Rezension: „Art Play“

2020-07-27 10.02.32Titel: „Art Play“

Verlag: Midas (hier klicken)

Autorin: Marion Deuchars

ISBN: 978-3-03876-102-0

 

Zum Inhalt:
„Mit Kunst spielen“ – so heißt es auf dem Backcover dieses großen, 224 Seiten dicken Mitmachbuches. Und genau das steckt auch drin: zu verschiedenen Themen (s. Foto unten rechts vom Inhaltsverzeichnis) kann man sich ausprobieren. Es gibt in jedem Themenfeld eine Art Einführung und dann geht es in kleinen Schritten voran. Oft gibt es eine Doppelseite mit Beispielen und dann eine Doppelseite zum Ausprobieren. Vieles kann also direkt im Buch bearbeitet werden; dazu ist es auf dem klassischen „Malbuchpapier“ gedruckt worden. Bei den farb- oder materialintensiveren Themen gibt es dann aber immer den Tipp, mit separatem Papier zu arbeiten.

Die schottische Autorin Marion Deuchars ist Künstlerin und Illustratorin, die wohl schon einige ähnliche Bücher mit Anleitungen und Ideen veröffentlicht hat.

Meine Meinung:
Hier liegt keine klassische Schritt-für-Schritt-Zeichenanleitung vor mir (die ich eh nie hinbekommen habe) sondern eine Einladung zum Kritzeln und Probieren. Ich bekomme Anregungen und durch die Beispiele auch einfach die Möglichkeit, meine Fingerfertigkeiten zu erweitern. Es kommt kein Druck auf: einfach „nur“ nachmalen geht genauso gut wie selbst kreativ werden.
Hier mal ein Ergebnis, das ich zusammen mit meinem Großen erreicht habe (links die Anregungen, rechts unser Werk):

Uns hat das Buch vom Layout her sehr angesprochen und auch die kurz gehaltenen Texte sind hilfreich. Wir haben teils neue Techniken ausprobiert und waren an manchen Stellen erstaunt, mit welch geringen Mitteln tolle Effekte erzielt werden können. Mein Großer hat z. B. das Schraffieren für sich entdeckt und gemerkt, dass das mit manchen Bleistiften besser geht als mit anderen.

Leseempfehlung Probierempfehlung:
Für alle, die gern ein bisschen ausprobieren und dazu konkrete Anregungen haben mögen ist dieses Buch absolut empfehlenswert! Spaß macht es auch zu zwei dran zu sitzen, wenn die Doppelseiten es hergeben. Somit ist das Buch auch bei uns gern als Mutter-Kind-Aktion genutzt worden, bei der der Große und ich zusammen die Stifte haben glühen lassen. Für Kindergartenkinder sind manche Seiten sicher auch interessant, aber einige doch eher schwierig bzw. sehr betreuungsintensiv. Von daher wäre meine Altersempfehlung so etwa ab sieben, acht Jahren.

Manche Themen kann ich mir analog sehr gut als Einführung in bestimmte Techniken für den Kunstunterricht vorstellen. Auch wenn ich dort die Erfahrung gemacht habe, dass Kinder es nicht gewohnt sind, probieren zu kritzeln sondern eher etwas Konkretes zeichnen wollen. Einen Versuch wäre es Wert, denn die Anregungen von Marion Deuchars sind vielfältig.

Vielen Dank an den Midas-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Überraschungsbilder

Wenn mich jetzt einer fragt, woher die Idee stammt: Keine Ahnung, aus dem Netz irgendwo!


Aber ein schöner, dicker, runder Fisch aus dem Netz war das, ein Spaßfisch! Einer, der 22 Viertklässler zwei Schulstunden beschäftigte und sie zu Fragen wie „Darf ich noch eins malen?“ inspirierte. Und einer, der die Kidner dazu brachte, sich gegenseitig stolz ihre Werke vorzustellen und miteinander zu arbeiten, sich Tipps zu geben. Viele kleine positive Erlebnisse gab es da!

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Wie diese Kunstwerke entstanden sind? Relativ einfach:
1. Man nehme ein A4-Blatt und falte es mittig (die kurzen Seiten aufeinander).
2. Wenn die offene Seite oben liegt, nehme man das vordere Blatt und falte es zurück auf die untere Seite. Im Ergebnis hat man quasi A5 quer vor sich liegen.
3. Man zeichne ein Motiv seiner Wahl auf das gefaltete Blatt. Wie man sieht, eignet sich außer Fischen noch ein Haufen anderer Lebewesen, aber für die Kinder waren auch Formen oder Comicfiguren wichtig. Es sollte der Schwerpunkt auf dem Kopf / Gesicht liegen und der Mund muss mittig um die Berührungsstelle der beiden Papierhälften herum liegen. Versteht man das? Die Bilder sprechen hoffentlich für sich…
4. Man klappt das Blatt auf und verbindet die beiden Hälften des nun auseinandergerissenen Bildes mit Linien. Wenn wie beim Fisch der Mund seitlich ist, malt man einen Bogen für den Mund.
5. Man zeichne gefäääährliche und große, spitze Zähne in das so entstandene weit aufgerissene Maul.
6. Anmalen!

Ich empfehle für die Vorbereitung: Einfach mal zwei Motive zuhause selbst ausprobieren – am besten einmal frontal (wie beiden meisten Tieren und Figuren) und einmal seitlich (wie beim Fisch), um die Tücken beim Erklären gut parat zu haben…

Und dann: Viel Spaß!

Katha

Schlangenrätsel

Die letzte Kunstdoppelstunde vor den Ferien diente zum Beenden aller angefangenen Werke und bot dann noch Zeit für eine Kleinigkeit: Schlangenrätsel

So kann es am Ende aussehen:
schlange-17

Die Kinder waren heute ziemlich grelle darauf, mich und ihre Mitschüler erraten zu lassen, was ihre Schlange wohl verspeist hat. Es war sehr spannend, die aufgeregte Stimmung im Klassenraum mitzuerleben, die ausnahmsweise mal nix mit umherfliegenden Wespen oder Streit auf dem Schulhof zu tun hatte…

Entstanden sind die Schlangen in mehreren Schritten:
1. Falte ein Blatt (A4) längs in der Mitte.
2. Klappe es auf und zeichne (freihändig) auf die untere Hälfte unten einen Strich, so dass rechts und links noch etwas frei bleibt – die Bilder unten erklären etwa, was ich meine; an der Tafel hatte ich kurze Skizzen bei der Anleitung.
3. Zeichne verschiedene Dinge auf die Linie. Nicht zu weit voneinander entfernt, aber auch nicht zu viele (wieder eine Skizze an der Tafel).
4. Klappe das Blatt wieder zu. Halte, wenn nötig, das Blatt gegen eine Scheibe, um die Dinge auf der Innenseite ebsser zu sehen. Umfahre die Dinge mit etwa einem Millimeter Abstand und ergänze vorn und hinten Kopf und Schwanz einer Schlange (Skizze!).
5. Male die Schlange bunt an, damit die gezeichneten Dinge nicht mehr durchscheinen.
6. Lass jemanden raten, was deine Schlange gefressen hat.

Hier kommen mal ein paar Beispiele der Kinder eines vierten Jahrgangs. Da das heute nur ein kleiner Lückenfüller war und gedanklich schon viele in den Ferien weilten, ist der qualitative Anspruch bitte nicht zu hoch anzusetzen – das geht betimmt besser. Aber die Idee hat trotzdem gut funktioniert – und mann muss ja auch nicht jedes Kunstwerk benoten…

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Viel Spaß beim Nachmachen wünscht
Katha

Is this a real „Haring“?

Arbeiten in anderen Formaten als A4 oder A3 reizen mich ja immer mal wieder. Diesmal sind also Quadrate dran gewesen, ca. 10cm Kantenlänge. Werke von Keith Haring wurden betrachtet – hierfür nutze ich übrigens immer wieder gern den Beamer. So kann ich mehrere Werke kostenneutral zeigen, ohne mit Bilderrahmen, Drucken oder sonstwas hantieren zu müssen… [Bilder findet man online ja genug, und nur zum Betrachten dürften wir sie ja nun doch wohl nutzen, meine ich!?]

Der AA war es nun, vier Motive auszuwählen und in angemessener Größe auf je ein Quadrat zu zeichnen. Eine Vorlage mit vielen kleinen Bildern findet sich in einem der Bergedorfer-Kunst-Sammelbände. Schmierpapier habe ich den Kindern dringend empfohlen, um erstmal ein Gespür für die eigentümliche Linienführung und die richtige Größe zu bekommen. Dann nur noch mit schwarzem Filzer nachzeichnen, einfarbig bunt anmalen und den Hintergrund färben – fertich!

Ach nein, die größte Heerausforderung kommt ja noch: 4 Bilder gleichmäßig und gerade auf ein großes Quadrat kleben! 😀

Ka

Portraitwerkstatt Teil 1

In der vierten Klasse führe ich seit heute eine Portraitwerkstatt durch (die sicher immer mal wieder von adventlichem Basteln unterbrochen werden wird…).

Zum Auftakt hatte ich heute verschiedene Portraits und Selbstportraits von bekannten Künstlern ausgelegt und wir haben Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgestellt. Beispiele? Mona Lisa, van Goghs Selbstportrait, Keith Harings ebenso, Der Wanderer im Nebel, Paul Klees Kopf eines Mannes usw.

Gelernt haben die Kinder daran dann die Unterscheidung von Bildausschnitt (Halbtotale,  Nahaufnahme …) und Stilrichtung (wir haben es fürs Erste bei modern und klassisch belassen).

Dann kam die sehr lustige Auftaktübung: „blind“ ein Portrait eines Mitschülers zeichnen. Die Kinder fanden sich zu zweit zusammen und setzten sich gegenüber hin, mit Tisch dazwischen. Auf ein Buch legten sie ein Blatt (A4, weiß) und betitelten es mit „Das ist _______, gezeichnet von _______.“ Aufs Startsignal musste dann das Gegenüber mit Bleistift gezeichnet werden; ca. eine Minute lang war dafür Zeit. Länger ist nicht sinnvoll, da es nicht auf Genauigkeit ankommen kann. Ich habe auch vorher mitgeteilt, dass es auf jeden Fall sehr lustige und keine „richtigen“ Ergebnisse geben wird. Danach waren natürlich die Gezeichneten dran, den anderen Partner zu malen.

Fazit: Diese Übung ist ein klassischer Warmmacher und lernen kann man dabei eigentlich „nur“ den Spaß am zeichnen, Unvoreingenommenheit gegenüber Kunstwerken und dass man sowohl beim Modell als auch beim Bild genau hinsehen muss.

Es werden demnächst noch folgen: Selbstportrait mit Spiegel (klassisch), Portrait nach zB Paul Klee und Kandinsky, Portraits mit dem Fotoapparat und dazu dann kleine Bildverzerrungen sowie (ich komm grad nicht drauf…) diese Sechserbilder von verschieden lasierten Fotos. Ich poste dann meine Erfahrungen einfach mal weiter und nehme gern weitere Ideen zu Portraits an!

Ka