Digitale Doppelstunde: „Let’s go shopping“ – Sätze sprechen üben – digital arbeiten

Da ich zur Zeit ja nur wenige Stunden in der Schule bin, bekommt ihr hier in letzter Zeit eher kleine digitale Projekte zu lesen. EInerseits ist das etwas schade, andererseits vielleicht auch eine Chance, sich erstmal an Kleinigkeiten heranzuwagen statt direkt eine ganze UE mit digitalem Background zu planen…

Diese Woche hat mich eine Kollegin mit in ihre vierte Klasse genommen, die gerade das Thema „shopping“ angefangen hat. Da die Motivation, selbst zu sprechen, bei den Kindern nicht so hoch ist, habe ich eine Doppelstunde geplant, die genau das fördert: das neu erlernte Vokabular (shops) wurde in Sätzen mit bekanntem Wortschatz (pets, clothes, food, …) verknüpft.

Das Ziel:
Am Ende sollte ein Video stehen, in dem die Kinder zu einigen Läden Sätze nach dem Muster „You can buy ___ at the _____“ sprechen und dabei das passende Bild und der Satz zu sehen sind.

Die Vorbereitung:
Ich habe Bilder von Läden bei Canva herausgesucht, damit ich das Material auch mit euch teilen kann. Ihr könnt natürlich für den internen Gebrauch auch eure vorhandenen Bildkarten fotografieren und nutzen. Die Bilder habe ich dann in eine Bookcreator-Datei eingefügt und dort auf jede Seite einen Lückensatz ergänzt. Zuletzt habe ich die Buchvorlage im epub-Format per AirDrop an die Kindertablets verteilt.*

Die Durchführung:
Obwohl ich den Englischunterricht bevorzugt in English halte, mussten wir heute viel deutsch sprechen, um die Technik gut zu beherrschen. Also sind wir heute etwas zwischen den Sprachen gehüpft.
1. Kurzes Warmup und Wiederholung der gelernten Geschäfte.
2. Vorstellen des Ziels: Wir werden heute Erklärvideos zu den Geschäften aufnehmen.
3. Vorstellen der BookCreator-Vorlage via Beamer und gemeinsames Erarbeiten von Ausfüllen der Sätze und Aufzeichnen der Sprache. Hier war es schön, dass ein paar Kinder in der Förderung schon Erfahrungen mit dem BC hatten und so gut helfen konnten.
Für das korrekte Schreiben konnten die Kinder sich auf ihr treasure book beziehen, das sie seit der ersten Klasse führen und in dem fast alle nötigen Begriffe zu finden sind. Im Einzelfall habe ich buchstabierend geholfen. Der Einsatz von z. B. deepl.com hätte hier den Rahmen gesprengt, da noch keine Erfahrungen damit vorhanden waren.
4. Gemeinsames Sprechen von 2-3 Beispielsätzen im Echoverfahren. Ein paar mutige Kinder haben sich auch schon getraut, allein Sätze zu sagen.
5. Los geht’s! Wir haben Zweierteams gebildet, die dann mit Tablet, Pencil und einer Plastikkiste im Klassenraum, in Nebenräumen und auf den Fluren verteilt wurden, um die Akustik etwas zu entzerren. Wenn man das Tablet dann noch in die auf die Seite gelegte Box stellt, schirmt das zusätzlich ganz gut ab.
Hier ein paar Eindrücke:

6. Vom Buch zum Video
Damit das Ziel (Erklärvideo) erreicht wird, mussten wir aus den Büchern im BookCreator nun noch Videos machen und diese sichern. Das geht in der Bücher-Übersicht im BC sehr einfach, wie ihr hier sehen könnt: Exportieren als Video – Video sichern (Das Video ist englisch und zur alten Version von BC, zeigt aber die grundlegenden Schritte). Diese Schritte haben wir gemeinsam gemacht nach dem Motto „Ich mache vor, ihr macht nach“. Danach durften alle Partner*innengruppen ihre Ergebnisse nochmal ansehen und stolz auf sich sein.
Was ich leider nicht mehr geschafft habe, aber gern getan hätte, ist das Löschen der nicht bearbeiteten Seiten vor dem Export des Videos.

Differenzierung:
Die Aufgabe ist in sich differenziert, da sie in beliebiger Ausführlichkeit bearbeitet werden kann – es gab keine vorgegebene Mindestanzahl an Sätzen. Auch die Wahl, zu welchen shops man etwas sagt, war frei. Dazu hatte ich anfangs auch die Navigation über „Seiten“ gezeigt.
Mir war es außerdem wichtig, dass im Sinne der Differenzierung die Kinder entweder die Lücken handschriftlich mit einem Pencil ausfüllen (Plus – Stift) oder Wörter eintippen (Plus – Text) oder Emojis nutzen können (Plus – Stift). Gerade letztere Variante war für die Kinder mit einer Lernbehinderung sehr erleichternd, da sich sich aufs Sprechen konzentrieren konnten. Ihr seht ein Beispiel auf den Fotos.

Fazit:
Die Kinder waren begeistert und haben hochmotiviert nicht weniger als zehn der möglichen 15 Seiten gefüllt. Ich hatte auf sechs gehofft… Sie haben viel gesprochen und auch Aufnahmen gelöscht und verbessert, außerdem partnerschaftlich Gegenstände überlegt, geschrieben, dargstellt und nachgeschaut, die sie in die Lücken füllen konnten.
Die Kollegin war ebenfalls begeistert davon, mit wie wenig Aufwand man die Sprachmotivation erhöhen kann und vor allem, wie einfach der Videoexport war.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachmachen, Remixen und Teilen!
Katha

* Prinzipiell ist es auch sinnvoll, das Aktivieren von AirDrop und das Annehmen von Dateien mit den Kindern zu üben. Für meine beschränkte Zeit wäre das aber problematisch gewesen – das üben wir dann ein andermal…

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