Mit Wortbausteinen Wörter bauen

Irgendwie fasziniert es mich immer wieder, wie viele verschiedene Wörter durch das Zusammensetzen eines Wortstamms mit weitern Wortbausteinen entstehen können. Schon im Vorbereitungsdienst habe ich dazu einen UB gezeigt und in meinen Vorträgen für den Verlag nehme ich sehr gern Beispiele aus dem Bereich der Morphematik.

Nun steht für mich demnächst eine Überprüfung an, damit ich mein momentan kommisarisch bekleidetes Amt der Fachleiterin auch offiziell und unbefristet übernehmen darf. Da ich bislang noch keinen Termin habe und evtl. kurzfristig etwas vorbereiten muss, habe ich mich deshalb entschieden, eine kurze Einheit zu eben den Wortbausteinen zu planen. Die geht dann nur über einige Stunden und kann als Exkurs zusammenhanglos eingesetzt werden. So kann ich jetzt schon mal planen und schreiben und muss mir dann nicht kurzfristig einen Kopf machen. Ein Seminar gilt es dann ja nämlich auch noch „vorzuturnen“…

Zurück zu den Morphemen:
Ich beginne mit der Analyse und somit gemäß der Idee des Spiralcurriculums mit einer Wiederholung aus der zweiten Klasse: wir sortieren Wörter aus verschiedenen Wortfamilien auseinander und erkennen, was die jeweils gemeinsam haben (den Wortstamm). Dann wird es feiner: die Begriffe Vorsilbe und Nachsilbe werden eingeführt und mit vielen Beispielen mit Leben gefüllt. Bis hierhin arbeite ich mit konstruiertem Wortmaterial aus meiner Hand, um wirklich nur das jeweilige Phänomen zu betrachten. Wenn die drei Begriffe sitzen, kommen die Endungen und Fugenzeichen dazu, also diese kleinen Füllbuchstaben, die sich manchmal einschleichen und meist der besseren Sprechbarkeit geschuldet sind.
Nun also erst noch ein paar Übungen zur Analyse dieser vier Bausteine in einer Wortfamilie und dann kommt der Übergang zur Synthese, wo sich die sprachliche Spreu vom Weizen trennt: verwandte Wörter finden…
Ich beginne einfach mit Singular und Plural (z.B. SpielSpiele), mit den Verbformen (z.B. spiele, spielst, spielt, spielen) und den Adjektiven (z.B. spielerisch, verspielt, spielend). Dann dürfen die sprachlich weniger Versierten daran üben und die Fitteren können kreativ werden und weitere Verwandte suchen.

Schon früher habe ich dazu gern Hilfsmittel in Form von Bausteinkärtchen verwendet, die auch wirklich schon oft zum Einsatz gekommen sind. Aufgrund von Alterserscheinungen und diversen Vermisstenfällen musste ich jetzt aber einmal komplett neue Sets herstellen, die mich dann aber sicher wieder durch mehrere Klassen (und Seminare) begleiten werden. So sieht es jetzt aus, nachdem ich im Sonderpostenmarkt auch noch ein paar schöne Behälter gefunden habe:

Bestenfalls schaffen es die Kids in Gruppen, halbwegs systematisch diese Papierschnipsel zu nutzen. Schlechtestenfalls bilden sie Fantasiewörter. Kam beides immer wieder vor in meinen bisherigen Lerngruppen, die seeeehr unterschiedlich waren.
Da ich in der GA mit dem Wortstamm fahr arbeiten werde, werde ich einige dafür unpassende Bausteine rausnehmen (aber nicht alle) und z.B. Vorsilben wie wider ebenfalls, da das die Kids eher verwirrt.

Was ich „nebenbei“ noch wiederhole, ist die Großschreibung der Nomen und woran man erkennt, ob ein Wort ein Nomen ist.

Sollte jemand das Material auch herstellen wollen, stelle ich euch hier die Datei zur Verfügung. Für den Fall, dass ich was vergessen oder einen Baustein verloren habe, ist sie editierbar als .doc: Wortbausteine
Jede Type auf eine andere Farbe drucken – ich habe dickes Papier genommen, dann hält alles länger. Die Wortstammkarten habe ich gefaltet, so dass vorn fahr und hinten Fahr steht – eine kleine Einstiegshilfe bei der Nomenbildung. Die leeren Wortstämme sind für die, die gern zusammen gesetzte Wörter bilden wollen und z.B. noch das rad brauchen, um Fahrrad schreiben zu können.

Einsetzbar ist das Material nach meiner Erfahrung in der dritten und vierten Klasse.

Beste Grüße,
Katha

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