Herzlichen Glückwunsch, Jule!

Vielen Dank für eure sehr süßen Cabybara-Bilder, die zum Gewinnspiel bei mir eingetroffen sind. Das Los hat entschieden* und ist auf Jule gefallen, die über den brandneuen Instagram-Kanal des Primarblogs teilgenommen hat.

Allen, die heute leider Pech hatten, sende ich einen dank für die Bilder und wünsche euch viel Glück beim nächsten Mal!

Katha

* Ich habe extra eine App genutzt, um völlig unvoreingenommen zu sein. Sie heißt Zufallsgenerator.

Verlosung: Drei Wasserschweine im Doppelpack!

Diese beiden tollen Bücher darf ich an euch verlosen!

Juchu, heute darf ich mal wieder etwas verlosen! Ich hatte euch hier schonmal den ersten Band über die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul vorgestellt und mir dann auf der Buchmesse den frisch erschienenen zweiten Band gekauft. Der hat meinen Junior und mich genauso begeistert wie der Vorgänger: eine liebevolle Geschichte um drei mutige Capybaras und spannende weitere Tiere über Freundschaft und gegenseitige Hilfe. Vom dtv-Verlag (vielen Dank!) bekomme ich nun beide Bücher noch einmal zur Verfügung gestellt, um sie an eine:n von euch zu verschenken.

Was ihr tun müsst, um in den Lostopf zu hüpfen? Sendet mir ein Capybara-Bild an die Blog-Mailadresse oder über den nagelneuen Instagram-Account! Wie ihr euer Bild gestaltet, überlasse ich ganz euch – wahrt aber bitte das Urheberrecht!
Am. 11. Mai 25 lose ich dann aus, wer sich über die beiden tollen Bücher freuen darf.

Viel Glück!
Katha

Rezension: „Nur noch kurz ein kleiner Furz“

Titel: „Nur noch kurz ein kleiner Furz“
Verlag: Loewe (hier klicken)
Autor: Jonny Leighton
Illustrationen: Mike Byrne
ISBN: 978-3-7432-2145-1

Zum Inhalt:
Die kleine Springmaus muss pupsen, was ihr ziemlich unangenehm ist, Der große Elefant jedoch kann sie beruhigen: Pupse sind nicht peinlich, sondern völlig natürlich. Jedes Tier (jeder Mensch, jedes Fabelwesen) muss pupsen und „Pupse müssen raus“, erklärt er. Und damit die Springmaus das auch glaubt, beginnt eine Reise durch die Tierwelt und ihr Pupse, Fürze und Winde. Nur einer, der pupst natürlich NIE…

Meine Meinung:
Eine sehr witzige Geschichte, die in sympathischen Reimen ein oft schambehaftetes Thema locker angeht. Wer kennt es nicht: ein fieser Geruch weht durch den Raum, aber niemand will verantwortlich sein… vor allem in der Schule ein großer Spaß für viele Kinder, aber auch eine große Portion Scham für andere.
Die farbenfrohen, lebendigen Illustrationen zeigen sehr anschaulich die Flatulenzen und bieten immer auch noch etwas mehr zum Entdecken an. Alle furzenden Tiere haben Spaß, was bestimmt das Thema für sensible Kinder gut annehmbar macht. Mir und den Kindern gefiel das Gesamtpaket des Bilderbuches sehr!

Leseempfehlung:
Für alle Kinder, Eltern, Kindgebliebenen und Mitkindernarbeitenden empfehle ich dieses Bilderbuch wärmstens. Es macht Spaß, es reimt sich (liebe ich ja immer) und es schaut schön aus. Vor allem in der Altersklasse ab Kindergarten bis etwa acht Jahre kann ich mir die Erlebnisse der kleinen Springmaus auch schön als Gesprächs- oder Malanlass vorstellen. Evtl. kann das Buch eine nette Ergänzung für das klassische Sachunterrichtsthema Mein Körper / Verdauung in Klasse 3 oder 4 sein, wenn die Kinder nicht schon zu vorpubertär sind.

Vielen Dank an den Loewe-Verlag für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Katha

Buchmesse-Buchfunde

Zum ersten Mal auf der Buchmesse zu sein, führt zu Überwältigung, Überraschung, viel Freude, Begeisterung, Begegnungen, Innehalten, Schmunzeln, Hektik, Desorientierung, Entdeckungen und vielem mehr. Vor allem für so ein „Dorfkind“ wie mich…

Innerhalb meines von mir selbst festgelegten Budgets bin ich geblieben, obwohl einige tolle Bücher ihren Weg in meine Regale angetreten sind. Meine Funde (alle selbstgekauft, also keine Werbung) teile ich heute mit euch, falls auch etwas für eure nächsten Unterrichtsreihen dabei sein sollte. Vielleicht bekommt das ein oder andere Buch später auch noch einen eigenen Artikel (bei Bedarf kommentiert gern).

Fund 1: Buchstabenhausen
Ein Bilderbuch, verfasst von einem Architekt:innenpaar, über Buchstaben, die Gebäude sind. Die beiden kommen aus Schweden und waren sehr sympathisch bei der Lesung und beim Signieren. Was ich an dem Buch noch cooler finde als die tollen Illustrationen sind die Figuren und verteckten Geschichten, die sich durch mehrere Bilder ziehen, so dass man wirklich viel hin- und herblättern kann und immer Neues entdeckt.

Fund 2: Drei Wasserschweine wollen’s wissen
Der zweite Band um die abenteuerlustigen Capybaras Emmi, Raul und Tristan verspricht genauso witzig zu werden wie der erste, den ich hier schonmal rezensiert hatte. Er war deshalb ein Auftragskauf für mein K2. Auch die Lesung mit Matthäus Bär war sehr schön und er hat sich sehr über unser kleines Geschenk (ein goldenes 3D-Druck-Wasserschwein) gefreut, als ich mir Autogramme von ihm und der Illustratorin geholt habe.

Fund 3: Der Geräuschehändler bekommt Post
Auch ein zweiter Band, der auf meiner Messeliste stand. Hier hatte ich euch vor Kurzem den ersten vorgestellt, der mich ja schon sehr begeisterte. Der Nachfolger enttäuscht nicht und bringt wieder spannende, teils sehr abstrakte Kunden in den kleinen Laden, die mit Geräuschen versorgt werden wollen.

Fund 4: Kleinlichtstadt
Dieses Bilderbuch hat mich durch seine Farbgestaltung gekriegt: viel schwarz-weiß mit einigen neonleuchtenden Details – das sticht hervor im Bücherregal! Und die Story stimmt ebenso gut wie das Farbkonzept: die klassische Geschichte der Angst vor dem Fremden wird hier humorvoll neu interpretiert (mit einem sehr guten Ende für den Bürgermeister, wie ich finde).

Fund 5: Otto fährt los
Die Geschichte des sprechenden Bullis otto, der mit wechselnden Familien jeden Sommer in den Urlaub fährt, ist mir im Jojo Lesebuch 3 begegnet. Deswegen stand auch ein Band mit Otto auf meiner Liste für Leipzig. Für den Sommer in den Bergen habe ich mich dann entschieden, weil das Cover passte und ich sogar noch ein von der Autorin signiertes Exemplar ergattern konnte.

Fund 6: Als der Wald erwachte
Nach der Lesung zu Buchstabenhausen blieb ich noch ein wenig in der skandinavischen Ecke und stolperte über das zauberhafte Cover zu diesem Bilderbuch, das die Kräfte des Waldes, die Macht der Freundschaft und der Trauer unfassbar greifbar macht. Ich hab mich ein bisschen verliebt und beim Lesen wirklich Gänsehaut gehabt.

Fund 7: Ein Zimmer für mich allein
… vom Titel her sprach mich das Buch an, obwohl ich weder Autorin noch Verlag kannte, so dass ich ganz unvoreingenommen zur Lesung ging. Frauke Angel fegte dann wie ein kleiner Orkan über uns Zuhörende hinweg und brachte die Geschichte von Elli, die sich mit ihren Brüdern ein Zimmer der Plattenbauwohnung teilen muss, so unheimlich charmant rüber, dass ich das Buch unbedingt weiter lesen wollte. Also auch hier, zugeschlagen und signieren lassen. Ohne die Lesung wäre ich vermutlich über dieses Buch nicht gestolpert…

Fund 8: Willkommen bei den Grauses
Schon bei der ersten Werbung, die ich auf Insta für dieses Buch sah, fand ich das Buch interessant. Als ich dann noch ein paar Messe-Videos der Autorin sah, wuchs mein Interesse. Und beim Reinblättern musste es dann auch noch mit. Ein schönes Selbst- oder in unserem Fall Vorlesebuch über eine ganz besondere Familie. Schade, dass die Signierschlange vor meiner Abreise dann doch zu lang war, da Sabine Bohlmann schon so viele bekannte Bücher veröffentlicht und somit eine große Fanbase hat.

Fund 9: Die magische Bibliothek der Buks
Auch dieses Buch war mir schon vor der Messe begegnet und sprach mich vom Cover her sofort an (Bücher! Viele Bücher! Und seltsame Wesen! Und Bücher!). Also wanderte auch dieser erste Band in meine Tüte bzw. bekam ich eine vom Design her passende Buchtüte direkt dazu (für so Leute wie mich eben…). Die ersten Kapitel sind inzwischen gelesen und das Buch hält absolut, was es verspricht. Und ja: Klar lese ich ein Kinder-/Jugendbuch. Warum denn nicht? Als ich im passenden Alter war, gab es ja solch schöne Bcher noch nicht!

So, das waren die literarischen Bücher im Schnelldurchlauf. Riese Rick musste mit, weil der mir als Scheffler-Donaldson-Fan noch fehlte. Und Lehrerkrams gibts ja eben auf ner Buchmesse auch (bei Beltz gabs sogar ein Geschenk). Der Phrasengenerator darf mich ab jetzt täglich mit wechselnden Phrasen erfreuen 🙂
Beim CalmeMara-Verlaug aus Bielefeld (meine Ecke!) habe ich einen sehr witzigen Lese-Button gewonnen und kurz vor Abfahrt noch eine persönliche Zeichnung bei @meta-bene abgestaubt, der neben @kriegundfreitag signierte was das Zeug hielt (bei Zweiterem war aber leider die Schlange zu lang für mein Zeitfenster). Außerdem durfte ich bei Duden noch einen Stoffbeutel mit so zauberhaften Begriffen wie Alphamädchen, etepetete, Kopfkino, Vollpfosten und und und mitnehmen.

Was für mich aber neben der Tatsache, dass ich inzwischen in der luxuriösen Situation bin, mir solche Bücher einfach kaufen zu können, am allerbesten war in Leizig war das Team der mobile.schule: Leute, die genauso anders ticken wie ich, die ich nur alle halbe Jahre mal auf Messen und Veranstaltungen sehe und dennoch immer in tolle Gespräche mit ihnen finde. Danke, Andi, dass ich als Referentin nach Leipzig kommen durfte! Und Herzlichste Grüße an die beste meine Mitreferentin Maria!

Gruß
Katha

Rezension: „Konrad – Koala mit Karacho“

Titel: „Konrad – Koala mit Karacho“
Verlag: dtv junior (hier klicken)
Autorin: Smilla Blau
Illustrationen: Katja Gehrmann
ISBN: 978-3-423-76554-1

Zum Inhalt:
Der achtjährige Juri und seine kleine Schwester Luzie werden völlig zu Unrecht von ihrer Mutter verdächtigt, die Eukalyptus-Zahnpasta geleert und das Bad verwüstet zu haben. Dabei war das, wie sich schnell herausstellt, ein Koala, der über ein Fenster in die Wohnung gekommen war. Gern würden die beiden Konrad, wie sie ihn taufen, behalten, aber im Miethaus sind keine Tiere über Katzengröße erlaubt. Also versuchen sie, Konrad vor ihren Eltern geheim zu halten – und das wird gar nicht so einfach… vor allem, weil Konrad gern und laut quiek-quäkt!
Alle Hausbewohner:innen vom Kindes- bis ins Rentenalter spielen irgendwie ihre Rolle in dieser verzwickten, von Heimlichtuereien gespickten Geschichte.

Meine Meinung:
Meinem Sohn und mir hat Konrads Geschichte sehr gut gefallen. Sie fing sehr ruhig an, nahm dann aber amüsant Fahrt auf. Die naiv-kindliche Perspektive von Juri und Kindergartenkind Luzie ist für Kinder noch nachvollziehbarer als für mich vernunftgesteuerte Erwachsene, weshalb mein Sohn öfter gelacht hat als ich. Was ich mag ist die Selbstständigkeit der Kinder, die ganz allein Probleme lösen oder sich auch mal Helfer:innen in der Hausgemeinschaft suchen. Schön für die Zielgruppe ist es auch, dass die Kinder Erfolg haben und wirklich etwas bewegen. Die beiden bieten eine schöne Projektionsfläche für Zuhörer:innen und Leser:innen, die Mut zeigen und Ideenreichtum.
Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen und teilen das Buch in passende Sinnabschnitte. Es gibt pro Kapitel mehrere, teils halbseitige, teils ergänzende Illustrationen, die in fröhlichen Farben gehalten sind und zum Schmunzeln anregen. Uns haben sie gut gefallen.

Leseempfehlung:
Für Kinder ab fünf Jahren wird das Buch vom Verlag her empfohlen. Für Kinder im Grundschulalter ist es meiner Meinung nach auch gut geeignet. Entweder als einfach nur unterhaltsame Lektüre, oder für ein Vorlesegespräch bzw. mit Zuhöraufträgen (Was fressen Koalas? Wem gehört die Katze? Wer wohnt unten im Haus? etc.) Auch lassen sich gute Erzähl- oder Schreibanlässe anbinden: die Kinder können Tipps sammeln, wie man einen Koala verstecken kann, oder die Einladungskarte gestalten und schreiben, die Juri benötigt. Spannend wäre auch so etwas wie eine Figurenkonstellation aufzustellen, da die Hausbewohner:innen gut beschrieben werden. So oder so, kann man mit dem Geheimnis um Konrad viel Freude im Unterricht haben.

Vielen Dank an dtv junior für das Rezensionsexemplar!

Katha

Rezension: „Das Krawallkehlchen“

Titel: „Das Krawallkehlchen“
Verlag: Fischer Sauerländer (hier klicken)
Autorin: Madlen Ottenschläger
Illustrationen: Ramona Wultschner
ISBN: 978-3-7373-7346-3

Zum Inhalt:
Der kleine Vogeljunge Mika ist als Krawallkehlchen bekannt, weil er ziemlich laut wird, wenn er wütend ist. Also, zuerst wird er immer gelber, dann laut. Und laut wird es auch, wenn Mika traurig ist, oder ängstlich. Mikas große Gefühle (neben Wut, Traurigkeit und Angst kommen auch Stolz, Freude und Vorfreude vor) äußern sich zudem in seinem Bauch oder auch im Ganzen Körper. Krawall gibt es übrigens auch bei guten Gefühlen!
Zusammen mit Mika erleben wir eingebettet in die Geschichte vom Ausflug einen Tag lang verschiedenste Gefühle und lernen teilweise dazu auch Strategien kennen, die Mika und den anderen um ihn herum helfen, wenn die Emotion zu groß wird.

Die Illustrationen sind seitenfüllend und farbenfroh, ergänzen den Handlungsstrang direkt und bieten viele Kleinigkeiten zum Entdecken. Sie nehmen viele alltägliche Gegenstände und Umgebungen aus der Lebenswelt der Kinder auf, wie man an diesem Bild aus der Rotkehlchenhöhle ganz gut sehen kann.

Meine Meinung:
Ich mag gern mit dem kleinen Krawallkehlchen mitfühlen, auch wenn ich als vernünftige Erwachsene eher selten zum lauten Herausschreien meines Gemütszustandes neige. Mika bietet Kindern eine tolle Projektionsfläche für ihr Empfinden, weil die Anlässe oder Auslöser seiner Gefühle so direkt aus der Erlebniswelt der Kinder stammen: Ärger mit Eltern, Angst vor dem Hund, Hilfsbereitschaft, alles richtig machen wollen… Erfreulicherweise darf Mika in der Geschichte all dies fühlen, ohne dass ein Gefühl schlecht gemacht wird oder unterdrückt werden sollte. Er wird ernst genommen, was wir unseren Kindern unbedingt auch immer anbieten sollten (mehr dazu gibt’s hier). Schön finde ich es auch, dass Strategien wie Bewegung oder gegenseitge Unterstützung zum Einsatz kommen, was durchaus als Idee für Kinder geeignet ist.
Die Illustrationen gefallen mir sehr gut: klar, farbenfroh, ohne grell zu wirken, großformatig und gerade noch „nicht zu niedlich“. Die Szenen bieten viel zu sehen, z. B. verschiedene Insekten in lustigen Situationen, was das Vorlesen noch schöner macht, weil man über diese Kleinigkeiten schön gemeinsam lachen kann.

Leseempfehlung:
Ab vier Jahren wird das Krawallkehlchen vom Verlag empfohlen und eignet sich meiner Meinung nach sehr gut auch für die erste bis etwa dritte Klasse der Grundschule (vielleicht macht man dann beim Vorlesen aus dem Kitaausflug einen Schulausflug). Das Thema Gefühle wird hier sehr breit gefächert umgesetzt, weshalb das Buch auf jeden Fall auf meine Liste zu Bilderbüchern über Emotionen kommt!
Eltern sei das Krawallkehlchen auch wärmstens ans Herz gelegt, da es meines Erachtens gut dazu anregen kann, über den familiären Umgang mit „Krawall“ nachzudenken und bestenfalls reflektierte Lösungen zu finden. Im schulischen Einsatz stelle ich es mir gewinnbringend vor, die verschiedenen Gefühle zu benennen und mögliche Situationen zuzuordnen, wie es exemplarisch auf dem Gefühlsrad am Ende geschieht. Auch körperliche Marker und Strategien zum Coping lassen sich gut besprechen. So könnten kleine Krawallkehlchen in der Klasse Auswege finden und die anderen Kinder verstehen Kinder wie Mika vielleicht besser.

Vielen Dank an den Verlag Fischer Sauerländer für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Katha

Rezension: „Bastian“

Titel: „Bastian oder Wie man aus einer Ente eine Rakete baut“ (2024)
Verlag: dtv (hier klicken
Autor: Nils Kretschmer
Illustrationen: Svenja Kretschmer
ISBN: 978-3-423-76524-4

Zum Inhalt:
Zwei Geschichten laufen in diesem Buch parallel nebeneinander her: einerseits die Geschichte des zehnjährigen Bastian, der mit seinem verwitweten Vater allein lebt und den Weltraum liebt. Andererseits die Geschichte über Buzz, den Weltraumschüler, der mit einer selbst gebauten Rakete ins All fliegt.
Klassisch schwarz-auf-weiß lesen wir von Bastian, der nicht spricht, seit seine Mutter starb, aber ständig in sein schwarzes Skizzenbuch zeichnet und schreibt. Er bekommt zum Geburtstag einen Traum erfüllt, als er ein Observatorium besuchen darf. Weiß-auf-schwarz lesen wir parallel immer wieder Abschnitte des Abenteuers, das Buzz im All erlebt und das leichte Überschneidungen zur „echten“ Geschichte erahnen lässt.
Illustrationen gibt es ausschließlich in dem von Bastian gestalteten Teil des Buches. Diese sind durch den schwarzen Hintergrund sehr leuchtend, sehr detailreich und teilweise etwas verrückt anmutend (wie auch Buzz‘ Story insgesamt).

Meine Meinung:
Ein wirklich ungewöhnliches Buch, dass Nils und Svenja Kretschmer da als Debüt herausgebracht haben! Ich hab ein wenig gebraucht, mich auf den Wechsel der Erzählstränge einzulassen, der ja dankenswerterweise typografisch so gut erkennbar ist. Recht schnell wird allerdings klar, wer da schreibt und dass die verrückte Geschichte ein Weg für den scheinbar unter selektivem Mutismus leidenden Bastian ist, sich auszudrücken. Gut gefällt mir, wie die Beziehung zwischen Bastian und seinem Vater sich langsam verändert, weil plötzlich eine andere Person „ins Spiel kommt“ und er sich auf das besondere Interesse seines Sohns am Weltall einlassen kann.
Nicht zuletzt gefallen mir die Illustrationen, die Svenja Kretschmer Bastian entwerfen lässt: sie sind fantasievoll, strahlend und einfach wirklich gut gezeichnet!
Mein Fazit: anspruchsvoll, aber sehr liebenswert!

Leseempfehlung:
Da die beiden Erzählstränge schon etwas komplexer sind und vor allem die Weltall-Geschichte auch verstanden werden muss, ist die Empfehlung „ab 9“ des Verlags nicht unrealistisch – man sollte aber schon Lesserfahrung mitbringen. Auch als Vorlesebuch für Kinder ab der 3. Klasse kann ich mir „Bastian“ gut vorstellen – auch hier aber eher für Kinder bzw. in Klassen, die auch zwischen den Zeilen verstehen können und literarisch vorgebildet sind. Begleitend zu einer Sachunterrichtsreihe über das Weltall kann ich mir das Buch, vielleicht auszugsweise, gut vorstellen. Ebenso interessant kann es als Inspiration für das Erfinden eigener verrückter Geschichten in einem größeren Schreibprojekt dienen, so dass sich die Kinder an Bastian ein Beispiel nehmen können.

Vielen Dank an den dtv-Verlag für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Katha

Rezension: „Die zauberhafte Wortverlosung“

Titel: „Die zauberhafte Wortverlosung“ (2024)
Verlag: mixtvision (hier klicken)
Autorin: Jutta Degenhardt
Illustrationen: Lars Baus
ISBN: 978-3-95854-210-5

Zum Inhalt:
Helene und ihre Großmutter besuchen eine Kirmes, wo sie Lose kaufen. Helene gewinnt einen Flummi, ihre Oma zieht eine „Niete“. Statt enttäuscht zu sein, nimmt sie das Wort aber für ihre Wörtersammlung mit, die sie Helene zeigt. Die beiden beschließen, diese Wörter an Passanten zu verlosen. Jede Person, die einen Zettel zieht, reist gedanklich in die eigenen Assoziationen zu dem Begriff, was kurz beschrieben und auch durch die Illustration dargestellt wird.
Die Illustrationen sind durchgehend seitenfüllend, in leuchtenden Farben und einem eher „altmodischen“ Stil gehalten. Sie wirken lebendig und zeigen sehr deutlich die Emotionen des jeweiligen Moments.

IMG_5149

Meine Meinung:
Eine zauberhafte, kreative und zum Nachdenken anregende Geschichte über ein Mädchen und seine Großmutter! Ich mag besonders den assoziativen Umgang mit einzelnen Wörtern, der mir als Wörterfreundin immer schon viel Freude bereitet hat. Das Erinnern anhand einzelner Begriffe gefällt mir genauso gut wie das Fabulieren, das von einem einzelnen Wort ausgelöst werden kann – die Autorin lässt größtenteils offen, was bei wem passiert (Wunschdenken oder Erinnerung). Immer aber wird klar, dass all diese Gedanken, Szenen, Erlebnisse oder Träume von einem einzigen Begriff ausgelöst wurden.
Die Illustrationen gefallen mir vor allem aufgrund ihrer Klarheit und Farbgestaltung sehr. Sie wirken lebendig und dennoch ruhig zugleich und schaffen es, die in wenigen Sätzen angerissenen Erlebnisse wirklich spürbar zu machen.

Leseempfehlung:
Als Vorlesebuch wird das Buch vom Verlag ab 4 Jahren empfohlen, also ab dem Alter, in dem Spielen mit Sprache für Kinder möglich wird. Allen Eltern mit Kitakindern sowie Erzieher:innen kann ich die Geschichte absolut ans Herz legen, fast noch mehr aber euch Grundschullehrkräften!
Die Wortverlosung bietet einen tollen Anlass, sich ganz unstrukturiert, kreativ und frei mit den eigenen Assoziationen auseinanderzusetzen und bietet dafür in den einzelnen Szenen gute Anregungen. Anders als klassische Geschichten-Planungs-Hilfen wie Wortfelder oder Cluster (die ja auch ihre Berechtigung haben, aber vielleicht später) können z. B. die Wörter am Ende des Buches als Fabulieranlass genutzt werden. Sie eignet sich hervorragend als Vorstufe für das Erzählen zu Bildern oder Reizwortgeschichten, die vielerorts zum Einsatz kommen, aber oft wenig assoziative Resonanz bei den Kindern hervorrufen (meine Wahrnehmung). Die Wortverlosung „erlaubt“ den Kindern quasi, sich wirklich individuell Gedanken zu machen und zeigt, dass Assoziationen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein können (müssen?). Probiert es doch mal aus und lasst euch überraschen, wohin dieser Weg führen kann…

Vielen Dank an mixtvision für das ganz aktuelle Rezensionsexemplar!

Katha

Rezension: „Grimm und Möhrchen und die Weihnachtswette“

Titel: „Grimm und Möhrchen und die Weihnachtswette – 24 Geschichten, Lieder und Ideen zum Advent“
Verlag: dtv (hier klicken)
Autorin: Stephanie Schneider
Illustrationen: Stefanie Scharnberg
ISBN: 978-3-423-76493-3

Zum Inhalt:
Buchhändler Grimm und sein Zesel Möhrchen durfte ich euch schon einmal vorstellen. Dieses Mal begleiten wir die beiden Freunde durch die Adventszeit. In der gewohnt verspielten, etwas eigentümlichen Art wollen sie sich an keinem der 24 Tage langweilen, was auch gelingt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Bild des Weihnachtsbaums, an dem täglich ein neues Schmuckstück angehängt wird (siehe Fotos). So kann man einerseits zurückblicken auf bisherige Geschichten, andererseits immer zu Beginn überlegen, wofür das Neue wohl stehen könnte. Von Vorlesen über Backen, Kuscheln, Budenbauen und Geheimspaziergänge sind dann viele verschiedene Aktionen und Lieder in die Geschichten um das liebenswerte Paar verpackt, in denen auch alte Bekannte wie die „Freiwillige Feline“ nicht fehlen. Ergänzt wird das Buch multimedial durch QR-Codes, über die man sich die Lieder auch anhören kann.

Meine Meinung:
Da ich das Zeselchen und den gutmütigen Grimm bereits beim ersten Lesen sehr ins Herz geschlossen hatte, habe ich mich über dieses Rezensionsangebot besonders gefreut. Die ehemalige Grundschullehrerin Stephanie Schneider hat meiner Meinung nach wieder überzeugend geliefert: die Figuren sind noch genauso leibenswert schrullig und haben einen Hang zu Wortneuschöpfungen und -umdeutungen, wie ich es mag. Die 24 „Geschichten, Lieder und Ideen zum Advent“ sind dementsprechend wirklich mal etwas Anderes als in ähnlich angelegten Sammlungen, die es ja zu kaufen gibt. Einen Geheimspaziergang durchs Dorf zu unternehmen oder einen Bilderanfang weiterzumalen, Sterne zu zählen oder gestreifte Plätzchen zu backen – das alles kam hier auch bei den größeren Kindern ganz wunderbar an. Außerdem ist fast alles spontan anzugehen, ohne großartige Vorbereitung. Besonders erfreulich finde ich zudem, dass es immer wieder um Freundschaft, Nächstenliebe, das nichtmaterielle Geben, kleine Freuden und liebe Worte geht – also ganz viel um das Herz von Weihnachten!

Leseempfehlung:
Der Verlag empfiehlt das Buch ab fünf Jahren – ich ergänze mal ein „bis 99“.
In wohl jeder Familie dürfte dieser mittlerweile vierte Band der Reihe gut ankommen. Ebenso gut wie in Kitagruppen passt die Geschichte aber meiner Meinung auch in eine erste oder zweite Klasse als literarischer Adventskalender. Es gibt viel zu entdecken und auf die Ohren und vielerorts lassen sich schöne Spielideen ableiten. Besonders schön stelle ich es mir auch vor, die Tannenbaumseiten groß zu projizieren und mit den Kindern das neuste Ornament zu suchen und zu erraten, worum es geht (Sprachförderung, ick hör dir trapsen!).
Sorry, dass meine Empfehlung für 2024 schon zu spät kommt, aber der nächste Advent kommt bestimmt!

Vielen Dank an dtv für das Rezensionsexemplar!

Adventliche Grüße,
Katha

Rezension: „Mukiza“

IMG_3607Titel: „Mukiza. Die wahre Geschichte eines Berggorillas“
Verlag: CalmeMara (hier klicken)
Autor: Hannes Jaenicke
Illustrationen: Julius Brümmer
ISBN: 978-3-948877-60-6

 

Zum Inhalt:
Mukizaist einer von nur noch etwa 1000 Berggorillas in Uganda. Wir begleiten ihn als Leser:innen von seiner Geburt bis ins Erwachsenenalter und sehen ihn laufen lernen, spielen, in Gefahr geraten und selbst eine Familie gründen. Dabei beruhen alle Darstellungen im Buch auf echten Geschehnissen aus dem Leben des echten Mukiza, der 1999 im Bwindi-Nationapark in Uganda auf die Welt kam. Die Forscherin Dr. Martha Robbins beobachtet ihn seitdem und gab seine Geschichte an Hannes Jaenicke weiter. Der ist seit Langem als Menschenrechts-, Tier- und Umweltschützer bekannt und hat auch schon eine TV-Dokumentation über Gorillas veröffentlicht.
Am Ende des Buches gibt es noch Informationen zum und Fotos vom echten Mukiza und neben dem Autor auch Hinweise zur Expertin, die das Gorilla-Wissen ins Projekt einbrachte.

IMG_3608

Meine Meinung:
Mukizas Geschichte ist spannend, ohne aufregend oder gefährlich zu werden – ein bisschen wie eine Tierdoku im Fernsehen. Der Lebenszyklus der Berggorillas inklusive der durchaus gewalttätigen Machtübernahme eines Silberrückens werden neutral, nicht wertend dargestellt. Parallelen zum menschlichen Aufwachsen lassen sich für Kinder durchaus herstellen, aber eben auch die Abgrenzung davon. Als an einer Stelle Menschen in Spiel kommen, die sich „immer wieder in der Nähe der Gorillagruppe“ aufhalten, befürchtete ich kurz traumatische Erlebnisse mit Wilderern, die aber erfreulicherweise ausblieben. So bleibt das Buch informativ und regt dazu an, sich weiter mit dem Leben und dem Schutz der Berggorillas auseinander zu setzen.
Die kurzen Texte finde ich einprägsam und wirklich auf den Punkt. Die ganzseitigen Illustrationen von Julius Brümmer gefallen mir durch ihre Klarheit und Sensibilität ausgesprochen gut. Sie wirken unheimlich realistisch und sind trotz der fast ausschließlich vorkommenden Schwarz- und Grüntöne niemals langweilig.

IMG_3609Beim Lesen der zusätzlichen Informationen habe ich mich noch darüber gefreut, dass der Verlag zum Einen „bei mir aus der Gegend“ kommt und zum Anderen dieses Buch wirklich nachhaltig angelegt ist – vom Material über den Druck bis zu einer Spendenaktion pro verkauftem Buch.

Leseempfehlung:
„Mukiza“ ist ein zauberhaftes Vorlesebuch für alle Kinder mindestens von Kindergarten bis Grundschule, durchaus aber auch darüber hinaus. Es bietet einen guten Ausgangsspunkt für ein bisschen Recherche über Berggorillas im Speziellen oder auch Artenschutz im Allgemeinen und die Gelegenheit, eine schöne Dokumentation aus der Mediathek zu suchen.
Im schulischen Kontext gibt es ebenfalls hervorragende Anknüpfungsgelegenheiten, vor allem im Sachunterricht. Die Themenkomplexe Tiere, Umweltschutz/BNE oder eine Projektwoche rund um Afrika können die Geschichte als Ausgangspunkt nutzen. Berggorillas bieten ein spannendes Thema, an dem sich Internetrecherche und digitale Präsentationen üben lassen. Aber auch im Deutschunterricht kann ich mir Mukiza gut vorstellen, wenn die Kinder mit Hilfe der zeitlich klar strukturierten Lebensgeschichte das Nacherzählen üben und davon ausgehend vielleicht sogar selbst eigene Geschichten entwickeln.

Vielen Dank an den CalmeMara-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha