Digital mit Literatur arbeiten: Zootier-Recherche

Vor einer Weile habe ich euch die beiden Bücher „Drei Wasserschweine brennen durch“ und „Drei Wasserschweine wollen‘s wissen“ von Mathäus Bär empfohlen, die beim heutigen Hervorholen direkt wieder Begeisterung beim Junior ausgelöst haben. Heute ergänze ich dazu eine Idee für ein digitales fächerübergreifendes Unterrichtsvorhaben Deutsch/Sachunterricht. Habt ihr Lust? Dann los!

Wie man das Buch oder auch die Bücher an die Kinder bringen kann, hängt von den eigenen Vorlieben und finanziellen Bestellmöglichkeiten ab: Klassenlektüre für alle, Vorlesebuch oder auch Vorlesen mit Erzählanteilen, um etwas zu beschleunigen. Prinzipiell kann ich mir zwei Herangehensweisen vorstellen: Entweder zuerst das Buch kennenlernen und dann die Tiere erarbeiten oder die Tiere erarbeiten lassen und dann an den passenden Stellen der Geschichte stellt jede Gruppe ihr Tier vor. Optimal wäre es auf jeden Fall, wenn die Kinder sich im imaginären Zoo unserer drei Capybaras ein wenig auskennen, was mit Hilfe der Zookarte jeweils hinten im Buch einfach ist. Die verschiedenen Tiere, die die drei Freunde treffen, summieren sich auf sieben Arten im ersten Buch (plus einige, die aber nur kurz erwähnt werden) sowie weitere sechs im zweiten Band. Eine Auswahl kann man also beliebig treffen.

Durch den sehr unterschiedlichen Bekanntheitsgrad der Tierarten hat man direkt ein Mittel zur Differenzierung an der Hand: über Elefanten und Flamingos lassen sich deutlich leichter und mehr kindgerechte Informationen finden als über Waldrappe und den Urson. Natürlich kann ich als Lehrkraft auch über die Quellen differenzieren. Vielleicht gibt es Kinder/Gruppen, für die ich tatsächlich vereinfachte Texte vorbereite (KI kann auch Texte vereinfachen 😉) oder sogar zum Anhören anbiete.

Was recherchieren?
Bestenfalls entwickelt man mit der Klasse ein paar Zwischenüberschriften wie Aussehen, Ernährung, Lebensraum, Gefährdung o.ä. Diese können in der Pinnwand für die Kinder auch vorgegeben werden, indem ich den SuS direkt Kacheln anbiete.
Geklärt werden muss je nach Rechereche-Erfahrung der Klasse, dass man nicht die Quelltexte abschreibt, sondern die dort gefundenen Informationen auswählt und in eigene Stichworte oder Sätze umformuliert. Hier geht es also schwerpunktmäßig um schriftliche Kompetenzen (Deutsch, Texte verfassen).

Wo recherchieren?
Die meisten Tiere lassen sich auf klexikon.de recherchieren – das ist quasi Wikipedia für Kinder. Der Vorteil ist, dass dort nur von ausgewählten Personen speziell für Kinder verfasste Texte veröffentlicht werden, was gleichzeitig der Nachteil in Form kleiner Bandbreite ist. Nach dem Aus der Blinden Kuh bleibt aber fragfinn.de als gute Kindersuchmaschine erhalten, wo die Kinder zumindest auf kuratierte Webseiten geleitet werden. In unserem Fall sind das teils Zooseiten, teils Kinderinfoseiten wie das SWR Kindernetz. Diese Suchseiten können den Kindern als Adresse oder QR-Code zugänglich gemacht werden. Somit geht es hier um sachunterrichtliche Kompetenzen.

Wie kommen wir an Bilder?
Medienkompetenz bedeutet in diesem Fall vor allem auch, nicht einfach Screenshots aus der Google-Bildersuche zu machen (bei meinen SuS bislang der beliebteste Vorschlag), sondern den Kindern legale Wege zu zeigen, wie sie an Bilder für Pärsentationen kommen. In diesem Beitrag habe ich die Suche und das Speichern mit Pixabay schon einmal erklärt – genauso kann man hier auch vorgehen. Einmal gemeinsam durchgeführt, danach als Schritt-für Schritt-Anleitung oder Screencast in der Klasse als Hilfsmittel verfügbar – so reicht es meiner Erfahrung nach aus.

Wo sammeln?
Für mich ist dieses Thema mal wieder ein klarer Fall für TaskCards. Ich als Lehrkraft lege ein Pinnwand an, auf der alle Tierarten vertreten sind und je eine Spalte bekommen. So könnte eine Pinnwand aussehen (in diesem Fall mit Links zu Informationen):

Während des gesamten Arbeitsprozesses, der sich über mehrere Stunden zieht, kann ich den Fortschritt aller Gruppen einsehen und sie ggf. unterstützen.

Dann definiere ich verschiedene Zugriffsrechte, so dass jede Gruppe nur ihre eigene Spalte sieht und darin auch schreiben kann. Erst ganz am Ende des Arbeitsprozesses bekommen alle Kinder Leserechte für die gesamte Pinnwand und können sich so über alle Tiere informieren. (Auch das Anlegen dieser Berechtigungen habe ich im o.g. Blogbeitrag erklärt.) Auf dem Foto seht ihr, wie ich die Karten für die Gruppen gestalte, mit denen jede Gruppe unabhängig vom zuletzt genutzten Gerät wieder zu ihrer Pinnwand kommt.

Wer lieber anders arbeiten mag, kann natürlich auch eine Präsentationssoftware wie BookCreator oder Keynote bzw. Powerpoint nutzen. Da müsste ich dann als Lehrkraft am Ende die Ergebnisse der Gruppen zusammenfügen für ein gemeinsames Produkt. So oder so werden Kompetenzen im Bereich Produzieren und Präsentieren gefördert.

Auch wenn man solch ein Projekt auch allein im Sachunterricht durchführen kann, so sehe ich doch in der Verknüpfung mit den Capybara-Büchern einen echten Mehrwert: die Recherche zu den Tieren ergibt Sinn und vertieft das Verständnis der Geschichte. Und die Abenteuer der drei Wasserschweine sind auch einfach lustig, was das Lernen in meinen Augen immer besser macht.
Ich hoffe, ihr könnt mit dieser Idee etwas anfangen, sie nutzen, übertragen, remixen, … schreibt gern mal hier einen Kommentar oder eine Mail, wenn ihr eigene Erfahrungen gemacht habt.

Katha

Erzählen mit Bildkarten

Aktuell darf ich wieder mal meine LAA mit in den Unterricht nehmen, wofür eine liebe Kollegin mir ihre vierte Klasse „leiht“. Da die Klasse gerade eine Reihe zu Märchen beendet und ich vor Kurzem das zauberhafte Bildkartenset „Storybox Fantasy“ entdeckt habe, gibt es dieses Mal ein kleines Projekt zum fantasievollen mündlichen Erzählen.

Vorbereitung: Als Plattform für dieses Projekt habe ich TaskCards gewählt. Ich habe eine Master-Pinnwand angelegt (erstes Bild). Darauf habe ich für jede Gruppe eine eigene Pinnwand verlinkt, damit es nicht zu unübersichtlich wird. Die Gruppen-Pinnwand ist dann so strukturiert, dass die Kinder zu jeder Karte geeignete Nomen, Verben und Adjektive aufschreiben können (zweites Bild). Auf die MasterPinnwand könnte man auch verzichten, müsste dann aber für jede Gruppe einen eigenen QR-Code haben. Zudem bietet sie die Möglichkeit, am Ende die Ergebnisse der Kinder gesammelt hochzuladen und gegenseitig anzusehen, wenn man das möchte.

Sequenz 1 – Hinführung: Zuerst trafen wir uns im Sitzkreis und führten quasi die Probehandlung durch. Meine Kollegin und ich wählten je eine Figurenkarte aus und ich zog vier Bildkarten aus dem gemischten Stapel. Diese kamen nun alle in die Kreismitte und wir sammelten zuerst Wörter, die zu den Bildkarten passen (analog zu dem späteren Vorgehen der Kinder in der ersten Gruppenarbeit). Dann ließ ich die Kinder, die Ideen hatten, eine erste Geschichte zu den Bilder erzählen.
Für dieses Vorhaben habe ich die Spielvariante „Das war ganz anders!“ ausgewählt. Deswegen erhob ich im Namen meiner Figur Einspruch gegen die Geschichte und erzählte aus meiner Perspektive die Geschichte zu den gleichen Bildkarten neu. Daraus ergab sich dann auch direkt der Arbeitsauftrag für die Klasse: Selbst Bilder finden, dazu einen Wortschatz aufbauen und Geschichten erzählen.

Arbeitsphase: Nach der Gruppeneinteilung setzten die Kinder sich in ihrer Gruppe zusammen und öffneten mit Hilfe meines vorbereiteten QR-Codes die Master-Pinnwand der Klasse, von wo aus sie dann direkt ihre Gruppen-Pinnwand öffneten. Zuerst fotografierten sie ihre Karten und notierten passende Begriffe dazu. Manche Gruppen gingen spalten-, andere zeilenweise vor und einzelne Gruppen verdaddelten etwas Zeit mit dem Einfärben der Kärtchen – da habe ich dann etwas eingegriffen. Ansonsten war nur einmal technische Hilfe nötig, als eine Gruppe aus Versehen zwei Fotos in einem Kärtchen hatte – den Rest konnten die Kinder absolut selbstständig bewältigen. Am Ende dieser Doppelstunde hatten dann alle Gruppen einen mehr oder minder großen zu den eigenen Bildkarten passenden Wortschatz gesammelt. Das sah zum Beispiel so aus:

Sequenz 2 – Einstieg: Mit der via Beamer gezeigten Pinnwand einer Gruppe stiegen wir wieder in unsere Fantasiewelt hinein und klärten kurz den AA mit vorgegebenen Schritten und ein paar Tipps, wozu ich von meinem Tablet aus im geöffneten BookCreator die Schritte zeigte. Da die Kinder diese App schon kannten, konnte ich das sehr knapp halten:
– neue Buch öffnen (Querformat)
– Foto aller Karten zusammen machen
– Audio(s) aufzeichnen, ggf. löschen und wiederholen.

Arbeitsphase: Dann ging es auch schon in die Gruppenarbeit, die im Klassenraum, in Förderräumen und auf den Fluren drumherum stattfand. Damit jedes Kind erzählen und ggf. seine Erzählung auch zwei Mal aufnehmen konnte, habe ich die längstmögliche Zeit eingeplant und deshalb mit dieser Klasse auf ein gemeinsames Erzählen verzichtet. In der Nachbesprechung dieser Stunde haben meine LAA und ich aber festgestellt, dass gerade dieses wichtig gewesen wäre. Irgendeine Aktivität, die den Kindern das Eintauchen in ihre Rolle bzw. das Übernehmen derer Perspektive erleichtert hätte, wäre gut gewesen*.
Zum Abschluss der Stunde hätte ich eigentlich gern besondere Wörter gesammelt (s.u.), aber da doch mehrere Kinder Schwierigkeiten hatten, etwas zu erzählen, habe ich spontan mit der ganzen Klasse Tipps gesammelt, wie man eher auf Ideen kommt für eine Geschichte. Das war sehr schön, weil neben dem Anschauen der Karten und der Wortsammlungspinnwand auch Vorschläge kamen wie „zuhören, was jemand anders erzählt und das dann etwas verändern“. Sowas mag ich ja sehr!

Nachgedanken / Reflexion:
Aufgrund der aktuellen Situation „mit ohne“ eigenem Unterricht ist das Projekt kürzer ausgefallen, als ich es gern gestaltet hätte. Das hätte ich gern anders gemacht:
– eine Zwischenreflexion nach dem Wörtersammeln einlegen, um besondere Wörter zu sammeln (quasi Schatzwörter im Sinne der „Schreibgeheimnisse„)
– den Wiedereinstieg atmosphärischer gestalten, also nochmal gemeinsam erzählen und besondere Wörter sammeln
– den „Nein, das war ganz anders“-Moment mehr zelebrieren
– mindestens eine Feedbackschleife für die Erzählungen durchführen, damit jedes Kind eine Rückmeldung erhält und seine Erzählung noch verbessern kann
– die Ergebnisse der Kinder aus dem BookCreator als Video sichern und in die Klassenpinnwand hochladen, damit alle Kinder die verschiedenen Geschichten hören können

Falls ihr die Idee mitnehmen wollt (meine LAA wollten das direkt teilweise 😊), schreibt doch gern mal eure Erlebnisse.
Katha

P.S.: Extra für meine LAA als Besucherinnen habe ich auch eine ordentliche „Reihentransparenz“ aufgehängt:

* Meine Idee dazu: eine zufällige Gegenstandskarte wird gezeigt, jedes Kind versetzt sich kurz in seine gewählte Figur hinein und erzählt, wie es diesen Gegenstand findet.

Seminarblog: Fotokartei für Coaching und Reflexion

Mit meinen Kolleginnen aus dem Kernseminar bin ich bei den Planungen für den neuen LAA-Jahrgang darauf gestoßen, dass wir zwar teilweise Bildkartensets aus dem Coachingbereich besitzen oder leihen könnten, aber wir eigentlich gern alle die gleiche Sammlung hätten. Da diese Kartensets (meist A5, Pappe) tendenziell teuer sind, kam die Idee auf, selbst Fotos zu sammeln und zu überschaubaren Kosten als Fotos zu bestellen (das geht bei fast allen Discountern und Drogerieketten für meist unter 20ct).

Wer hier schon länger liest, hat bemerkt, dass ich gern fotografiere und meine Festplatte entsprechend voll ist. Also habe ich die Herausforderng angenommen, 20 bis 30 Bilder herauszusuchen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich mich so schwer entscheiden kann und so viele geeignete Bilder finde…

Also habe ich meine Auswahl von über 100 Bildern gesammelt auf einer Pinwand abgelegt und die Kolleginnen um Auswahl durch Likes gebeten – nun können wir individuell unsere Kartei zusammenstellen. Falls ihr die Fotos auch brauchen könnt, dürft ihr sie gern nutzen. Ich gebe sie unter der Lizenz „cc by nc“ weiter – ihr könnt sie also kostenfrei nutzen, dabei irgendwo erwähnen, dass sie von mir sind, aber sie nicht verkaufen, auch nicht eingebunden in Material.

Viel Freude mit den Fotos!
Katha

Die Dorfreporter-AG 🌳 – Fake News!

Wer lernen will, wie gute Reporter:innen arbeiten, sollte auch mal erleben, wie schlechte Reportagearbeit geht. Deshalb erfanden wir in einer Doppelstunde selbst Fake News, die wir natürlich als möglichst echte Neuigkeiten verkleideten.

Voraussetzungen / Technik:
Es braucht ein Tablet mit Fotofunktion und Internetzugang – mehr nicht! Genutzt werden:
– eigene Fotos bzw. bei Pixabay gefundene Bilder
– die Seite remove.bg, die den Hintergrund aus Bildern sehr zuverlässig entfernt
– Keynote
– die Seite Paul Newsman, die simple, aber erstmal sehr überzeugende Vorlagen für Zeitschriftenartikel anbietet
– Lust, mal so richtig was zu erfinden

Schritt 1: Foto fälschen
Nach einer kurzen Einführung der Kids in den Plan, das Blaue vom Himmel herunter zu lügen, ging es an die Suche von geeigneten Bildern. Meine vorbereitete Beispielstory handelte von einem Löwen, der auf dem Schulgelände gesichtet wurde. Zur Demonstration der Vorgehensweise entwickelte ich parallel diesen Artikel (rechts).

Die Kinder suchten nun also bei Pixabay zwei Bilder: eines, das später freigestellt und eingefügt wird und eines für den Hintergrund. Dass wir Pixabay nutzen statt der Google Bildersuche, traf auf wenig Begeisterung bei manchen Kindern, die schon sehr „Generation Screenshot“ sind und wenig Verständnis für Urheberrecht zeigten. Nun ja…
Beide Bilder wurden zuerst einfach heruntergeladen. Dann öffneten wir (schrittweise begleitet und von mir vorgemacht) den Browser und navigierten zu remove.bg, um den Hintergrund des einen Bildes zu entfernen. Das haben wir nicht direkt in Keynote gemacht, da ich damit zuletzt oft Schwierigkeiten hatte und man viel nachbesser musste.
Das freigestellte Bild wurde wieder gespeichert. Nun ging es dann zur App Keynote (wahlweise einem anderen Programm, in dem man Fotos einfügen kann) und die Kinder fügten beide Fotos ein: Hintergrund und freigestellten Vordergrund. Beide mussten nun von der Größe, Drehung und Anordnung angepasst werden, bis jede:r zufrieden war. Das entstandene Fake-Bild haben wir nun einfach über einen Screenshot gesichert (ist ja jetzt unsere Komposition).

Schritt 2: Artikel schreiben & veröffentlichen
Der letzte Schritt ist das Öffnen des Angebots von Paul Newsman, wo die Kinder zuerst auswählen mussten, welches Layout sie nutzen wollten (Tageszeitung, Frauenzeitschrift, Fußballblatt oder Yellow Press). Dann fügten sie ihr Bild ein und erfanden eine Story samt Überschrift dazu. Achtung: das kann dauern und sollte bestenfalls im Unterricht vorentlastet werden!
Paul Newsman generiert am Ende einen Link, den man teilen und somit Menschen „in den April schicken“ kann. Diese Links kopierten die Kinder und fügten sie in jeweils ein neues Kärtchen unserer Dorfreporter-Pinwand ein, damit sie zuhause von den Eltern bewundert werden konnten.
Da diese Links aber nur drei Tage lang atkiv bleiben, haben wir zur Sicherheit die Artikel noch als Screenshot (ja, schon wieder…) gesichert, zugeschnitten, gespeichert und als Bild in der TC ergänzt.

Viel Freude beim Nachmachen!

Katha

Tiere im Winter

Für eine erkrankte Kollegin sprang ich kurzfristig drei Wochen als Deutsch- und Sachunterrichtslehrerin einer zweiten Klasse ein. Deshalb gibt es heute mal wieder ein SU-Projekt hier im Blog, was ja ohne eigene Klasse lange nicht möglich war.
Oberthema war „Tiere im Winter“ mit dem Schwerpunkt auf den verschiedenen Überwinterungsstrategien. Um weitere digitale Erfahrung zu sammeln, plante ich das gemeinsame Herstellen eines Erklärvideos mit dem BookCreator (kurz BC) in Gruppenarbeit. Den groben Ablauf der UE teile ich gern mit euch:

Vorwissen
Die Kinder hatten bereits einen Besuch im Naturkundemuseum hinter sich und deshalb schon gute Vorstellung von der Überwinterung des Igels (und seiner Gewohnheiten). Im Gespräch lernte ich, dass die Winterruhe als grobe Vorstellung vorhanden war, einzelne Kinder schon von Zugvögeln gehört hatten und sie winteraktive Tiere kannten, jedoch ohne dies als Überwinterungsstrategie benennen zu können.

Einstieg
Um die Strategien Winterschlaf, Winterstarre, Winterruhe, Winterflucht und winteraktiv zu sichern, schauten wir gemeinsam ein Erklärvideo von Youtube*. Dort wurde jedoch immer nur ein Tier als Beispiel genannt, was die Kinder doof fanden.

Also bereitete ich kleine Fotos (Danke, Pixabay!) und Namenszettelchen vor und wir sortierten diese in einem Sitzkreis zu den fünf Strategien. Die so entstandenen Plakate waren auch eine Arbeitsgrundlage für die folgende Gruppenarbeit. Schön war hier zu sehen, wie einige Kinder aus ihren Erfahrungen oder möglichen Verwandtschaften von Tieren darauf schlossen, wie diese wohl über den Winter kommen.

Gruppenarbeit
Die Kinder waren noch nicht sehr erfahren in so einer umfangreichen GA, weshalb alles etwas länger dauerte als gedacht. Die erste Aufgabe war es, Fragen und Vorwissen auf Klebezettel zu notieren und auf dem Plakat zu sammeln. 6 Gruppen – 6 sehr unterschiedliche Ergebnisse: von zwei Klebezettelchen bis ca. 10 war alles dabei. Das Formulieren von Fragen gelang nur zwei Gruppen überhaupt.

Am Folgetag bekamen die Kinder Textmaterial, um sich in ihr Thema einzulesen. Damit alles gut beisammen bleibt, habe ich Mappen genommen, in denen alle losen Zettel gut aufgehoben sind (hab mal Vorrat im Aldi gekauft).
Darin waren jeweils drei bis vier Texte verschiedenen Schwierigkeitsgrades und unterschiedlicher Länge, die ich alle über die Suchfunktion bei grundschulblogs.de gefunden hatte. Die Aufgabe war es nun, mindestens einen Text, besser mehrere zu lesen.
Um die neuen Erkenntnisse zu sichern, hatte ich ein AB (das hellblaue) mit drei Leitfragen vorbereitet. Auch hier waren die Gruppen wieder sehr heterogen, was die Fähigkeit anging, das Gelesene in Antworten auf die Leitfragen zu verwandeln. Vier der sechs Gruppen schafften es immerhin.
Da ich aber nicht sicher sein konnte, dass nun alle Kinder wirklich schon in genügender Tiefe „ihre“ Überwinterungsstrategie verstanden hatten, gab ich für die Lesezeit danach ein Lese-AB** in die Klasse, auf dem viele Sätze über Tiere im Winter standen. Die Kinder konnten dort nach dem gemeinsamen Lesen und Besprechen ankreuzen, welche Sätze auf die Tiere ihrer Gruppe zutrafen. So bekam ich nochmal mit allen besprochen, was z.B. mit Herzschlag, Winterfell oder Winterspeck gemeint ist. Erfreulich war es dabei zu beobachten, dass doch nicht wenige Kinder deutlich über ihr Teilthema hinaus gedacht und auch die anderen Strategien gut durchschaut hatten.

Produktionsphase
Aufgrund der oben schon beschriebenen Verzögerungen habe ich mich dagegen entschieden, die Kinder selbst Bilder für ihre Gruppe suchen und in den BC einfügen zu lassen. Sie bekamen von mir eine BC-Datei mit Titelfolie, leerer Seite für Notizen und vier Seiten mit je einem Tier darauf (s. 1. Bild).
Sätze über den Winterschlaf etc. auf die erste, freie Seite zu schreiben, klappte technisch einwandfrei, inhaltlich merkte ich hier wieder, wie viel Unterstützung Zweitklässler noch benötigen. Mehr als eine Schulstunde brauchten wir dafür trotz aller meiner Hinweise auf die gelesenen Texte und das Lese-AB. Am Ende hatte jede Gruppe mehrere allgemein gültige Sätze formuliert (s. 2. Bild).

Im nächsten Schritt ging es dann an die Audioaufnahmen (s. 3. Bild). Auch hier galt, dass die Technik verstanden war (diese Klasse hatte mit mir ja schon Rechengeschichten aufgenommen). Länger dauerte es, bis die Gruppen sich auf die Zuordnung zu den Tieren und eine Reihenfolge der Sprecher:innen einigen konnte. Ich durfte ganz schön laufen in dieser Doppelstunde… Am Ende aber hatten alle Kinder mindestens einen Satz eingesprochen – yes!
Auch aus Zeitgründen sammelte ich die Tablets der Gruppen und airdroppte die Ergebnisse auf mein Gerät. Das ist sonst etwas, das ich sehr gern mit den Kindern mache (Medienkompetenz!). Nun muss ich nur noch die Titelfolien einsprechen und die Fehler aus den Texten kriegen, bevor ich alles zusammenfüge („Bücher kombinieren“) und als Video exportiere. Da werden die Kinder nächste Woche bestimmt stolz auf ihr Ergebnis sein!

Material
Begleitend zur Einheit habe ich eine TaskCards-Pinwand angelegt, auf die die Kinder per QR-Code Zugriff haben. Darauf stehen ihnen eingesetzte Medien (Film, Lied) zur Verfügung, aber auch verschiedene Learningapps-Übungen, an denen die Kinder u.a. in dieser Woche die verbindlichen 20 Minuten Lesezeit arbeiten konnten. Falls euch die Übungen interessieren, könnt ihr sie in dieser Kollektion finden und ggf. in euren Account kopieren und anpassen.
Auch die Vorlagen für den BookCreator habe ich dort abgelegt, damit wir den Weg über AirDrop vermeiden konnten. So sieht sie aus:

Begleitende Pinwände finde ich für viele Fächer, Projekte oder Einheiten einen echt guten Weg, um alles Digitale an einem Ort parat zu haben. Man kann dort auch gut Ideen sammeln oder Gelerntes dokumentieren. Es ist ein sehr schöner Weg, analoges und digitales Arbeiten miteinander zu verknüpfen.

Für heute sage ich „tschüss!“
Katha

* Ich habe einen tollen neuen Weg kennengelernt, YouTube-Videos werbefrei und mit wenig Cookies für die Kinder zur Verfügung zu stellen.

** die Datei gibt’s hier (1. editierbar, 2. pdf)

BookCreator-Vorlagen

Zuletzt habe ich, vor allem im Rahmen der „Digitalen Doppelstunde“, häufiger mit dem BookCreator gearbeitet und auch darüber gebloggt. Leider konnte ich euch bislang aber die Vorlagen nicht zur Verfügung stellen, da mein Kostenplan bei WordPress den Dateityp .epub nicht akzeptiert (und ich nicht bereit bin, nur dafür monatlich zu zahlen…).

Jetzt hatte ich aber einen Geistesblitz und habe eine TaskCards-Pinwand angelegt, auf der alle Vorlagen zum Download bereit stehen. Bislang sind es drei, aber das ändert sich ja noch…
Hier geht‘s zu den Downloads.

Screenshot

Unabhängig von meinen Ideen gibt es natürlich auch die vielen Angebote auf der Homepage von BookCreator, die ihr nutzen oder als Inspiration verwenden könnt.

Gruß
Katha

Die Dorfreporter-AG 🌳 – Erste Schritte

Die ersten AG-Doppelstunden sind inzwischen gelaufen und erste Produkte entstanden. Hier kommt eine Zusammenfassung des bisher Geschafften:

Kennenlernen:
Auf dem Schulgelände sollten die Kinder mit einem Tablet bis zu fünf Lieblingsorte fotografieren. Diese Fotos fügten sie dann in der App iMovie zu einem ersten einfachen Film zusammen, wobei wir die Funktionen Titel, Übergänge und das Einfügen einer Titelfolie erarbeiteten. Schnell wurde deutlich, dass die Vorkenntnisse im Umgang mit Apps zwar sehr heterogen waren (und Geduld nicht jedermanns Stärke), aber alle willig waren, auszuprobieren und sich gegenseitig Tricks und Kniffe zu zeigen. Ich hoffe, dass wir das nutzen können!

Die erste Reportage:
Der ans Schulgelände angrenzende Dorf-Grillplatz war unser erstes Ziel für eine Videoreportage. Die Kinder plapperten beim ersten Besuch munter drauflos und hatten größtenteils keine Scheu vor der Kamera zu sprechen. Allerdings spiegelte ich Ihnen, dass eine Reportage ohne Vorbereitung keine gute Reportage sei. Bevor wir also endgültige Aufnahmen machen konnten, lernten die Kinder den Dreischritt planen-aufnehmen-nachbearbeiten kennen (der sie wenig begeisterte). Aber mit einer Aufteilung in Unterthemen und einer schlichten Ideensammlung auf einem leeren Blatt wurden die Aufnahmen direkt deutlich besser und das erste „Werbe“-Video sah schon gar nicht mal schlecht aus.

Für solche Gelegenheiten hatte ich mir ein günstiges Set mit zwei Mikrofonen* besorgt, so dass das aufgenommene Kind bzw. Paar auch gut zu verstehen war. Aus den Filmen der einzelnen Teilthemen haben wir dann gemeinsam ein Video geschnitten und auf unserer TaskCards-Pinwand veröffentlicht. Leider klappte es nicht, dass jedes Kind selbst schneiden kann, da die Videos über AirDrop nicht geteilt werden konnten. Das weiß ich dann beim nächsten Mal besser…

Ideensammlung:
Die AG soll ja die Kinder ins Dorf bringen und das Dorf in die Schule. Demnach ist es mir wichtig, dass wir Orte ansteuern, die den Kindern etwas bedeuten. Neben dem Freibad und dem Sportplatz, die wir auf wärmere Zeiten schieben wollen, wurden dabei die Feuerwache und der Supermarkt genannt – letzterer als wichtigster Zielort. Also nahm ich Kontakt zur Geschäftsleitung auf und habe nun im Februar mit meiner Gruppe die Möglichkeit, mal hinter die Kulissen zu schauen. Da dieser Besuch in einer Fotoreportage dokumentiert werden soll, planen wir heute, wer wen was fragen wird und wovon wir unbedingt Fotos mitbringen möchten. Es bleibt also spannend.

Katha

* Zwei kleine Ansteckmikros und ein Empfänger, der an die Lightning-Buchse des Tablets gesteckt wird – so kann ich mit dem Gerät weiter weg von den Kindern stehend aufzeichnen und habe trotzdem vernünftigen Ton.

Digitale Doppelstunde: „Igelchens Tagebuch“

Diese Woche hat mich eine Kollegin eingeladen, die mir die Rahmendaten „2. Klasse, Thema Igel, gern was Kreatives“ mitgab. Herausgekommen ist ein kleines Schreibprojekt in einer gemeinsamen Pinwand, die ich hier kurz vorstellen möchte. Wie so oft bei meinen Projektchen gilt: nehmt die Idee gern mit, passt sie für eure Klasse an und bindet sie in euren Unterricht ein. Dies kann ich durch meine Kurzfristigkeit ja leider nicht leisten, sondern nur andenken.

Das Ziel:
Für die Zweitklässler geht es wie schon bei den Rechengeschichten weiterhin darum, in Verbindung mit fachlichem Lernzuwachs (Texte verfassen) die Kompetenzen im Bedienen und Anwenden (MKR) zu erweitern. Auch das Präsentieren und Produzieren wird gefördert und vor allem lernen die Kinder wieder, dass man an einem Tablet nicht nur Aufgaben lösen kann.

Die Vorbereitung:
Inhaltlich hat die Klasse sich im Rahmen von Museumsbesuchen mit dem Igel beschäftigt, so dass wir hier ein gewisses Vorwissen der Kinder für einen eher kreativen Schreibanlass haben.
Auf der technischen Seite habe ich eine TaskCards-Pinwand im Format Zeitleiste angelegt und Igelbilder eingefügt. Diese habe ich bei Pixabay gefunden und heruntergeladen. Grob sortiert sind die Bilder nach allgemein – Futter – Jungtiere – Abwehr – Winterruhe. Die Freigabe habe ich mit Schreibzugriff eingerichtet und den QR-Code gespeichert. Ich projiziere diese QR-Codes gern in der Klasse, habe aber meist auch einen Ausdruck parat, falls zwischendurch nochmal jemand neu auf die Pinwand muss.

Die Durchführung:
Zur Aktivierung der Kinder umriss ich zu Beginn kurz das Vorhaben für die heutigen zwei Stunden: Wir wollen ein Igel-Tagebuch verfassen.
Dann ging es erstmal sprachlich los: an der Tafel sammelten wir Wörter, die zum Igel passen und die wir für unsere Texte gut brauchen könnten. Ich lege bei solchen Sammlungen Wert darauf, neben Nomen immer auch Verben und Adjektive zu notieren, da gerade hier oft eine gewisse Spracharmut zu erkennen ist.

Nach dieser Phase bis zum Ende der ersten Stunde sollten die Kinder wahlweise in EA oder PA zuerst ein Bild auswählen, zu dem sie schreiben wollen und dann in einer kurzen Murmelphase Ideen sammeln. Die Wörtersammlung an der Tafel durfte dabei ausdrücklich genutzt werden. Um zu klären, dass es aber nicht reicht, die Stichwörter von der Tafel abzuschreiben, formulierten wir gemeinsam mündlich einige Beispielsätze.

Nach der Pause ging es dann an die Tablets: Jedes Kind bzw. jede PA scannte den Code zur Pinwand und durfte sich einen Arbeitsplatz im Klassenraum oder einem der Nebenräume suchen. das Schwierigste war zu Beginn das Antippen des korrekten Kärtchens auf der Pinwand, um schreiben zu können. Einige von mir eingetragene Namen der Kinder wurden halbwegs gelöscht, bis dann bald alle an der jeweils richtigen Stelle anfangen konnten zu tippen. Überall konnte zumindest ein Satz zügig verfasst werden. Einige Teams vermeldeten nach diesem jedoch schon „Fertig!“, ließen sich aber erfreulicherweise sehr leicht dazu motivieren, noch etwas mehr zu schreiben. Hier war ein klarer Vorteil des thematischen Rahmens und der Fotos zu erkennen: im Gespräch konnte ich mit den Kindern leicht herausfinden, was sie noch schreiben könnten und alle machten sich mit guten Ideen erneut an die Arbeit.
Es ist kaum zu glauben, wie schnell 25 Minuten Arbeitszeit in solch einem Setting verfliegen. Da aber noch eine kurze Würdigung erfolgen sollte und die Tablets noch zurück sortiert werden mussten, beendete ich die Schreibphase. Alle Browser wurden geschlossen und die Geräte zugeklappt. Dann las ich alle Texte vor (Pinwand via Beamer sichtbar) – da sich doch vielerorts noch Schreib- oder Ausdrucksfehler eingeschlichen hatten, war es so einfacher.

Differenzierung:
a) quantitativ – hier nicht wirklich gegeben.
b) natürlich – absolut, da die Kinder ihren Text auf ihrem eigenen sprachlichen Niveau verfassen (Wortschatz, Satzbau, Komplexität).
c) Die Partnerarbeit, so gewählt, wirkte sehr entlastend, da die Kinder sich gut gegenseitig unterstützen konnten oder auch Rollen aufteilten (ich sage, du schreibst).

Fazit:
Das war wieder ein kurzes, kompaktes kleines Projekt, das sich hervorragend verlängern und vertiefen ließe. Die Überarbeitung der Texte habe ich am Ende vorgenommen, so dass das Ergebnis jetzt gut lesbar ist. Vielleicht können wir nächste Woche noch einmal auf die Pinwand schauen und sie ergänzen.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachmachen, Remixen und Teilen!
Katha

Die Dorfreporter-AG 🌳 – Planungsphase

Für den Rest dieses Schuljahres darf ich an der Schule meines Sohnes eine AG anbieten – es wurden interessierte Eltern gesucht und da bin ich gern dabei!
So sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die Schule hat eine AG mehr und somit kleinere Gruppen und ich kann ein bisschen „üben“ und Ideen ausprobieren, die ich momentan mit meinen wenigen Unterrichtsstunden nur schwer umsetzen kann. Nun also kann ich mit 8 Dritt- und Viertklässlern wöchentlich 2 Stunden lang das Dorf unsicher machen.

Meine Vorstellungen:
💚 Wir besuchen verschiedene Orte im Dorf rund um die Schule: Feuerwehr, Festplatz, Kirche, Sportplatz etc.
💚 Wir machen dort Fotos, drehen Videos, finden bestenfalls Interviewpartner.
💚 Die Kinder lernen verschiedene Präsentationsformen kennen und wie man Videos zusammenstellt & schneidet.
💚 Wir präsentieren AG-intern unsere medialen Produkte in einer Weltkarte-TaskCards-Pinwand.

Vorbereitung:
Neben der groben inhaltlichen Planung (s.o.) mussten natürlich organisatorische Absprachen mit der verantwortlichen Person in der Schule getroffen werden – Dauer, Daten, Raum, Unterstützungsbedarf. Ich darf das Schulgelände z.B. nur mit einem zweiten Erwachsenen verlassen, was ich bedenken muss.
Dann habe ich mich an die technische Planung gemacht und zwei TaskCards-Pinwände vorbereitet: eine in Spaltenform, auf der wir Ideen sammeln und Material speichern können. Hierauf haben nur die Kinder Zugriff, wenn wir in der Schule arbeiten. Die zweite ist eine Weltkarte, auf der wir überall dort Pins setzen, wo wir waren und darin die Ergebnisse hochladen. Hierauf haben die Kinder Schreib-Zugriff und die AG-Eltern bekommen Lesezugriff. Da wir beim Aufnehmen von Videos nicht immer nah am Tablet sein werden, habe ich außerdem ein kleines Mikrofonset angeschafft und bin erstaunt, was die zwei kleinen Dinger für unter 20€ so leisten.

Um das Einverständnis für die Verarbeitung der Daten (Stimme, Bild, Name) zu erhalten, habe ich einen Elternbrief vorbereitet. Die Vorlage, die ich mir situationsbedingt anpasse, stammt von datenschutz-schule.info. Da ich ja in diesem Fall als Mutter und nicht als Lehrerin tätig bin, ist es mir nochmal wichtiger, abgesichert zu sein. Die Seiten mit den Unterschriften kann ich mir für die Dauer des Projekts zur Seite legen.
Außerdem finde ich es wichtig, dass die Eltern wissen, was in der AG passiert und über den QR-Code auch sehen können, was ihre Kinder erarbeiten.
Wie ich eben so bin, habe ich mich dafür entschieden, ein „Branding“ für die AG zu kreieren und mit einem Logo zu arbeiten. Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz von ideogram.ai habe ich mir verschiedene Logos generieren lassen und dabei ein wenig mit dem Prompten herumexperimentiert. Dies waren meine favorisierten Ergebnisse, aus denen ich die Kinder wählen lassen werde:

Zuletzt habe ich günstige Lanyards mit Namensschildanhängern gekauft, damit ich die Kinder unterwegs auch beim Namen nennen kann. Zugleich sind diese unsere „Reporterausweise„, wenn wir es wirklich schaffen, Menschen für Interviews zu gewinnen.

Nun steht dem AG-Start hoffentlich nichts mehr im Wege. Ich freue mich schon sehr auf dieses Projekt und bin gespannt, was wir in nächster Zeit gemeinsam schaffen – euch halte ich immer mal wieder auf dem Laufenden.

Katha

Gedichte, Grammatik und Gruppenarbeit mit Tablets (die Zweite)

Heute möchte ich, wie angekündigt, eine weitere Idee zum Generativen Schreiben mit euch teilen. Die Hintergründe könnt ihr, sofern noch nicht geschehen, hier nachlesen.
Besonders spannend für mich war es, dass mich vier meiner LAA als Hospitant*innen begleiteten. Falls Sie dies lesen: Toll, dass Sie dabei waren! Die Kinder waren am Folgetag ganz traurig, dass ich allein kam.

So vorbereitet, aber leer, war meine Pinwand zu Beginn. Weiter unten sieht man Ergebnisse der Kinder.

Anmerkung zur Zeit: Dieses kleine Vorhaben war für eine Stunde angedacht, hat aber zwei benötigt – also am besten gleich eine Doppelstunde ansetzen.

Einstieg
Zuerst wurde das Gedicht „Komm, wir kehren die Straße“ vorgestellt und inhaltlich geklärt. Begriffe wie kehren und Pfennig benötigten eine Übersetzung in modernes Deutsch. Dann stellte ich den Auftrag vor, dass wir heute selbst auf die Suche gehen wollen und quasi die Straße mit Hilfe von Fotos „kehren“ werden (was doch etwas abstrakt für die Drittklässler war). In Dreiergruppen sollten die Kinder auf dem Schulgelände auf Fotosafari gehen und mit der Tablet-Kamera Dinge ablichten, die auf dem Boden liegen. Außerdem sollen danach diese Dinge ins Gedicht eingebaut werden. Nach Klärung aller Fragen und Gruppenaufteilung ging es dann für zehn Minuten los nach draußen.

Arbeitsphase
Zurück im Klassenraum, bekamen die Kinder von mir einen Zettel mit einem QR-Code (s. 2. Foto) und gelangten so zu ihrer Spalte in der vorbereiteten TaskCards-Pinwand (s.o.). Die Pinwand hatte ich so vorbereitet, dass ich alle Gruppen nebeneinander sehen kann, die Kinder aber während der Arbeitszeit nur ihre eigene Spalte sehen. So ist die Übersichtlichkeit höher und jede Gruppe konnte wirklich ohne Ablenkung für sich arbeiten.

Nun galt es, die Fotos hochzuladen und das Gedicht als Gruppe zu vervollständigen. Diese beiden Teilaufgaben demonstrierte ich kurz von meinem Tablet aus via Beamer und unterstützte ggf. einzelne Gruppen, wenn etwas nicht klapptt. Zum Glück ist TaskCards aber so intuitiv nutzbar, dass es wenige Probleme gab. Die Reihenfolge beim Arbeiten war mir gleich – die Kinder haben größtenteils immer ein Foto hinzugefügt und dann die entsprechende Zeile im Gedicht geschrieben.

Abschluss
Für ein paar Minuten trafen wir uns am Ende nochmal im Plenum und schauten uns die vollständige Pinwand mit allen Gedichten und Fotos an*, auch wenn noch nicht alle ganz fertig waren. Ursprünglich hatte ich folgenden Plan: Wir überlegen, an welchen Stellen die Gedichte noch etwas verfeinert werden könnten, z. B. durch das Einfügen eines beschreibenden Adjektivs. Dazu sind wir nicht mehr so ganz gekommen und haben deshalb nur beispielhaft zwei Textzeilen besprochen und Vorschläge gesammelt („das grüne Blatt“ / „das zerknitterte Blatt“ / „das verwelkte Blatt„). Dies konnte ich dann aber am nächsten Tag nochmal aufgreifen und vor der Arbeitsphase kurz von den Kindern wiederholen lassen.
Erst am Ende dieser noch drangehängten zweiten Stunde konnten wir dann fast alle Gedichte fertig lesen. Zwei Gruppen stellten vor, bekamen ihren wohlverdienten Applaus und eine Würdigung ihrer gelungenen Umschreibungen. Das Highlight war „eine getarnte Spinne„, die so gut getarnt war, dass man sie auf dem Foto kaum sah 🙂

Fazit
Wenn ich Bedienkompetenzen an Medien schulen will, wähle ich dafür i. d. R. Inhalte aus, die zwar fachlich zu rechtfertigen sind (hier: Akkusativ), aber nicht so sehr im Mittelpunkt stehen. Dennoch haben wir begleitenden Lehrkräfte in allen Gruppen Gespräche über die Artikel geführt und die Kinder selbst erhören lassen, dass „Ich finde ein Ohrring“ so nicht stimmt. Auch über Großschreibung und Rechtschreibung überhaupt haben wir an vielen Stellen heute aktiv nachgedacht. Die Klassenlehrerin kann also guten Gewissens zwei Deutschstunden ins Klassenbuch schreiben und dennoch haben die Kinder bei den überfachlichen Kompetenzen wie Zusammenarbeit und im Bereich Medienkompetenz eine Menge gelernt. So soll es sein!

Gruß
Katha

* Ich habe mich entschieden, über mein Tablet & den Beamer die volle Ansicht mit den sechs Spalten zu zeigen, damit wir ein gemeinsames optisches Ziel haben. Ich hätte auch fix die Berechtigungen der Gruppen auf kompletten Lesezugriff stellen können – dann hätte jede Gruppe alles gesehen und nicht mehr schreiben können, aber eben auf verschiedenen Geräten.