Zu dieser Frage hatten meine Drittklässler teils keine, teils rudimentäre Vorstellungen (wenn ich die zwei Schlaumeier mal außen vor lasse, die immer alles schon wissen…).
Gut, dann probieren wir es mal aus!
Schritt 1: Eine von mir gezeichnete Karte bzw. Luftansicht-Skizze unseres Differenzierungsraums liegt auf dem OHP (krass moderner Medieneinsatz) und die SuS vermuten, was dort abgebildet sein könnte.
Schnell erkennen sie den Raum und können den Formen die reellen Gegenstände zuordnen.
Schritt 2: Gruppenarbeit mit folgenem Arbeitsauftrag:
In jede Gruppe habe ich stärkere und schwächere Kinder gepackt, um allen Gruppen einen Erfolg zu ermöglichen. Da man fast alle benötigten Symbole auf meiner Karte abschauen konnte, war dieses Aspekt des Kartografierens vorentlastet.
Obwohl es kaum Streitigkeiten während der GA gab (was selten genug vorkommt), waren die Ergebnisse dann am Ende doch extrem unterschiedlich. Ihr dürft jetzt mal meinen Klassenraum kennenlernen – in sechs Varianten… 😉
((die Bilder bleibe ich für heute schuldig – in der Schule liegen lassen…))
Schritt 3: Analyse
Im Tafelkino besprechen wir, was auf welchen Karten besonders gelungen ist, warum sich Manches leichter erkennen lässt als Anderes und dass der Klassenraum eher Hochformat als Querformat hat. Ein Schüler ist der Sohn eines Bauzeichners und haut mit seiner Karte alles raus – sie wurde von allen als bestes Ergebnis gewürdigt, was den Jungen zu Recht stolz machte.
Schritt 4: Gruppenarbeit – outdoor!
Wir nehmen einen Zeichenblock mit auf den Schulhof und versuchen, diesen zu kartografieren. Das ist eine deutliche Steigerung der Anforderungen (neue Symbole werden benötigt!) – aber wieder arbeiten die Gruppen ziemlich konzentriert und bis auf wenige Ausnahmen zielführend zusammen. Wir haben z.B. in den Gruppen besprochen, dass nicht jeder in der Gruppe zeichnen kann, aber dass auch die Beobachtungen und Tipps dem Zeichner nützen. Oder dass man Bäume in der Seitenansicht zwar besser erkennt, aber dass das nicht zu einer „richtigen“ Karte passt, auf der alles von oben zu sehen ist. Man braucht also Zeichen/Symbole, um Sträucher, Spielgeräte etc. darzustellen. Mein Highlight war, als einer meiner Träumer oben auf dem Klettergerüst stand und er auf meine vorsichtige Frage nach seinem aktuellen Status antwortete, er schaue nach, wie alles von oben aussähe. Bingo!
Kurzes Betrachten der Ergebnisse war heute noch drin, aber etwas genauer kommt das noch in…
Schritt 5: Das wird dann in den nächsten Tagen noch die abschließende Reflexion der Produkte sein und das Beschreiben des Kartografier-Vorgangs anhand von Stichworten. Natürlich werden die Ideen der Kinder auch noch durch ein par standardisierte Zeichen für Karten ergänzt und ein ganz bisschen theoretische Kartenarbeit muss auch noch sein.
Dann hoffe ich aber, dass am Ende mit Hilfe der sog. Didaktik des leeren Blattes ein bisschen mehr bei den kleinen Monstern hängenbleibt als wenn wir nur AB abarbeiten…
Beste Grüße
Katha
Zitat: „krass moderner Medieneinsatz“ 🙂 lachmichschlapppppp
Sonst super
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Ich sehe, du erkennst das Essenzielle in meinem Beitrag…
😉
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