Bilderbücher im Unterricht – Teil 5 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Nach vier fachbezogenen oder überfachlichen Anregungen in den letzten Tagen schließe ich diese Aktion heute ab.

Symbolbild von Tumisu auf Pixabay

Möglichkeit 5: Bilderbücher künstlerisch verarbeiten (Fach Deutsch, Fach Kunst)

Es ist schon angeklungen, dass ich ein Fan des sog. Handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts bin. In diesem Sinne gehört es auch zur Auseinandersetzung mit Geschichten, wenn Kinder zu ihnen malen. Je nach Alter und Fähigkeit kann dies sowohl ein Nachmalen bzw. Dazumalen sein als auch ein bildliches Weitererzählen.

Dazumalen: In Büchern wie „Wenn der wilde Wombat kommt“ oder „Der schaurige Schusch“ wird ein Wesen beschrieben, aber noch nicht gezeigt. Auch in anderen Büchern kann das Aussehen einer Figur zu Beginn geheim gehalten werden, wenn diese gut beschrieben wird. Die Fantasie der Kinder wird angeregt, wenn man mit ihnen über die beschriebenen Merkmale ins Gespräch kommt und sie dann ihre eigene Interpretation davon malen dürfen.

Weitermalen: Besonders die Kinder, die noch nicht der Schriftsprache mächtig sind, können ihre Ideen für eine mögliche Geschichtenfortsetzung in einem Bild festhalten. Wenn man es dann schafft, die dazu gehörenden Geschichten aufzufangen*, kann man ein tolles Klassenbilderbuch herstellen, das erfahrungsgemäß in den folgenden Jahren gern durchgeblättert wird. Wenn Fortsetzungen komplexer sind, kann in einem Minifaltbuch oder auf kleinen Zetteln an einem Roten Faden auch eine Geschichte in mehreren Bildern von den Kindern festgehalten werden. Positiver Nebeneffekt ist dabei, dass die Kinder meist gern und freiwillig zu ihren Bildern erzählen – ein Hoch auf die Sprachförderung! Nachmalen: Wie im Beispiel „Nibbels“ beschrieben, lassen sich besondere Bilder(geschichten) oder spezielle Maltechniken auch gut im Kunstunterricht aufgreifen und imitieren. Es gibt ja spannende Bilderbücher mit Collagetchnik, Aquarellbildern oder ähnlichen Besonderheiten. Diese zu analysieren und erfolgreich zu imitieren stärkt die Wahrnehmung von Kunst in Büchern bei den Kindern.

Bilderbuch-Beispiele:

Nibbels (hier vorgestellt)

Zuhause kann überall sein (hier vorgestellt)

Zuletzt gebe ich euch noch ein paar Lieblingslinks rund um Bilderbücher mit:

📖 Bilderbuchkinos bieten mehrere Verlage an – also eine pdf mit den Bilderbuchbildern ganz ohne Text, die man dann über ein Präsentationsmedium teilen kann: Oetinger Verlag, Thienemann-Esslinger und einige andere, die hier im Blog Jugendbibliothek21 schon versammelt wurden.

📖 Bücher lesen und vorgelesen bekommen bei Amira Lesen

📖 Büchertipps für verschiedene Altersstufen

📖 Wie schon an Tag 1 muss die Stiftung Lesen mit dem jährlichen Vorlesetag noch erwähnt werden – eine toller Anlass für tolle Bilderbücher!

📖 Die kleinsten und beliebtesten Bilderbücher überhaupt will ich nicht vergessen: Pixibücher von Carlsen! (Hier schonmal erwähnt.)

Herzliche Grüße
Katha

* Ich kann die Geschichte beim Erzählen des Kindes mitschreiben oder aber mit einer Sprachmemo-App aufzeichnen (lassen).

Bilderbücher im Unterricht – Teil 4 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Wie versprochen geht es heute weiter mit einem weiteren Weg, Bilderbücher in der Grundschule einzusetzen.

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Möglichkeit 4: Wortschatzarbeit (Fach Deutsch, Fach Englisch, DAZ)

Manchmal findet man Schätzchen, die besonders geeignet sind, ein sprachliches Phänomen oder ein Wortfeld zu erarbeiten. Die Englischlehrkräfte unter euch nutzen sicher regelmäßig picture books, um ihre Einheiten aufzupeppen. Besonders geeignet zur sprachlichen Förderung sind Geschichten mit repititive structures (ich kenne keinen passenden deutschen Begriff dafür) – hier können die Kinder sich Sätze, Sprüche oder Ausdrücke durch die Wiederholung besonders gut aneignen. Ein sehr bekanntes Beispiel für ein Buch mit solchen Strukturen ist sicher „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle, wo die Kinder wiederkehrende Phrasen schnell mitsprechen. Ein Lieblingsbuch meines Kleinen, in dem er die sich wiederholenden Sätze auch immer erwartet und mitspricht, ist übrigens „Olchi-Opas krötigste Abenteuer„. Häufig eignen sich solche Bilderbücher ebenfalls zur nachahmenden Textproduktion / dem Verfassen von Paralleltexten wie neuen „Kapiteln“.

Wenn dann z.B. in einer Geschichte ein Satzfragment mit verschiedenen grammatischen Formen gefüllt wird (z.B. Akkusativen, Singular und Plural, Zeitformen), dann arbeiten wir schnell auch nach dem sog. DEMEK-Prinzip (hier schonmal erwähnt), wo Grammatik durch Textproduktion implizit gelernt wird. Ein Beispiel: sprachlich macht es einen Unterschied, ob die Raupe einen Apfel oder eine Orange isst.

Ganz anders interessant für den Aufbau und Ausbau des Wortschatzes sind textlose Bilderbücher und Wimmelbilderbücher. Diese laden zum Entdecken und Fabulieren ein und haben einen hohen Aufforderungscharakter für verständliche und genaue Formulierungen. Immer sollte implizite oder explizite Wortschatz- bzw. Wortfeldarbeit mit den Kindern stattfinden, da sich zwar viele Begriffe aus dem Zusammenhang erklären, aber oft noch einer intensiveren Festigung bedürfen. Ich staune immer wieder, welche scheinbar selbstverständlichen Wörter viele Kinder nicht kennen… Wortspeicher mit Text und Bild können hier gemeinsam erstellt werden; mit Hilfe eines Tablets kann man diese auch schnell zum Sprechen bringen (BookCretaor-Seite, QR-Codes…).

Aber nicht vergessen: Bilderbücher sollen Spaß machen! Also lieber nicht zu stark „sezieren“!

Bilderbuch-Beispiele:

Ich wär so gern ein wildes Schaf (hier erwähnt)

Die Torte ist weg (hier zu finden)

(Mein aktueller Favorit) Tief im Ozean (hier zu finden)

Wer weitere schöne Bilderbücher zur Sprachförderung kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

Bilderbücher im Unterricht – Teil 3 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Wie versprochen geht es heute weiter mit einem weiteren Weg, Bilderbücher in der Grundschule einzusetzen.

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Möglichkeit 3: Ausgangspunkt für Sachthemen (Fach SU, Fach Mathe)

Es gibt tolle Bücher, an die man sachkundliche oder mathematische Themen anschließen kann. Oftmals erleichtern sie Kindern den Zugang zu einem eher nüchternen Thema oder unterstützen das Verständnis durch gute Visualisierungen. Grundsätzlich geeignet sind hier Sachbilderbücher wie z.B. die „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe, die einige Kinder auch von Zuhause kennen. Auch einige der eher für Kleinkinder gedachten Pappbilderbücher (teils mit Klappen darin) sind im Unterricht einsetzbar, da sie oft gute, klare Beschriftungen verwenden und so den Bereich der Fachwortschatzarbeit unterstützen. Gerade solche Sachbilderbücher können gut in selbstständigen Arbeitsphasen zur Recherche eingesetzt werden. Ein Beispiel: Viertklässler sollen die Teile einer Burg beschriften. Ich stelle verschiedene Sachbilderbücher zur Verfügung, in denen sie die passenden Begriffe finden können – am besten nutzen die Kinder dabei mehrere Bücher.

Es gibt aber auch „normale“ Bilderbücher, die sachliche Themen zum Inhalt haben und in eine Geschichte verpacken. Bekannte Beispiele sind Bücher wie „Linnea und die größte Bohne der Welt“ oder „Kasimir tischlert“. Sie können zum Einstieg in eine neue Einheit genutzt werden oder als Abschluss. Ersteres kann die Neugier der Kinder wecken und eine Anknüpfung an das Vorwissen erleichtern. Zweiteres bietet die Gelegenheit, Erlerntes in der Geschichte wiederzuerkennen und so zu vertiefen. Manchmal lohnt es auch, einen Vergleich der im Unterricht erarbeiteten Fakten mit der literarischen Darstellung anzustellen. In manchen Fällen kann ein Bilderbuch auch eine MINT-Unterrichtsreihe begleiten, wie es z.B. „Paulas Reisen“ beim Erarbeiten der ebenen Formen tun kann.

Bilderbuch-Beispiele:

Denk dir 100 Menschen (hier zu finden)

Agathe zählt die Sterne (hier vorgestellt)

Wer besser spinnt, gewinnt (hier vorgestellt)

Wer weitere schöne Bilderbücher zu Sachthemen kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

Bilderbücher im Unterricht – Teil 2 der Bilderbuchwoche

Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Wie versprochen geht es heute weiter mit einem weiteren Weg, Bilderbücher in der Grundschule einzusetzen.

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Möglichkeit 2: Erzähl- oder Schreibanlass (Fach Deutsch)

Über das alltägliche Gespräch zum vorgelesenen Bilderbuch hinaus gehen solche Unterrichtssituationen, in denen das Buch an bestimmten Stellen unterbrochen und mit den Inhalten vertiefend gearbeitet wird. Da werden Dialoge für die Protagonisten geschrieben, Briefe verfasst, Figuren beschrieben und Geschichten nach- oder weitererzählt. Hier sind wir dann didaktisch betrachtet beim sog. „Handlungs- und produktionsprientierten Literaturunterricht“, den maßgeblich Kaspar Spinner geprägt hat, der sich aber auch bei Claus Claussen und anderen Fachleuten abbildet. Grundsätzlich geht es darum, dass die Kinder sich intensiver mit dem Inhalt auseinander setzen, wenn sie ihn nicht nur rezipieren sondern aktiv verarbeiten.

Die Lehrkraft bereitet im Buch passende Stoppstellen vor, an denen das Vorlesen unterbrochen wird. Genau genommen gehört dazu auch das Betrachten und Besprechen des Covers vor dem Lesen (Leseerwartungen? Assoziationen?) dazu. Geeignete Stellen sind oft die Stellen, in denen sich ein Problem oder eine Wendung andeutet – hier können dann Kinder z.B. Lösungsvorschläge für die Figuren des Buchs formulieren, mögliche Dialoge entwickeln etc. Auch das klassische „Wie geht es jetzt wohl weiter? Was passiert der Figur / den Figuren?“ ist mit gemeint. Wichtig ist, dass grundsätzlich eine Offenheit für jeden plausiblen Vorschlag herrscht, was ich mir als Lehrkraft immer wieder sagen muss, den Kindern aber meist leicht fällt.

Spannend sind die immer häufiger zu findenden textlosen Bilderbücher, die das Schreiben/Erzählen mit ihren Bildern geradezu herausfordern. Hier kann nach- oder weitererzählt werden oder bei Büchern mit Wimmelbildcharakter können bestimmte Figuren gewählt und deren Geschichte erzählt werden.

Eine sehr gute Möglichkeit, an diese Erzähl- oder Schreibprozesse anzuschließen sind Schreibkonferenzen, Autorenrunden bzw. allgemein gesprochen Feedback. Die Arbeit mit Audioaufnahmen bietet beim Erzählen die große Chance, dass alle Erzählungen gewürdigt und angehört werden können und dass die Kinder üben können, bis ihre Erzählung ihnen gefällt.

Bilderbuch-Beispiele:

> Drachenpost (hier vorgestellt) – Briefe schreiben

> Die Torte ist weg (hier zu finden) – die Wege der Tiere erzählen

Wer weitere schöne Bilderbücher mit tollen Schreib- und Erzählanlässen kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

Bilderbücher im Unterricht – Teil 1 der Bilderbuchwoche

Häufig stelle ich hier im Blog Bilderbücher vor, die ich rezensieren darf. In Unterrichtsbesuchen sehe ich immer wieder tolle Bilderbücher. Auf dem Weg vom ZfsL zum Parkplatz komme ich am Kinderbuchfenster meiner Lieblingsbuchhandlung vorbei. All dies führt dazu, dass sich der Bereich mit Bilderbüchern in meinem Regal irgendwie immer weiter ausdehnt.

Zum Glück habe ich für den Kauf neuer Bücher zwei gute Ausreden: meine Jungs bekommen jedes neue Buch vorgelesen und danach gibt es ja immer schöne Möglichkeiten, die Geschichten im Unterricht einzusetzen.

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Diese Woche soll hier im Blog Bilderbuchwoche sein. Heute geht es los mit …

Möglichkeit 1: einfach vorlesen (Einsatzbereich: Klassenlehrer*in)

Kinder hören gern Geschichten und die Bilder unterstützen sowohl das Verständnis des Inhalts als auch die Motivation, selbst zum Buch zu greifen. In Bilderbüchern finden die Kinder Figuren, mit denen sie sich identifizieren können, von denen sie Problemlösekompetenz lernen können, sich verstanden fühlen. Sie lernen vielfältige Bilderwelten kennen, da Illustrator*innen unterschiedliche Stile verwenden und sprachliche Vielfalt durch wechselnde Autor*innen.

Nur durch die Konfrontation mit verschiedenen Inhalten und Themen können die Kinder zu einer Urteils- und Auswahlfähigkeit gelangen, die wir ihnen wünschen, um passende Lektüre für sich auszuwählen. Nicht zu vergessen ist der Fakt, dass Kinder in Bilderbüchern auf Lebensbilder, Haltungen, Familienmodelle etc. treffen, die sie von zuhause her nicht kennen bzw. die ihnen zuhause bewusst vorenthalten werden.

Außerdem macht das Zuhören auch einfach mal Spaß, was nicht zu vernachlässigen ist vor lauter didaktischen Überlegungen! Wertvoll sind deshalb Rituale wie das Vorlesen zum Wochenabschluss oder in einer anderen festgelegten Stunde. Es lohnt sich, sich die Zeit zu nehmen: Kinder und Lehrkraft profitieren auf der Beziehungsebene davon und haben einen festen Moment, auf den sich alle jede Woche freuen können. Bestenfalls bringen vielleicht irgendwann dann auch die Kinder eigene (Bilder-)Bücher mit?

Eine Vorlesezeit lebt immer von der Vorleserin bzw. vom Vorleser. Manchen scheint es in die Wiege gelegt worden zu sein, dass man ihnen gern zuhört. Aber auch „Nichttalente“ können das Vorlesen trainieren. Zuhause immer wieder üben, sich Vorlesezeichen ins Buch schreiben und mit Stimme und Betonung arbeiten. Viele gute Tipps hat das KuMi Baden-Württemberg hier zusammengestellt.

Bilderbuch-Beispiele:

> Holgers Haus (hier vorgestellt)

> Mio war da (hier vorgestellt)

Wer weitere schöne Vorlese-Bilderbücher kennt, darf gern einen Kommentar dalassen!

Herzliche Grüße
Katha

P.S.: Wenn es um Bücher geht, darf natürlich ein Link zur Stiftung Lesen nicht fehlen! Hier fassen die Profis nochmal 10 Gründe fürs Vorlesen zusammen.

Aktualisierung des Ich-Buchs

Immer mal wieder erreichen mich Anfragen zum Ich-Buch für die erste Klasse, über das ich vor Jahren mal geschrieben habe. Aus diesem Grund kommt hier ein kleines Update mit der Datei dazu. In der Datei befinden sich 13 AB, die zum ersten SU-Thema „Ich und die anderen“ passen und mit denen jedes Kind sich gezielt mit sich und seinen Eigenschaften beschäftigt. Sie eignen sich als Werkstatt oder zum gemeinsamen Bearbeiten.

Der Titel verrät, dass ich die AB dieses Mal nicht fix und fertig mit euch teilen kann. Das liegt daran, dass ich für die verwendeten Bilder keine Verbreitungsrechte habe. Hier aber der Tipp, wie man an schlichte Illustrationen kommt:

Screenshot Google-Bildersuche

1. Google-Bildersuche öffnen und Suchwort eingeben
2. Unter der Suchleiste den Suchfilter öffnen
3. Typ anklicken und die Option Strichzeichnung wählen

Um rechtlich ganz sicher zu gehen, wählt zusätzlich den Filter „Nutzungsrechte“ und stellt hier Creative-Commons-Lizenzen ein. So bekommt ihr nur noch Bilder angezeigt, die ihr bedenkenlos verwenden könnt. Auch Suchseiten wie The Noun Projekt bieten einfache Grafiken und Icons an.

Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass die Grafiken für AB möglichst einfach und gern Strichzeichnungen sein sollten – vor allem für die Kleinen. So können die Kinder sie selbst ausmalen, wenn es passt und man kommt gar nicht erst auf die fixe Idee, AB farbig zu drucken. Außerdem kommen klare Zeichnungen beim Kopieren deutlich besser rüber als vollfarbige.

Katha

Geschichten hören (auch auf Distanz)

Heute früh startete jemand im Twitterlehrerzimmer eine Frage zu Hörgeschichten zur Sprachförderung:

Schnell (wie dort oft!) fanden sich erste Ideen und Empfehlungen. Mir ging dann durch den Kopf, dass diese tolle „Sammlung“ nicht nur auf dieser Plattform bleiben, sondern weiter geteilt werden sollte. Deshalb heute hier in Kurzform die Vorschläge aus dem Twitter-Thread, ergänzt durch weitere Seiten aus meinem Erfahrungsschatz:

  1. Ohrka: „Hier auf Ohrka.de könnt ihr alle Hörspiele, Geschichten und Märchen zu privaten und zu schulischen Zwecken kostenlos anhören und herunterladen!“ Eine von uns auch schon privat genutzte Plattform mit vielen Geschichten, teils von prominenten Vorlesern aufgenommen.
  2. Amira Lesen: ein Leseprogramm für Grundschüler (gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in den Jahren 2011 bis 2015; zudem gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Jahr 2016). Hier kann man in virtuellen Büchern bättern und kann beim Vorlesen die Geschichten auch mitlesen.
  3. Podcasts beim Ohrenbär: Beim Ohrenbär sitze ich schnell wieder als Achtjährige auf dem Küchensofa vorm Radio… – heute findet sich hier online eines der guten öffentlich-rechtlichen Angebote für Hörmedien.
  4. Ebenso öffentlich-rechtlich ist der Kinder-Radio-Kanal Kiraka. Immer findet man hier tolle Geschichten, die auch regelmäßig erweitert oder ausgetauscht werden.
  5. Ein ähnliches Angebot gibt es beim SWR zum Streamen und als Download.
  6. Und auch die Maus beim WDR bietet Hörgeschichten an. Diese drei Angebote überschneiden sich teilweise.
  7. Die Lesefüchse sind eine private Initiative aus München. Hier wird allerdings mit Bild, also im Videoformat vorgelesen.
  8. Kostenlose Märchen-Hörbücher findet man bei Erziehung online. Die habe ich selbst schon als tolle Erweiterung für jede Märchen-Einheit im Deutschunterricht genutzt.
  9. Nicht zu vergessen ist die Aktion Einfach vorlesen der Stiftung Lesen. Der entscheidende „Nachteil“ an dieser tollen Geschichtensammlung ist jedoch, dass man noch jemanden braucht, der vorliest. Dieser Tipp ist also „außer Konkurrenz“ hier mit dabei.
  10. Martin Ebbertz hat mir geschrieben, dass ein paar seiner Geschichten auch online zu hören (oder zu lesen) sind.

Wer noch Ergänzungen hat – immer gern her damit!

Frühlingshafte Grüße
Katha

Swap!

Beginnend in der ersten Klasse ist eines meiner liebsten Spiele im Englischunterricht „Swap!“. Es geht ganz einfach: jedes Kind der Klasse bekommt eine Frage-Karte, wobei ich immer mindestens zwei verschiedene Kartensets mische (nur Fragen, die die Kinder kennen und beantworten können). Kurz üben wir gemeinsam chorisch dann noch einmal alle heutigen Fragen und dann geht es los:
Alle SuS gehen dann im Klassenraum herum und bleiben bei immer neuen Gesprächspartnern stehen. Ein Kind stellt dann die Frage auf seiner Karte und erhält eine Antwort – dann fragt das zweite Kind und bekommt eine Antwort vom ersten. Zuletzt werden die Karten getauscht und ein neuer Partner gesucht.

Für die Anfänger in der 1 stehen keine Fragen auf den Karten sondern die zuerst gelernten Themen colours und numbers. Das Spiel läuft aber identisch ab.

Zuerst habe ich diese Spielidee bei einer Kollegin kennen gelernt und später auch noch in diesem Buch wieder gefunden: Spontanes Sprechen in der GS.

Damit ich spontan wählen kann, welche Fragen ich nutzen möchte, habe ich alle Sets (zu je 8 Karten) gebündelt in einer Pappschachtel untergebracht – habe im 1€-Laden eine thematisch passende gefunden:

Bislang habe ich diese Fragen gesammelt, die sich größtenteils aus unseren Englischthemen ergeben:

Wenn ihr es selbst mal probieren wollt, stelle ich euch hier das „Starterset“ mit den Farb- und Zahlenkarten sowie einer editierbaren Blankoseite zur Verfügung: swap cards

Beste Grüße
Katha

 

App-Tipp für iPads: Miximal

2018-11-18 19.55.59Solltest du an einer Schule arbeiten, an der es iPads gibt, kannst du diese App in der ersten Klasse vielleicht nutzen: „Miximal“ von YATATOY

Ursprünglich für den Möppel heruntergeladen, fiel mir in einem UB vor Kurzem auf, dass die App sich gut in den Deutschunterricht integrieren ließe. Wenn die Kinder verschiedene Silben kombinieren oder Fantasietiere aus Tiernamensilben zusammen setzen, können sie das digital mit dieser App tun.

Wie man sieht, sieht der Spieler zuerst ein dreigeteiltes Bild, das sich aus drei verschiedenen Tieren zusammen setzt. Jedes Körpersegment kann beliebig nach rechts oder links geschoben werden. Drückt man das Play-Zeichen, werden die Silben eingeblendet.
Nur, wenn man alle Teile des gleichen Tiers vereint, beginnt eine kurze Animation mit einer typischen Handlung des Tiers (ist hier schwer zu zeigen, aber ihr könnt es vielleicht erahnen, dass der Pelikan abtaucht):

Pluspunkte: das „wutschen und wedeln“ ist natürlich sehr motivierend und meinen Testobjekten hat das Erlesen der verrückten Tiernamen seeeeehr viel Freude bereitet. Die Lesemotivation steigt und es muss wirklich silbenweise gelesen werden, ohne dass man raten kann.
Der Wortschatz kann erweitert werden. Ist ein Tierbild unklar, sucht man sich mit Hilfe des farbigen Hintergrundes bzw. der Animation das Tier korrekt zusammen und kann seinen Namen erlesen.
Neben Deutsch kann ich auch englisch, spanisch, französisch und italienisch einstellen, wenn daran Bedarf ist.

Minuspunkte: die Silben sind alle in Großbuchstaben abgebildet. Daraus müsste man also einen Gesprächsanlass machen, dass man Namen groß schreibt, wenn verschriftlicht werden soll…
Und: Leider gibt es einmal in der letzten Zeile einen Zweisilber (s.u.). Wer also explizit auf die Silben eingeht, muss auch hier mal drüber sprechen. Ich vermute, dass das auf den englischsprachigen Ursprung der App zurück zu führen ist.

Wer übrigens kein iPad hat, kann auch das gute alte Buch „Kro-gu-fant“ von Sara Ball heranziehen – das funktioniert genau so, nur eben analog.

Beste Grüße,
Katha

 

Rezension: Einfach lernen mit Rabe Linus

2018-10-06 15.54.56.JPGTitel: „Einfach lernen mit Rabe Linus – Mathe 1. Klasse“
Verlag: Duden (hier klicken)
Autorin: Dorothee Raab
ISBN: 978-3-411-87219-0

Zum Inhalt:
In diesem Heft können die Kinder die Zahlen von 1 bis 10 lernen, mit ihnen rechnen, dann das selbe im Zahlenraum bis 20 und zuletzt gibt es einen Ausblick in den Hunderterraum. Prinzipiell läuft es also recht parallel zu einem Mathematiklehrwerk für Erstklässler und kann so gut als Ergänzung oder zusätzliches Übungsmaterial genutzt werden. Die Aufgaben wiederholen sich bei den verschiedenen Zahlen und ermöglichen so teils ein selbstständiges Bearbeiten vieler Seiten; manches muss sicher aber auch vorgelesen und/oder erklärt werden.
Bei der Einführung der Zahlen wird neben dem Schreiben auch auf das Erfassen der Menge und Bild-Zahl-Zuordnungen Wert gelegt. Rechenaufgaben sind angemessen veranschaulicht und ermöglichen teils auch das handelnde Nachvollziehen. Für die Kinder sehr schön ist es, dass an vielen Stellen auch mit Strichzeichnungen gearbeitet wird, die angemalt werden können.
Fertig bearbeitete Seiten können mit einem Belohnungssticker beklebt werden.

Hier mal zwei Beispielseiten aus dem vorderen und dem hinteren Teil des Buches:

Meine Meinung:
Wenn man ein eigenes Kind oder Schüler hat, die gern etwas mehr tun, dann ist dieses Heft aus der Rabe-Linus-Reihe eine didaktisch sinnvolle Möglichkeit dazu. Mit relativ wenig Unterstützung können Kinder hier zusätzliche Übungen bearbeiten, die den Zahlenraum der ersten Klasse sicher festigen.
Mein Sohn fand das Heft total schön, hatte aber dennoch „keine Lust, nachmittags auch noch mal Mathe zu machen“… Geschadet hätte es ihm sicher aber nicht 😉

Leseempfehlung:
… oder besser Nutzerempfehlung: für alle stolzen Erstklässler und auch noch für schwächere Zweitklässler geeignet.

Vielen Dank an den Duden-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha