets in der GS geschrieben – eines über Breakouts soll in Kürze folgen.

Wer es digital mag, kann für eine Schnitzeljagd auch die Apps Actionbound bzw. Biparcours nutzen (zweitere ist für Schulen in NRW kostenlos nutzbar). Hier kann man vorhandene Rallyes durchspielen oder auch selbst welche erstellen. Ein sehr spannendes Projekt, zu dem ich hoffentlich bald noch einen Eintrag im Blog schaffe.

Für heute tschüss!
Eure Katha

Wie entsteht eigentlich eine Karte?

Zu dieser Frage hatten meine Drittklässler teils keine, teils rudimentäre Vorstellungen (wenn ich die zwei Schlaumeier mal außen vor lasse, die immer alles schon wissen…).

Gut, dann probieren wir es mal aus!

Schritt 1: Eine von mir gezeichnete Karte bzw. Luftansicht-Skizze unseres Differenzierungsraums liegt auf dem OHP (krass moderner Medieneinsatz) und die SuS vermuten, was dort abgebildet sein könnte.
Karte Nebenraum kartografieren.jpgSchnell erkennen sie den Raum und können den Formen die reellen Gegenstände zuordnen.

Schritt 2: Gruppenarbeit mit folgenem Arbeitsauftrag:
Kartenaufgabe.PNGIn jede Gruppe habe ich stärkere und schwächere Kinder gepackt, um allen Gruppen einen Erfolg zu ermöglichen. Da man fast alle benötigten Symbole auf meiner Karte abschauen konnte, war dieses Aspekt des Kartografierens vorentlastet.
Obwohl es kaum Streitigkeiten während der GA gab (was selten genug vorkommt), waren die Ergebnisse dann am Ende doch extrem unterschiedlich. Ihr dürft jetzt mal meinen Klassenraum kennenlernen – in sechs Varianten… 😉
((die Bilder bleibe ich für heute schuldig – in der Schule liegen lassen…))

Schritt 3: Analyse
Im Tafelkino besprechen wir, was auf welchen Karten besonders gelungen ist, warum sich Manches leichter erkennen lässt als Anderes und dass der Klassenraum eher Hochformat als Querformat hat. Ein Schüler ist der Sohn eines Bauzeichners und haut mit seiner Karte alles raus – sie wurde von allen als bestes Ergebnis gewürdigt, was den Jungen zu Recht stolz machte.

Schritt 4: Gruppenarbeit – outdoor!
DSCN2253.JPG
Wir nehmen einen Zeichenblock mit auf den Schulhof und versuchen, diesen zu kartografieren. Das ist eine deutliche Steigerung der Anforderungen (neue Symbole werden benötigt!) – aber wieder arbeiten die Gruppen ziemlich konzentriert und bis auf wenige Ausnahmen zielführend zusammen. Wir haben z.B. in den Gruppen besprochen, dass nicht jeder in der Gruppe zeichnen kann, aber dass auch die Beobachtungen und Tipps dem Zeichner nützen. Oder dass man Bäume in der Seitenansicht zwar besser erkennt, aber dass das nicht zu einer „richtigen“ Karte passt, auf der alles von oben zu sehen ist. Man braucht also Zeichen/Symbole, um Sträucher, Spielgeräte etc. darzustellen. Mein Highlight war, als einer meiner Träumer oben auf dem Klettergerüst stand und er auf meine vorsichtige Frage nach seinem aktuellen Status antwortete, er schaue nach, wie alles von oben aussähe. Bingo!
Kurzes Betrachten der Ergebnisse war heute noch drin, aber etwas genauer kommt das noch in…

Schritt 5: Das wird dann in den nächsten Tagen noch die abschließende Reflexion der Produkte sein und das Beschreiben des Kartografier-Vorgangs anhand von Stichworten. Natürlich werden die Ideen der Kinder auch noch durch ein par standardisierte Zeichen für Karten ergänzt und ein ganz bisschen theoretische Kartenarbeit muss auch noch sein.
Dann hoffe ich aber, dass am Ende mit Hilfe der sog. Didaktik des leeren Blattes ein bisschen mehr bei den kleinen Monstern hängenbleibt als wenn wir nur AB abarbeiten…

Beste Grüße
Katha

 

Rezension: In der Nacht, wenn der Hamster erwacht

2018-10-06 15.56.06Titel: „In der Nacht, wenn der Hamster erwacht“
Verlag: Knesebeck (hier klicken)
Autorin: Iris Schürmann-Mock
Illustrationen: Mareike Engelke
ISBN: 978-3-95728-126-5

Zum Inhalt:
Nachts schlafen wir Menschen. Nicht aber viele Tiere…
Einige heimische Nachtaktive werden in diesem großformatigen Bilderbuch (ca. 26×26 cm) vorgestellt: Hamster, Nachtfalter oder Siebenschläfer begegnen dem Leser vor einem schwarzen Hintergrund, der auf jeder Seite wieder die Nachtzeit verdeutlicht.
In Reimen werden viele Informationen über die Tiere vermittelt, ohne dass man Sachtexte im eigentlichen Sinne liest. Hier mal eine Beispielseite:2018-10-06 15.56.26

Meine Meinung:
Mir gefällt Vieles an diesem Buch:
> die Bilder haben einen sehr klaren Stil ohne Schnörkel oder allzu süße Niedlichkeit
> die Idee, Sachinformationen in Reimform zu stecken, finde ich toll
> das Thema „nachtaktive Tiere“ wird selten in Kinderliteratur aufenommen – hier sind es sogar heimische Tiere, was ich immer besonders gut finde
> die gesamte „Komposition“ aus Lyrik, Sachwissen und küstlerischer Gestaltung!

Meinung des Zweittesters (Möppel, 7):
> die Bilder sind cool!
> „Ich will mal abends wach bleiben, um mir die Tiere in echt anzusehen!“

Leseempfehlung:
„In der Nacht, wenn der Hamster erwacht“ ist ein schönes Vorlesebilderbuch fürKinder ab dem Vorschulalter bis etwa zum Ende der Grundschulzeit. Zum Selberlesen kann es natürlich für interessierte Kinder ab Ende Klasse 2 auch genutzt werden…
Sehr geeignet finde ich das Buch auch für den Sachunterricht. Viele heimische nachtaktive Tiere können so vorgestellt werden und man hat eine gute Basis für Gruppenvorträge o.ä.

Vielen Dank an den Verlag Knesebeck für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Berufe sortieren

Nachdem die Zähne-Einheit nun offiziell abgeschlossen ist, beschäftigen wir uns mit Berufen. Zuerst habe ich Gruppen gebildet, in denen die Kinder zu dritt ein Berufe-ABC bekamen, in das sie möglichst viele Berufe eintragen sollten. Ich war etwas fies: die Gruppen habe ich zuhause geplant, die ABs mit Zeichen markiert und dann so geschickt ausgeteilt, dass jedes Kind genau in die von mir angedachte Gruppe kam – für die Kinder sah es aus wie Zufall. Hilft halt aber manchmal besser als wenn ich offensichtlich die Gruppen bilde…

In der nun folgenden zweiten Stunde haben wir zuerst das Klassenprodukt (ABC-Büchlein) gewürdigt und dann im Kreis die Berufe der Eltern und ggf. weiterer Verwandter gesammelt. Dabei wurden überrascht Dopplungen oder gemeinsame Arbeitsstätten zur Kenntnis genommen und erste Ähnlichkeiten zwischen Berufen bemerkt. Das war dann der perfekte Aufhänger für meine Planung: Berufe verschiedenen Berufsgruppen zuzuordnen. Das Ordnen und Kategorisieren bzw. Kategorien bilden gehören ja zu den Kompetenzen, die die Kinder (im SU) erlernen sollen. Zuerst machten wir die helfenden und rettenden Berufe aus, dann noch die auf den Fotos zu sehenden weiteren Gruppen.
DSCN1930
Die Begriffe „Erziehung“ und „Dienstleistung“ habe ich hineingegeben, da die Kinder dafür keine angemessenen Wörter fanden. Zuerst kamen dann meine vorbereiteten Beispiel-Post-Its zum Einsatz, die gemeinsam einem Zettel zugeordnet wurden. Dann ging es an die Plätze zurück und jedes Kind durfte sich einen eigenen Klebezettel holen und weitere Berufe an die Tafel sortieren.

Positive Beobachtungen:
> alle Kinder haben sich mit mindestens einem Wort beteiligt
> auf JEDEM Zettel stand nur EIN BEeruf – wie viele Kollegen kriegen das in der Fobi mit den Moderationskarten nicht hin???
> viele spannende Diskussionen entstanden mit mir oder Mitschülern über die Einordnung der Berufe („Wohin gehört der Bäcker?“ „Dienstleistung?“ etc.)
> da sich einige Berufe nicht klar zuordnen ließen, wurde mir ein Zusatzzettel vorgeschlagen, auf dem ich diese sammeln könne – ich habe ihn dann erstmal „Sonstige“ getauft…

Am Ende des Tages schrieb ich die Zettelsammlung dann ins Reine, so dass auf jedem Plakätchen nur noch richtig geschriebene echte Berufe stehen. Die zieren jetzt für die nächsten Wochen unsere Pinwand.

Hier nochmal die Eindrücke aller Kategorien zum Stöbern:

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Beste Grüße,
Katha

Vorwissen und „Nachwissen“

Gern steige ich in ein neues SU-Thema damit ein, das Vorwissen der Kinder zu aktivieren. Und so kann es gehen:

1. Thema in die Mitte eines Blattes schreiben, zuerst einige Minuten allein (!) dazu clustern [Bleistift]
2. Stift am Platz lassen, mit dem Zettel zu einem Partner gehen und sich austauschen
3. zurück am Platz mit einer neuen Stiftfarbe neue Informationen ergänzen [grün]
4. und 5. Wiederholung von Schritt 2 und 3 mit einem anderen Partner (ich nutze gern dazu unsere Verabredungskarten, um eine Durchmischung zu erhalten) [rot]

Das Ergebnis sammle ich dann ein und lege es gut weg, bis die Einheit sich dem Ende nähert. Nach wiederholter „Sicherung“ der wichtigsten Unterthemen und Begriffe bekommt jedes Kind sein Blatt zurück und nimmt eine weitere neue Farbe [blau], um alles zu notieren, was man gelernt hat. Dabei dürfen alte Stichworte auch gern ergänzt werden.

Ich zeige euch unkommentiert einfach mal ein paar Beispiele meiner Endzweitklässler mit einer recht großen Bandbreite an Wissen, Schreibkompetenz und Strukturierungsgrad…
(Sorry für den Blaustich auf den Bildern. Irgendwas hakt an der Kamera und ich suche noch den Fehler!)

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Beste Grüße,
Katha

Rezension: Fritzi war dabei

Titel: „Fritzi war dabei“2018-02-24 09.46.02
Autorin: Hanna Schott
Illustratorin: Gerda Raidt
Verlag: Klett Kinderbuch (hier klicken)
ISBN: 978-3-95470-015-8

Zum Inhalt:
Fritzi kommt gerade in die vierte Klasse und ist stolze Thälmann-Pionierin, als in ihrem Land, der DDR, seltsame Dinge geschehen. Überall um sie herum und selbst in ihrer Familie erlebt Fritzi, was es bedeutet, wenn Menschen aufbegehren und die Welt verändern wollen. Und dann fällt die Mauer und Fritzi darf zum ersten Mal ihre Oma besuchen fahren…

Meine Meinung:
Die Umbrüche des Herbstes 1989 aus der Sicht eines Kindes darzustellen, finde ich eine grandiose Idee, um heutigen Kindern das komplexe Thema Trennung und Wiedervereinigung nahbar zu machen. Ganz konkret geht es um plötzlich nach Ungarn verschwundene Mitschüler und Arbeitskollegen, die Montagsdemos, das Besuchsverbot für Verwandte aus dem Westen und die Stasi-Spionage. Diese Themen erlebt Fritzi in ihrem direkten Umfeld und auch, wie unterschiedlich die Erwachsenen damit umgehen.

Fritzis Gedankenwelt deckt sich mit der der möglichen Leser und die Dinge, die sie selbst nicht versteht, werden kindgemäß und ohne Pathos erklärt. Die Illustrationen unterstützen dieses Erklären wunderbar und kommen immer dort zum Einsatz, wo das Vorstellungsvermögen begrenzt sein könnte (z.B. bei den Pionierhalstüchern oder der alltäglichen Spionage):

Besonders gelungen finde ich das letzte Kapitel, in dem die Autorin erklärt, wie die Figuren im Buch entstanden sind und wo sich Fiktion und Realität abgrenzen. So werden die jungen Leser ernst genommen und quasi auf die Meta-Ebene mitgenommen.
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Leseempfehlung: Die Zielgruppe zum Selberlesen dürften m.E. kompetente Leser ab der dritten Klasse sein. Als Mutter käme das Vorlesen auch schon für jüngere Schulkinder in Betracht, wenn sie schon mal was vom Thema „zwei Deutschlands“ geört haben. Mein Sohn war an den Berliner Mauerfragmenten sehr fasziniert und bekommt dieses Buch sicher bald vorgelesen.
Als Lehrerin warte ich nun schon darauf, dass wir in Sachunterricht das Thema „Deutschland“ behandeln, was wohl in der vierten Klasse anstehen wird. Dazu darf dieses Buch als Vorlesegeschichte oder vielleicht sogar als Lektüre nicht fehlen.

Kleiner Hinweis: Bei Antolin gibt es auch ein Quiz zu diesem Buch!

Vielen Dank an den Klett-Kinderbuch-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

DER eine Tipp für Sachunterricht

Gerade gehen die Ferien vorbei, da stehen die Termine schon wieder vor der Tür. Gestern Abend erst vom Städtetrip zurück gekehrt, war ich heute noch einmal fix in der Schule und habe den Kopierer für die kommende Woche mal vorglühen lassen.
Kennt ihr auch, oder? Bei mir geht es nächste Woche quer durchs ABC: E wie Elternrat, F wie Fachkonferenz, G wie Gitarrenstunde, P wie Physiotherapie, T wie Tupperparty… Alles dabei.
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Recht spannend wird es dann, wenn ich zum ersten Mal seit Eeeewigkeiten meine Uni mal wieder von Innen sehe. Eine Studienfreundin hat mich als Gastrednerin in ihr Sachunterrichtsseminar eigeladen (hatte ich ja schonmal bei der Suche nach Literaturtipps geschrieben). Die Seminarzeit wird wohl größtenteils in ein kleines Interview münden, aber ein bisschen was möchte ich doch vorbereiten. Ganz konkret möchte ich am Beispiel meiner aktuellen SU-Einheit „Kalender“ im 2. Schuljahr die verschiedenen Aspekte wie Planung, Material, didaktische Schwerpunkte und auch Kompetenzen sowie Inklusion/Differenzierung anreißen. Mehr als das geht ja in einem Seminar gar nicht.

Wer von euch sich gerne mal einmischen möchte, darf das heute ausdrücklich mal wieder gerne tun. Hast du DEN einen Tipp, kurz und knackig, was man als SU-Lehrer unbedingt beachten/wissen/tun sollte? Ich nehm sie gerne mit zu unseren zukünftigen Kollegen 😉

Beste Grüße,
katha

Mal wieder ein Hilferuf: SU

Liebe Leserrunde,
wie ja schon das ein oder andere Mal brauche ich eure Schwarmintelligenz – dies Mal zum Fach Sachunterricht. Eine Freundin von mir muss ein Seminar an der Uni leiten und sucht aktuelle Literatur zum Sachunterrichts bzw. dessen Didaktik, um sich gut vorzubereiten.
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Was könnt ihr empfehlen? Was wird gerade im Seminar auf die Liste gesetzt? Was würdet ihr euren LAA zu Lesen geben?

Außerdem interessant: Welche methodischen Schwerpunkte werden aktuell in den Studienseminaren gesetzt? Welche …orientierung ist grad in? Was darf zur Zeit in keiner Vorführstunde fehlen?

Im Namen meiner Freundin bedanke ich mich jetzt schonmal ganz herzlich bei allen, die eine Anregung beisteuern! Ihr wird es helfen, das Seminar gut zu machen (bei dem ich schon als Gastrednerin eingeladen bin *freu*) und vielleicht der Leserschaft auch noch mal eine interessante Orientierung bieten.

Danke,
Katha

Quizspiel

An diesem Wochenende wurde in der Familie ein 80. Geburtstag gefeiert – das schafft ja auch nicht jeder…

Wie so oft möchte man dann ja doch das Zusammensitzen bei Speis und Trank etwas auflockern und so habe ich mal wieder ein paar Elemente aus der Schule abgewandelt – bin immer wieder erstaunt, wie das so in der lehrerfreien Verwandtschaft ankommt!

Auf die Tische legte ich kleine Blätter mit dem Namen des Geburtstagskindes in Großbuchstaben untereinander darauf. Dazu gabs eine kurze Arbeitsanweisung, wie daraus ein Akrostichon werden könnte. Anweisung in Bilderrahmen gesteckt, ein paar bunte Stifte dazu – fertig.

Zwischen Mittag und Kaffee packte ich dann ein Quiz, das ich sehr gerne immer wieder auch im Sachunterricht ab Klasse 3 einsetze:
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Es gibt fünf Kategorien mit aufsteigenden Punktwerten. Hier musste die 80 unbedingt rein; normalerweise nehme ich 1 bis 5 oder 10 bis 50 Punkte…
Dann braucht man mindestens zwei Teams, die gegeneinander Punkte sammeln. Abwechseln wählen sie eine Kategorie und eine Zahl aus (also z. B. „Familie 40“) und beide/alle Teams schreiben ihre Lösung auf. Ich hab dafür wieder meine kleinen Whiteboard-Tafeln benutzt, die ich in der Schule so gern einsetze. Punkte bekommen alle Teams, die richtig geantwortet haben (Schule) bzw. mit ihrer Antwort am nächsten dran waren (bei diesem Quiz gab es da ein paar Anzahl-Fragen zum Schätzen).

Hier mal ein Beispiel für einen Fragensatz zum Thema „Strom“ im vierten Schuljahr. Eine ganz nette Art, entweder Wissen zu überprüfen oder sich auf einen Test wiederholend vorzubereiten: Quiz Strom Klasse 4

Beste Grüße und viel Spaß beim Quizzen!
Katha