Rezension: „Ach, du dicker Weihnachtsmann“

Titel: „Ach, du dicker Weihnachtsmann“
Verlag: Ullmann (hier klicken)
Autorin: Ursel Scheffler
Illustrationen: Jutta Timm
ISBN: 978-3-74152536-0

Zum Inhalt:
Nach dem Weihnachtsfest hat der Weihnachtsmann sich erstmal eine Pause verdient. Nach einem laaangen Schläfchen und dem Auffüllen der Vorräte muss er jedoch aus der Presse erfahren, dass man ihn abschaffen möchte – er sein körperlich kein gutes Vorbild, verführe zu Süßigkeitenkonsum und schenke nutzloses Zeug. Man kann den Schock des alten Herrn nachvollziehen. So beschließt er, ein moderner, frischer Weihnachtsmann zu werden. Er rasiert sich und speckt eine ganze Menge ab. Außerdem bereitete er eine ganze Menge gesunder, praktischer und nützlicher Geschenke vor fürs nächste Weihnachtsfest.
Das allerdings passt den vorher so kritischen Reportern auch wieder nicht, wie er feststellen muss.

Meine Meinung:
Die Geschichte des Weihnachtsmanns wird von Ursel Scheffler liebevoll und mit vielen Details erzählt. Kleine Zuhörer und -schauer finden in den Illustrationen eine Menge Feinheiten auch aus der eigenen Lebenswelt wieder. Man kann dem Weihnachtsmann beim Umkrempeln seiner Gewohnheiten übers Jahr zuschauen und mitfiebern, ob er sein Ziel wohl erreicht.
Inhaltlich finde ich es sehr wichtig, dass das Abnehmen und Umstellen auf gesunde, nützliche Geschenke nicht unaufgelöst stehenbleibt, da das eine arg falsche Botschaft an die Kinder senden würde. Dass der Weihnachtsmann sich schlanker wohler und fitter fühlt, ist keine schlechte Mitteilung; aber dass er auf Druck von außen Veränderungen anstrebt – naja… Ein wenig wird das aufgelockert dadurch, dass ja die selben Menschen, denen er letztes Jahr zu dick und zu träge war, nun einen runden, stattlichen Santa sehen wollen statt des neuen Typs.
Ob der Weihnachtsmann nach diesem aufrüttelnden Erlebnis seine Geschenkepläne nochmal ändert, wird nur angedeutet, aber nicht ganz klar.

Die Illustrationen führten dazu, dass die Geschichte bei meinen Testern zuhause sehr gut ankam. Der Weihnachtsmann ist sehr sympathisch gezeichnet und es gibt auf den Bildern viel zu entdecken, das man auch zuhause oder in der Umgebung findet. Die meisten Bilder sind ganzseitig und wirklich ansprechend. Jutta Timm setzt eher auf pastellige Töne und trägt so dem friedlichen, ruhigen Aspekt der Weihnachstzeit gekonnt Rechnung.

Leseempfehlung:
Ein schönes Vorlesebuch in der Adventszeit für Kindergarten- und jüngere Grundschulkinder. In der Schule bin ich seit ein paar Jahren dazu übergegangen, mehrere kleine Geschichten statt einer Fortsetzungsgeschichte vorzuesen im Rahmen unseres Adventskalenders (da die meisten davon ja auf 24 Vorlesetage angesetzt sind, die man in der Schule nie hat). In diesem Rahmen kann ich mir „Ach, du dicker Weihnachtsmann“ auch gut für ein bis zwei Tage vorstellen. Zudem ergibt sich ein schöner Gesprächsanlass über die Freude am Schenken, die in der Adventszeit ja auch viele Kinder beschäftigt.

Vielen Dank an Ullmann Medien für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

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Rezension: „Rille“

Titel: „Rille – die Dschungelfreunde sind los!“
Verlag: esslinger (hier klicken)
Autor: Fee Krämer
Illustrationen: Nikolai Renger
ISBN: 978-3-480-23570-4

Zum Inhalt:
Rille ist ein Gorilla und soll eigentlich von Leipzig nach Brasilien in einen neuen Zoo umziehen. Aber sein Flugzeug stürzt ab und seine Transportkiste wird hinausgeschleudert.

Rille (4)

Im ersten Kapitel weiß der junge Gorilla gar nicht, wo er ist und was passierte, als er von verschiedenen Dschungeltieren gefunden und schlussendlich aus seiner Kiste befreit wird. Dies ist der Anfang einer besonderen Freundschaft unter ganz verschiedenen Tieren, die ab jetzt eine Menge gemeimsan erleben und voneinander profitieren. Die beiden Wichtigsten sind Papagei Pepe und Tante Tatu, die alte Gürteltierdame, bei denen er Unterschlupf findet. Zusammen verscheuchen sie Geister, retten den Dschungel vor den Menschen und lernen immer wieder Neues voneinander. Hier sieht man die Karte von seiner neuen Umgebung (auf beiden Innedeckeln zu finden).

Meine Meinung:
„Rille“ ist ein zauberhaftes Buch, das kraftvolle Geschichten rund ums Thema Freundschaft enthält. Prinzipiell sind die Kapitel unabhängig voneinander verständlich, wenn man den Anfang kennt – so können auch Lieblingskapitel einzeln gelesen werden.

Dass Freundschaft toll und wichtig ist, das kann man in vielen Büchern lesen. Dass sie aber auch traurige, verwirrte oder wütende Momente haben kann, das macht Fee Krämer hier sehr liebevoll klar. So kommt beim Leser oder Zuhörer die beruhigende Nachricht an, dass man auch mal sauer auf Freunde sein kann oder sie nicht versteht oder sie doof findet. Und das finde ich persönlich eine sehr wertvolle Borschaft, die Kinder stärkt statt ihnen zu suggerieren, dass immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, wenn man Freunde erst einmal hat.
Im Dschungel leben hier außerdem ziemlich unterschiedliche Tiere mit ziemlich unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen – auch hier „echtes Leben“ pur.

Nikolai Renger hat Rille und seinen Freunden Charakter gegeben und sie in eine lebendige Landschaft gesetzt. Die Bilder sind frabenfroh, ohne aufdringlich zu wirken, sehr klar und durchaus realistisch. Rilles Mimik und die der anderen Tiere sind extrem gut gelungen und verstärken die oben beschriebenen Effekte zur Gefühlswelt noch mehr.

Leseempfehlung:

Der Verlag empfiehlt das Buch ab fünf Jahren. Da kann ich mich anschließen, wenn ich von meinem Fünfjährigen hier ausgehen, der das Buch sehr mag. Rille hat uns einige Tage beim abendlichen Vorlesen begleitet und ist dann direkt auf die Liste der „lesen-wir-nochmal“-Bücher gesetzt worden.
Für die Schule kann ich mir „Rille“ auch sehr gut vorstellen. Als Vorlesebuch auf jeden Fall, aber auch als Ausgangspunkt weiterführender Mal-, Sprech- oder Schreibanlässe im Sinne eines handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts. Dschungelbilder malen im Kunstunterricht oder Tiersteckbriefe verfassen im Sachunterricht fallen mir auch noch ein.

Vielen Dank an den Verlag Thienemann-Esslinger für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Rezension: „Fips will keine Schildkröte mehr sein“

Fips (1)Titel: „Fips will keine Schildkröte mehr sein“
Verlag: KaleaBook (hier klicken)
Autorin: Simone Gruber
Illustrationen: Jacqueline Kauer
ISBN: 978-3-906234-09-0

 

Zum Inhalt:
Fips ist eine Schildkröte und findet es langsam ziemlich langweilig: immer nur in der Sonne liegen und dann auch noch den schweren Panzer mitschleppen…
Zum Glück trifft Fips aber den munteren Hasen, der einem Tausch nicht abgeneigt ist. So tauschen die beiden Fell gegen Panzer und erleben nun, wie es in der Haut des jeweils anderen so ist. Schnell merkt Fips, dass das Hasensein als „Fellkröte“ sehr gefährlich ist und tauscht noch einmal, später dann noch mit einem dritten Tier. Jedes Mal aber merkt die kleine Schildkröte, dass alle mit ihren Problemchen zu kämpfen haben – leichte Beute zu sein bzw. gejagt zu werden ist auf die Dauer echt anstrengend.

Letztendlich finden die vier Tiere der Geschichte aber eine Lösung, mit der sie alle zufrieden sind.

Im Buch findet man am Ende einen Anzieh-Fips, also eine stabile Pappseite mit einer Ausschneideschildkröte und diversen Outfits, die diese in alter Anziehpuppenmanier passen. Weitere Vorlagen gibt es online zum Download, so dass auch Geschwisterkinder oder alle Kinder einer Gruppe/Klasse eine eigene Puppe haben können.
Fips (2)

Meine Meinung:
Die Geschichte von Fips beginnt mit einem Thema, das vielen Kindern sehr nah ist: Aspekte des eigenen Lebens oder der eigenen Persönlichkeit stören mich und ich bin unzufrieden oder sogar traurig. Ich wünsche mir, jemand anderes zu sein, mehr zu dürfen/können, anders auszusehen etc.
Die meisten Menschen, auch und vor allem Kinder, können mit Fips mitfühlen und die kleine Schildkröte auf ihrem Weg begleiten. Fips kann etwas, dass wir nicht können: er schlüpft in eine andere Haut. Er merkt aber auch, dass das Gras drüben vielleicht doch nicht immer grüner ist. Hier wird viel Wertearbeit betrieben, ohne den mahnenden Zeigefinger zu heben. Das macht das Buch für mich sehr liebenswert und zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Familienbücherregals. Ein Lebensmotto kann man, wenn man will, mitnehmen:
Fips (4)

Was mir und meinen Kindern (4, 8) neben der lustig erzählten Geschichte sehr gut gefallen hat, sind die Illustrationen von Fips und den anderen Tieren und die Hintergründe, die einige kleine Überraschungen zum Entdecken anbieten. Toll finde ich es auch, dass je nach Situation mit der Schriftgröße, -art und -farbe gearbeitet wird. Die Aussagen der Tiere sind in einer für sie passenden Farbe gedruckt, Lautmalereien werden so hervorgehoben.

Aus der fachlichen Ecke der Deutschdidaktikerin möchte ich noch hervorheben, dass „Fips will keine Schildkröte mehr sein“ sehr repetitiv aufgebaut ist. Jede Begegnung läuft nach dem gleichen sprachlichen Muster ab, so dass die Zuhörer schnell auch schon Teile mitsprechen können. Im Sinne des sprachsensiblen Unterrichts sind Bilderbücher mit solchen aus dem Fremdsprachenunterricht bekannten „repititive structures“ meine Favoriten.

Leseempfehlung:
Als Vorlesebuch ist Fips‘ Geschichte ab etwa drei Jahren geeignet; die Anziehpuppe unterstützt hier handelnd das Verständnis der Geschichte. Tiefergehende Gespräche über die eigene Persönlichkeit, Wünsche und Nöte kann man ausgehend von diesem Bilderbuch sicher bis ins Jugendalter noch führen – die Zielgruppe liegt aber m.E. bei Vor- und Grundschulkindern.

In der Grundschule kann ich mir Fips deshalb auch hervorragend vorstellen: In Ethik oder Religion, in Klassenstunden etc. wäre das Gespräch über die eigenen Fähigkeiten, was man gern mal wäre/könnte und warum man doch gern man selbst ist, gut mit der gelangweilten kleinen Shcildkröte anzustoßen.
Im Fach Deutsch fände ich es einen ganz tollen Schreibanlass, Fips noch ein anderes Tier treffen zu lassen, so dass sich ein neuer Name für die Schildkröte, Fellkröte, … ergibt und welche Nöte Fips dann wohl erleben könnte. Ein ganzes Klassen-Geschichten-Buch kann so entstehen, an dessen Ende dann wieder die Lösung des Problems aus dem Buch stehen würde.

Vielen Dank an den schweizerischen Kalea-Verlag für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Weihnachtsrezension II : Der kleine Weinachtsteufel und der verflixte Wunschzettel

2018-10-06 15.58.20

Titel: „Der kleine Weinachtsteufel und der verflixte Wunschzettel“
Verlag: dtv junior (hier klicken)
Autorin: Anna Lott
Illustrationen: Katja Gehrmann
ISBN: 978-3-95728-064-0

Zum Inhalt:
Der kleine Halloween-Teufel Otibuk erwacht frühzeitig aus seinem eigentlich 364-tägigen Schlaf, weil ein ungeschickter, aber ziemlich regeltreuer Engel gegen das Fenster des Teufelsturms kracht. Plötzlich tut sich für ihn eine ganz unbekannte, helle und glitzernde Welt auf, die Otibuk sofort in ihren Bann zieht. Sofort folgt er dem kleinen Engel und landet doch wirklich im Turm des Weihnachtsmann, wo gerade der einmillionste Wunschzettel gefeiert wird.

Dummerweise wird der kleine Teufel entdeckt und rausgeworfen – was ihn aber nicht davon abhält, sich weiter in die Welt der Weihnachtsengel vorzuwagen und sogar bis aufs Festland zu den Menschen. Als er dort der verärgerten Jannike ihren Wunsch erfüllt und deren kleinen Bruder mitnimmt Philipp, beginnt eine lustige, chaotische und aufregende Reise …

An deren Ende merkt ein Engel, dass es nur mit dem Zitieren von Regeln nicht getan ist. Alle merken, dass die Fabelwesen durchaus in besonderen Fällen auch mal außerhalb ihrer eigentlichen Dienstzeit (zusammen)arbeiten können und eine große Schwester merkt, das sie ihren kleinen Bruder doch ziemlich gern hat.

2018-10-06 15.58.28

 

Meine Meinung:
Die Geschichte vom kleinen Teufel Otibuk ist wirklich zum Schmunzeln und passend fürs adventliche Vorlesen in 24 kleine Kapitel aufgeteilt. Sie entführt den Leser bzw. Zuhörer in eine ziemlich fantastische Welt, in der es Leuchttürme für den Weihnachtsmann, die Osterhasen oder die Halloween-Teufel gibt. Anna Lott beschreibt diese Welt sehr plastisch und man fühlt sich meist ziemlich mittendrin im Geschehen. Sie gibt den Hauptfiguren eine Menge Raum für persönliche Entwicklungen und schafft es, dass man gern mit ihnen mitfiebert.
In meinen Augen ist „Der kleine Weihnachtsteufel und der verflixte Wunschzettel“ mal eine schöne Abwechselung zu den üblichen Adventskalendergeschichten und sorgt sicher für eine Menge Spaß.

Leseempfehlung:
Durch die wunderbaren Illustrationen ist dieses Buch als Vorlesegeschichte sicher für Vorschul- und Schulkinder geeignet. Auch inhaltlich würde ich eben diese als Zielgruppe sehen, da sie ja oft gerade im Umbruch ihres Glaubens an Weihnachtsmann und Co. stecken.
Für den Einsatz in der Schulklasse kann ich das Buch jedoch nur unter der Voraussetzung empfehlen, dass sich keine Kinder darin befinden, die als Zeugen Jehovas oder anderer strenger Glaubensrichtungen mit den Teufeln ein großes Problem haben würden. Hierauf sollte man stets ein Auge haben… Für meine Klasse ist es deshalb leider als Vorlesebuch ausgeschieden. Aber mein Großer (7) hat nun definitiv ein Buch für die ersten 24 Dezembertagesgutenachtgeschichten.

Vielen Dank an den dtv-Verlag für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Weihnachtsrezension I : Ein Rentier kommt selten allein

2018-10-06 15.59.12.JPGTitel: „Ein Rentier kommt selten allein – Unser Jahr mit dem Weihnachtsmann“
Autor: Friedbert Sohner
Illustrationen: Katrin Engelking
Verlag: dtv (hier klicken)
ISBN: 978-3-423-64034-3

Zum Inhalt:
In diesem Vorlese- oder Selberlesebuch wird mal eine ganz andere Weihnachtsgeschichte erzählt – eine, die 12 Monate lang ist!
Familie Wetekamp „darf“ dieses Mal nach dem Heiligen Abend den Weihnachtsmann aufnehmen bis zum nächsten Weihnachtsfest, so wie es jedes Jahr eine geprüfte, ausgewählte Familie tun darf. So richtig wissen die vier (Lotte, Lars, Mama, Papa) anfangs nicht, was da auf sie zukommt (vor allem, weil der Ankündigungsbrief erst zwei Wochen danach kam), aber aufregend wird es auf jeden Fall. Logischerweise gibt es ein absolutes Geheimhaltungsgebot, das aber zumindest um zwei Nichtfamilienmitglieder erweitert wird.
2018-10-06 15.59.31Der Weihnachtsmann entpuppt sich als ziemlicher Tollpatsch und dass ab dem Herbst Wichtel in Wetekamps Wohnung arbeiten, macht den Alltag der vier auch nicht „normaler“. Vieles muss umgeräumt und repariert werden und es entspannt sich sogar ein kleiner Streiche-Wettstreit zwischen Kindern und Wichteln.
aber zuletzt gibt es natürlich ein glückliches Ende und Geschenke, denn so wie das Buch nach Weihnachten begann, endet es natürlich nach dem nächsten Weihnachtsfest.

Jedes Kapitel des Buches entspricht einem Monat und wird mit einer farbigen Seite begonnen – darüber hinaus gibt es keine nennenswerten Illustrationen.

Meine Meinung:
Lotte nimmt den Leser / Zuhörer als Ich-Erzählerin wirklich lebhaft mit hinein in den neuen Alltag der vier Wetekamps, ihrer Familie und Nachbarn. Es wird nur das Wesentliche erzählt, denn das ganze Jahr will ja in 12 Kapitel gepackt werden – pro Monat sind deshalb nur ein paar Anekdoten drin, die aber absolut zum Schmunzeln sind. Oft genug hört man das laute Lachen des Weihnachtsmanns fast selbst oder möchte Mama Wetekamp mal ordentlich in den Arm nehmen und ihr sagen: „Nimm es nicht so schwer!“
Sprachlich gesehen gefällt mir das Buch ebenfalls sehr gut – die Formulierungen sind aber eher etwas für sprachlich fitte Kinder, weil sie teils recht anspruchsvoll sind. Wortwitz muss eben auch erstmal verstanden werden…
Für meine eigenen Jungs werde ich das Buch im Advent auf jeden Fall lesen, mit in die Schule kommt es dieses Jahr (noch) nicht..

Leseempfehlung: Die Wetekamp-Kinder sind Erst- bzw. Viertklässler – in dieser Altersspanne passt „Ein Rentier kommt selten allein“ auf jeden Fall hinein! Für jüngere Kinder ist es wegen der fehlenden Bilder vermutlich nur in kleineren Portionen spannend, für ältere aber sicher auch noch lustig anzuhören bzw. dann selbst zu lesen.
Von mir definitiv Daumen hoch!

Vielen Dank an den dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Rezension: In der Nacht, wenn der Hamster erwacht

2018-10-06 15.56.06Titel: „In der Nacht, wenn der Hamster erwacht“
Verlag: Knesebeck (hier klicken)
Autorin: Iris Schürmann-Mock
Illustrationen: Mareike Engelke
ISBN: 978-3-95728-126-5

Zum Inhalt:
Nachts schlafen wir Menschen. Nicht aber viele Tiere…
Einige heimische Nachtaktive werden in diesem großformatigen Bilderbuch (ca. 26×26 cm) vorgestellt: Hamster, Nachtfalter oder Siebenschläfer begegnen dem Leser vor einem schwarzen Hintergrund, der auf jeder Seite wieder die Nachtzeit verdeutlicht.
In Reimen werden viele Informationen über die Tiere vermittelt, ohne dass man Sachtexte im eigentlichen Sinne liest. Hier mal eine Beispielseite:2018-10-06 15.56.26

Meine Meinung:
Mir gefällt Vieles an diesem Buch:
> die Bilder haben einen sehr klaren Stil ohne Schnörkel oder allzu süße Niedlichkeit
> die Idee, Sachinformationen in Reimform zu stecken, finde ich toll
> das Thema „nachtaktive Tiere“ wird selten in Kinderliteratur aufenommen – hier sind es sogar heimische Tiere, was ich immer besonders gut finde
> die gesamte „Komposition“ aus Lyrik, Sachwissen und küstlerischer Gestaltung!

Meinung des Zweittesters (Möppel, 7):
> die Bilder sind cool!
> „Ich will mal abends wach bleiben, um mir die Tiere in echt anzusehen!“

Leseempfehlung:
„In der Nacht, wenn der Hamster erwacht“ ist ein schönes Vorlesebilderbuch fürKinder ab dem Vorschulalter bis etwa zum Ende der Grundschulzeit. Zum Selberlesen kann es natürlich für interessierte Kinder ab Ende Klasse 2 auch genutzt werden…
Sehr geeignet finde ich das Buch auch für den Sachunterricht. Viele heimische nachtaktive Tiere können so vorgestellt werden und man hat eine gute Basis für Gruppenvorträge o.ä.

Vielen Dank an den Verlag Knesebeck für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Rezension: Glückstage unterm Apfelbaum

2018-10-06 15.57.39Titel: „Glückstage unterm Apfelbaum – Geschichten von Minna“
Verlag: dtv junior (hier klicken)
Autorin: Kathrin Rohmann
Illustrationen: Katja Gehrmann
ISBN: 978-3-95728-064-0

Zum Inhalt:
Minna ist ein sehr fantasievolles Kind. Ihr begegnen kleine Personen, mit denen sie sich unterhält und sie sieht Dinge manchmal anders als ihre Eltern oder andere Menschen.
Ein Beispiel: In Minnas Zimmer taucht ein Männlein auf, dessen Auto defekt ist. Minna holt Papas Autozeitschriften und ruft aus einer dort abgebildeten Werkstatt eine Mechanikerin dazu. Die findet den Fehler am Auto, verschwindet wieder und das Männlein kann weiterfahren. Am nächsten Tag wundert sich Papa über seine Zeitschriften in Minnas Zimmer….
So ähnlich geht es in vielen der kurzen, espisodenhaften Geschichten zu, die durch die zeitliche Abfolge locker miteinander verknüpft sind. Man kann aber auch jede Geschichte allein für sich genießen.
Die Illustrationen sind klar und farbenfroh – sie ergänzen die Geschichten liebevoll und unterstützen die Vorstellungskraft des Lesers.

2018-10-06 15.58.03

Meine Meinung:
Mir haben die „Geschichten von Minna“ sehr gut gefallen, weil ich ja generell eine eher lyrische Sprache mag und die kurzen Episoden wirklich in sich geschlossen erzählt sind. Ich finde es schön, wenn sich Kinder so wie Minna komplett in ein Spiel vertiefen und Alltagsgegenstände darin eingebunden werden. Die Erwachsenen wundern sich oft in diesem Buch und das gefällt mir ebenso sehr wie Minna, die sich jedes Mal nicht wundert…

Leseempfehlung:
Dass Minna das perfekte Buch zum Selberlesen ist, bewzeifle ich en bisschen – geübte LeserInnen wollen dann ja doch oft eher „große Geschichten“ lesen. Aber zum Vorlesen und mitfühlen und weiterspinnen finde ich dieses Buch für Kinder ab etwa fünf Jahren absolut geeignet. Die kurzen Kapitel sind so weit abgeschlossen, dass die Gutenachtgeschichte zwar am nächsten Tag weitergehen kann, man aber keine „Cliffhanger“ hat. Das Buch ist harmonisch, wenig aufregend und bietet viel Gelegenheit zum Nachdenken.

Wenn man es darauf anlegt, Minna in den Deutschunterricht zu integrieren, dann könnten Dritt- und Viertklässler zum Beispiel den gängigen Aufbau der kleinen Geshcichten untersuchen und dann eigene Minna-Kapitel schreiben.

Vielen Dank an den dtv-junior-Verlag für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Rezension: Monsterhotel

Titel: „Monsterhotel“2018-03-01 10.04.30
Verlag: Thienemann-Esslinger (hier klicken)
Autor: Thomas Montasser
Illustrationen: Stefanie Reich
ISBN: 978-3-522-18476-2

Zum Inhalt:
Familie Glockenspiel möchte eigentlich nach Griechenland, sitzt aber irgendwie im Flieger nach Island. Dort angekommen, gestaltet sich die Suche nach einem Hotel schwierig – bis ihnen ein ganz spezielles Hotel empfohlen wird.
Dort geht man minutenlang treppab, um im Turmzimmer zu landen, geht durch unsichtbare Türen und zahlt mit Popeln. Portier und Diener haben Fell und blinzelnde Knöpfe und fragen sich, ob die Glockenspiels denn überhaupt wirklich Monster seien oder doch nur ziemlich gruselige Gestalten…
Valentina und ihre Familie erleben den Urlaub ihres Lebens!

Meine Meinung:
Mit dem Monster als Klassenmaskottchen war dieses Buch für meine 2. Klasse und mich ein Muss. Die Kinder fieberten ihm schon entgegen, als es noch „geschlossen“ an meinem Pult stand und wir noch gar nicht hinein geschaut hatten.
Uns hat das Buch von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen! Die Figuren sind liebevoll gezeichnet inklusive einiger Details, die dem erwachsenen Vorleser Freude bereiten, selbst wenn die Kinder sie kaum mitbekommen (z. B. Valentinas Hase Stinkebär, der mal in die Gulschsuppe gefallen war und von dem Valentina seltsamerweise plötzlich in Island Hunger auf Gulsch bekommt). Wundervolle Illustrationen in jedem Kapitel runden die Geschichte ab und erwecken die Hotelangestellten und -gäste zum Leben. Keine der Gestalten wirkt irgendwie aufgesetzt oder albern und Klein wie Groß macht die Geschichte mit ihren Wendungen einfach Freude.
Mehrere Kunststunden lang beschäftigten wir uns mit dem Nachzeichnen von Monsieur Matin, den Portier (s. Foto rechts – eine tolle Übung zum vollfarbigen Gestalten eines Blattes) und dem Erfinden eigener Zimmer im Monsterhotel. Im Deutschunterricht übten wir, die Monster genau zu beschreiben und die bislang gehörte Geschichte immer wieder zusammenzufassen.
Bei Antolin gibt es auch schon ein Quiz zum Buch!

Leseempfehlung: Zum Vorlesen ist das Monsterhotel für alle humorvollen Menschen ab etwa dem Vorschulalter zu empfehlen. Zum Selberlesen wegen der Länge sicher kaum vor der dritten Klasse.

Vielen Dank an den Thienemann-Esslinger-Verlag für das Rezensionsexemplar! Es bekommt bei uns einen Ehrenplatz!

Beste Grüße,
Katha

Kleines Buch – großes Thema

Aus ganz aktuellem Anlass – der Gutenachtgeschichte in Möppels Hochbett vor 10 Minuten – mal ein adventlicher und echt günstiger Buchtipp:
„Lukas hilft dem Weihnachtsengel“ von Ingrid & Dieter Schubert, erschienen bei Carlsen als Maxi-Pixi-Buch.
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Bereits die dritte „Awenzzeit“ begleitet uns dieses Buch nun sehr regelmäßig. Die Muttis unter euch wissen, dass Lieblingsbücher gern auch dreimal täglich gelesen werden müssen… Aber dieses kleine Schätzchen schlage ich immer wieder gern auf. Die Geschichte ist kurz und prägnant erzählt und die Bilder strahlen eine wahnsinnige Poesie und Tiefgang aus, das erlebe ich selten bei solch kleinen Büchern!
Lukas findet einen verletzen Engel, dem er hilft und dessen Botschaft verloren ging. DIese Botschaft schwebt durch die Nacht und wundersame Dinge geschehen. Am Ende kann Engel mit der gefundenen Botschaft weiterreisen und Lukas erhält ebenfalls ein Stück davon.

Die Geschichte bleibt relativ abstrakt, aber die Bildbeispiele sind nah an den Kindern und bieten unheimlich viel Gesprächsstoff und Raum für Ideen, Interpretationen, Entdeckungen. Egal ob für Erwachsene oder Kinder, für die traute Gutenachtgeschichte oder im Adventskreis mit der Klasse – ich glaube, dieses Buch gibt jedem etwas mit.

Einen schönen zweiten Advent wünscht
Katha