SeminarBlog: Timeline zur berufsbezogenen Biografie

Der Start in den Vorbereitungsdienst (aka Referendariat) ist spannend, anstrengend und oft auch gefürchtet, da es ja leider mehr negative als positive Äußerungen im Netz zu lesen gibt.

Um direkt zu Beginn in meinem neuen Kernseminar den Auftrag der Stärkenorientierung erlebbar zu machen, habe ich mich für den methodischen Zugang der berufsbezogenen Biografie mit einer Timeline entschieden. Das Instrument kenne ich aus meiner Coachingausbildung und habe es etwas abgewandelt, um es mit allen gemeinsam durchzuführen.

Wir begannen zur Einstimmung mit einem Blick in die Zukunft: „Wie will ich als Grundschullehrkraft sein?“ Zuerst kurz darüber nachdenken, dann aus einer Auswahl von Bildern eines auswählen und mit Hilfe der dadurch zusätzlich zur Kognition angesprochenen emotionalen Intelligenz ein Ziel bzw. Motto formulieren.
Jede:r LAA/LiA hatte nun einen eigenen Tisch mit einer langen Papierbahn darauf und einem längeren Stück Wolle. Diese galt es zuerst so auszulegen, dass sie grob den eigenen Lebensweg darstellt. Die Position von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft legte jede:r für sich selbst fest, um dann im nächsten Schritt das Ziel anzulegen und Karten für bestimmte berufsbezogene Lebensphasen (Kita, GS, SekI, SekII/Abi, Uni/Ausbildung).

Nach dem Festlegen der äußeren Struktur der Timeline ging es ans Inhaltliche. grob gesagt führte ich anhand von Fragen langsam durch die drei Bereiche Meilensteine (was ich geschafft habe, positive Erlebnisse), Stolpersteine (Krisen, Hindernisse) und Kraftquellen (Ressourcen im weitesten Sinne). Alle hatten Moderationskarten und Klebezettel in verschiedenen Farben und Formen zur Verfügung und schrieben so lange, wie es für sie wichtig war. So entstanden ganz individuelle Darstellungen.

Symbolbild „Lebensweg“, generiert mit ideogram.ai

Mein neues Kernseminar ist eine bunte Mischung aus LAA (Lehramtsanwärter:innen) und LiA (Lehrkräften in Ausbildung, also sog. Seiteneinsteiger:innen) und diese Heterogenität wurde sehr deutlich. Die Ergebnisse bleiben privat und dienen neben der individuellen Stärkung auch als Grundlage der Selbstreflexion, die laut der NRW-Ausbildungsordnung in Perspektivgesprächen, Caochings und auch im Kolloquium ihren Platz hat.

Hiermit schließe ich diesen kleinen Einblick in die Seminarausbildung für heute.
Katha

P.S.: Da ein Vorgehen wie dieses niemanden überrumpeln sollte, habe ich natürlich zuvor angekündigt, dass Biografiearbeit mit Berufsbezug uns beschäftigen wird. Zuvor hatten wir kurz „hineingeschnuppert“, indem wir mit Figuren als Stellvertretern auf einer rudimentären Timeline den Zeitpunkt markierten, an dem unser Berufswunsch entstand.

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