schreiben lernen

*Muttitratsch an*

Der Möppel hat zwar die letzte Schulwoche vor den Ferien krank verpasst, durfte/musste/wollte aber dann doch eine Menge schaffen. Die Aufgaben der Schule haben wir fast pflichtbewusst durchgeackert und morgen kann es gut gerüstet wieder losgehen.

Was mich aber total fasziniert ist die ganz neue Neugier auf das Lesen und Schreiben, die selbst durch die strenge und einengende Silbenmethode nicht gebremst wird. Der Möppel liest. Schilder. Text auf der Butter. Autokennzeichen. Herrlich! Im Urlaub schaffte er schon alleine „Wir müssen“ auf einem Schild, das Kennzeichen NE-MO sowieso und viele Buchstaben erkennt er immer sicherer. Im Restaurant schrieb ich ihm einige Sätze auf: „Möppel isst Pommes. Mama isst Salat. Papa isst Pizza. Möppelchen isst nix.“ Und er hat sie gelesen. Nur beim x musste ich helfen. Schon gut, wenn man offiziell erst ma, me, mi, mo und mu lesen kann, oder? *stolze Mutti*

Schreiben tut er auch ständig. Ob er den BRaNT auf seinem Feuerwehrblock notiert und einen Herd als Brandort dazu malt oder mir kleine Leserätsel schreibt – Schreibblöcke in allen Formaten sind gerade hier der letzte Schrei.

Die Reihenfolge der Wörter kommt noch manchmal durcheinander, wenn eines am Ende nicht mehr passt. Aber das schaffe ich ja grad noch so…

Das Möppelchen ahmt übrigens alles nach:
2017-11-01 16.31.44

*Muttitratsch aus*

Beste Grüße,
Katha

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Die Welt der Schrift

2017-09-02 17.42.02… tut sich scheinbar gerade vor meinem Möppel auf. Mit den neuen Stiften aus der Schultüte verfasste er heute dieses Schild, das natürlich den Parkplatz für sein Polizeiauto markiert. *stolze Mutti*

Was meinen Männern ja nicht so bewusst war, stellt für mich doch einen Meilenstein dar. Ich darf die theoretisch aus der Ausbildung bekannten Stufen des Schriftspracherwerbs momentan so wunderbar live und nah dran erleben, wei ich das beruflich noch nie konnte. Aus den ersten gekritzelten Linien mit etwa vier wurden im Verlauf seines sechsten Lebensjahres Buchstabenanhäufungen. Hier schrieb er vor allem die Buchstaben, die in seinem Namen und den Namen seiner Kindergartenbuddys vorkamen. Ein E hatte da aber auch durchaus mal 4 Fähnchen und gespiegelt oder gekippt wurde auch gern:
2017-09-02 20.19.52
In den letzten Monaten „buchstabierte“ mir der Junge dann vermehrt Wörter: „Ich weiß, wei man Nils schreibt: N-I-L-S“ wurde mir dann um die Ohren gehauen. Und beim Autofahren erlas er sich unser Nummernschildkürzel LIP.
Und dann nun heute das: PAK schrieb er ganz allein spontan und sprach sich das Wort dabei mehrfach laut vor. Dann brauchte er etwas Hilfe beim genauen Sprechen, die ich natürlich gern gab. PLA kriegte er so auch hin, wobei das A selbstkritisch für nicht gut befunden wurde. Nur beim Z war ich dann nochmal gefragt: Den Laut hörte er, aber den Buchstaben kannte er nicht. Praktischerweise stand das Polizeiauto mit Aufschrift auf dem Tisch, so dass ich ihm das Z zeigen konnte. PAKPLAZ war fertig. 🙂 Und POLIZEI wurde dann direkt auch noch abgeschrieben.

Ist das nicht super? Ich bin ganz stolz und hoffe, dass diese Erkenntnis – Laute kann man durch Buchstaben abbilden, um Wörter zu erhalten – auch bald die letzten meiner Spezialisten trifft, damit sie in der zweiten Klasse gut mitkommen können!

Stolze Grüße,
Katha/Mutti

P.S.: Ich haben NICHT mit ihm lesen oder schreiben geübt! Die Buchstaben, die er kennt, stammen aus seinem Namen und den Namen seiner Freunde aus dem Kindergarten bzw. vom Parkplatz-Schild!

Mutterstolz

Ja, ich weiß, dass jedes Kind sich anders schnell entwickelt. Und dass jedes Kind etwas anderes eher oder später kann als die anderen. Trotzdem mache ich mir manchmal total bekloppterweise Gedanken darüber, ob ich meine Jungs zu wenig fördere, ansporne, unterstütze…, wenn andere Kinder Dinge früher können. Ist glaub ich so ne Mutterkrankheit!?

Mein Großer zum Beispiel redet wie ein Wasserfall und verwendet immer mal wieder Ausdrücke, die mich stutzen lassen, woher er sie kennt. Positiv, meine ich. Lange Zeit war aber malen für ihn zwar schön, aber „Sturmwind mit Getöse“ war sein einziges Thema. Für Außenstehende sieht „Sturmwind“ aus wie Krikelkrakel… Irgendwann kam dann aber der Dreh und inzwischen kann man schon immer öfter erkennen, was der Möppel da zu zeichnen geplant hatte:
2016-03-05 13.37.32

Außerdem scheint er in den letzten Wochen in der Kita einen Scheren-Crashkurs gemacht zu haben. Ich bin beeindruckt, wie linientreu er inzwischen ausschneidet.
Während einige der andern Schätzchen in seiner Gruppe ihre Kunstwerke auch schon länger mit Namen versehen, war das für ihn bislang ebenfalls völlig uninteressant. Aber plötzlich, letztes WE, wollte er Osterkarten für die Omas basteln und hat dann nach meiner Anleitung (Vorschreiben) sowohl OMA als auch seinen Namen geschrieben. Lustigerweise kam dabei das klassische Spiegelbild heraus, da er von rechts nach links abschrieb. 🙂

Aus allen Wolkengefallen bin ich dann Dienstag, als er mich zur Vorlesestunde in der Stadtbücherei begleitete. Nach dem Lesen bastelten wir Hasen aus Handabdrücken. Seinen Hasen hat der Möppel dann auch selbst bemalt und (wie ich später erst erkannte) mit seinem Namen beschriftet:
2016-03-24 09.08.17.jpg
Drei seiner fünf Buchstaben hat er sich nach nur einem Mal üben gemerkt und mehr oder minder erkennbar aufgeschrieben (der Kreis links ist der Bauch des Hasen…). Da war ich wirklich baff…

Mal sehen, was mich in diesen Ferien noch so erwartet. Das Möppelchen erntet zur Zeit täglich viel Lob dafür, dass es allein stehen kann. Ob er es auch schon zu einem Schrittchen bringt? Der Große hat damals die Herbstferien für diesen besonderen Moment genutzt. Lassen wir uns mal überraschen.

Euch allen wünsche ich auch viele stolze, überraschende oder einfach nur entspannte und positive Momente in den Osterferien!
Ka