Huch!

In einer meiner letzten Englischstunden bekam ich eine herzhafte Umarmung vor Dankbarkeit von einem Drittklässler… huch!
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Wie es dazu kam? Zuerst suchte für die werkstattartig zu bearbeitenden Schreib- und Leseblätter ein sehr sensibler Schüler nach Partnern zum Arbeiten. Sein Wunschpartner lehnte aber ab, u.a. weil er schon mit seinem Sitznachbarn zusammen arbeitete und kein Platz mehr am Tisch war. Um nun aber den ersten Jungen nicht allein dastehen zu lassen, bot ich den dreien an, sie könnten sich ja alle zusammen an den runden Tisch auf dem Flur begeben und dann dort als Team arbeiten. Der Suchende blickte mich dankbar an, weil er so nun doch noch an seinen Wunschpartner kam und besgater Wunschpartner war es, der erst ungläubig „Echt? Wirklich echt?“ fragte und mich dann an sich drückte, weil ich ihm die Erlaubnis zur Arbeit auf dem Flur gegeben hatte. Da hatte er lange nicht hingedurft vorher…

Ist doch mal schön, wenn auch Kinder mit geringen Kompetenzen im emotional-sozialen Bereich so positive Gefühle ausdrücken können, oder?

Und bevor ihr fragt: Nein, die drei haben draußen nicht 100%ig still gearbeitet (was  auch an einigen ‚kontaktfreudigen‘ Viertklässlern lag), aber sie haben sicher gemeinsam fachlich und sozial mehr erreicht, als wenn ich sie unzufrieden/einsam im wuseligen Klassenraum gelassen hätte. Und nach meiner Erfahrung wächst das Vertrauen zu Lehrern auch daran, dass man den Kindern was zutraut und gelegentlich ein halbes Auge zudrücken kann.

Beste Grüße und eine Umarmung für euch,
Katha

* das Bild stammt aus der Einfügeoption „free photos“ von WordPress – ich habe keine Ahnung, wie ich da die Quelle angeben kann!!!

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