Die Erstis kennen sich inzwischen einigermaßen gut auf der Anlauttabelle aus. Wie immer finden einige von ihnen fast sofort alle Buchstaben zu den gesuchten Lauten, andere orientieren sich noch mühsamer und suchen ausgehend von den bereits gemeinsam erarbeiteten Lauten aus. Beides ist ok. Und bei beiden Gruppen konnte ich beobachten, dass die freien Schreibrahmen im Arbeitsheft nur wenig genutzt wurden. „Schreibe Wörter, in denen ein M/m vorkommt!“ ist halt doch etwas abstrakt und hat einen geringen Aufforderungscharakter für die meisten Kids.
Weil ich aber das freie Schreiben vor allem für Schreibmotivation unheimlich wichtig finde, habe ich im letzten Wochenplan das kleine Wörterschreibheft eingeführt:
Man nehme ein farbiges Blatt und kopiere darauf das Deckblatt. Dann lege man drei weiße Blätter dahinter, falte das ganze und tackere es mittig. Schwupps, fertig. Das Besondere sind die Schreibanlässe: Aus dem tollen Bilderschatz von Frau Locke (Nicole Trapp; s.o. im Menü „Tolles im www“) habe ich gaaanz viele Bildchen klein ausgedruckt (Kontaktabzüge) und grob geschnitten an der Schneidemaschine. Die liegen nun alle in einer ganz süßen bunten Metalldose mit einem Froschkönig drauf – deshalb ist der Frosch auch als Orientierungshilfe auf dem Heftchen mit drauf. Bei Benutzung werden die Bildchen aus- und später wieder eingeräumt.
Die Arbeitsanweisung ist einfach und wurde schnell verinnerlicht:
1. Bild aussuchen und ins Heft kleben (links am Rand bleiben, damit rechts daneben geschrieben werden kann!!!)
2. Wort deutlich sprechen und durchgliedern, abhören.
3. Mit der Anlauttabelle möglichst alle hörbaren Laute verschriften.
Wie üblich, verwende ich für die Arbeitsschritte möglichst immer die Vignetten (Zeichen, Symbole) aus dem Lehrwerk.
Der erste Einsatz hat die Kinder sehr begeistert und alle (!) haben auf ihrem jeweiligen Niveau angestrengt gearbeitet. Von Anlauten bis zu fast perfekten Wörtern war alles vertreten. Manche Kinder kamen sogar in der Freiarbeit auf mich zu und wollten gern im Heftchen weiterarbeiten. Das ist doch prima!
Nun kommt das kleine Wörterschreibheft auch wieder mit in den neuen Wochenplan. Dazu habe ich einfach die ersten drei Reihen als Bild gespeichert und im WP eingefügt. [Das SnippingTool unten am Bildrand der Windows-PCs leistet mir in solchen Fällen immer gute Dienste (das mit Kreis und Schere).] Um die Zeit im WP zu differenzieren, werde ich eine oder zwei Sanduhren daneben drucken – ich habe sieben 5-Minuten-Uhren in der Klasse, die dann genutzt werden können. So gebe ich keine Wörteranzahl vor und baue keinen Druck auf. Und vermutlich arbeiten viele dann doch eher etwas länger dran, weil sie das Ablaufen der uhr nicht bemerken oder noch schnell fertig werden wollen. Mal sehen, wie das klappt.
Die Vorlage bekommt ihr diesmal leider nicht – ohne die Bilder bleibt ja nur ganz wenig Text und ein Rahmen – das hat man schnell selbst zusammen. Oder man erklärt nur und lässt das Heft blanko…
Beste Grüße,
Katha
Danke dafür! Dadurch hatte ich gerade die rettende Idee, was ich morgen meinem vor einer Woche neu dazugekommenen Kind (das noch wenig Deusch spricht) sinnvoll in der Schreibzeit zu tun geben kann.
Letzte Woche (an ihrem ersten Tag bei uns) habe ich sie ein Deckblatt für ihr „Geschichtenheft“ gestalten lassen, dann gebe ich ihr dazu morgen eine Auswahl an Bildchen (habe ich sogar noch!) und sie kann sich entweder Bilder aussuchen, die sie schon benennen kann, oder solche die ihr gefallen und zu denen sie sich das Wort dann sagen lassen kann (die anderen Kinder sind da gerade extrem hilfsbereit !). Sehr schön!
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