Anregung: vorgelesener Adventskalender

Immer mal wieder versuche ich ja, euch vom #TwitterLehrerzimmer zu überzeugen. Heute Versuch 124 oder so. Auf Twitter kann nämlich Tolles passieren: jemand hat die Idee, aus einem Adventskalenderbuch mit 24 Kapiteln digital verfügbar einen anzuhörenden Adventskalender für seine Klasse zu machen. Andere Menschen steuern ihre Ideen bei und es entsteht der Plan, dass nun deutschlandweit 24 Personen die 24 Kapitel einlesen und jede*r davon dann den gesamten Kalender nutzen darf.

Schwupps wird eine ppt vorbereitet und in einem Cloudordner für alle zugänglich gemacht. Schwupps lesen die ersten ihre Kapitel ein, andere bestellen erstmal das Buch*, erste Folien sind schon gestaltet. Wenn jemand nicht so gestalterisch begabt ist oder keine Zeit für die Folie hat, springen andere ein. Innerhalb von weniger als zwei Wochen ist das Ganze Ding fertig.

Wieder kommen verschiedenste Ideen zusammen, wie denn nun das Teilen technisch umgesetzt wird. Vor allem durch verschiedene oder fehlende Plattformen gibt es hier Manches zu beachten – aber es klärt sich.

Ich darf nun also Teil dieses Projekts sein und habe Tag 20 in die Sprachaufnahme-App meines Tablets eingelesen. Außerdem hat jede*r die ppt-Folie zu seinem Tag gestaltet (in diesem Buch geht es um Weihnachten in verschiedenen Ländern, so dass jedes Bild ein Land zeigt). Für Italien habe ich Canva genutzt und mein Bild so gestaltet:

Aus rechtlichen Gründen kann ich natürlich nicht den gesamten Kalender mit euch teilen, aber ich möchte euch anregen: so ein Projekt kann man auch mit einem Kollegium umsetzen und füreinander, die eigene Klasse oder die Schulgemeinschaft nutzen! Tut euch zusammen, probiert euch aus, teilt dieses Erlebnis miteinander!

Viel Spaß beim Ausprobieren und (mit oder ohne Adventskalender) einen guten Start in die Adventszeit!

Eure Katha

* Wir haben „Unglaubliche Weihnachten“ von Renus Berbig gelesen, dtv Verlag. Die Bestellzahlen dürften ziemlich hoch gegangen sein… 🙂
Grundsätzlich ist das aber einfach auch ein tolles Buch zum Vorlesen im privaten oder schulischen Bereich!

Medienmappe: Badges

Vor Kurzem stellte ich euch hier meine Medienmappe vor, mit der wir im Kollegium nun verstärkt arbeiten. Inzwischen ist nun neben dem Mappeninhalt und der TaskCards-Pinwand auch der letzte, etwas verspielte, Bestandteil fertig geworden:

Für das Abschließen oder vollständige Durcharbeiten eines Kapitels gibt es jetzt ein Badge, also einen kleinen Belohnungsaufkleber:

So sehen die Badges aus.

Wer also nachweist, dass er oder sie fit in einem Themenbereich ist, darf sich den Sticker in seine Mappe kleben. Ich weiß nicht, ob manche das albern finden, aber ich mag sowas und hoffe, einen weiteren kleinen Anreiz zu schaffen.

Falls du die Medienmappe auch nutzt, kannst du dir meine Badges gern herunterladen. Wenn du die Mappe angepasst hast (jippie!), dann kannst du hier die Vorlage bei Canva zum Anpassen eigener Badges nutzen.

Gedruckt sind die Badges übrigens auf einer Vorlage von Avery Zweckform (5080). Das ist keine Werbung für die Firma Avery! Ich nutze deren Etiketten hierfür, weil es für alle Spezialetiketten auch Wordvorlagen zum Befüllen gibt, was das Ausdrucken sehr erleichtert.

Grüße
Katha

Passwortkarten für IServ

Unsere Schule nutzt seit 2020 die Plattform IServ (keine Werbung hier!) und hat einen eigenen Server in der Schule verbaut, auf dem alle Daten liegen. Für die Kinder und Erwachsenen heißt das im Vergleich zum vorherigen pädagogischen Netz, dass sie sich mit den gleichen Anmeldedaten sowohl an allen schulischen Rechnern als auch auf der IServ-Seite anmelden. In der Schule folgt daraus für uns eine kompliziertere Anmeldung, da es früher keine Passwörter für die Kinder gab und ich als Lehrkraft somit immer jedes Kind unter Kenntnis seines Namens anmelden konnte. Nun müssen die Kinder ihr Passwort kennen, um einen Rechner nutzen zu können. Natürlich greifen aber auch moderne Passwortanforderungen, so dass einfache Begriffe oder Zahlenkombis nicht akzeptiert werden. Also habe ich Passwortkarten entworfen, auf denen die Kinder ihren Zugang notieren können, um sich zuverlässig im PC-Raum anmelden zu können.

Damit auch für Videokonferenzen oder den Austausch von Dateien von Zuhause auf den Server zugegriffen werden kann, lagern und transportieren die Kinder ihre Karten einfach immer in der Federmappe.

Erste Erfahrungen zeigten zuletzt, dass neben IServ oft auch die Passwörter für Anton und Antolin benötigt werden, denn für beides haben wir eine Schullizenz. Diese Anbieter generieren jedoch optimale Passwortkärtchen inkl. QR-Codes für eine direkte Anmeldung via Tablet. Also habe ich kurzerhand ein bisschen gemessen und die IServ-Karten so vergrößert, dass auf deren Rückseite die beiden anderen Codes aufgeklebt werden können. So ist alles an einem Platz:

So, bevor jemand meckert: wir arbeiten mit Grundschulkindern von sechs bis zehn Jahren – die schaffen das nicht alle, sich ein Passwort zu merken. Manche scheitern schon an der Schreibweise ihres Nachnamens… Deshalb diese Karten, auf denen alle Informationen stehen und die bislang höchstens dann weg waren, wenn ein Kind sie irgendwo hat liegen lassen.

Viel Spaß mit den Karten. falls du sie brauchen kannst. Das IServ-Logo darf ich mit Genhmigung der Firma verwenden (habe extra vorher dort nachgefragt!).

Katha

Medien-Projekttag in Klasse 3/4

Wie viele andere Schulen sind auch bei uns in den letzten Monaten viele neue Geräte und dazu noch eine Lernplattform „vom Himmel gefallen“. Nach meinem „That’s me“-Projekt mit den 4ern vor dem Sommer, bei dem die Kinder so schnell so viel am Tablet vertsanden haben, habe ich mir nun überlegt, dass ich gern mit unseren dritten und vierten Klassen einen Projekttag Medien durchführen möchte. Wir haben dafür je Klasse 4 Stunden geblockt, in denen ich MIT der Klassenlehrerin in der Klasse bin und die wichtigsten Funktionen an den iPads erarbeite.

Die dritten Klassen waren nun meine Versuchskaninchen und ich kann ein bisschen berichten. Wobei die Erfahrungen in den beiden Klassen durchaus unterschiedlich waren, so dass meine Ideen immer individuell angepasst werden müssen – wie ja eh immer…

Zum Start gab es ein kurzes Gespräch darüber, was eigentlich diese „Medien“ sind, nach denen der Medientag benannt ist und dass wir heute mit einem Medium namens Tablet arbeiten. Kurz haben wir dann die Regeln für den Umgang damit gesammelt und festgestellt, dass alles auf „Ich gehe vorsichtig mit dem Tablet um.“ herausläuft. Somit war die Grundlage für das gemeinsame Arbeiten gelegt und die Tablets wurden verteilt.

Erster Block waren dann die Grundfunktionen der 4 Knöpfe am iPad (aktivieren, deaktivieren, Apps schließen, Lautstärke regulieren). Beispielhaft haben wir uns dann die Kamera-App vorgenommen und deren Möglichkeiten ausgelotet: wie nimmt man ein Bild auf, wie kann man die Bilder ansehen, Wechsel zur Bildergalerie. Dann gab es den ersten Arbeitsauftrag, den ich wetterbedingt angepasst habe: eigentlich sollten die Kinder (und die Lehrkraft) ein Bild vom Wolkenhimmel aufnehmen – aufgrund von Einheitsblau dort war die Alternative, einen Baum oder Busch auf dem Schulgelände zu fotografieren (ohne Menschen auf dem Bild). Der Transport des mit beiden Händen (und zugeklappt) war die einzige vorher zu klärende Bedingung.

Zurück im Klassenzimmer wechselten wir dann in die Fotogalerie und jedes Kind wählte sein bestes Foto aus. Statt in den Wolken nun Figuren zu erkennen, gab ich die Aufgabe, den Baum/Busch in ein Fantasiewesen zu verwandeln. Dazu demonstrierte ich mit Hilfe des AppleTV-Beamer-Gespanns, wie man das Bild bearbeitet und in den Kritzelmodus kommt. Beispielhaft habe ich mit verschiedenen Stiften und Farben in mein Bild hineingezeichnet. Die anschließende Arbeitsphase der Kinder war sehr ruhig, zeugte von viel Kreativität und vor allem von einem sehr schnellen Verständnis der Stiftfunktionen. Zuletzt blieb dann nur noch das Speichern des bearbeiteten Bildes, das einigen Kindern bereits intuitiv gelungen war.

Mein Beispielbild 🙂

Nun kam die lange und Geduld erfordernde Phase, in der alle Kinder ihre Bilder via Airplay der Klasse präsentieren konnten. Natürlich kam hier etwas Unruhe auf, weil man bei mehr als 20 Mitschüler*innen ja etwas warten muss – beide Klassen nahmen das aber gelassen hin und ich konnte viele gegenseitige Hilfestellungen beim Verbinden der Geräte beobachten. Die Erfahrung, das eigene Werk so großformatig am Beamer zu sehen, erfreute die Kinder größtenteils sehr und wir hatten bei den tollen Wesen viel zu schmunzeln.

Der Hintergedanke bei diesen Übungen ist es natürlich, dass die Kinder diese Funktionen selbstständig nutzen können und dadurch auch öfter mit den Geräten gearbeitet wird. Vielen Kolleg*innen fällt es ja doch etwas schwer, ihre Klasse selbst in diese Nutzungsszenarien einzuführen oder es fehlt ihnen, wie eine Kollegin meinte, einfach an Ideen, wie das gehen kann. Meine Überlegung war, dass wir an einem eher unbedeutenden Inhalt vieles üben können und man, wenn nötig, die Stunden gern auch bei Kunst ins Klassenbuch schreiben kann 😉

Zuletzt haben wir dann noch unsere bearbeiteten Fotos in ein BookCreator-Buch eingefügt und dort eine Sprachaufnahme hinzugefügt, bei der etwas zum Bild erzählt wird. Durch den Export dieser einen Buchseite mit Bild und Aufnahme entstand ein Video einfachster Art. Dieses luden wir auf den schuleigenen IServ-Server hoch, damit die Kinder ihr Ergebnis auch zuhause präsentieren können. Für alle war es sehr faszinierend, wie aus einem Bild ein Video wird, auf dem man sich selbst hören kann. Außerdem erhoffe ich so eine Stärkung der Plattformnutzung und den Effekt, dass Dateien individuell oder im Klassenverzeichnis schulisch wie daheim genutzt werden können.

Es liest sich vielleicht nicht so, aber vier Stunden waren extrem schnell rum an dieser Stelle. Mit einer Klasse habe ich das Hochladen bei IServ nicht mehr geschafft. Auch das Löschen der Bilder und Dateien müssen die Klassenlehrerinnen nochmal aufgreifen im Nachklang. Die Alternative wäre, die BookCreator-Aktion wegzulassen oder den Tag zu verlängern. Werde beides mal überdenken.

Für heute genug des Einblicks. Viel Spaß bei euren Projekten im medialen Bereich!
Katha

GoodNotes als Werkzeug für Lehrer*innen

Eine Kollegin fragte mich, ob ich ihr eine Lehrer-App empfehlen könne, da sie ihre Arbeitsprozesse dieses Schuljahr digitaler gestalten möchte. Ich erwiderte zuerst, dass ich sie genausogut nach Wolle fragen könnte, um stricken zu lernen. So, wie es eben nicht „die Wolle“ gibt, die jede*r nutzen kann, gibt es eben auch nicht „die App“, die alles kann. Eine App aber gibt es, die ich seit dem Frühjahr 2020 regelmäßig und sehr vielfälitg nutze und das ist GoodNotes. Also haben wir heute zusammen geübt.

GoodNotes ist grundsätzlich als Notiz-App gedacht. Für mich ist GoodNotes momentan:
– alle meine Notizbücher (Medien, Fortbildungen, Konferenzen)
– mein Lehrerplaner
– mein Whiteboard für Präsentationen am Beamer
– meine „Aktenführung“ über die Lernenden
– mein pdf-Bearbeitungsprogramm
– und bestimmt noch mehr, was ich grad beim Schreiben nicht auf dem Schirm habe…

Warum ich heute mal für eine kostenpflichtige App quasi Werbung mache? Weil die knapp 9€ für mich sowas von gut investiertes Geld sind! Ich versuche kurz zu erläutern, warum.

Notizbücher
Statt eine Mappe für Konferenzen in der Schule zu führen und eine ebensolche fürs Seminar, Hefte für meine Medienarbeit etc. habe ich nun Ordner bzw. Notizbücher in GoodNotes. Im Ordner „Schule“ z.B. gibt es je Schuljahr ein Notizbuch, in dem alle Konferenzeinladungen liegen sowie meine Konferenznotizen und alles, was org. dazu gehört. Dazu importiere ich die pdf-Dateien der Einladung aus der Mail direkt ins Notizbuch und kann dann Schreibseiten hinzufügen oder direkt in die Einladung schreiben. Hierfür verwende ich die Schrifteingabe mit dem Stift meines iPads, schreibe also wie sonst auf Papier. Allerdings kann ich mir eine Gliederung anfertigen, so dass ich schnell zwischen bestimmten Seiten hin und her navigieren kann.

Jedes Fortbildungsthema hat sein eigenes Notizbuch oder „nur“ eine Quicknote.

Lehrerplaner
Wer hier öfter mitliest, weiß, dass ich meinen Lehrerplaner schon länger selbst gestalte, damit er für mich passt. Das habe ich digital aufrecht erhalten. Geschrieben ist das Ganze in Word und enthält Textmarken und Verlinkungen, so dass ich z.B. von jeder Seite des Planers aus bestimmte andere Seiten wie den Stundenplan, die Klassenlisten etc. ansteuern kann. Frau Locke stellt einen Planer zur Verfügung, bei dem ich ein bisschen die Optik geklaut habe für dieses Jahr. Das Schöne für mich ist, dass ich meine einmal geschriebene Vorlage jedes Jahr anpassen oder auch total verändern kann. Wo letztes Jahr die Mompitze meinen Planer dominierten, sind dieses Jahr viele Grafiken von Kate Hadfield eingezogen und es ist bunter geworden.
Ein großer Vorteil ist, dass ich „mal eben“ Seiten duplizieren kann oder auch leere Seiten an beliebiger Stelle einfügen kann. So kann ich erweiterte Planungen ebenso an Ort und Stelle haben wie Schaubilder für den Unterricht. Und damit sind wir beim…

So arbeite ich am liebsten.

Whiteboard
Ich kann Tafelbilder vorbereiten oder mit den Kindern entstehen lassen, indem ich die AirPlay-Funktion meines Tablets nutze und den Bildschirm via AppleTV an den Beamer sende. (Hier habe ich über unsere Ausstattung geschrieben.) Auch Dateien wie die Morning assembly habe ich in GoodNotes gespeichert und kann diese projizieren. Die Vorteile gegenüber einem Tafelbild oder eine Folie auf dem OHP sind die Möglichkeit des Zoomens sowie das Nachträgliche Verschieben von Handgeschriebenem oder Bildern auf der Seite. Beim Anlegen von Mindmaps ist das z.B. sehr hilfreich.
Charmant ist bei GoodNotes, dass beim Übertragen des Bildschirms an den Beamer nur die Seite gezeigt wird und nicht das Menü. So kann z.B. weder meine Menüführung noch das Wechseln zwischen Programmfenstern für Unruhe sorgen und es wird nix geteilt, das ich evtl. nicht geteilt sehen möchte.

Die Kommandozentrale für die Bildschirmsynchronisierung ist geöffnet.

Aktenführung
Meine LAA stellen mir ihre Entwürfe digital zur Verfügung. Diese kann ich in das jeweilige Notizbuch importieren und dann sowohl in der pdf schreiben und markieren als auch Seiten für meine Notizen hinzufügen. Jede*r LAA hat bei mir ein eigenes Notizbuch in GoodNotes, in dem ich eine Gliederung nach den UB einrichten kann und so schnell die wichtigen Sachen wiederfinde.
Im Gespräch mit meiner Kollegin heute, die Ähnliches gern für ihre Schüler*innen einrichten möchte, haben wir eine gute Vorgehensweise entwickelt (finden wir): in der Textverarbeitung eine Grundstruktur für das Notizbuch anlegen und als pdf speichern, dann in GoodNotes importieren. Diese Vorlage dann für alle Kinder duplizieren und benennen, die leere Vorlage aber behalten! In jedes Notizbuch können dann die gewünschten Informationen durch Aufschreiben, Fotografieren oder Scannen dokumentiert werden.
WICHTIG ist es hierfür, dass die Verbindung zur iCloud in den GoodNotes-Einstellungen deaktiviert wird, damit keine persönlichen Daten dort landen. Regelmäßige Backups macht man dann manuell und speichert sie an einem sicheren Ort.

pdf-Bearbeitungsprogramm
Inzwischen nutze ich GoodNotes auch, um pdf-Datein zusammenzuführen, zu drehen oder die Seiten umzuordnen. Alles das ist in der Seitenübersicht möglich. Außerdem kann ich ein Notizbuch oder auch einzelne Seiten daraus u.a. als pdf-Datei exportieren oder auch direkt per Airdrop mit Kolleg*innen teilen.
Ein Beispiel: meine LAA sollten eine These zum Kreativen Schreiben formulieren. Ich bekam Abgaben in docx, als pdf und verschiedenen Bildformaten. Alle diese kann ich als Seite eines Notizbuches in GoodNotes einfügen, ein Deckblat gestalten und das Ganze dann als pdf exportieren und so das Ergebnis mit allen teilen. Zau-ber-haft!

So, genug für heute. Wer noch gute Ideen für GoddNotes hat, kann gern kommentieren, dann werden wir wieder alle ein wenig schlauer. 🙂

Alles Gute
Katha

P.S.: Andere Menschen arbeiten lieber mit Microsoft OneNote, Evernotes oder anderen Notizprogrammen. Diese können oft Ähnliches. Dafür dürft ihr mich aber nicht fragen 😉

„That‘s me“-book als Abschluss in Klasse 4

Im Rahmen der UE „Me & my friends“ (s. hier und hier) war der letzte Akt mit den Viertklässlern, dass jedes Kind ein individuelles Buch über sich selbst gestaltet hat. Einige Inhalte habe ich exemplarisch vorgestellt, andere sind dem Ideenreichtum der Kinder entsprungen. Vorgeschlagen waren
– Titelseite mit Namen und Foto
– my favourites
– my hobbies
– my friends
– my family
– When I grow up
Dazu kamen noch eigene Seiten wie „What I don‘t like“, „My pet“ oder „My buddies and me having fun“, die den Kindern wichtig waren. Die Ergebnisse waren zwischen fünf und zwölf Seiten lang.

Man sieht schon, dass hierbei viele Wortfelder aus den dreieinhalb Jahren Englischunterricht wiederholt wurden. Vieles konnte somit im treasure book nachgeschaut werden (s. hier). Viele Begriffe waren aber auch neu und es war nicht immer möglich, mich als Lehrkraft zu fragen. Also haben die Kinder das Übersetzungsangebot deepl kennengelernt und konnten es schnell ziemlich kompetent nutzen. So kam endlich einmal das Vokabular, das die Kinder nutzen wollen, nicht zu kurz, wie es doch sonst leider oft der Fall ist. Außerdem haben die Kids sehr selbstständig Sätze gebildet – das habe ich so im regulären Unterricht noch nicht erlebt!

Schüler*innenbeispiel eines Clusters (unbearbeitet)

Dies ist ein Teil der Vorarbeit: wir haben geclustert, welche Lieblingstiere, -essen, -farben etc. die Kinder haben. Die Entwürfe der Kinder habe ich natürlich rechtschriftlich noch überarbeitet, damit sie die Wörter korrekt in ihre Bücher übernehmen konnten. Außerdem haben wir Sätze über Freund*innen geschrieben. Das Satzmuster „I like my friend …, becaus he/se is …“ wurde mit Namen und vorher zusammen gesammelten Adjektiven gefüllt. Mir ist es immer wichtig, dass die Kinder auch Sätze schreiben/sprechen und finde es optimal, wenn man die Unterscheidung von he/she hier so gut integrieren kann.
Auf den Tischen sah es während der Arbeitphasen häufig so aus wie auf dem nächsten Foto: analog und digital wundervoll verknüpft!

treasure book, Cluster und Tablet – zusammen stark!

Die Arbeitsphase mit dem BookCreator verlief größtenteils dezentral. Die Kinder haben sich in kleinen Gruppen in der Schule verteilen dürfen (einige mussten eher nah dran bleiben…) und vor allem für die Sprachaufnahmen leer stehende Differenzierungs- oder OGS-Räume genutzt. Ich musste meine Hilfe an vielen Stellen eher aufdrängen, als dass sie eingefordert wurde. Manchmal waren kleine Ratschläge technischer Natur nötig. Am Ende habe ich alle Produkte einmal durchkorrigiert, damit keine Fehlschreibungen veröffentlicht werden.
Insgesamt haben wir zwei Doppelstunden für die Vorarbeit (Cluster, Sätze) benötigt und fünf Doppelstunden an den me-books (inklusive Umwandeln und Löscharbeiten am Ende). Wir haben uns aber Zeit gelassen, so dass ein wenig Komprimierung noch möglich ist.

Die Viertklässler und ich haben in diesem Projekt durchgehend mit Tablets, passendem Stift und der App BookCreator gearbeitet. Diese App ist sehr intuitiv und benötigte nach einer kurzen Einführung kaum Unterstützung meinerseits. Wer sie noch nicht kennt: man kann Seiten gestalten, Hintergründe wählen, Fotos, Videos, Text, Karten einfügen, selbst zeichnen oder schreiben und vor allem Tonaufnahmen integrieren. So mussten die Kinder alle Texte auch sprechen und aufnehmen. Da wir die Bücher am Ende als Video exportierten, ist im Ergebnis dann der eingesprochene Text der Kinder zu den jeweiligen Seiten zu hören und diese werden automatisch weitergeblättert. Der Vorteil hiervon ist, dass alle Endgeräte der Kinder bzw. Eltern Videos abspielen können, was bei einem e-book im epub-Format nicht unbedingt der Fall ist.
Wir haben als Schule einen IServ-Server, auf dem jedes Kind einen individuellen Zugang hat. Dorthin wurden die Videos hochgeladen, so dass die Kinder sich diese zuhause wieder herunterladen und aufheben konnten.

Wer den BookCreator nicht nutzen kann oder möchte, kann die Funktionen auch ein einem Präsentationsprogramm wie PowerPoint oder Keynote nutzen. Meiner Meinung nach ist der BookCreator aber vor allem im Erstkontakt für Grundschüler unschlagbar gut zu handhaben. Jede Lizenz kostet inzwischen 3,49€; es gibt aber auch eine kostenlose Variante, in der ein einziges Buch gestaltet werden kann. Eine Browserversion gibt es ebenfalls, falls keine Tablets vorhanden sind.

WICHTIG: im Vorfeld muss die Erlaubnis der Eltern eingeholt werden, dass die Kinder ihre Daten in diesem Projekt einbringen (Bilder, Stimme). Am Ende müssen alle Fotos gelöscht und auch der Papierkorb geleert werden. Auch das Buch muss aus der App gelöscht werden, damit später keine anderen Kinder Zugriff auf diese persönlichen Informationen haben.

Diese Gruppe wurde sehr kreativ: auf einem Tablet wurde der Text mit deepl übersetzt und dann dort die Vorlesefunktion genutzt. Auf diesem Tablet wurde gleichzeitig das Vorgelesene im BookCreator aufgenommen. Für diese gute Idee durften die Jungs den „Hack“ so lassen.

Eine letzte Beobachtung noch: noch nie hatte ich eine Einheit, in der ausnahmlos ALLE Schüler*innen ihre Ergebnisse vor der Klasse präsentieren wollten. Die Übertragung des Bildschirms via AppleTV an den Beamer haben die Kinder in den Startstunden (Colourful school) kennengelernt und größtenteils schon verinnerlicht, so dass der schnelle Wechsel es vielen Kindern möglich machte, ihre (Zwischen-)Ergebnisse zu zeigen. Sie haben sich eine Menge Lob verdient in diesen Stunden.

Nun ist es doch länger geworden als beabsichtigt, aber ihr merkt vielleicht, dass das für mich ein sehr besonderes Erlebnis war und viel Freude auf allen Seiten hervorrief.

Katha

Our colourful school

Im Rahmen des Projekts „Me and am friends“ mit den Viertklässlern hatte ich quarantänebedingt zeitweise nur eine halbe Klasse vor Ort. So konnte ich nur schwer in die eigentliche Planung einsteigen und habe als Puffer diese Aufgabe genutzt: Our school is colourful. Go and find things with only one colour. Take a photo. Crop it, if necessary.

So tigerten denn die inzwischen etwas erfahreneren 4er mit den Tablets durch die Schule und übers Gelände und versuchten, möglichst monochrome Dinge zu fotografieren. Das ist gar nicht so leicht, aber gut zu schaffen. Vorab habe ich noch an einem Beispiel gezeigt, dass nah herangehen besser für einen Ausschnitt ist als zoomen oder später zuschneiden.

Am Ende schickten alle Kinder ihre Fotos an mein Tablet (was bei iPads ja charmant leicht geht via AirDrop). Ich habe dann alle geeigneten Bilder in der Größe 9-auf-1 gedruckt und auf den vorbereiteten Farbkreis geklebt. Man sieht an unserem Ergebnis, dass es sinnvoller gewesen wäre, die Felder des Kreises anhand der Menge der Fotos erst später festzulegen 🙈…

Das Ergebnis unserer Arbeit steht jetzt im Forum.

Wer mehr als eine doppelstunde zur Verfügung hat, kann natürlich das Schneiden, Sortieren und Kleben auch gut in Kinderhand geben.

Die anderssprachigen Titel fand ich als Ergänzung des bunten, vielfältigen Themas ganz passend und habe versucht, die Sprachen auszuwählen, die Kinder an unserer Schule sprechen.

Katha

Meilenstein Medienausstattung

Seit dieser Woche haben wir an der Schule einen weiteren Meilenstein bei der medialen Austattung erreicht: nachdem bereits letzten Sommer in jedem Klassenraum ein Beamer hängt sowie ein raumbezogenes Notebook vorhanden ist, gibt es nun ebenfalls in jedem Raum ein AppleTV, so dass der Beamer auch komplikationsfrei mit den neuen Tablets läuft.

Wichtig war uns, die Räume möglichst einheitlich auszustatten, um Hürden in der Handhabung für die Kolleg*innen möglichsst klein zu halten. Außer, dass es unterschiedliche Beamer gibt, ist uns das nun auch gelungen.

Symbolbild / Photo by Alex Andrews on Pexels.com

Wie das geklappt hat? Wir haben in der Stadt als Schulträger seit vielen Jahren einen Medienentwicklungsplan (inzwischen die dritte Generation). In diesem Rahmen findet jährlich ein Treffen mit Schulleitung, schul. Medienbeauftragter/n und Schulträger statt, bei dem über die aktuelle Ausstattung gesprochen wird. Reparatur- und Austauschbedarf stehen ebenso auf dem Plan wie Wünsche für die zukünftige Ausstattung der Schule.

Natürlich lässt sich solch eine Ausstattung wie unsere nicht innerhalb von Monaten umsetzen – so viel Geld ist wohl in keiner Kommune für die Schulen eingeplant. Aber mit ein bisschen Vorausschauen und einer Idee, wohin es gehen soll, kann man in diesem Rahmen (mit)entscheiden. Und manchmal auch etwas beschleunigen, wenn z.B. Beamer da sind, aber keine Mittel mehr für die Montage – wir haben so einige Beamer selbst unter die Decke gehängt und die kompetente Elektromontage folgt nach und nach. Bis dahin tun es auch Krampen und Kabelbinder…

Oft lese ich davon, dass plötzlich einer Schule interaktive Whiteboards „hingestellt“ werden und niemand etwas damit anfangen kann oder dass Lehrergeräte zugewiesen werden. Da bin ich dann immer ganz glücklich, dass bei uns solche Dinge dialogisch geplant und entschieden werden.

Viele Schulen, in denen ich meine LAA besuche, haben in den letzten Monaten u.a. aus dem Digitalpakt des Bundes Tablets und Whiteboards bekommen, oft als Ersatz für die klassische grüne Tafel. Spätestens nach einem anderthalbjährigen Probleauf mit einem Smartboard hatten wir an meiner Schule die Bestätigung, dass das nicht unser Weg ist. Nun gibt es wie gesagt in jedem Klassenraum einen Beamer, der über der heruntergeschobenen Tafel auf die Wand projiziert, so dass beides auch parallel genutzt werden kann.

In Verbindung mit einem am Pult befindlichen Notebook war der Beamer bislang allerdings auch absolut in Lehrer*innenhand. Mit den neuen Tablets und AppleTVs ändert sich das nun: jedes Kind, das ein Tablet nutzt, kann sein Ergebnis nun direkt an den Beamer senden. Ich kann als Lehrkraft mit der Kamerafunktion des Tablets von überall im Raum aus Bilder, Handlungen … groß für alle sichtbar machen. OHP und Dokumentenkamera sind überflüssig.

Die Gefahr bei den Whiteboards liegt für mich zuerst einmal bei der Lehrerzentrierung, da die Funktion, von Tablets zu übertragen, bislang eher selten genutzt wird. Außerdem bemerke ich, dass z.B. Stundentransparenzen und Arbeitsaufträge mithilfe solch eines Boards vielfach völlig digitalisiert sind, sehr bunt und umfangreich. Handschrift an einer Tafel sehe ich im Unterricht der LAA mit Board immer seltener und das könnte durchaus problamtisch werden.
Welches Zeichen ist es für Kinder, wenn sie ALLES perfekt und schön fertig präsentiert bekommen? Wenn sie keinem Anschrieb mehr zusehen, keine Fehler der Lehrkraft mehr bezeugen und die Entstehung von Texten, Formulierungen etc. sich ihrer Wahrnehmung entzieht? Ich denke, hier müssen wir alle sehr gut aufpassen, dass sich kein falscher Perfektionismus einschleicht, der unsere Schüler*innen hemmen kann.

So, genug für heute. Ein bisschen gefreut, ein bisschen gemahnt – reicht!
Ich wünsche allen, die gerade noch an Medienkonzepten sitzen, viel Erfolg und gesprächsbereite Schulträger!

Katha

Geschichten hören (auch auf Distanz)

Heute früh startete jemand im Twitterlehrerzimmer eine Frage zu Hörgeschichten zur Sprachförderung:

Schnell (wie dort oft!) fanden sich erste Ideen und Empfehlungen. Mir ging dann durch den Kopf, dass diese tolle „Sammlung“ nicht nur auf dieser Plattform bleiben, sondern weiter geteilt werden sollte. Deshalb heute hier in Kurzform die Vorschläge aus dem Twitter-Thread, ergänzt durch weitere Seiten aus meinem Erfahrungsschatz:

  1. Ohrka: „Hier auf Ohrka.de könnt ihr alle Hörspiele, Geschichten und Märchen zu privaten und zu schulischen Zwecken kostenlos anhören und herunterladen!“ Eine von uns auch schon privat genutzte Plattform mit vielen Geschichten, teils von prominenten Vorlesern aufgenommen.
  2. Amira Lesen: ein Leseprogramm für Grundschüler (gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in den Jahren 2011 bis 2015; zudem gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Jahr 2016). Hier kann man in virtuellen Büchern bättern und kann beim Vorlesen die Geschichten auch mitlesen.
  3. Podcasts beim Ohrenbär: Beim Ohrenbär sitze ich schnell wieder als Achtjährige auf dem Küchensofa vorm Radio… – heute findet sich hier online eines der guten öffentlich-rechtlichen Angebote für Hörmedien.
  4. Ebenso öffentlich-rechtlich ist der Kinder-Radio-Kanal Kiraka. Immer findet man hier tolle Geschichten, die auch regelmäßig erweitert oder ausgetauscht werden.
  5. Ein ähnliches Angebot gibt es beim SWR zum Streamen und als Download.
  6. Und auch die Maus beim WDR bietet Hörgeschichten an. Diese drei Angebote überschneiden sich teilweise.
  7. Die Lesefüchse sind eine private Initiative aus München. Hier wird allerdings mit Bild, also im Videoformat vorgelesen.
  8. Kostenlose Märchen-Hörbücher findet man bei Erziehung online. Die habe ich selbst schon als tolle Erweiterung für jede Märchen-Einheit im Deutschunterricht genutzt.
  9. Nicht zu vergessen ist die Aktion Einfach vorlesen der Stiftung Lesen. Der entscheidende „Nachteil“ an dieser tollen Geschichtensammlung ist jedoch, dass man noch jemanden braucht, der vorliest. Dieser Tipp ist also „außer Konkurrenz“ hier mit dabei.
  10. Martin Ebbertz hat mir geschrieben, dass ein paar seiner Geschichten auch online zu hören (oder zu lesen) sind.

Wer noch Ergänzungen hat – immer gern her damit!

Frühlingshafte Grüße
Katha

Allzweckwaffe Biparcours (Actionbound)

Immer mal wieder werden von Lehrkräften Apps gesucht, die man „unbedingt auf Schultablets haben muss“. Eine davon ist für mich die App Biparcours, die für Bildungseinrichtungen in NRW kostenfreie* baugleiche Version von Actionbound.

Die Logos der Apps Biparcours & Actionbound – zu finden online, in Appstore und Playstore

Beide Apps sind ursprünglich für digitale Schnitzeljagden gedacht und dafür auch wunderbar geeignet. Solche Rallyes können aber längst nicht nur interessant für den Sachunterricht sein – es gibt viele tolle Anregungen auch für den Sprachunterricht zum Beispiel. Einige davon möchte ich hier mal anreißen. Diese Ideen stammen nicht alle ursprünglich aus meinen Gehirnwindungen, sondern haben sich dort aus vielen Anregungen aus Fortbildungen, Gesprächen und dem #TwitterLehrerzimmer zusammen gesammelt – sollte sich irgendwer „beklaut“ fühlen, dann bitte gern melden und ich nehme die Credits hier sofort auf!

0. Organisatorisches
Beide Apps können auf mobilen Geräten zum Spielen eines Parcours bzw. Bounds genutzt werden. Das Anlegen der Aufgaben geht im Browser, wo man sich dann mit seinen Daten anmeldet. Öffentliche Parcours können dann von Jedem gefunden und gespielt werden, aber man kann sie auch als „geheim“ speichern, so dass man nur über einen QR-Code Zugriff bekommt. Ebenfalls einstellbar ist es, ob die Reihenfolge der Aufgaben fest steht oder zufällig ist.
Im Lehreraccount kan man sog. Sub-Accounts einrichten: die SuS müssen sich dann nicht selbst auf der Homepage registrieren (Datenschutz) und die Aufgaben aus allen Sub-Accounts können von der Lehrkraft in ein Endprodukt überführt und geordnet werden.
Aufgabenformate sind offene Fragen, Multiple-Choice-Fragen, Sortieraufgaben, Schätzaufgaben, Foto-Hochladeaufgaben und andere. Es gibt eine Navigationsfunktion, wenn Teilnehmer an einen bestimmten geografischen Ort geführt werden sollen.
Für jede gelöste Aufgabe gibt es Punkte, deren Wert der Ersteller festlegen kann. Auch Einstellungen zum Weiterkommen sind möglich. So sieht beispielsweise eine Aufgabe im Editor aus:

Der Parcoursersteller kann am Ende alle Lösungen einsehen und die Punktestände vergleichen sowie als Aufgabe hochgeladene Bilder einsehen. Die Teilnehmer sehen nur Ihre Platzierung anhand der Punkte.

1. Sachunterricht
Geografische Themen lassen sich mit Parcours bzw. Bounds hervorragend umsetzen, besonders die lokalen Aspekte im „Heimatkundeunterricht“. So können die Kinder mit einem mobilen Gerät mit der App drauf bestimmte Orte aufsuchen, dort Aufgaben oder Rätsel lösen, Fotos machen etc. Die Navigation kann dabei ebenso geübt werden wie das Lesen, das genaue Hinschauen und nebenbei lässt sich eine Menge über den eigenen Ort lernen.
Reizvoll ist es aber auch, die Kinder selbst Fragen und Aufgaben bzw. Stationen für einen Parcours erstellen zu lassen. So, wie bislang Zeitschriften über den eigenen Ort verfasst wurden, Reiseführer, Plakate oder Ähnliches, können einzelne Partnerteams oder Gruppen zu Unterthemen Aufgaben ausdenken, die dann zu einem Parcours zusammen geführt werden und von allen gespielt werden können.
Hier wird klar, dass Parcours nicht nur räumlich, sondern auch thematisch aufgebaut werden können und sich wirklich gut mit Bewegung verknüpfen lassen.

2. Deutsch (Sprachen)
Aufgaben zu einer Lektüre oder anderen ergiebigen Texten können statt auf Papier auch in Biparcours umgesetzt werden – dazu werden dann zum Beispiel verschiedene Fragen und andere Aufgabentypen im Schulgebäude verteilt (wenn nicht grad verschärfte Hygieneregeln gelten..), wo sie gefunden und gelöst werden können.
Zum Ausbau des Wortschatzes können z.B. durch Fotos in der App Orte vorgegeben werden, die die Kinder aufsuchen sollen, um dort Dinge zu finden (Multiple Choice) oder zu benennen (Freitext). ANdersherum können Begriffe vorgegeben werden, zu denen die Kinder ein passendes Foto hochladen müssen.

3. alle Fächer
Grundsätzlich bieten die beiden Apps die Möglichkeit, dass Kinder beim Lernen in Bewegung kommen und ein Schulgebäude, Schulgelände oder Dorf zum Lernort wird. Wenn mit QR-Codes gearbeitet wird, lassen sich Aufgaben überall verteilen und reale Gegenstände, Orte oder Erlebnisse finden Eingang in ein Lernen, das am ehesten mit Stationenlernen oder einer Lerntheke vergleichbar wäre.

4. Ankommen und Kennenlernen
Wenn ein neuer Ort (neue Schule etc.) zum Lernort wird, bietet es sich an, ihn genauer kennenzulernen. Auch dies kann mit Biparcours/Actionbound motivierend umgesetzt werden. Lehrkräfte oder ältere Schüler*innen erstellen ein Angebot für die Neuen. Diese erkunden dann mit Hilfe der Aufgaben in kleinen Gruppen Gebäude und Gelände und kommen so an alle relevanten Orte, die sie kennen sollten. Wir haben dies z.B. für die neuen LAA in unserem ZfsL am Medientag genutzt.
Auf der Ebene des Kollegiums sind die Apps auch ein guter Begleiter: unseren letzten Kollegiumsausflug durch die Nachbarstadt haben wir mit Actionbound auch ziemlich aufgepeppt und ohne große Vorträge oder alle zusammenrufen zu müssen, viele Inhalte vermittelt bzw. die Kolleg*innen zu kleinen Aufgaben motiviert. Analog wäre dies für Wandertage oder Abschlussfeiern denkbar.

Ich würde euch raten, einfach mal in der App zu stöbern, welche Parcours bzw. Bounds es in eurer Region gibt und einfach mal etwas auszuprobieren. Einige Ergebnisse aus Schulen sind ja bereits online und können als Inspiration dienen.

Viel Spaß beim Testen wünscht
Katha (die für diese Werbung natürlich kein Geld oder sonstwas bekommt!)

* Actionbound kann als Privatperson kostenfrei genutzt werden, ist für den institutionellen Einsatz aber kostenpflichtig. Für Menschen aus nordrheinwestfälischen Bildungseinrichtungen ist Biparcours nach Anmeldung kostenfrei nutzbar – es ist baugleich und nur in anderen Farbtönen gehalten…