Weiter wachsen – ein besonderes Halbjahr

Durch viele Stunden in Fachseminar und Praxissemester im letzten Halbjahr bin ich aktuell zum ersten Mal mit 0 Stunden (in Worten: null) in meiner Schule aktiv. Das ist wirklich ungewohnt und fühlt sich auch nach dem ersten Monat wirklich noch nicht so ganz richtig an.

Langweilig ist es momentan dennoch absolut nicht: die Prüfungsphase läuft und einige „meiner“ LAA haben mich gebeten, sie als bekannte Ausbilderin in die Prüfung zu begleiten. Also bin ich seit drei Wochen mehrmals die Woche zu zweiten Staatsexamen unterwegs, was zwar körperlich lässig, emotional und kognitiv aber schon ziemlich anstrengend ist.

Außerdem versuche ich die Zeit intensiv zum Lesen und zur Weiterbildung zu nutzen. Einige Bücher habe ich inzwischen für mich verarbeitet, so dass der Lesestapel ein wenig geschrumpft ist. Online und in Präsenz habe ich auch einige Veranstaltungen herausgesucht bzw. schon besucht, um den Horizont beständig zu erweitern – als nächstes freue ich mich sehr auf die molol in Hannover kommende Woche! Wer ins Digitale tiefer eintauchen möchte, dem empfehle ich an dieser Stelle zudem die Onlinewochen der Hopp Foundation, bei denen ich auch Workshops gebucht habe.

Was mich aber dieses Halbjahr vor allem beschäftigt ist ein für mich ganz neues Arbeitsfeld, nämlich die POB-C-Qualifikation. In NRW werden LAA ja in zwei Fächern ausgebildet und bewertet und besuchen zusätzlich das bewertungsfreie Kernseminar. Wer ein KS leiten möchte, muss in „Personenorientierter Beratung mit Coachingelementen“, kurz eben POB-C ausgebildet werden und somit könnt ihr raten, in welche Richtugn ich gerade im Seminar arbeite. Bislang sind zwei von sechs dreitägigen Modulen absolviert und ich durfte mit 20 anderen Fachleitungen aus NRW die ersten Grundlagen und Methoden fürs Coaching lernen. Es ist und bleibt spannend und ich schätze mich glücklich, zwei tolle Ausbilderinnen und zwei ebenso tolle Mitlernende für meine Lerngruppe gefunden zu haben – danke, ihr tollen Frauen, auch wenn ihr es hier nicht lest…

Warum ich das alles schreibe? Es musste mal wieder ein bisschen was „aufs Papier“ und ich rechtertige hiermit schonmal, warum in den nächsten Monaten vermutlich wenig Unterrichtscontent hier dazu kommen wird. Und vielleicht, ganz vielleicht, bekommt ja außer mir noch irgendwer Lust auf neue Wege!?

Herzliche Grüße
Katha

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Selbsteinschätzung fördern

Heute sammle ich hier ein paar Gedanken, die sich in den letzten Wochen in verschiedenen Unterrichtsbesuchen bei meinen LAA angesammelt haben: es geht um die Kompetenz, sich selbst einzuschätzen.

Auf der geheimen und doch jedem bekannten Liste guter Zutaten für einen Unterrichtsbesuch steht unter anderem, dass (dreifach) differenzierte Arbeitsblätter wichtig sind und die Kinder den Schwierigkeitsgrad selbst wählen sollen. „Oh je!“, denke ich da oft, denn vielfach handelt es sich hier um eine rein quantitative Differenzierung und nur selten finde ich Material, das wirklich qualitativ unterschiedliche Zugänge ermöglicht. Wenn ich schon keine in sich diffrenzierte Aufgabe finde, an der alle Kinder auf ihrem Leistungsniveau arbeiten können, dann sollten differenzierte Materialien sich eben wirklich an den Bedarfen der Kinder orientieren und nicht nur am Umfang.

Hinzu kommt, dass (angehende) Lehrkräfte doch oft erstaunt sind, dass die Schüler*innen sich zu leichte oder zu schwierige Aufgaben aussuchen. Schnell landen wir bei der Suche nach Ursachen dafür bei der Vermutung, dass fittere Kinder es sich leicht machen wollen oder schwächere Lerner*innen nicht schlechter dastehen wollen als ihre Mitschüler*innen. Das hat sicher einen wahren Kern, kratzt aber eher an der Oberfläche. Häufig stellt sich heraus, dass die Kinder einfach extrem wenig Erfahrung damit haben, sich selbst einzuschätzen oder solche Erfahrungen nur aus anderen Fächern mitbringen. Ein Beispiel: Lesespuren werden häufig differenziert angeboten. Die SuS wählen die Variante mit einem, zwei oder drei Sternen oder sonstigen Symbolen aus und bearbeiten diese. Gern wird am Ende darüber gesprochen, ob man die richtige Spur gewählt hat und woran man das merken kann. Der entscheidende Schritt aber fehlt: diese reflektierte Auswahl auf eine neue Lesespur übertragen, sich noch einmal ausprobieren, wieder überprüfen, ob die gewählte Stufe zu mir als Lernendem passt.

Immer wieder müssen die Kinder in Situationen kommen, in denen sie ihre eigene Leistungsfähigkeit einschätzen müssen. Wichtig ist es hierbei auch, an ähnlichen Inhalten wie z.B. Lesetexten wiederholt eine Einschätzung zu üben. Von grundlegender Bedeutung – und hier schließt sich der Kreis – ist dabei die Auswahl der Aufgaben, die eben nicht nur rein quantitativ erfolgen darf (hier musst du mehr machen als dort / ein Stern ist leichter als zwei Sterne), sondern dass die Texte z.B. in der Länge, der Komplexität, der Wortwahl, der Syntax schwieriger werden. Selten darf ich erleben, dass LAA so weit gedacht haben und die Differenzierungsstufen deutlich hervortreten. Dafür gibt es dann immer besonderes Lob. Häufiger sehe ich aber Wort – Wortgruppe – Satz als Abstufung, also vorrangig an der Textmenge differenziert.*

Zuletzt haben eine LAA, ihre Mentorin und ich im Gespräch eine Variante der Reflexion erarbeitet, die sicher nicht die Neuerfindung des Rades ist, uns aber allen als sinnvoll und auch anwendbar erschien: vor der Arbeitsphase klammern die Kind eine Wäscheklammer mit ihrem Namen an ein Schild oder einen Zettel mit dem gewählten Schwierigkeitsgrad. Nach der Arbeitsphase kann dann wie gehabt reflektiert werden, ob die Wahl günstig war oder ob beim nächsten Mal eine andere Stufe gewählt werden sollte. In diesem Fall klemmt das Kind seine Klammer zum jeweiligen Symbol um. Somit kann das Kind dann in der möglichst bald folgenden nächsten ähnlichen Aufgabe direkt auf den gewählten und reflektierten Schwierigkeitsgrad wählen. Eine sonst häufig zu beobachtende Einflussnahme der Lehrkraft entfällt, weil das Kind selbst die Entscheidung getroffen hat, z.B. beim nächsten Mal etwas Schwierigeres zu versuchen.

So könnte es dann aussehen. Die Dokumentation der Reflexion ist gleichzeitig die Ausgangslage für die Folgestunde.

Jetzt noch eine Einschränkung: hier ging es heute speziell darum, die Selbsteinschätzung bei der Auswahl von geeigneten Aufgaben zu stärken. Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus diesem sehr umfassenden Thema, das eben auch Einschätzungen des Lernfortschritts, von Erfolgen oder Schwierigkeiten beinhaltet. Da dieses Thema aber gerade viele Gespräche für mich prägt, wollte ich diesen Ausschnitt trotzdem mit euch teilen. Vor allem aber sollen diese Ausführungen nicht den Eindruck erwecken, ich erwarte dreifach oder noch stärker differenzierte Aufgaben von meinen LAA. Nein! Bestenfalls muss gar nicht durch Material oder AB differenziert werden, sondern die Aufgabe erfüllt die Kriterien einer „Guten Lernaufgabe“**. Aber da, wo differenziert wird und da, wo Kinder zwischen verschiedenen Aufgabenstufen wählen dürfen/müssen – da wünsche ich mir offene Augen, die Möglichkeit, sich auszuprobieren, seine Entscheidung/Einschätzung zu überprüfen und revidieren zu können.

Sehr gern nehme ich wie immer auch eure Ideen zu diesem Thema als Kommentar in Empfang!

Sonnige Grüße von der Terrasse!
Katha

* Mögliche Varianten im Beispielbereich Lesen können sein: der Umfang/die Textmenge, geübte/ungeübte Buchstaben, lautgetreue Wörter/Wörter mit schwierigeren Buchstaben, einfache Hauptsätze/Nebensätze/verschachtelte Sätze, Aussagesätze/Sätze mit Rätselcharakter, Aussagen/Beschreibungen etc.

** Gute Lernaufgaben hier beispielhaft für Mathematik definiert von Pikas.

GoodNotes als Werkzeug für Lehrer*innen

Eine Kollegin fragte mich, ob ich ihr eine Lehrer-App empfehlen könne, da sie ihre Arbeitsprozesse dieses Schuljahr digitaler gestalten möchte. Ich erwiderte zuerst, dass ich sie genausogut nach Wolle fragen könnte, um stricken zu lernen. So, wie es eben nicht „die Wolle“ gibt, die jede*r nutzen kann, gibt es eben auch nicht „die App“, die alles kann. Eine App aber gibt es, die ich seit dem Frühjahr 2020 regelmäßig und sehr vielfälitg nutze und das ist GoodNotes. Also haben wir heute zusammen geübt.

GoodNotes ist grundsätzlich als Notiz-App gedacht. Für mich ist GoodNotes momentan:
– alle meine Notizbücher (Medien, Fortbildungen, Konferenzen)
– mein Lehrerplaner
– mein Whiteboard für Präsentationen am Beamer
– meine „Aktenführung“ über die Lernenden
– mein pdf-Bearbeitungsprogramm
– und bestimmt noch mehr, was ich grad beim Schreiben nicht auf dem Schirm habe…

Warum ich heute mal für eine kostenpflichtige App quasi Werbung mache? Weil die knapp 9€ für mich sowas von gut investiertes Geld sind! Ich versuche kurz zu erläutern, warum.

Notizbücher
Statt eine Mappe für Konferenzen in der Schule zu führen und eine ebensolche fürs Seminar, Hefte für meine Medienarbeit etc. habe ich nun Ordner bzw. Notizbücher in GoodNotes. Im Ordner „Schule“ z.B. gibt es je Schuljahr ein Notizbuch, in dem alle Konferenzeinladungen liegen sowie meine Konferenznotizen und alles, was org. dazu gehört. Dazu importiere ich die pdf-Dateien der Einladung aus der Mail direkt ins Notizbuch und kann dann Schreibseiten hinzufügen oder direkt in die Einladung schreiben. Hierfür verwende ich die Schrifteingabe mit dem Stift meines iPads, schreibe also wie sonst auf Papier. Allerdings kann ich mir eine Gliederung anfertigen, so dass ich schnell zwischen bestimmten Seiten hin und her navigieren kann.

Jedes Fortbildungsthema hat sein eigenes Notizbuch oder „nur“ eine Quicknote.

Lehrerplaner
Wer hier öfter mitliest, weiß, dass ich meinen Lehrerplaner schon länger selbst gestalte, damit er für mich passt. Das habe ich digital aufrecht erhalten. Geschrieben ist das Ganze in Word und enthält Textmarken und Verlinkungen, so dass ich z.B. von jeder Seite des Planers aus bestimmte andere Seiten wie den Stundenplan, die Klassenlisten etc. ansteuern kann. Frau Locke stellt einen Planer zur Verfügung, bei dem ich ein bisschen die Optik geklaut habe für dieses Jahr. Das Schöne für mich ist, dass ich meine einmal geschriebene Vorlage jedes Jahr anpassen oder auch total verändern kann. Wo letztes Jahr die Mompitze meinen Planer dominierten, sind dieses Jahr viele Grafiken von Kate Hadfield eingezogen und es ist bunter geworden.
Ein großer Vorteil ist, dass ich „mal eben“ Seiten duplizieren kann oder auch leere Seiten an beliebiger Stelle einfügen kann. So kann ich erweiterte Planungen ebenso an Ort und Stelle haben wie Schaubilder für den Unterricht. Und damit sind wir beim…

So arbeite ich am liebsten.

Whiteboard
Ich kann Tafelbilder vorbereiten oder mit den Kindern entstehen lassen, indem ich die AirPlay-Funktion meines Tablets nutze und den Bildschirm via AppleTV an den Beamer sende. (Hier habe ich über unsere Ausstattung geschrieben.) Auch Dateien wie die Morning assembly habe ich in GoodNotes gespeichert und kann diese projizieren. Die Vorteile gegenüber einem Tafelbild oder eine Folie auf dem OHP sind die Möglichkeit des Zoomens sowie das Nachträgliche Verschieben von Handgeschriebenem oder Bildern auf der Seite. Beim Anlegen von Mindmaps ist das z.B. sehr hilfreich.
Charmant ist bei GoodNotes, dass beim Übertragen des Bildschirms an den Beamer nur die Seite gezeigt wird und nicht das Menü. So kann z.B. weder meine Menüführung noch das Wechseln zwischen Programmfenstern für Unruhe sorgen und es wird nix geteilt, das ich evtl. nicht geteilt sehen möchte.

Die Kommandozentrale für die Bildschirmsynchronisierung ist geöffnet.

Aktenführung
Meine LAA stellen mir ihre Entwürfe digital zur Verfügung. Diese kann ich in das jeweilige Notizbuch importieren und dann sowohl in der pdf schreiben und markieren als auch Seiten für meine Notizen hinzufügen. Jede*r LAA hat bei mir ein eigenes Notizbuch in GoodNotes, in dem ich eine Gliederung nach den UB einrichten kann und so schnell die wichtigen Sachen wiederfinde.
Im Gespräch mit meiner Kollegin heute, die Ähnliches gern für ihre Schüler*innen einrichten möchte, haben wir eine gute Vorgehensweise entwickelt (finden wir): in der Textverarbeitung eine Grundstruktur für das Notizbuch anlegen und als pdf speichern, dann in GoodNotes importieren. Diese Vorlage dann für alle Kinder duplizieren und benennen, die leere Vorlage aber behalten! In jedes Notizbuch können dann die gewünschten Informationen durch Aufschreiben, Fotografieren oder Scannen dokumentiert werden.
WICHTIG ist es hierfür, dass die Verbindung zur iCloud in den GoodNotes-Einstellungen deaktiviert wird, damit keine persönlichen Daten dort landen. Regelmäßige Backups macht man dann manuell und speichert sie an einem sicheren Ort.

pdf-Bearbeitungsprogramm
Inzwischen nutze ich GoodNotes auch, um pdf-Datein zusammenzuführen, zu drehen oder die Seiten umzuordnen. Alles das ist in der Seitenübersicht möglich. Außerdem kann ich ein Notizbuch oder auch einzelne Seiten daraus u.a. als pdf-Datei exportieren oder auch direkt per Airdrop mit Kolleg*innen teilen.
Ein Beispiel: meine LAA sollten eine These zum Kreativen Schreiben formulieren. Ich bekam Abgaben in docx, als pdf und verschiedenen Bildformaten. Alle diese kann ich als Seite eines Notizbuches in GoodNotes einfügen, ein Deckblat gestalten und das Ganze dann als pdf exportieren und so das Ergebnis mit allen teilen. Zau-ber-haft!

So, genug für heute. Wer noch gute Ideen für GoddNotes hat, kann gern kommentieren, dann werden wir wieder alle ein wenig schlauer. 🙂

Alles Gute
Katha

P.S.: Andere Menschen arbeiten lieber mit Microsoft OneNote, Evernotes oder anderen Notizprogrammen. Diese können oft Ähnliches. Dafür dürft ihr mich aber nicht fragen 😉

Lehrerausbildung auf Distanz

Herausfordernde Wochen liegen hinter uns und sicher auch noch für eine Weile vor uns. Gestandene Lehrkräfte rotieren, probieren neue Wege aus, zweifeln, improvisieren, planen und müssen sich umstellen.

Lehramtsanwärter*innen stecken natürlich in diesen extrem unstabilen Prozessen auch mittendrin – jedoch meist anders. Selten sind sie in Verantwortung für eine Klasse, oft sollen sie momentan in Absprache mit Klassenleitungen Arbeitsmaterialien für die Kinder zur Verfügung.

Dass sie aber auch weiterhin ausgebildet werden sollten, ist in den ersten Wochen der Schulschließungen ziemlich untergegangen. Relativ bald gab es in NRW eine veränderte Vorgehensweise für die noch ausstehenden Prüfungen – für die ausfallenden Unterrichtsbesuche haben wir nun auch seit ein paar Wochen Klarheit und können alternative Ausbildungsformate anbieten.

Spannend wird es nun für die LAA und für uns Fachleitungen, wenn nun die ersten „Alternativen Ausbildungsformate“ zum Einsatz kommen. Hierbei haben sich die meisten LAA dafür entschieden, ein an das alternative Prüfungsverfahren des Prüfungsamts Dortmund angelehntes Format zu nutzen: die eigene Stunde ausführlich vorstellen, Arbeitsaufträge nennen, mögliche Ergebnisse antizipieren etc. Teils führe ich diese Gespräche in Präsenz im ZfsL, teils als Videokonferenz über Teams.

Digitale Unterrichtsvorbereitung

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Photo by Kari Shea on Unsplash

Inspiriert von der wunderbaren Frau Locke, die wiederum durch eine Instagram-Challenge inspiriert wurde, möchte auch ich heute mal beschreiben, welche digitalen Hilfsmittel ich zur Vorbereitung meines Unterrichts bzw. meiner Fachseminararbeit nutze.

1. Ausstattung (Hardware)
Schon immer nutze ich privat ein Notebook mit aktuellem Microsoft Office. An zusätzlicher Hardware gibt es nur einen Drucker mit Scanfunktion; eine Webcam ist im Notebook enthalten. In den letzten Jahren habe ich mit unserem Familien-iPad auch schon ein bisschen herumprobiert und ergänze durch dieses vor allem kreative Aspekte.

Da ich ja in zwei verschiedenen Institutionen tätig bin, plane ich auch zweigleisig für zwei verschiedene Austattungen:
In der Schule gibt es bislang anderthalb Computerräume sowie eine inwzischen flächendeckende Beamerausstattung plus Notebooks in den Klassen. Für dort kann ich also alles einplanen, was entweder ich präsentiere oder die Kinder an einem Desktop-PC tun können (Online-Aufgaben, Textverarbeitung, Recherchelinks…). Eine Ausstattung der Lehrkräfte mit mobilen Dienstgeräten ist in Vorbereitung.
Im ZfsL (Studienseminar) stehen große Präsentationsdisplays, die ich kabellos oder mit Kabel vom Notebook aus zum Präsentieren nutzen kann. Außerdem haben wir dort bislang einen Koffer mit iPads. Auch hier warten wir auf Dienstgeräte für die Deutsch-Mathe-Fachleitungen.

2. Ausstattung (Software)
Meine unverzichtbaren Programme sind immer schon Word und PowerPoint*. Ersteres für alle Textarbeiten und die meisten Arbeitsblätter. Zweiteres natürlich für Präsentationen (ZfsL), aber vor allem auch für viele grafische Kleinigkeiten: ich kann darin Formen schnell nutzen, verschieben, ausrichten, kombinieren und so. Die Greenscreentechnik aus dem FakeNews-Beitrag letztens kann ich zum Beispiel dort auch schnell umsetzen: beide Bilder einfügen, anordnen, gemeinsam als neue Grafik speichern…
Jedem, der diese und andere Programme regelmäßig für ähnliche Arbeiten nutzt, dem empfehle ich dringend, sich mit den bestehenden Tastaturkürzeln vertraut zu machen – außer strg+c, strg+v und strg+x gibt es da noch eine ganze Menge weitere! Vor allem am Notebook beschleunigt man sein Arbeiten so enorm. Für alle wiederkehrenden Dinge kann man teils auch selbst solche Shortcuts anlegen – ich habe mir z. B. in der Symbolbibliothek in Word für die von mir häufig genutzten Pfeile oder Ankreuzkästchen Shortcuts eingerichtet, so dass ich z. B. über strg+k direkt in Kästchen im Text habe. Weitere Tipps: Windowstaste und Punkt drücken zeigt mir eine Emoji-Tastatur an und wenn man Großschreibtaste, Windowstaste und S drückt, kommt man direkt in das Ausschneidetool (früher Snipping Tool), mit dem man z.B. die in diesem Artikel genutzten Bildschirmausschnitte superschnell herstellt.
Nicht zuletzt sollte man sich alle regelmäßig genutzten Programme unten am Bildschirm in der Toolbar ablegen, um schnell darauf zugreifen zu können:
Toolbar

Außer Office habe ich nur Freeware auf meinem Notebook: Freemind zum Beispiel, eine Mindmapping-Software. Außerdem TinyPic, einen Bildverkleinerer oder oCam, ein Screencastprogramm zum Aufnehmen des Bildschirms für Erklärfilme. Diese verarbeite ich dann mit MovieMaker, einem Windows-Tool (analog gibt es auf dem Mac iMovie).
Ein pdf-Tool zum Kombinieren oder zerteilen von pdf-Dateien habe ich in pdf24 gefunden. Durch die zur Zeit häufigere Arbeit mit Videos ist noch Handbrake zum Verkleinern hinzugekommen.

An der Arbeit mit OneNote als Planungshilfe versuche ich mich momentan. Der Charme liegt ja darin, dass ich unterwegs auf dem Tablet auf alles zugreifen kann genauso wie zuhause am Notebook. Wer hier auch probieren mag, kann sich zum Beispiel bei https://onenote-fuer-lehrer.de/ schlau machen.

Nicht zuletzt nutze ich im Seminarkontext mit einigen Kolleginnen Microsoft Teams, das nun in Zeiten der Distanzausbildung auch an unsere LAA herausgeht, damit wir gut miteinander videochatten können.

3. Was ich so plane
Ihr kennt ja inzwischen viele meiner AB und meinen Stil dafür. Mit Word komme ich deshalb hervorragend zurecht und weiche für AB mit etwas mehr Formen bzw. für Spielkarten und so was auf Powerpoint aus.

Außerdem habe ich immer schon gern Hilfen genutzt, um Schüler*innen schneller zu bestimmten Internetseiten zu lotsen. Früher konnte ich in der Schule noch Tabs in unserem Browser setzen, mit denen man zumindest zu den häufiger gebrauchten Seiten kommt. Da das nicht mehr geht und sowieso nicht jede*r ein Schulnetzwerk hat und man ja nicht für jede einmal zu nutzende Seite einen Tab einrichtet, nutze ich gern Dokumente mit Links drin: einfach zuhause die URL der gewünschten Seite kopieren und in Word einfügen, dann Leertaste tippen und der Link wird zum Hyperlink. Nun kann man dazu noch etwas schreiben, wenn man will und das Dokument auf den Schul-PC packen (Netzwerk, Dateiverteilung, USB-Stick…). Durch Anklicken des Links in der Datei kommen die SuS nun genau dahin, wo sie hinsollen. So kann man wunderbar z.B. mehrere Seiten mit passenden Infos über ein Tier zuhause sammeln und die Kinder können genau diese Seiten durcharbeiten. Eigene Recherche mit Suchmaschinen kommt natürlich noch dazu, bevor jetzt jemand unkt..
Sollten wir wirklich Tablets bekommen, dann kann man dies sehr schön durch QR-Codes lösen.

In den letzten Jahren habe ich viele Fortbildungen wahrnehmen können und dabei diverse „Tools“, wie es so schön heißt, kennengelernt. Ein häufig genutzter Favorit ist Padlet (s. hier), ebenso die auch kollaborativ nutzbaren Etherpads wie zumpad.

In meiner Vorbildfunktion sowohl für die SuS als auch für die LAA habe ich gelernt, Wert auf Urheberrechte zu legen und mich auch mit der Recherche von Bildern in diesem Sinne mehr anzustrengen. Die Google-Bildersuche bietet dafür eine sehr einfache Unterstützung, die man auch GS-Kindern schnell beibringen kann:
Bildersuche
Die Einstellung „Zur Wiederverwendung gekennzeichnet“ liefert mir Bilder, die ich unter Angabe der Quelle z.B. hier oder auf einem AB verwenden kann.
Außerdem habe ich mir frei zur Verfügung gestellte Grafiken wie die von Frau Locke oder den Mompitzen heruntergeladen und nach Autor in Ordnern abgelegt, damit ich immer direkt die Quelle angeben kann.
Grafiken

Mmh, nun ist es doch ein bisschen lang geworden hier heute… das Fokussieren fiel mir etwas schwer, da so vieles bei mir am PC Hand ind Hand geht. Solltet ihr den Wunsch haben, dass ich irgendwas nochmal vertiefe, dann kommentiert oder mailt mir das gern.

Herzliche Grüße
Katha

*Natürlich kann man auch OpenSource-Software wie LibreOffice nutzen – mir persönlich sind da die Funktionen aber zu eingeschränkt bzw. zu umständlich zu erreichen. In der Schule muss ich damit arbeiten und ärgere mich oft darüber, dass ich meinen gewohnten Workflow bei Weitem nicht erreiche. Allein die Dropdown-Menüs in LibreOffice machen mich wahnsinnig.

Grrrrrr – Grammatik in der Grundschule

Der erste Durchgang meines Fachseminars Deutsch am ZfsL nötigt es mir ab, dass ich mich in die anstehenden Themen nochmal intensiv einlese und meine gesammelten Materialien sichte, kritisch hinterfrage und bewerte. Dieses Mal war „Grammatik“ dran. [„Dieses Mal“ schreib ich im Spätsommer, als ich den Beitrag begann. Nun ist schon wieder Frühjahr und so langsam ist er fertig zur Veröffentlichung. Manchmal bleibt hier echt was liegen…]
Und da ich nun gerade eh ein paar Dinge beisammen und gedanklich sortiert habe, schreibe ich sie hier für alle Interessierten einfach auch nieder. Es folgt also ein kleiner Abriss zu den wichtigsten grammatischen Inhalten der ersten vier Lernjahre inklusive einiger Links und ein bisschen Material zum Thema.

Klasse 1: Thema Artikel
Während man im Anfangsunterricht ja sehr auf den Schriftspracherwerb fixiert ist, lassen sich kleine Portionen Grammatik leicht einstreuen. Ein Aspekt ist das Zuordnen von Artikeln, das besonders Kindern mit anderen Muttersprachen schwer fallen kann, da diese teils andere oder keine Artikel enthalten.
Hier habe ich schonmal eine Übung beschrieben, mit der die Kleinen in die drei Markierungsfarben für Artikel eingeführt werden und deren Ergebnis dann so aussehen kann:
Bild1

Klasse 1: Thema Pluralbildung
Auch Einzahl und Mehrzahl kann man spielerisch immer wieder üben – je mehr Plurale die Kinder kennen, umso besser können sie später mit den Rechtschreibstrategien arbeiten (denn bei Verlängern/Weiterschwingen und beim Ableiten kommt es ja auch oft auf den Plural an). Hier ein Spielvorschlag:
Alle stellen sich hinter ihren Stuhl. Ich sage ein Nomen in der Einzahl und ein Kind sagt die passende Mehrzahl dazu. Dann überlegt sich selbiges Kind ein Einzahl-Nomen und nimmt das nächste Kind dran. Wer damit fertig ist, darf sich setzen. Das letzte Kind nimmt mich für die Mehrzahl dran, da ich die letzte bin, die noch steht.

Für die 2. Klasse kann man z. B. das Schwarzer Peter EZ MZ zu Einzahl und Mehrzahl (mit den Bildern von Frau Locke) einsetzen oder entsprechendes Steckleistenmaterial der ABC-Katze.

Klasse 2: Thema Nomen
In der 2. Klasse stehen die Wortarten ganz oben auf der Grammatik-To-do-Liste. Meist geht es mit den Nomen los. Mein Vorschlag, auch wenn er gar nicht neu ist: Nehmt Klebezettel oder Klebeband und beschriftet alles in euren Klasseraum, was man beschriften kann. Am besten kommen dann noch die Artikel dazu und schon habt ihr für die nächsten Wochen einen tollen Wortspeicher für Nomen.
Wortspeicher sind gerade für Nomen auch bei thematischen Einheiten sehr gut umzusetzen; hier ein Beispiel aus der Piraten-Einheit, die ich früher mal aufgeschrieben habe:
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Mit Nomen kann man, wegen ihrer leichten Verknüpfung mit Bildern, auch immer wieder schöne Spiele spielen wie dieses Bingo aus unserer Tiere-Einheit:
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Um Nomen verständlicher zu machen, geht es immer auch darum, Nomen zu kategorisieren. Zuerst oft in Menschen, Tiere, Dinge, Pflanzen etc., später auch in abstrakte und konkrete Nomen oder in verschiedene abstrakte Kategorien. Hierbei schulen die Kinder auch die überfachliche Kompetenz, Gemeinsamkeiten zu erkennen und Dinge zu ordnen.

Klasse 2: Thema Verben
Wie oben schon erwähnt, sind Nomen ja so schön leicht mit Bildern zu illustrieren, dass sie m. E. nach ziemlich viel Raum im Unterricht einnehmen. Bei Verben ist das anders, obwohl gerade hier auch oft ein sehr beschränkter Wortschatz bei Kindern zu beobachten ist. Sie machen dies und tun das und legen hier…
Unter anderem deswegen finde ich es wichtig, besonders auch auf Tätigkeitsworte mal den Fokus zu legen. Hier habe ich schonmal eine Einheit mit Verben rund um den Körper für die 1. Klasse ausgeführt – analog lassen sich auch Ideen für andere Wortfelder ausarbeiten.
Verben-Pantomime ist immer wieder ein Renner (also Verb ziehen, wortlos vorspielen, andere SuS raten lassen). Dafür kann ein gemeinsamer Wortschatz geschaffen werden. Wer keine passenden  Bilder für einen Verben-Wortspeicher findet, der kann die Handlungen ja mit den Kindern nachstellen und Fotos machen – die werden dann der Wortspeicher.

Auf grammatischer Ebene geht es bei den Verben in der 2. Klasse vor allem um das Konjugieren – mindestens die er-Form und die wir-Form bzw. Grundform lernen die Kinder zu bilden. Besonders ans Herz legen möchte ich euch dafür das tolle Tafelmaterial von Frau Locke. Hier wird das Wortstammprinzip wunderbar deutlich, das zu kennen es sich beim Thema Verben ja lohnt. Sehr schön erkennt man, dass rechtschriftliche Besonderheiten sich vom Wortstamm in die Verbformen durchziehen.

Klasse 2: Thema Adjektive
Die Adjektive sind meiner Beobachtung nach für die Kinder die am schwierigsten zu greifende Wortart. Oft vermischen sich ihre Vorstellungen von Verben und Adjektiven und die Hilfsfrage „wie etwas ist“ führt auch nicht immer zu Klarheit.
Ich steige gerne mit dem Bilderbuch „Ich wär so gern ein wildes Schaf“ in das Thema Adjektive ein, in dem die Tiere gern mal so ganz anders wären als sie es sind. Über das Kontrastieren der Eigenschaften brav-wild oder stachelig-kuschelig kommen wir schnell darauf, dass hier Adjektive im Spiel sind. Dann beschreiben wir uns gegenseitig mit möglichst vielen Adjektiven und (analog zum Buch) uns selbst mit einer Eigenschaft, die wir gern hätten. Hier ist Vorsicht geboten, damit es nicht heißt „Ich will Fußball spielen können“ sondern „Ich wäre gern sportlich“. Entsprechende Satzanfänge kann man ggf. vorgeben.

Für meine Förderkinder habe ich u.a. eine Übung angeboten, bei der Dinge (Bilder) mit vorgegebenen Adjektiven beschrieben werden sollten. Das Legematerial findest du hier zum Erweitern und Anpassen: Adj. zuordnen Fördermaterial.

Das mit meinen Klassen schönste an den Adjektiven war immer das Angeben. Mit Hilfe der Komparative kann man ja so richtig schön angeben. Oft haben wir dann zusammen (mündlich) angegeben nach dem Motto „Alex ist hübsch, Tina ist hübscher, aber ICH bin am hübschesten!“ oder „Hannes‘ Hund ist schnell, Tims Katze ist schneller, aber mein Leopard ist am schnellsten!“. In manchen Lerngruppen sollte man vor solch einer Übung aber wohl besser betonen, dass es hier nicht um die Wahrheit gehen muss…

Klasse 2: Thema Wortarten unterscheiden
Wenn dann alle drei Wortarten eingeführt sind, sollten Übungen folgen, die das Unterscheiden im Blick haben. Klassisch können Wörter in Tabellen geschrieben werden (ist sicher auch in eurem Arbeitsheft drin…), handelnd können sie sortiert werden (wie oben bei der Artikel-Übung) etc.
Für meine fitteren Kinder habe ich in der 2. Klasse dann im Wochenplan eine  Variante von Stadt-Land-Fluss angeboten. Sie konnten sich einen Buchstaben erdrehen (ich habe aus den urpsrünglichen Spielen aus dem Aldi die Drehscheiben mit dem ABC – sehr cool) oder abzählen und dann dazu ein Nomen, ein Verb und ein Adjektiv suchen. Anspruchsvoll… Hier die Vorlage: Stadt-Land-Fluss mit Nomen.
Wer das Ritual „Satz des Tages“ nutzt, kann hier wunderbar auch jedes Mal die vorkommenden Wortarten bestimmen lassen. So schleift sich diese Unterscheidung nach und nach hoffentlich ein.

Klasse 3/4: Thema Zeitformen des Verbs
Bei den Klassen 3 und 4 habe ich keine weitere Unterscheidung vorgenommen, da die Themen ja spiralcurricular immer wieder aufgenommen und erweitert werden. Beginnen wir bei den Zeiten mit Präteritum, so kommen später analog Perfekt und Futur hinzu. Die Satzglieder Subjekt und Prädikat werden im Laufe der Zeit durch weitere ergänzt.
Die oben schon erwähnte Frau Locke hat zu ihrem Tafelmaterial inzwischen auch Varianten für die Zeitformen veröffentlicht (Danke dafür!), das ihr auf ihrem Blog findet. Wichtig ist auch hier wieder, die Verwandtschaft der Wörter zu betonen und somit die richtige Schreibung zu erklären.
Dummerweise verändern sich ja aber bei den sog. starken Verben die Wortstämme häufig, so dass das Wortstammprinzip hier nicht mehr immer greift. Wählt also euer Wortmaterial mit Bedacht und schaut auch euer Übungsmaterial mal durch, ob die Begriffe und die Zeitformen allen bekannt sein können.

Übungsformen sind neben dem sehr formellen Füllen von Tabellen das „Übersetzen“ von Texten in eine andere Zeitformen (gern im Zusammenspiel mit historischen Themen). Außerdem gehört es hier ganz klar dazu, dass Texte in einer vorgegebenen Zeitform selbst verfasst werden. Erlebniserzählungen und Berichte bieten sich für das Präteritum an (evtl. im Hinblick auf eine Klassenabschlusszeitung in der 4), Zukunftswünsche und -pläne für das Futur. Das Perfekt gilt es eher im Hinblick auf Satzglieder zu thematisieren, das es 1. ja den Kontrast von gesprochener und geschriebener Sprache symbolisiert und 2. die Verbklammer bzw. das geteilte Prädikat hervorruft.

Klasse 3/4: Thema Satzglieder
Rund um die Satzglieder verweise ich auf frühere Einträge im Blog:
Ein schnelles Schreibspiel
Satzglieder würfeln und andere Schreibspiele
Satzglieder erkennen
Mit Blick auf das Ziel, die Arbeit mit digitalen Medien auf alle Fächer zu verteilen, kommt hier noch die Idee, Satzgliederarbeit mal in ein Textverarbeitungsprogramm zu verlagern. Anstelle des Umstellens von Satzgliedern auf Papierzetteln oder durch Aufschreiben, kann man ja auch mal so vorgehen:
In einem vorgegebenen Satz die Satzglieder markieren, Satz kopieren und einfügen, Satzglieder umstellen. Diese Dateivorlage könnt ihr gern nutzen: Satzglieder-Übung am PC und wenn ihr mögt mein Erklärvideo dazu: https://youtu.be/G-ixJHf_vIQ*.

Alle Klassen: Grammatik mit Gedichten und Wortspielen
Das Stichwort „generatives Schreiben“ umfasst den Ansatz, mit Hilfe von Gedichten und anderen Paralleltexten Sprachbetrachtung zu betreiben. Lest euch bei Interesse mal ein…
Hier findet ihr ein schönes Beispiel dafür: DEMEK – Deutsch lernen in mehrsprachigen Klassen von der Bezirksregierung Köln. Das Beispiel auf S. 15 mit dem Gedicht „Der Frosch ist krank“ finde ich sehr empfehlenswert.
Vorschläge, die ich im Seminar eingesetzt habe, bekommt ihr hier noch dazu: Grammatik mit Wortspielen und Grammatik mit Gedichten.

Klasse 3/4: Schlusswort
Grundsätzlich müssen grammatische Themen immer ein gewisses Maß an formellem Übern enthalten – aber bitte nicht nur dieses! Nutzt Themen und Inhalte, um mit der Sprache zu jonglieren.
Nehmt zum Beispiel für eine Umstellübung mehrere Sätze zum gleichen (zur Zeit aktuellen) Thema. Spielt (mündliche) Spiele. Nutzt Gedichte, die ihr umschreiben lasst und übt so implizit die richtigen Nomen- oder Verbformen. Redet darüber, warum sich Wörter verändern, welche Wörter mit anderen verwandt sind und wie man diese Verwandtschaft nutzen kann.
Wenn es sich anbietet, vergleicht mal zwischen den Sprachen. Pluralbildung im Deutschen (Hilfe!!!) mit dem meist einfachen Plural-s in eurem Englischunterricht. Oder Artikel im Türkischen, Russischen, …

Ich weiß selbst, dass das alles ziemlich viel ist. Aber oft, das seht ihr oben, sind es eher kleine Übungen, die man immer mal wieder in den Unterricht einstreuen kann und die Grammatik beinhalten, ohne dass groß Grammatik dransteht!

Beste Grüße
Katha

*Das Video habe ich mit oCam aufgezeichnet und als „nicht gelistet“ in meinem YouTube-Account hochgeladen – so kommt nur heran, wer den genauen Link hat. Man kann so ein Video auch in ein Word-Dokument einbinden und dann quasi direkt dort sehen und pausieren, während man arbeitet.

Rezension: „Unterrichtsbesuche, Hospitationen und Lehrproben“

2019-11-17 14.09.36Titel: „Unterrichtsbesuche, Hospitationen und Lehrproben – ein Leitfaden für Studium, Referendariat und Lehrerpraxis“
Verlag: Europa Lehrmittel (hier klicken)
Autor: Dr. Heiko Reichelt, Gerald Wenge
ISBN: 978-3-8085-2144-1

Zum Inhalt:
Vom Studium über das Referendariat bzw. den Vorbereitungsdienst bis zur Prüfung – die Autoren beschreiben die Bedingungen und Besonderheiten der verschiedenen Unterrichtshospitationen. Es gibt Checklisten, Leitfragen und Stolpersteine, die in der Vorbereitung und Durchführung zu bedenken sind. In allen Phasen werden Hinweise zur Planung gegeben, die Stundendurchführung und die Nachbesprechung thematisiert.
Auch Hospitationen im späteren Lehrerleben und der Perspektivwechsel vom Hospitierten zum Hospitierenden werden einbezogen.
Es wird sehr deutlich, inwiefern sich die Ansprüche und der Zweck von Hospitationen, Unterrichtsversuchen bzw. Unterrichtsbesuchen unterscheiden und wie der Anspruch an Unterrichtende im Laufe der Ausbildung steigt.

Meine Meinung:
Zu keiner Zeit hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass die Autoren nicht intensiv an den beschriebenen Hospitationen teilgenommen und sie ausführlich untersucht hätten. Es wird hervorragend deutlich, wie sich die Situation für den Unterrichtenden darstellt und wie er sich möglichst gut darauf vorbereiten kann. Die Verknüpfung der verschiedenen Phasen der Ausbildung finde ich besonders gelungen, da so die Ähnlichkeiten klar werden und doch bewusst wird, wie der Anspruch steigt.
Das wird unterstützt durch den analogen Aufbau der Kapitel (Planung-Durchführung-Reflexion) und sinnhafte Schaubilder, da wo sie helfen können.
Vor allem zum Beginn der schulpraktischen Ausbildung vor den ersten Unterrichtsbesuchen hätte ich mir diesen Leitfaden gewünscht. Aber auch gerade jetzt, wo ich wieder neue LAA im Vorbereitungsdienst ausbilden darf, hilft mir das Buch bei der Fokussierung und Erinnerung an diese vielen kleinen Aspekte, die ich eigentlich kenne und doch manchmal aus dem Blick verliere. Eine gute BEsinnungshilfe für den Alltag in der Lehrerausbildung.

Leseempfehlung:
Ein Buch für die gesamte Lehrerausbildung!
– Wer sich diesen Leitfaden im Studium anschafft, hat noch Jahre lang etwas davon.
– Aber auch im Referendariat ist er eine lohnenswerte Lektüre.
– Nicht zuletzt hilft er auch Menschen wie mir, die eine Fachleitung/Seminarleitung o.ä. in der Lehrerausbildung übernehmen, sich noch einmal grundlegend mit dem sensiblen Thema von Beratung und Bewertung ausgehend von Hospitationsstunden zu beschäftigen.
Für alle gilt das Versprechen vom Klappentext: „So gehen Sie bestens vorbereitet in Unterrichtshospitationen und Lehrproben.“

2019-11-17 14.09.50

Vielen Dank an Gerald Wenge für das Rezensionsexemplar, das nun in die Seminarbibliothek wandert, um auch andere schlauer zu machen!

Beste Grüße,
Katha

Zeitgemäßes Lernen: #lernparade

Bob Blume hat im #Twitterlehrerzimmer und auf seinem Blog zu einer Blogparade zum Thema „Zeitgemäßes Lernen konkret“ aufgerufen. Ich versuche mich an einem (subjektiven) Beitrag in meiner Rolle als Fachleiterin, die angehende LehrerInnen ausbilden darf.

Zum Hintergrund für meine Überlegungen: In den letzten Jahren habe ich in meiner Doppelrolle als einfache Lehrerin und eben Ausbilderin für Lehrkräfte verschiedene Fortbildungen mit dem Schwerpunkt auf Mediennutzung und -einsatz in Schule besucht. Ich bin seit einem Jahr bei Twitter und folge dort dem mediendidaktischen Diskurs, so dass ich mich einigermaßen informiert fühle über das, was nötig und wichtig wäre. Ich habe mir angwöhnt, auf längeren Autofahrten Podcasts zu hören, die ebensolche Themen im Gespräch behandeln. Ergo: Ich habe „Bock auf Medien“ und darauf, sie auch gewinnbringend in der Schule oder im Seminar einzusetzen (und nein, ich habe nicht „Mehrwert“ gesagt!).

Nun das große ABER: es gibt Hürden! Nicht immer habe ich die technische Ausstattung beisammen, die ich für ein gewünschtes Projekt benötigen würde*. Nicht immer „funktioniert das Internet“. Nicht immer machen die Tablets, was sie sollen. Nicht immer verstehen SuS bzw. LAA, was ich plane, bezwecke… Nicht immer treffe ich auf positive Verstärkung unter KuK – mal werde ich bewundert, mal belächelt, aber weiter bringt es das System der eigenen Institution nicht immer.

Diese ABERs sind durchaus leider nicht unbegründet. Sie beziehen sich jedoch ausschließlich auf den Einsatz von Medien im Unterricht und postulieren so, dass zeitgemäßes Lernen zwangsläufig mit Medieneinsatz zu tun hat. Hier würde ich für mich eine Abgrenzung vornehmen:
Ja, ich denke, dass Medien in einem zeitgemäßen Unterricht einen wichtigen Platz haben. Aber nein, zeitgemäßer Unterricht muss nicht immer mit Medien umgesetzt werden!
Zeitgemäß bedeutet für mich, dass sich LuL im Sinne der Schüler- und Lebensweltorientierung mit der aktuellen Situation ihrer SuS auseinandersetzen und überlegen, was diese in der Schule lernen sollten und wie. Also eigentlich grundlegende Didaktik, wie sie mir im Studium beigebracht wurde. Da die aktuelle und zu 99% auch die zukünftige Lebenswelt der heutigen SuS eben sehr digital geprägt ist, muss natürlich das Digitale eine Rolle in der Schule spielen.

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Symbolbild: Es wird noch viel Wasser den Fluss hinunterfließen, bis sich etwas ändert…

Viele LuL tun das Thema gerne ab, indem sie die SuS als „digital natives“ bezeichnen und feststellen, die könnten ja digital eh deutlich mehr als sie selbst. Zweiteres trifft m.E. durchaus in einigen Fällen (leider) zu, aber ersteres finde ich problematisch. Ich habe selbst oft beobachtet, dass zwar basale digitale Kompetenzen vorhanden sind, sich diese aber bei Lernenden oft auf Anwendung und Bedienung beschränken. Vielfach fehlt eine Einsicht in die Algorithmik der Angebote, Apps etc. und aufwändigere Anwendungen werden gescheut, so dass viel Potenzial verloren geht.

Es hört sich vielleicht blöd an, aber für mich bedeutet zeitgemäßes Lehren und Lernen, dass Lehrkräfte nichts Neues „obendrauf packen“ auf ihren Fächerkanon, sondern überlegen, wie sie die verpflichtenden und/oder wichtigen Inhalte methodisch und medial so verpacken, dass die SuS möglichst viel davon mitnehmen können. Bestenfalls tun die LuL das gemeinsam in ihrem PLN an der Schule, im Freundeskreis oder im Netz. Denn auch das bedeutet für mich zeitgemäß: die Türen und Materialschubladen öffnen, sich zusammentun, Ideen jonglieren, sich selbst entlasten und das Beste für die SuS herausholen.

Auf die Gefar hin, dass ich von meinem ursprünglichen Schreibplan heute abgewichen bin und auch das „konkret“ vielleicht etwas vernachlässigt habe, schließe ich meinen Beitrag hier und danke allen, die bis zum Ende durchgehalten haben!

Katha

* im Seminar z.B. arbeite ich mit Tablets und Displays – bei meinen LAA an den Schulen variiert die Ausstattung von ebenso bis „Beamer haben wir nicht“…

Veränderungen

Vielleicht habt ihr ja schon gemerkt, dass es gerade recht ruhig ist hier im Blog. Das liegt nicht (nur) an meiner Faulheit, sondern eher daran, dass sich bei mir soviel verändert hat im letzten Jahr: seit gut einem Jahr bin ich ja nun auch Fachleiterin, so dass ich letztes Schuljahr zwischen Schule und Seminar etwa hälftig geteilt gearbeitet habe. Da blieb nicht so viel Zeit zum Schreiben wie ich gern hätte…

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Dieses Jahr nun bin ich nur noch anderthalb Tage in der Schule, und die bin ich auch nur in Kursen und als Verstärkung der Kolleginnen und Kollegen eingesetzt. Somit kommt quasi kein „neuer“ fachlicher Input für Englisch, Deutsch oder Sachunterricht aus meinem Unterricht in den Blog. Ich will versuchen, begleitend zu meinen Fachseminaren in Deutsch hier öfter trotzdem zu schreiben und werde auch weiterhin den ein oder anderen Büchertipp als Rezension veröffentlichen. Mal sehen, wie viel neuer Input das dann hier so sein wird…

Für heute schließe ich mit einem herzlichen Gruß in die Runde der treuen Leserschaft und wünsche (weiterhin) einen guten Start ins Schuljahr!

Katha

Lehrerplaner a la Mompitz

Mein neues Aufgabenfeld in der Lehrerausbildung hat im vergangen Jahr dazu geführt, dass ich mit meinem klassischen Planer, an dem alle Wochentage gleich aussehen, überhaupt nicht mehr zurecht kam: der Seminartag war nicht vernünftig einzutragen, die Unterrichtsbesuche bei meinen LAA ebenfalls nur schwer, die Klassenlisten brauche ich nicht in der Menge, dafür aber gern LAA-Listen und irgendwie eine Unterteilung beim organisatorischen Kram in Schule und Seminar. Lange habe ich nun geschaut, was ich da alternativ finde und sogar mit einem Bullet-Journal geliebäugelt. Darin hätte ich aber selbst zeichen oder einkleben müssen, was den Aufwand für ein Jahr m.E. nicht rechtfertigt.

Deckblatt

Ergo habe ich mich an das gemacht, was ich kann: Word nutzen, alles so zusammenbasteln, was ich brauche und selbst drucken. Der örtliche Copyshop soll mir dann noch eine schöne Bindung dranpacken und dann versuche ich es im neuen Jahr mit meinem ganz eigenen Seminar- und Schulplaner… Da der dann ja nur für mich ist, ist der Seminartag mit passenden Zeitblöcken versehen, er beginnt und endet mit dem Schuljahr in NRW und ich habe alle Ferienwochen weglassen können, da ich keine anderen Bundesländer abdecken muss. Außerdem stehen die Daten, Schul- und Kalenderwochen drin.

Obwohl oder weil es in den vergangenen Jahren oft einen Run auf selbstgemachte Planer gab, habe ich mich entschlossen, meine Version hier zur Verfügung zu stellen: die Komplettdatei des Lehrerplaners als Word-Dokument (.docx).
Ihr müsst sie dann aber eben so nehmen, wie sie für mich (als FL in NRW) ist und so zurechtfrickeln, wie ihr sie brauchen könnt. Da ich ja grundsätzlich in Word arbeite, dürfte das für die meisten ja kein Problem sein*. Beim Ausdrucken bitte auf evtl. nötige leere Zwischenseiten achten – ich habe die Vorlage doppelseitig eingerichtet, so dass der innere Rand schmaler ist. Probiert es also erstmal mit ein paar Seiten aus, bevor ihr die Gesamtdatei druckt…
Zu den benutzten Bildern und Schritarten findet ihr die Infos hier unten unter den Fotos – ggf. müsst ihr euch die Fonts herunterladen oder ersetzen.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Die Mompitze und ich teilen uns ja fast den Namen. Das ist ein Grund, warum ich sie so mag. Hier findet ihr sie alle: www.mompitz.de

Die (Hello-Fonts“-Schriften von Jen Jones liebe ich seitdem ich sie heruntergeladen habe sehr und verwende sie häufig. Hier findet ihr den Weg zu ihnen: https://www.teacherspayteachers.com/Product/Hello-Fonts-Personal-Non-Commercial-Use-301730

* Also gut, die Wochenplanung für Lehrer, die fünf Tage in die Schule gehen, hänge ich als Vorlage hier nochmal an: Doppelseite Wochenplanung nur Schule

Beste Grüße
Katha