Rezension: „Digital lesen“

Titel: Digital lesen. Was sonst?
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht (hier klicken)
Autor: Andreas Gold
ISBN: 978-3-525-70334-2

Zum Inhalt:
Andreas Gold ist Seniorprofessor am Institut für Psychologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und beschäftigt sich mit Leseforschung, Lernen und Gedächtnis sowie die Lehr-Lern-Forschung. Für „Digital lesen“ hat er verschiedene Studien analysiert, die weltweit in den letzten Jahren rund um das analoge und digitale Lesen veröffentlicht wurden. Er beschreibt darauf basierend positive wie negative Aspekte des Lesens auf Bildschirmen gegenüber dem Lesen auf Papier für die Altersstufen Kleinkinder, Kindergarten, Schulzeit und Erwachsene. Deutlich wird immer wieder, dass ein solcher Vergleich porblematisch ist und oft keine eindeutigen Ergebnisse aus Studien gezogen werden können, da die Möglichkeiten des digitalen Lesens so weit über Printmedien hinausgehen. Deswegen werden in vielen Studien Bildschirmtexte gelesen, die eigentlich nur ein digitalisiertes Abbild eines analogen Textes sind…
Durch alle Kapitel hinweg kommen sowohl optimistische als auch kritische Stimmen zu Wort. Aus der deutschsprachigen Lesedidaktik sind u. a. Renate Valtin und Cornelia Rosebrock vertreten.
Ich gehe wohl nicht zu weit, wenn ich als Fazit verrate, dass analoges und digitales Lesen nebeneinander bestehen sollten und die Schülerinnen und Schüler Strategien für beides erlernen müssen, wobei vor allem das Lesen von Hypertexten besonders angeleitet und geübt werden muss.

Meine Meinung:
Als Seminarausbilderin ist es mein Job, immer auf dem aktuellen Stand der Forschung zu sein, was mir vor allem im Fach Deutsch sehr am Herzen liegt. Da dieses Buch zwei meiner Steckenpferde vereint (Lesen und Digitalität), habe ich mich sehr über dieses Rezensionsangebot gefreut. Beim Lesen fand ich viele meiner Erfahrungen, Beobachtungen und Meinungen bestätigt und gehe mit dem guten Gefühl aus dem Buch, maches richtig zu machen und zu lehren. Mir gefiel die vielseitige Betrachtung des Themas und ich hinterfrage sicher Manches jetzt noch einmal anders. Hilfreich für den Lesefluss war der konsequente Einsatz von Fußnoten statt Anmerkungen – und ja, ich lese Fachliteratur lieber als Buch, markiere und annotiere viel darin.

Leseempfehlung:
Allen, die den üblichen antidigitalen Nörglern mal wieder ein paar Fakten entgegnen möchten, sei dieses Buch absolut empfohlen. Allen, die wie ich mit angehenden Deutschlehrkräften arbeiten, natürlich ebenso. 🙂

Vielen Dank an den Verlag für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Viele Grüße,
Katha

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