An der Grundschule dauert ein Durchgang in der Regel vier Jahre. Bei uns am ZfsL sind endet die Ausbildung (meist) nach anderthalb Jahren. Gerade jetzt, wo der Abschied von „den Alten“ noch ganz frisch ist und das Kennenlernen der neuen LAA und LiA* noch im Gange, denke ich mal wieder verstärkt über meine Aufgaben und Ziele nach. Über ein sehr positives Feedback meiner nun „fertigen“ LAA durfte ich mich freuen und es einem sehr aufgeschlossenen, freundlichen und sozialen Jahrgang auch ebenso zurückspiegeln. Das waren schon tolle junge Leute, mit denen wir Ende April Abschied gefeiert haben, und die nun sehr unterschiedliche Wege einschlagen – vor allem regional gesehen.
Vier Jahrgänge durfte ich nun schon ausbilden: den ersten noch als reines FS Deutsch, seit dem zweiten im kombinierten FS Deutsch/Mathematik, seit dem vierten außerdem noch im Kernseminar. Das sind rund 70 neue Lehrerinnen und Lehrer, die ich ein Stück auf ihrem Weg begleiten durfte, denen ich Wichtiges mitgeben konnte, aber von denen ich auch eine Menge gelernt habe. Ich freue mich sehr, dass nach vielen Wochen der Schreibtischarbeit demnächst die Beratungen und Unterrichtsbesuche wieder losgehen, dass der Alltag wieder lebendiger und interaktiver wird. Ich freue mich darauf, neue Persönlichkeiten ind Klassenzimmern heranwachsen und sich entwickeln zu sehen! Ich bin gespannt auf einige neue Schulen, an denen ich noch keine LAA hatte (u.a. MEINE Grundschule 😎).
Was mich an meinem Team dabei immer wieder beeindruckt, ist dass wir alle zwar natürlich auf unseren bisherigen Planungen und Materialien aufbauen, dabei aber doch immer das Bestreben nach Verbesserung und Anpassung haben. Das gemeinsame Evaluieren, Grübeln, Planen, Um- und Neuplanen genieße ich sehr – vor allem, weil das etwas ist, das ich in der Schule lange vermisst habe. So starte ich jetzt sowohl ins FS als auch ins KS mit Sitzungen, die zwar schon an die von früher erinnern, aber doch andere Schwerpunkt haben und hoffentlich noch besser an die Bedarfe der LAA angepasst sind. Wissen tun wir das dann aber wie sooft erst in einigen Monaten…
Im Kernseminar ist mein aktueller Arbeitsschwerpunkt die berufsbezogene Biografie: Woher komme ich? Wohin will ich gehen? Was und wer hat mich geprägt? Inwiefern? Was für eine Lehrerin / Was für ein Lehrer will ich sein/werden? Da die Perspektive Reflexivität fest im nordrheinwestfälischen Kerncurriculum (Grundlage der Lehrer:innenausbildung) verankert ist, bestimmt sie die ersten Wochen und spielt auch in den ersten Beratungen die größte Rolle. Wie ist es bei dir, der/die du das hier gerade liest: Weißt du noch, wann du den Beschluss gefasst hast, Lehrkraft zu werden? Gab es Vorbilder oder Einflüsse? Über Kommentare würde ich mich freuen!
Das Fachseminar hat aufgrund der vielen Feiertage und der recht frühen Sommerferien nur zwei Sitzungen in diesem Quartal. Wir beginnen mit der Frage, was guten Deutschunterricht in der Grundschule ausmacht und wie man integrative Einheiten plant. Danach stehen guter Mathematikunterricht und das Planen einer aktiv-entdeckenden Unterrichtsstunde im Mittelpunkt. Beides in der Hoffnung, dass wir die Grundlagen so sicher verankern können, dass die LAA mit einem guten Gefühl nach den Sommerferien in den selbstständigen Unterricht starten können. Wenig Zeit für Vorbereitung, wie immer in einem Mai-Jahrgang.
Hast du vielleicht Lust, mitzudenken? Was macht für dich guten Deutsch- oder Mathematikunterricht aus? Hier geht es zu einem Tooltipp: Mindwendel von kits.blog, mit dem man toll Gedanken sammeln und durchs Liken auch gewichten/sortieren kann. Ich freu mich auf deine Idee!
Für heute reicht’s mit der Gedankenspinnerei und Reflexivität, denke ich.
Katha
* Bei uns im Haus laufen momentan mal wieder vier Ausbildungsgänge für die Grundschule gleichzeitig: der klassische Vorbereitungsdienst mit den Lehramtsanwärter:innen (LAA), der Seiteneinstieg ind Form von Pädagogischer Einführung (PE) für ein Fach und als OBAS für zwei Fächer und dem Ziel der vollständigen Qualifikation sowie der Anerkennungslehrgang für Lehrkräfte aus Drittstaaten (wir hatten auch schon EU-Anerkennung). Schon krass.