Medien-Projekttag in Klasse 3/4

Wie viele andere Schulen sind auch bei uns in den letzten Monaten viele neue Geräte und dazu noch eine Lernplattform „vom Himmel gefallen“. Nach meinem „That’s me“-Projekt mit den 4ern vor dem Sommer, bei dem die Kinder so schnell so viel am Tablet vertsanden haben, habe ich mir nun überlegt, dass ich gern mit unseren dritten und vierten Klassen einen Projekttag Medien durchführen möchte. Wir haben dafür je Klasse 4 Stunden geblockt, in denen ich MIT der Klassenlehrerin in der Klasse bin und die wichtigsten Funktionen an den iPads erarbeite.

Die dritten Klassen waren nun meine Versuchskaninchen und ich kann ein bisschen berichten. Wobei die Erfahrungen in den beiden Klassen durchaus unterschiedlich waren, so dass meine Ideen immer individuell angepasst werden müssen – wie ja eh immer…

Zum Start gab es ein kurzes Gespräch darüber, was eigentlich diese „Medien“ sind, nach denen der Medientag benannt ist und dass wir heute mit einem Medium namens Tablet arbeiten. Kurz haben wir dann die Regeln für den Umgang damit gesammelt und festgestellt, dass alles auf „Ich gehe vorsichtig mit dem Tablet um.“ herausläuft. Somit war die Grundlage für das gemeinsame Arbeiten gelegt und die Tablets wurden verteilt.

Erster Block waren dann die Grundfunktionen der 4 Knöpfe am iPad (aktivieren, deaktivieren, Apps schließen, Lautstärke regulieren). Beispielhaft haben wir uns dann die Kamera-App vorgenommen und deren Möglichkeiten ausgelotet: wie nimmt man ein Bild auf, wie kann man die Bilder ansehen, Wechsel zur Bildergalerie. Dann gab es den ersten Arbeitsauftrag, den ich wetterbedingt angepasst habe: eigentlich sollten die Kinder (und die Lehrkraft) ein Bild vom Wolkenhimmel aufnehmen – aufgrund von Einheitsblau dort war die Alternative, einen Baum oder Busch auf dem Schulgelände zu fotografieren (ohne Menschen auf dem Bild). Der Transport des mit beiden Händen (und zugeklappt) war die einzige vorher zu klärende Bedingung.

Zurück im Klassenzimmer wechselten wir dann in die Fotogalerie und jedes Kind wählte sein bestes Foto aus. Statt in den Wolken nun Figuren zu erkennen, gab ich die Aufgabe, den Baum/Busch in ein Fantasiewesen zu verwandeln. Dazu demonstrierte ich mit Hilfe des AppleTV-Beamer-Gespanns, wie man das Bild bearbeitet und in den Kritzelmodus kommt. Beispielhaft habe ich mit verschiedenen Stiften und Farben in mein Bild hineingezeichnet. Die anschließende Arbeitsphase der Kinder war sehr ruhig, zeugte von viel Kreativität und vor allem von einem sehr schnellen Verständnis der Stiftfunktionen. Zuletzt blieb dann nur noch das Speichern des bearbeiteten Bildes, das einigen Kindern bereits intuitiv gelungen war.

Mein Beispielbild 🙂

Nun kam die lange und Geduld erfordernde Phase, in der alle Kinder ihre Bilder via Airplay der Klasse präsentieren konnten. Natürlich kam hier etwas Unruhe auf, weil man bei mehr als 20 Mitschüler*innen ja etwas warten muss – beide Klassen nahmen das aber gelassen hin und ich konnte viele gegenseitige Hilfestellungen beim Verbinden der Geräte beobachten. Die Erfahrung, das eigene Werk so großformatig am Beamer zu sehen, erfreute die Kinder größtenteils sehr und wir hatten bei den tollen Wesen viel zu schmunzeln.

Der Hintergedanke bei diesen Übungen ist es natürlich, dass die Kinder diese Funktionen selbstständig nutzen können und dadurch auch öfter mit den Geräten gearbeitet wird. Vielen Kolleg*innen fällt es ja doch etwas schwer, ihre Klasse selbst in diese Nutzungsszenarien einzuführen oder es fehlt ihnen, wie eine Kollegin meinte, einfach an Ideen, wie das gehen kann. Meine Überlegung war, dass wir an einem eher unbedeutenden Inhalt vieles üben können und man, wenn nötig, die Stunden gern auch bei Kunst ins Klassenbuch schreiben kann 😉

Zuletzt haben wir dann noch unsere bearbeiteten Fotos in ein BookCreator-Buch eingefügt und dort eine Sprachaufnahme hinzugefügt, bei der etwas zum Bild erzählt wird. Durch den Export dieser einen Buchseite mit Bild und Aufnahme entstand ein Video einfachster Art. Dieses luden wir auf den schuleigenen IServ-Server hoch, damit die Kinder ihr Ergebnis auch zuhause präsentieren können. Für alle war es sehr faszinierend, wie aus einem Bild ein Video wird, auf dem man sich selbst hören kann. Außerdem erhoffe ich so eine Stärkung der Plattformnutzung und den Effekt, dass Dateien individuell oder im Klassenverzeichnis schulisch wie daheim genutzt werden können.

Es liest sich vielleicht nicht so, aber vier Stunden waren extrem schnell rum an dieser Stelle. Mit einer Klasse habe ich das Hochladen bei IServ nicht mehr geschafft. Auch das Löschen der Bilder und Dateien müssen die Klassenlehrerinnen nochmal aufgreifen im Nachklang. Die Alternative wäre, die BookCreator-Aktion wegzulassen oder den Tag zu verlängern. Werde beides mal überdenken.

Für heute genug des Einblicks. Viel Spaß bei euren Projekten im medialen Bereich!
Katha

Adventskalender Teil IX

Heute also Teil IX: Weihnachtskarten basteln mit Wolle & Perlen

Bastelanleitung hier

Ich wünsche euch allen eine wundervolle Adventszeit mit vielen schönen kleinen Momenten zum Genießen. Auch in dieser anstrengenden, beängstigenden und kräftezehrenden Zeit möge es für euch genügend Lichtblicke geben!

Katha

Rezension: „Art Play“

2020-07-27 10.02.32Titel: „Art Play“

Verlag: Midas (hier klicken)

Autorin: Marion Deuchars

ISBN: 978-3-03876-102-0

 

Zum Inhalt:
„Mit Kunst spielen“ – so heißt es auf dem Backcover dieses großen, 224 Seiten dicken Mitmachbuches. Und genau das steckt auch drin: zu verschiedenen Themen (s. Foto unten rechts vom Inhaltsverzeichnis) kann man sich ausprobieren. Es gibt in jedem Themenfeld eine Art Einführung und dann geht es in kleinen Schritten voran. Oft gibt es eine Doppelseite mit Beispielen und dann eine Doppelseite zum Ausprobieren. Vieles kann also direkt im Buch bearbeitet werden; dazu ist es auf dem klassischen „Malbuchpapier“ gedruckt worden. Bei den farb- oder materialintensiveren Themen gibt es dann aber immer den Tipp, mit separatem Papier zu arbeiten.

Die schottische Autorin Marion Deuchars ist Künstlerin und Illustratorin, die wohl schon einige ähnliche Bücher mit Anleitungen und Ideen veröffentlicht hat.

Meine Meinung:
Hier liegt keine klassische Schritt-für-Schritt-Zeichenanleitung vor mir (die ich eh nie hinbekommen habe) sondern eine Einladung zum Kritzeln und Probieren. Ich bekomme Anregungen und durch die Beispiele auch einfach die Möglichkeit, meine Fingerfertigkeiten zu erweitern. Es kommt kein Druck auf: einfach „nur“ nachmalen geht genauso gut wie selbst kreativ werden.
Hier mal ein Ergebnis, das ich zusammen mit meinem Großen erreicht habe (links die Anregungen, rechts unser Werk):

Uns hat das Buch vom Layout her sehr angesprochen und auch die kurz gehaltenen Texte sind hilfreich. Wir haben teils neue Techniken ausprobiert und waren an manchen Stellen erstaunt, mit welch geringen Mitteln tolle Effekte erzielt werden können. Mein Großer hat z. B. das Schraffieren für sich entdeckt und gemerkt, dass das mit manchen Bleistiften besser geht als mit anderen.

Leseempfehlung Probierempfehlung:
Für alle, die gern ein bisschen ausprobieren und dazu konkrete Anregungen haben mögen ist dieses Buch absolut empfehlenswert! Spaß macht es auch zu zwei dran zu sitzen, wenn die Doppelseiten es hergeben. Somit ist das Buch auch bei uns gern als Mutter-Kind-Aktion genutzt worden, bei der der Große und ich zusammen die Stifte haben glühen lassen. Für Kindergartenkinder sind manche Seiten sicher auch interessant, aber einige doch eher schwierig bzw. sehr betreuungsintensiv. Von daher wäre meine Altersempfehlung so etwa ab sieben, acht Jahren.

Manche Themen kann ich mir analog sehr gut als Einführung in bestimmte Techniken für den Kunstunterricht vorstellen. Auch wenn ich dort die Erfahrung gemacht habe, dass Kinder es nicht gewohnt sind, probieren zu kritzeln sondern eher etwas Konkretes zeichnen wollen. Einen Versuch wäre es Wert, denn die Anregungen von Marion Deuchars sind vielfältig.

Vielen Dank an den Midas-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Fake News selber machen

Vielleicht ist Mancher irritiert über den heutigen Titel (oder über den gestrigen gestolpert), aber ich versuche, mich zu erklären…

In der Schule neigen wir oft dazu, vor allem die Gefahren der Internetnutzung aufzuzeigen und heben dabei doch oft den mahnenden Zeigefinger.

Wenn es nun um das Thema Fake News geht, möchte ich euch heute deshalb einen anderen Weg ans Herz legen: Fake News selbst erfinden um zu merken, wie leicht man durchaus glaubwürdige Unwahrheiten verbreiten kann. Und das können auch Grundschulkinder gut selbst tun!
Was man dazu benötigt? Eine lustige Idee, ein passendes Foto und ggf. einen passenden Generator. Vorschläge und Beispiele findet ihr auch in dem wirklich empfehlenswerten Buch „Tablets in der Grundschule“ von Verena Knoblauch, in dem es u.a. ein Kapitel über Fake News gibt. Lasst euch jetzt aber vom Titel nicht abschrecken – es geht auch ohne Tablet!

Fake Primarblog

1. Die Schlagzeile
Nicht nur am 1. April kann man Menschen mit erfundenen Schlagzeilen „erfreuen“ – dieser bietet aber immer einen guten Anreiz, das Thema auzgreifen.
Die Kinder erfinden also in PA eine Schlagzeile, die frei erfunden oder zumindest maßlos übertrieben ist. Zur Vorbereitung kann man gut seriöse und nicht-seriöse Überschriften vergleichen und feststellen, was zweitere ausmacht.

2. Die Nachricht
Zur Überschrift wird ein kleiner Artikel geschrieben. Wie in einer Zeitung muss der nicht allzu lang sein, aber eben die wichtigen Informationen enthalten, die die Überschrift näher erläutern. Hier läuft also viel Textarbeit, parallel zu dem, wie man sonst oft das Thema Zeitung bzw. Bericht erarbeitet. Dieses Mal ist nur anders, dass die Inhalte frei erfunden und übertrieben sind.

3. Das Bild
Jede gute Schlagzeile wird durch ein Bild noch glaubwürdiger – das gilt natürlich auch für Fake News. Jetzt wird es kreativ: wir verwenden entweder frei zugängliche Bilder von Plattformen wie Pixabay oder nutzen eigene Bilder, die verändert werden.
Im ersten Fall sucht man nach Bildern, die man für seinen Artikel nutzen möchte. Hier gibt es eine sehr einfache Suchfunktion. Wichtig ist es hier im Sinne der Vorbildfunktion, nicht einfach die Google-Bildersuche zu nutzen, sondern über Urheberrechte zu sprechen. Die Google-Bildersuche kann man übrigens auch dazu nutzen, wenn man die Nutzungsrechte-Filter nutzt:
Bildersuche GoogleDas gewünschte Bild wird gespeichert und kann dann direkt weiter verwendet werden – oder für die nächste Variante genutzt:

Eine andere Variante, die sehr viel „beeindruckendere“ Ergebnisse erzielt, ist das Nutzen von GreenScreen-Bildern, so wie es ja z. B. auch bei den Fernsehnachrichten geschieht. Dazu wird eine Person oder Personen vor einem grünen Hintergrund fotografiert. Dieser Hintergrund kann dann in jedem Bildbearbeitungsprogramm (und sogar in Officeprogrammen) recht leicht weggezaubert werden. Die Person kann dann vor einen Hintergrund nach Wahl (Fotoquellen siehe oben) platziert werden. So stehen die Kinder plötzlich auf dem Mond oder ein Hund auf einem Bus usw.
Wer sich vor diesem Aufwand scheut oder keinen GreenScreen zur Verfügung hat, kann für vorhandene Fotos das sehr effektive Angebot von remove.bg nutzen, das das Freistellen einer Person online ziemlich gut hinbekommt. Ich habe hier mal ein Beispiel für euch: originale Aufnahme, freigestellte Aufnahme und in einen anderen Hintergrund eingefügte Aufnahme. Hier könnte der Titel „Riesenkäfer gesichtet“ passen…

Nun kann man entweder von Hand oder am PC im Textverarbeitungsprogramm ein Artikel verfasst und durch das gewünschte Bild ergänzt werden. Oder man macht es sich einfach und nutzt Online-Angebote dafür. Obiger Ausschnitt wurde mit „The Newspaper Clipping Generator“ gemacht, da mein Favorit Paul Newsman zur Zeit wegen der Coronakrise stillgelegt ist (es wurde wohl zu viel Schindluder getrieben…). Paul Newsman hat den Vorteil, dass ein Bild eingebunden werden kann, was nun heute bei mir nicht klappte.
Hier noch ein Beispiel, das mit dem Anbieter 24aktuelles gefaket wurde. Man achte auf den Hinweis ganz oben:
Fake4

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren – wie immer am besten zuerst allein daheim oder mit den eigenen Kindern und dann in der Schule!
Habt im Hinterkopf, dass Persönlichkeits- und Urheberrechte in solch einem Projekt besondere Beachtung finden müssen!

Eure
Katha

Zum Schluss noch ein Angebot: Meine gesammelten Online-Angebote rund um Fake News habe ich mit Wakelet schon mal geordnet. Diese Sammlung mache ich euch gern zugänglich.

 

Reisesteine

Was mit dem Fund eines in Krefeld bemalten Steines auf Langeoog begann, hat erst meinen Möppel und mich (selbst ja bekennende Ostwestfalen) bewegt, selbst Steine zu bemalen und auszulegen und ist nun ein Unterrichtsprojekt für eine dritte Klasse geworden. Die eigentliche Planung wurde leider stark verzögert wegen meiner Tollpatschigkeit, die mit einem Bänderris und somit einer wochenlangen Krankschreibung bestraft worden war.

Alle Interessierten nehme ich mit in den geplanten Ablauf der Sequenzen inkl. ungefährer Zeitangaben:

1. Das Konzept der Wandersteine/Kreativsteine wird erklärt: man bemalt einen Stein, legt ihn an einem Ort aus, wo er auch gefunden werden kann. Der Finder meldet den Stein (bislang meist in facebook-Gruppen*) und legt ihn an anderer Stelle wieder aus. Hausaufgabe: einen passenden Stein mitbringen – Kriterien: etwas handtellergroß, rundlich / nicht kantig, einigermaßen glatt, sauber (ca. 1/2 bis 1 Stunde)

2. Die SuS bemalen im Kunstunterricht ihre Steine mit Acrylfarben und Wunschmotiven. Ob es ein Motto gibt, kann man selbst entscheiden. Die Vorderseiten der Steine werden fotografiert.** (ca. 2 Stunden)
Ich habe für dieses Projekt ein günstiges 12er-Set Acrylstifte vom Versandriesen gekauft, Klarlack gab es grad günstig beim Discounter und Acrylfarbe für die Grundierung in der Schule.

3. Es wird ein Padlet o.ä. angelegt, in dem die FinderInnen ihren Fund mit Foto dokumentieren können. Hier könnte entweder die Regalform gewählt werden, so dass jeder Stein eine eigene Spalte hat, in der seine Fundorte nachzulesen sind, oder die Version „Karte“, so dass FinderInnen via GoogleMaps den aktuellen Fundort jedes Steins markieren können***. Zweitere Version bietet sich an, wenn in Sachunterricht eine Verknüpfung mit Geografie geplant ist. Die SuS lernen die Handhabung des Padlets kennen und einigen sich auf Titel und Untertitel. Bei uns wurde es „Reisesteine“.
4. Es wird überlegt, wie der Link zur gewählten Seite auf den Stein kommt. Lange URL lassen sich aus Platzgründen nicht darauf schreiben, so dass die Arbeit mit einem Kurzlink vorgeschlagen wird. Der Name für den Kurzlink wird gemeinsam abgestimmt. (3. und 4. passt in eine Stunde)
Wir haben t1p als Linkverkürzer verwendet, da die Basis-URL dort sehr kurz ist und man das Wort dahinter selbst festlegen kann. Andere Systeme generieren vierstellige Zahlencodes, die sich aber eben nicht so gut merken lassen wie unser Schlagwort.

5. Die SuS tragen ihre Steine mit Foto in das Padlet ein. Jeder Stein bekommt eine eigene Spalte, einen Namen und eine kurze Beschreibung.
Bild 1: Erste Einträge ploppen auf – große Verwunderung, gefolt von Begeisterung:
2020-01-21 10.06.08
Bild 2: Nun sind alle Steine eingetragen:
Reisesteine Padlet
Jeder, der über den Kurzlink Schreibzugriff auf das Padlet hat, kann darin eine neue Spalte und/oder einen neuen Beitrag anlegen. Die Lehrkraft muss darauf achten, dass zwar Schreibrecht, aber kein Editierungsrecht erteilt wird, sonst könnten Beiträge der SuS von Besuchern gelöscht oder verändert werden.

6. Die fertig bemalten Steine werden auf der Rückseite mit dem Kurzlink beschriftet, dann mehrfach mit Klarlack überzogen und nach dem Trocknen in der Umgebung der Schule ausgelegt. Ein Unterrichtsgang oder eine Nachmittagsaktion bieten sich an (wieder Anknüpfungspunkt Geografie, Heimatort). (1 Stunde)
Auslageorte sollten gut sichtbar sein und kein Stein sollte wegen Hundealarm direkt am Boden liegen.

7. Nun heißt es: Abwarten und regelmäßig überprüfen, ob bzw. welcher Stein gefunden wurde und einen Eintrag bekommen hat. Mit Hilfe des Kurzlinks können die SuS auch von zuause aus nachsehen, ob ihr Stein gefunden wurde.

Abschließend noch ein paar Überlegungen zur Frage, ob dieses vielleicht ein „zeitgemäßes“ Unterrichtsprojekt ist. Es gibt mehrere Gründe, die dafür sprechen könnten: das Projekt trägt ein bisschen Lebenswelt (mancher SuS zumindest) in die Klasse – sicher aber trägt es bei den meisten SuS einen Unterrichtsinhalt in die Lebenwelt hinein: über den Kurzlink kann man daheim oder unterwegs schauen, was sich im Padlet getan hat. Das lässt sicherlich kaum jemanden kalt, wie es dem eigenen Stein ergeht.
Außerdem kommen „neue“ Medien zum Einsatz, wenn auch erstmal nur am Rande. Nicht jedes Kind kann anfangs beim Erstellen der Seite aktiv am PC arbeiten, aber jedeR kann mitdenken und mitplanen. Den eigenen Stein kann dann jedes Kind selbst in das Padlet einpflegen; entweder geschieht das mit schuleigenen mobilen Geräten oder mit Hilfe von Digitalkamera, Datenkabel und PC. Und daheim nachschauen kann auch jedes Kind.
Nicht zuletzt geht es hier um eine gemeinsame Erfahrung, die Kreativität und kollaborative Ansätze beinhaltet und Kommunikation zwischen den SuS und im Nachhall mit Menschen aus der Umgebung anregt.

Herzliche Grüße
Katha

* An dieser Stelle kann man je nach Lernausgangslage der Klasse auch überlegen, warum man sich eben nicht an die facebook-Gruppen anhängt, sondern eine unabhängige Plattform nutzen sollte, die auch ohne Anmeldung via Link zugänglich ist.

** Bei uns wurden die Fotos dann auf den PC übertragen und den Kindern im Schulaustauschverzeichnis zum späteren Hochladen zur Verfügung gestellt.
Einige Bilder mussten wir nachholen, was ich aufgrund von Zeitmangel dann so gelöst habe: Padlet am Handy aufrufen, Fotos mit dem Handy machen, Fotos direkt ins Padlet hochladen – die Kinder waren begeistert.

*** Beim Teilen muss die Option „kann schreiben“ aktiviert sein, damit BesucherInnen der Seite die bestehenden Einträge nicht ändern können, selbst aber ihren Fund eintragen können.

Sprechende Bilder (mit QR-Codes)

2020-01-21 13.05.42

2020-01-21 13.05.54Eine liebe Kollegin im zweiten Schuljahr hat ein klassisches Thema mit ihren Schützlingen angepackt: Das Gedicht „Ich male mir den Winter“ von Josef Guggenmoos. Ich traf sie, wie sie die Bilder in unserer Halle ausstellte und wir bewunderten sie gemeinsam. Als sie mir erzählte, dass die Kinder das Gedicht auch vorzulesen geübt hatten, schlug ich vor, eben dieses Vorlesen aufzunehmen und mittels QR-Code auf die Bilder zu kleben, so dass die Eltern mit ihrem Smartphone den Kindern zuhören können. Da die Kollegin begeistert von der Idee war und wir ja gerade frisch zwei iPads an die Schule bekommen haben, war fix ein Date gemacht, um die Aufnahmen zu machen.

Für die Aufnahmen nutzten wir eine App, die ich erst vor Kurzem entdeckt hatte: chirp.qr. Hiermit kann man…
– intuitiv Sprache aufnehmen (Vögelchen antippen startet und beendet die Aufnahme),
– das Aufgenommene zur Kontrolle anhören und
– dann direkt einen QR-Code erzeugen und speichern.
Kleiner Tipp für den mehrfachen Einsatz wie in unserem Fall: man gibt den Codes beim Speichern zwar Namen, aber die tauchen beim Exportieren der Bilder nicht auf. Also Reihenfolge der Sprecher notieren – handschriftlich oder in einer Notizen-App (in die man zur Sicherheit auch die Codes einfügen kann).

Was wir nun also gemacht haben? Mit den beiden vorhandenen Tablets haben wir uns in zwei ruhige Räume verzogen und nach und nach alle SuS das Gedicht vorlesen lassen. Jede Aufnahme wurde in einen QR-Code umgewandelt und gespeichert. In Ermangelung eines USB-Lightning-Speichersticks und eines WLAN-Druckers habe ich die Codes dann via AirDrop an mein iPhone übertragen und von dort an meine Schuladresse gemailt. Dann waren die Codes flott ausgedruckt. Zuletzt wurde jeder Code auf das dem Kind gehörende Bild geklebt und schon hat man Zeichnung und Sprache verbunden. Für interessierte, aber nicht so erfahrene Techniknutzer habe ich eine kurze Anleitung für die QR-Codes zu den Bildern gehängt (s. Foto).

Hier könnt ihr mal anonym in zwei Aufnahmen hineinhören. Dabei wird auch ganz gut die Bandbreite der Leseleistung deutlich. (Einige Kinder haben auch nur die erste Strophe eingelesen…).

Für uns ein sehr rundes kleines Projekt, für das sich sicher viele Kunst-Themen oder Lesestücke eignen. Gerade bei dem Gedicht, das die Kollegin ausgewählt hat, passt das Vorgehen einfach toll, denn der Text beschreibt ja exakt das Gemalte bzw. das Gemalte richtet sich nach dem Text des Gedichts.

Beste Grüße
Katha

Beobachtungsbögen & Bewertungsraster

Dieser Blogeintrag wurde speziell für die TeilnehmerInnen bei meinen aktuellen Vorträgen zu „Fachspezifischen Leistungen im Deutschunterricht“ in Niedersachsen verfasst. Natürlich dürfen ihn auch alle LeserInnen aus anderen Bundesländern gern als Inspirationsquelle verwenden.

Hier stelle ich ein paar Bögen zur Verfügung, die ich in meinem Unterricht nutze oder schon genutzt habe, um Kindern Rückmeldung zu ihren Leistungen zu geben bzw. Bewertungen transparenter zu gestalten. Die Bögen sind bewusst alle Word-Dokumente, damit jeder sie sich für den eigenen Gebrauch, mit den eigenen Fachbegriffen und Schwerpunkten oder Kindernamen anpassen kann.

Ein kurzer Abriss, warum diese Bögen für mich wichtig sind:
Wir sind immer dazu angehalten, den SuS transparente Leistunsgerwartungen zu geben. In vielen Fällen geht das m.E. nur mit Hilfe von klaren Kriterien, die den Kindern einen Halt bieten: An was muss ich denken? Was darf ich nicht vergessen? Woran kann ich micht „entlanghangeln“? Wenn nun optimalerweise die SuS Kriterien kennen, die wichtig sind, um eine bestimmte Textform zu verfassen, einen Vortrag im SU gut zu gestalten oder ein Kunstbild zu bewerten, dann folgen daraus zwei Möglichkeiten: LehrerIn und SuS können Rückmeldung geben, wie gelungen das Lernprodukt ist und was überarbeitet werden könnte. Außerdem kann transparent für SuS und Eltern bewertet werden – eine Kunstnote oder auch die Note für einen Text weredn so nachvollziehbarer. Das stärkt auch mich als Lehrerin sehr, da ich beim Bewerten mit Kriterien zu deutlich mehr Neutralität „gezwungen“ bin und auch kleine Erfolge bei schächeren Schülern wertschätzend zurückmelden kann.

Hier also ein paar Beispiele für solche Raster, Bögen oder wie auch immer man sie nennen will:
(wer auf dem Vortrtag war, weiß die Bögen inhaltlich besser zuzuordnen, die anderen dürfen sich ihren Teil denken oder nachfragen…)

Raster Brief

Raster Geschichte überarbeiten allgemein

Raster Überarbeitungstipps Reizwortgeschichte

Raster Reizwortgeschichte

Raster Rückmeldung zur SU-Mappe

Raster SU-Deutschland-Vorträge

Raster Farbkreis

Beste Grüße
Katha

Briefe schreiben üben – Rechtschreibung!

Die ersten beiden Briefentwürfe meiner Monsterchen sind ziemlich zufriedenstellend geworden, was die Form und den Inhalt angeht. Die größte Hürde bei der Form scheint die rechtsbündige Datumsangabe zu sein – und die eigene Adresse beherrschen wirklich noch nicht alle Drittklässler… Nun hängt also an unserer Pinwand neben dem Brief an Mona und den Merkzetteln der Post auch noch ein Zettel mit unserer PLZ und wir haben ausführlich besprochen, wofür die da ist.

Um einerseits eine passende Hausaufgabe zu haben, die andererseits auch noch die rechtschriftlich relevanten Wörter zum Thema übt, habe ich folgendes AB entworfen, das ich euch gern zur Verfügung stelle:
2019-01-20 14.18.15
ab wörterarbeit brief post gruß
Hier werden die bislang häufigsten Fehlerstellen (ie in Brief und ß in Gruß) nochmal geübt und dabei das Zusammensetzen von Nomen wiederholt.

In Kunst haben wir übrigens letzte Woche noch Origami-Umschläge gefaltet. Anleitungen dazu findet ihr massenweise im Netz – als Bild oder Film. Ich habe eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Fotos genutzt und die via Beamer gezeigt (parallel dennoch natürlich klassisch mitgefaltet*). Außerdem durften die Kids eigene Briefmarken entwerfen.
Nun haben hoffentlich alles Monster das nötige Rüstzeug, um auch unseren niegelnagelneuen Klassenbriefkasten zu füllen, den ich während der Kunststunde gebastelt habe. Einige SuS waren arg beeindruckt, wie flott man aus einem Schuhkarton und einem Bogen gelbem Tonpapier einen Briefkasten zaubern kann…

Beste Grüße
Katha

* und ca. 18 von 21 Briefumschlägen haben meine Fingerabdrücke drauf…

Künstlerisch unterwegs im Vier-Farben-Land

Bereits zum zweiten Mal führte ich diese kleine Einheit im Kunstunterricht der Eingangsstufe durch: Ausgehend von der Geschichte „Das Vier-Farben-Land“ von Gina Ruck-Pauquet gestalten die Kinder ein eigenes kleines Büchlein.

Zuerst betrachteten wir gemeinsam das Buchcover, benannten die Farben und schauten uns die Aufteilung des Bildes an. Die Kinder bekamen dann ein aus zwei A4-Blättern geheftetes Büchlein, auf dem zuerst mit Hilfestellung an der Tafel das Deckblatt gestaltet wurde. Wie schwer es ist, einen Kreis aus vier Vierteln hinzubekommen.

Im Anschluss lernten wir die vier Farbenviertel des Landes im Buch kennen und stellten fest, dass zwar in einem Viertel alles die gleiche Farbe hat, diese aber viele Abtönungen und Schattierungen haben kann. Nach einer kurzen Besprechung, wie man selbst mit Buntstiften verschiedene Grüntöne oder Blaus erzielen kann (Druck variieren, Stifte tauschen etc.), gestalteten die Kinder in ihren Büchern je eine Seite in einer Farbe. Die Inhalte waren dabei f reigestellt, oft aber vom Buch inspiriert:

Zuletzt ging es an den Höhepunkt des Buches: Wie die Kinder im Vier-Farben-Land merken, dass ihre Farbe weder die einzige noch die einzig wahre ist und sie bunt werden! Passend dazu durfte die letzte Doppelseite dann bunt gestaltet werden und fröhlich:

Ich war beeindruckt, wie fantasievoll manches Kind diese positive Stimmung umgesetzt hat!

Was sich im Anschluss an das Projekt ergab, war ein total spannendes Gespräch darüber, welche Farbe denn nun wirklich die beste ist (rot, gelb, grün oder blau) und warum. Davon ausgehend, dass man keine wirklichen Gründe dafür finden konnte, machte ich den vorsichtigen Schritt in Richtung der Unterschiede in Hautfarbe, Glauben oder sowas, die es auch in unserer Klasse gibt. Eines der Kinder brachte die sehr interessante Diskussion auf den Punkt mit seiner Aussage „Es ist gar nicht wichtig, wie man von außen aussieht. Wichtig ist, dass es innendrin gut aussieht!“. Mehr muss nicht gesagt werden, finde ich.

Beste bunte Grüße,
Katha

Wie passen Eulen und Stifte zusammen?

Ganz einfach: Wenn niedliche Upcycling-Stiftebecher im Eulendesign entstehen!
(Die Idee stammt aus den Weiten des Internet, aber ich finde die Seite einfach nicht wieder! Sorry! Wer den Ideengeber kennt, möge sich melden, dann baue ich selbstverständlich hier einen Link ein!)

Meine Zweitklässler haben zwei bis drei Doppelstunden an diesen tollen und nützlichen Schreibtischverschönerern gewerkelt und sie gestern stolz mit heim genommen:

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Material:

  • leere, gespülte Konservendose
  • braunes Tonpapier in breite Streifen geschnitten
  • Tonpapierreste in verschiedenen Farben [ich habe eine Restekiste in der Klasse, in der ich sowas nach Bastelaktionen sammle, so dass es immer greifbar ist]
  • Zeitungen, Kataloge, Prospekte, Zeitschriften [bei mir ebenfalls in einer Kiste immer griffbereit]

Und so geht’s: Die Dosen wurden von einigen Kindern und vor allem bei mir zuhause über ein paar Wochen hin gesammelt und zuerst mit braunem Tonpapier beklebt, das dann an den Dosenrändern abgeschnitten wurde.
Die „Federn“ wurden aus Prospekten, Katalogen und Zeitungen ausgeschnitten. Als Schablone habe ich den Kindern ihren Zeigefinger empfohlen: auflegen, ummalen, ausschneiden. Mancher kam auf die großartige Idee, gleich mehrere Lagen Papier gleichzeitig auszuschneiden, um schnell viel Material zu bekommen. Aufgeklebt werden die Federn unbedingt von unten nach oben, damit man die überdeckende Wirkung bekommt. Ihr seht auf den Bildern, dass das vielen Kindern schwer gefallen ist. Oder sie fanden es einfach nicht schlimm, dass die „Haut“ so durchscheint… 🙂

Zum Schluss galt es noch, Flügel, Schnabel, Füße und Augen aus buntem Papier/Tonpapier auszuschneiden und aufzukleben. Ich persönlich finde ja den Charme der Ergebnisse viel größer, wenn man ohne Schablone arbeitet. Schwache Bastler kommen damit eh auch nicht zurecht und das gegenseitige Helfen („Komm, ich zeichne dir die Füße auf und du schneidest!“) käme sonst auch kaum zustande.

Hier nochmal die ganze Eulenbande:
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Beste Grüße,
Katha & die Eulen