Die Welt der Schrift

2017-09-02 17.42.02… tut sich scheinbar gerade vor meinem Möppel auf. Mit den neuen Stiften aus der Schultüte verfasste er heute dieses Schild, das natürlich den Parkplatz für sein Polizeiauto markiert. *stolze Mutti*

Was meinen Männern ja nicht so bewusst war, stellt für mich doch einen Meilenstein dar. Ich darf die theoretisch aus der Ausbildung bekannten Stufen des Schriftspracherwerbs momentan so wunderbar live und nah dran erleben, wei ich das beruflich noch nie konnte. Aus den ersten gekritzelten Linien mit etwa vier wurden im Verlauf seines sechsten Lebensjahres Buchstabenanhäufungen. Hier schrieb er vor allem die Buchstaben, die in seinem Namen und den Namen seiner Kindergartenbuddys vorkamen. Ein E hatte da aber auch durchaus mal 4 Fähnchen und gespiegelt oder gekippt wurde auch gern:
2017-09-02 20.19.52
In den letzten Monaten „buchstabierte“ mir der Junge dann vermehrt Wörter: „Ich weiß, wei man Nils schreibt: N-I-L-S“ wurde mir dann um die Ohren gehauen. Und beim Autofahren erlas er sich unser Nummernschildkürzel LIP.
Und dann nun heute das: PAK schrieb er ganz allein spontan und sprach sich das Wort dabei mehrfach laut vor. Dann brauchte er etwas Hilfe beim genauen Sprechen, die ich natürlich gern gab. PLA kriegte er so auch hin, wobei das A selbstkritisch für nicht gut befunden wurde. Nur beim Z war ich dann nochmal gefragt: Den Laut hörte er, aber den Buchstaben kannte er nicht. Praktischerweise stand das Polizeiauto mit Aufschrift auf dem Tisch, so dass ich ihm das Z zeigen konnte. PAKPLAZ war fertig. 🙂 Und POLIZEI wurde dann direkt auch noch abgeschrieben.

Ist das nicht super? Ich bin ganz stolz und hoffe, dass diese Erkenntnis – Laute kann man durch Buchstaben abbilden, um Wörter zu erhalten – auch bald die letzten meiner Spezialisten trifft, damit sie in der zweiten Klasse gut mitkommen können!

Stolze Grüße,
Katha/Mutti

P.S.: Ich haben NICHT mit ihm lesen oder schreiben geübt! Die Buchstaben, die er kennt, stammen aus seinem Namen und den Namen seiner Freunde aus dem Kindergarten bzw. vom Parkplatz-Schild!

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2 Gedanken zu „Die Welt der Schrift

  1. Liebe Katha,
    ich lese bei dir immer soo gerne und oft mit einem „ja, genau so ist es auch bei uns“ – Gefühl.
    Besonders wenn es um den Möppel geht, habe ich schon so oft Parallelen zu meinem Sprössling entdeckt. Es ist herrlich, wenn man liest, dass es anderen genau so geht.
    Der obige Blogeintrag entspricht mal wieder genau unserer Situation 🙂
    Bei der Einschulung und beim ersten Elternabend in vertauschter Position kam es mir auch alles so vertraut-ungewohnt vor.
    Ich habe mir vorgenommen, in Bezug auf die schulischen Herausforderungen des Sohnemann´s sehr zurückgenommen zu agieren. Mal sehen, wie lange ich das schaffe – vor allem bei einem völlig versauten Hausaufgaben-Arbeitsblatt und dem lautierten Schreiben in der letzten Woche fiel mir das gar nicht so leicht. Man will ja sein Kind nicht völlig auflaufen lassen und andererseits soll der Klassenlehrer ja auch nicht denken, dass das gerade die Lehrer-Mutti doch hätte wissen müssen.
    Aber in erster Linie ist es auch für mich total spannend, das Lernen, Entdecken und sich freuen über besonders schön geschriebene Buchstaben (was mitunter ja sehr anstrengend ist) hautnah mitzuerleben!
    Mit den allerherzlichsten Grüßen
    Nette

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