In love with Winnie

In der dritten Klasse ist die definitiv beliebteste Einheit bei Lehrern und Kindern „Winnie the witch“.

Das Buch ist einfach toll, die Figuren liebenswert und die story witzig und ideenreich. Es gibt ein Lied und zwei chants zu lernen und das activity book kommt auch immer gut an. Zuletzt lernten wir „Winnies house chant“ und beim Anhören wippten schon einige Füße mit.

Weshalb ich das alles schreibe? Weil die Stunde einfach herzwerwärmend endete: zuerst schwärmte eine junge Lady „Englisch macht sooo viel Spaß im Moment!“ und dann fragte ganz beiläufig einer der Jungs nach dem chant: „Winnie love the colour black?“
Und wenn ich erlebe, dass die Kinder nach knapp zwei Lernjahren selbst solch eine Frage formulieren*, bin ich einfach immer wieder geflasht und freue mir einen Keks.
Deshalb schreibe ich heute, einfach, weil es mal wieder ein toller Moment war, den man viel zu oft einfach nicht wahrnimmt.

Beste Grüße,
Katha

*natürlich üben wir auch Satzfragmente wie die klassischen Dialoge und Äußerungen über Vorlieben etc. Meist arbeiten wir im frühen Sprachunterricht in Englisch wie auch in Deutsch ja sehr viel mit Nomen. Deshalb bin ich immer extra begeistert, wenn Kinder von sich aus Fragen formulieren und sich dann auch noch trauen, die zu stellen.

Teaching without a Lehrwerk

Heute mal ein lange geplanter Blogeintrag: Unser System für den lehrwerksfreien Englischunterricht!

Schon vor meinem Dienstantritt an meiner aktuellen Schule wurde dort von der FaKo die Entscheidung getroffen, ohne ein Lehrwerk zu unterrichten, da keines so richtig zu den Ansprüchen und Vorstellungen der Kollegen passen wollte. Das kam mir natürlich schon im Vorstellungsgepräch sehr gelegen, da ich zwar vorher offiziell immer ein Lehrwerk hatte, es aber nur sporadisch genutzt und in der Regel mit eigenem Material ergänzt hatte. 🙂
>> Danke, liebe M. !!!

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Nachdem sich nun inzwischen seit mehreren Jahren der Englischunterricht ab Klasse 1 (2. Halbjahr) gut eingerichtet hat, haben wir uns in folgendem System eingerichtet:
In Kinderhand befinden sich der English folder, das treasure book und seit einem Durchgang auch das song book.

Im English folder werden wie üblich alle AB gesammelt. Außerdem wird ganz zuunterst eine Klarsichthülle eingeheftet, in der picture cards, minibooks und anderer Kleinkram recht sicher aufbewahrt werden können.

Das treasure book begann sein Dasein als Blankoheft. Hier hinein kommen zum Ende einer Einheit die picture (and word) cards mit einer Überschrift. Somit ersammeln die Kinder sich quasi im Laufe der Schuljahre ein eigenes Wörterbuch, in dem sie auf den „alten“ Wortschatz zurückgreifen können.Bei Schreibaufgaben in Jg. 3 und 4 verweise ich inzwischen regelmäßig darauf und es bürgert sich langsam ein.

Damit uns auch die gelernten Lieder nicht beim Ausleeren der Mappen ständig verloren gehen, haben wir vor einigen Jahren zusätzlich (ebenfalls Blanko) das song book eingeführt. Alle Liedblätter loche ich also nicht mehr für die Mappe sondern schneide ein wenig Rand ab zum Einkleben. Die Kinder lieben es, durch dieses Heft zu blättern und auch fast vergessene Lieder mal wieder zu singen.

Damit die Nachschlagfunktionen der Hefte gewährleistet wird, sammle ich die Hefte vor den Sommerferien ein. 😀

Für die Lehrer haben wir alle AB zu den Einheiten in Jahrgangsordnern mit Register abgeheftet [ok – noch ist nicht alles komplett, aber wir arbeiten dran!]. Die vielen zusammen gekommenen Veranschaulichungen, laminierten Bildkarten, Realia etc. stecken in Themenkisten, die sich zwei Schränke mit unseren big books und Postern teilen. Zuletzt bauen wir gerade einen Liederordner auf, in dem analog zum song book, die Lieder mit Anregungen gesammelt werden sollen.

Es dauert seine Zeit, bis man für dreieinhalb Schuljahre Material zusammen hat, klar. Und ja, oft verändert man AB oder tauscht aus oder variiert den Ablauf oder lässt Anteile weg oder findet ein neues Buch oder Lied oder oder oder… Aber der kurze Dienstweg von nur drei Kolleginnen ist dafür völlig unproblematisch 🙂

Allen, die unschlüssig sind, kann ich ein solches freies System nur empfehlen! Traut euch mal raus aus dem Lehrwerk und ran an den Speck! [Ach ja, finanziell: Um die höheren Kopierkosten auszugleichen, zahlen die Eltern statt AH-Kosten einen kleineren Beitrag pro Schuljahr dazu.]

Ka