Digitale Doppelstunde: Rechengeschichten

Freitags darf ich immer mit Kolleg*innen in ihren Unterricht gehen und gemeinsam digitale Herangehensweise an aktuelle oder passende Inhalte ausprobieren – so passiert quasi nebenher ein wenig kollegiumsinterne Fortbildung. Heute stand Mathe Anfang Klasse 2 auf dem Plan und wir haben eine Doppelstunde lang Rechengeschichten erfunden, dargestellt und vertont.

Das Ziel:Im Rahmen der Wiederholung der Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 20 ging es inhaltlich um deren Festigung, auf der prozessbezogenen Ebene um das Darstellen und auf der Ebene der Medienkompetenz um die Bereiche Bedienen und Anwenden sowie Produzieren und Präsentieren.

Die Vorbereitung:
Da die Kinder noch keinen Kontakt mit der App BookCreator hatten, habe ich eine vierseitige Vorlage gestaltet. Dazu habe ich ein Comic im Querformat angelegt und die Seiten dann mit Rahmen gefüllt, die drei Bilder ermöglichen. Das Coole daran ist, dass die Rahmen dann Platzhalter sind und das direkte Aufnehmen von Fotos ermöglichen:

Die Vorlage habe ich wie schon bei meinen letzten Projekten vorab auf die Tablets der Kinder übertragen, da Airdrop für Ungeübte leider neuerdings etwas komplizierter geworden ist, was epub-Dateien angeht.

Da viel Material nötig ist, haben wir die Kinder gebeten, kleine Spielzeuge wie Autos, Schleichtiere, Legomännchen etc. mitzubringen. Als Backup hatte ich auch noch ein bisschen was aus unseren Schränken zusammen gesucht. Man benötigt eher kleine Gegenstände, damit sie gut auf die Fotos passen, umd tendenziell viele davon. Außerdem sollten sie nicht wegrollen 🙈.

Die Durchführung:
Wir trafen uns im Kinokreis und ich entwickelte mit den Kindern eine beispielhafte Additions- und eine Subtraktionsgeschichte mit den passenden Rechenaufgaben dazu. Dann zeigte ich, wie man diese Geschichte im BC festhalten kann – also BC öffnen, Rechengeschichte in 3 Szenen legen/darstellen, davon Fotos machen, zuletzt Audio aufnehmen.
In der sich anschließenden Arbeitsphase in PA waren die Kinder technisch erfreulich handlungssicher. Sie benötigten teils Impulse, wie man das Hinzukommen oder Weggehen von Dingen darstellen kann und ab und an etwas Hilfe beim Fotografieren oder Löschen einer missglückten Aufnahmen.

Alle 11 PA-Teams konnten am Ende nach dem Aufräumen ihre liebste Rechengeschichte vorstellen. Somit haben sie AirPlay auch noch kennengelernt 🙂 Das Öffnen des Kontrollzentrums und Auswählen des Teilen-Dialogs haben wir gemeinsam durchgeführt, dann durfte immer ein Team das passende AppleTV anwählen und seine Seite vorstellen. Was waren die Zweitklässler stolz darauf, ihre Ergebnisse in groß an der Wand zu sehen und ihre Stimmen „von ganz oben“ zu hören!
Zuletzt haben wir noch geübt, wie die Tablets wieder an den richtigen Platz im Koffer kommen.

Differenzierung:
a) quantitativ – eine Geschichte oder vier – jedes Team konnte beliebig viele Geschichten erfinden
b) natürlich – die Darstellungskompetenz, der gewählte Zahlenraum (bis 6, bis 20…) und die sprachliche Ausführung variierten im Sinne einer guten Mathematikaufgabe sehr
c) die PA ermöglichte es den Kindern, die Anteile, die sie sich nicht selbst zutrauten, mit Hilfe zu schaffen oder an das andere Kind abzugeben (Audios wollten nicht alle Kinder aufnehmen, das Fotografieren fiel Wenigen schwer)

Fazit:
Zu Beginn der zwei Stunden hatte ich angekündigt, dass wir heute Mathe üben, Geschichten erzählen, mit dem Tablet arbeiten und Spaß haben würden. Am Ende waren sich alle einig, dass ich nicht zu viel versprochen hatte und wir das alles tatsächlich geschafft hätten. Ein Kind meinte erst, Mathe hätten wir doch gar nicht geübt, aber schon währenddessen fiel ihm auf, dass das ja doch Mathe gewesen sei. Süß war das.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachmachen, Remixen und Teilen!
Katha

Mäuse mit Ausgang – ein Fotoprojekt

In meiner Funktion als Medienbeauftragte, Kunstlehrerin einer vierten Klasse und privat als Fotofan (siehe Schnappschüsse rechts) habe ich mich im vergangenen Schuljahr mit meiner Lieblingskunstklasse mal an ein spannendes Fotoprojekt gewagt: Mäuse mit Ausgang. Unsere PC-Mäuse durften mal auf Entdeckungsreise in der Schule und auf dem Schulgelände gehen. Das Ergebnis sieht so aus und schmückt nun die Wand unseres Computerraums. Das Foto ist schlecht, ich bekomme es aber einfach nicht spiegelfrei hin…
DSCN1266

Materialbedarf:
– möglichst verschiedene Computermäuse (schulischer Bestand und private)
– mehrere Digitalkameras (wir sind mit vier Stück auf 22 Kinder eben so hingekommen)
– einen PC ggf. mit Beamer zum Anschauen
– ein Kartenlesegerät bzw. Kamera-PC-Kabel
– Bilderrahmen (bei uns A4)
– einen Fotoproduzenten nach Wahl (ich bestelle immer auch privat bei Aldifotos, wo ich knapp 50ct pro A4-Bild echt ok finde)

Vorgehensweise:
Zuerst haben wir verschiedene Perspektiven besprochen und ausprobiert. Das geschah alles im Computerraum, wo wir direkt alle Bilder der Testmäuse von der Kamera auf den PC ziehen und via Beamer betrachten, analysieren und vergleichen konnten. So bekamen die Kinder eine gute Einschätzung dafür, wie viel Maus im Bild zu sehen sein sollte, wie Draufsicht und Seitenansicht sich unterscheiden in der Wirkung und wie man den Bildausschnitt wählen sollte. Die Fachbegriffe „Perspektive“ und „Bildausschnitt“ haben wir in jeder Kunststunde wiederholt und bei vielen Besprechungen angewendet.
Dann ging es in Gruppen mit den Kameras los und zwischendurch immer wieder zurück zum PC, um die Bilder dorthin zu kopieren. Schnell übernahmen das einzelne Kinder selbst. Insgesamt drei Schulstunden verbrachten wir mit dem Fotografieren, weil den Kindern immer wieder neue Motive einfielen und sie ihre Bilder noch verbessern wollten… Eine Stunde hatte die Besprechung gedauert. Zum Schluss brauchten wir dann noch einmal eine Doppelstunde, um die Bilder zu sichten und eine Auswahl zu treffen. Dabei objektiv zu bleiben, fiel manchem Kind echt schwer! Da wir uns nicht auf die eigentlich geplanten 12 Bilder einigen konnten, sind es dann doch mehr geworden, wei man sieht.
Auf dem Bilderrahmen in der Mitte habe ich übrigens mit einem Wordcloud-Tool online eine Wortwolke mit den Namen aller Kinder und dem Titel „Mäuse“ hergestellt und mit eingerahmt – so bleiben die Fotografen auch nach ihrem Verlassen der Schule in Erinnerung!

Hier noch mal die gerahmten Bilder (Bilderrahmen gibt’s schlicht, aber funktional und bezahlbar beim Schweden), die aus der Schulkasse gingen, da sie ja dauerhaft als Deko bleiben werden und die rund zehn Jahre alten Birken ersetzen, die dort zuvor hingen! 😉

Und hier noch einmal einige schöne Bilder, die ein echt gutes Auge bei so manchem Anfängerfotografen beweisen:

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Beste Grüße,
Katha