Erzählen mit Bildkarten

Aktuell darf ich wieder mal meine LAA mit in den Unterricht nehmen, wofür eine liebe Kollegin mir ihre vierte Klasse „leiht“. Da die Klasse gerade eine Reihe zu Märchen beendet und ich vor Kurzem das zauberhafte Bildkartenset „Storybox Fantasy“ entdeckt habe, gibt es dieses Mal ein kleines Projekt zum fantasievollen mündlichen Erzählen.

Vorbereitung: Als Plattform für dieses Projekt habe ich TaskCards gewählt. Ich habe eine Master-Pinnwand angelegt (erstes Bild). Darauf habe ich für jede Gruppe eine eigene Pinnwand verlinkt, damit es nicht zu unübersichtlich wird. Die Gruppen-Pinnwand ist dann so strukturiert, dass die Kinder zu jeder Karte geeignete Nomen, Verben und Adjektive aufschreiben können (zweites Bild). Auf die MasterPinnwand könnte man auch verzichten, müsste dann aber für jede Gruppe einen eigenen QR-Code haben. Zudem bietet sie die Möglichkeit, am Ende die Ergebnisse der Kinder gesammelt hochzuladen und gegenseitig anzusehen, wenn man das möchte.

Sequenz 1 – Hinführung: Zuerst trafen wir uns im Sitzkreis und führten quasi die Probehandlung durch. Meine Kollegin und ich wählten je eine Figurenkarte aus und ich zog vier Bildkarten aus dem gemischten Stapel. Diese kamen nun alle in die Kreismitte und wir sammelten zuerst Wörter, die zu den Bildkarten passen (analog zu dem späteren Vorgehen der Kinder in der ersten Gruppenarbeit). Dann ließ ich die Kinder, die Ideen hatten, eine erste Geschichte zu den Bilder erzählen.
Für dieses Vorhaben habe ich die Spielvariante „Das war ganz anders!“ ausgewählt. Deswegen erhob ich im Namen meiner Figur Einspruch gegen die Geschichte und erzählte aus meiner Perspektive die Geschichte zu den gleichen Bildkarten neu. Daraus ergab sich dann auch direkt der Arbeitsauftrag für die Klasse: Selbst Bilder finden, dazu einen Wortschatz aufbauen und Geschichten erzählen.

Arbeitsphase: Nach der Gruppeneinteilung setzten die Kinder sich in ihrer Gruppe zusammen und öffneten mit Hilfe meines vorbereiteten QR-Codes die Master-Pinnwand der Klasse, von wo aus sie dann direkt ihre Gruppen-Pinnwand öffneten. Zuerst fotografierten sie ihre Karten und notierten passende Begriffe dazu. Manche Gruppen gingen spalten-, andere zeilenweise vor und einzelne Gruppen verdaddelten etwas Zeit mit dem Einfärben der Kärtchen – da habe ich dann etwas eingegriffen. Ansonsten war nur einmal technische Hilfe nötig, als eine Gruppe aus Versehen zwei Fotos in einem Kärtchen hatte – den Rest konnten die Kinder absolut selbstständig bewältigen. Am Ende dieser Doppelstunde hatten dann alle Gruppen einen mehr oder minder großen zu den eigenen Bildkarten passenden Wortschatz gesammelt. Das sah zum Beispiel so aus:

Sequenz 2 – Einstieg: Mit der via Beamer gezeigten Pinnwand einer Gruppe stiegen wir wieder in unsere Fantasiewelt hinein und klärten kurz den AA mit vorgegebenen Schritten und ein paar Tipps, wozu ich von meinem Tablet aus im geöffneten BookCreator die Schritte zeigte. Da die Kinder diese App schon kannten, konnte ich das sehr knapp halten:
– neue Buch öffnen (Querformat)
– Foto aller Karten zusammen machen
– Audio(s) aufzeichnen, ggf. löschen und wiederholen.

Arbeitsphase: Dann ging es auch schon in die Gruppenarbeit, die im Klassenraum, in Förderräumen und auf den Fluren drumherum stattfand. Damit jedes Kind erzählen und ggf. seine Erzählung auch zwei Mal aufnehmen konnte, habe ich die längstmögliche Zeit eingeplant und deshalb mit dieser Klasse auf ein gemeinsames Erzählen verzichtet. In der Nachbesprechung dieser Stunde haben meine LAA und ich aber festgestellt, dass gerade dieses wichtig gewesen wäre. Irgendeine Aktivität, die den Kindern das Eintauchen in ihre Rolle bzw. das Übernehmen derer Perspektive erleichtert hätte, wäre gut gewesen*.
Zum Abschluss der Stunde hätte ich eigentlich gern besondere Wörter gesammelt (s.u.), aber da doch mehrere Kinder Schwierigkeiten hatten, etwas zu erzählen, habe ich spontan mit der ganzen Klasse Tipps gesammelt, wie man eher auf Ideen kommt für eine Geschichte. Das war sehr schön, weil neben dem Anschauen der Karten und der Wortsammlungspinnwand auch Vorschläge kamen wie „zuhören, was jemand anders erzählt und das dann etwas verändern“. Sowas mag ich ja sehr!

Nachgedanken / Reflexion:
Aufgrund der aktuellen Situation „mit ohne“ eigenem Unterricht ist das Projekt kürzer ausgefallen, als ich es gern gestaltet hätte. Das hätte ich gern anders gemacht:
– eine Zwischenreflexion nach dem Wörtersammeln einlegen, um besondere Wörter zu sammeln (quasi Schatzwörter im Sinne der „Schreibgeheimnisse„)
– den Wiedereinstieg atmosphärischer gestalten, also nochmal gemeinsam erzählen und besondere Wörter sammeln
– den „Nein, das war ganz anders“-Moment mehr zelebrieren
– mindestens eine Feedbackschleife für die Erzählungen durchführen, damit jedes Kind eine Rückmeldung erhält und seine Erzählung noch verbessern kann
– die Ergebnisse der Kinder aus dem BookCreator als Video sichern und in die Klassenpinnwand hochladen, damit alle Kinder die verschiedenen Geschichten hören können

Falls ihr die Idee mitnehmen wollt (meine LAA wollten das direkt teilweise 😊), schreibt doch gern mal eure Erlebnisse.
Katha

P.S.: Extra für meine LAA als Besucherinnen habe ich auch eine ordentliche „Reihentransparenz“ aufgehängt:

* Meine Idee dazu: eine zufällige Gegenstandskarte wird gezeigt, jedes Kind versetzt sich kurz in seine gewählte Figur hinein und erzählt, wie es diesen Gegenstand findet.

Digital mit Literatur arbeiten: Der Geräuschehändler

Wer hier öfter liest, kennt meine Begeisterung für einen handlungs- und produktionsorientierten Zugang zu altersgemäßer Literatur (wer neu ist, kann hier und hier ins Thema eintauchen). In den Vorbereitungen für meinen ersten Besuch auf der Leipziger Buchmesse habe ich mit einer lieben Kollegin Beispiele für einen Vortrag gesammelt, wie man sich Kinderliteratur auch auf digitalen Wegen nähern kann. Eines dieser Beispiele möchte ich heute vorstellen: Geräusche sammeln mit dem Geräuschehändler.

Bildquelle: Knesebeck (s. Link)

Auf das Bilderbuch „Der Geräuschesammler“ aus dem Verlag Knesebeck wurde ich im Jojo-Lesebuch für die 2. Klasse von Cornelsen aufmerksam, in dem ein Auszug verarbeitet ist. Schon beim Verfassen der Kopiervorlagen zu diesem Lehrwerk sprang beim Geräuschehändler meine Fantasie an. Inzwischen habe ich mir das Bilderbuch bestellt und wurde nicht enttäuscht! Die Geschichte des kleinen Ladens voller Dosen, Schachteln und Gläser, in denen der Geräuschehändler alle nur erdenklichen Geräusche gesammelt hat, ist sehr liebenswert geschrieben und gezeichnet (Kathrin Rohmann / Jule Wellerdiek sei Dank). Da es mehrere Kapitel gibt, in denen der Geräuschehändler seinen Kunden mit einer individuell zusammengestellten Geräuschemixtur hilft, bietet die Geschichte sich unheimlich gut zum Erzählen von „neuen Kapiteln“ an.

Meine Planung sieht nun, mit einem digitalen Einschlag, so aus:
Das Bilderbuch wird betrachtet und erste Assoziationen werden gesammelt, was es in diesem Laden wohl gibt. Die ersten beiden Kapitel werden in Form eines Vorlesegesprächs kennengelernt. Anders als sonst oft im Unterricht würde ich sehr viel Raum geben, selbst Geräusche zu machen – mit dem eigenen Körper, mit Gegenständen oder Instrumenten.*
Das dritte Kapitel, in dem ein Gespenst nach gruseligen Geräuschen sucht, könnte ein guter Anlass sein, die Kinder ins Handeln und Produzieren zu bekommen.** Dazu arbeite ich mit dem BookCreator, der Bild und Ton sehr einfach vereinen kann. Inspiriert vom Buch und mit Hilfe eines KI-Bildes von einem Schrank voller Gefäße habe ich mir diese Vorlage gezeichnet:

In diese Vorlage hinein können die Kinder nun scheiben (Textfeld oder Stift) und Geräusche aufnehmen, die sie für ein Gespenst hilfreich fänden. Hier habe ich schonmal gezeigt, wie man auch bei mehreren solcher Aufnahmen in einem Raum für mehr Tonqualität sorgen kann. Ein möglicher Zwischenstand kann dann so aussehen:

Wenn man am Ende die Audio-Symbole noch alle nacheinander in den Hintergrund schiebt, hat man in der Vorleseversion des BookCreator-Buches dann eine optische „glatte“ oberfläche, kann sich aber durch Tippen auf die Gefäße/Beschriftungen die Geräusche anhören. So geht das:

Wenn alle Kinder fertig sind, leite ich als Lehrkraft an, wie sie mir ihr Buch zusenden können (AirDrop bei Applegeräten), und füge aus allen Ergebnissen ein Klassenprodukt zusammen. Alternativ kann man einen Museumsgang machen, bei´dem alle Tablets in den Vorlesemodus gestellt werden, so dass die Kinder an jedem Gerät die Geräusche anhören können.

Audio-Tipp: Wer Geräusche zum Abspielen sucht (siehe *) oder auch, wer den Kindern professionelle Geräusche zur Verfügung stellen möchte, wird bei der BBC fündig, die vor einer Weile ihr Soundarchiv frei zugänglich gemacht hat – eine Wahre Fundgrube für alle, die Geräusche benötigen!

Soweit die Ideenschmiede für heute. Auf der Messe werde ich mir mal den zweiten Band „Der Geräuschhändler bekommt Post“ ansehen, der vor Kurzem erschienen ist. Viel Spaß euch erstmal beim Lesen und/oder Ausprobieren!

Katha

*Spannend ist während einer Einheit rund um den Geräuschehändler sicher auch ein Spiel/Ritual, Geräusche zu erhören, die die Lehrkraft abspielt.
**Die anderen Kapitel ermöglichen das ebenso, sind aber von den Geräuschen her anspruchsvoller. Natürlich kann man auch eigene Kunden und Wünsche erfinden lassen – das hängt auch von der Lerngruppe ab!

Digitale Doppelstunde: „Buch-Werbung“

Mit einer Kollegin aus Klasse 4 geht es in die nächste Digitale Doppelstunde. Da die Kinder diese Woche ihre Lektürearbeit am selbst gewählten Buch abschließen, habe ich mir überlegt, dass wir eine kurze digitale Buchvorstellung im Werbestil herstellen und eine Sammlung davon der ganzen Klasse zugänglich machen.

Mein Beispielvideo zu „Michel aus Lönneberga“

Das Ziel:
Als Erweiterung des bisher rein analogen und recht textlastigen Arbeitsprozesses der „Leserolle“ nutzen wir ein auditives Medium in Form der Sprachaufnahme. Die Nutzung der App Chatterpix Kids kombiniert hierbei ein Bild des Buchtitels mit der Sprachaufnahme so, dass das Buch „selbst spricht“.
Neben der Förderung fachlicher Kompetenzen wie „zusammenfassen“ oder „angemessen sprechen“ werden in diesem Vorhaben Medienkompetenzen aus den Bereichen Bedienen und Anwenden sowie Produzieren und Präsentieren erweitert.
Nach hinten raus ergibt sich hoffentlich eine erhöhte Lesemotivation durch die Buchvorstellungen bzw. -empfehlungen der anderen Kinder.

Die Vorbereitung:
Die App Chatterpix Kids (ehem. ChatterKid) muss auf den Schülergeräten installiert sein. Achtung: Bei erstmaliger Nutzung muss man den Kamera- und Mikrofonzugriff genehmigen; ggf. muss das über die Einstellungen des Geräts nachgeholt werden.
Auf fachlicher Ebene sollte das Buch, das vorgestellt werden soll, gelesen und verstanden sein. Es schadet nicht, wenn die Kinder im Rahmen eines Lesetagebuchs oder (wie bei uns) einer Leserolle auch schon einen Steckbrief oder eine Zusammenfassung geschrieben haben.
Es ist hilfreich, wenn die Kinder Kopfhörer haben, damit es insgesamt geräuschärmer während des Vorhabens ist.

Die Durchführung:
Mit dem Ziel, dass wir „eure Bücher heute sprechen lassen“, startete ich die Doppelstunde. Dazu zeigte ich mein Beispiel mit dem Michel-Buch (s.o.), was die Kinder sehr erheiterte und motivierte. Die Nutzung der App Chatterpix Kids habe ich an einem Beispiel demonstriert und dabei erstaunlich aufmerksame Zuhörer:innen genossen. Wenige Rückfragen kamen auf, so dass die Kinder bald in die Arbeitsphase starten konnten. Partnerarbeit war aus zwei Gründen das Mittel der Wahl: einerseits kamen wir so mit einerm Tabletkoffer aus und mussten keinen weiteren organisieren und andererseits konnten die Kinder sich so technisch und sprachlich/inhaltlich unterstützen.

Die Zweierteams verteilten sich also in umliegende Räume und Flure und begannen recht zügig mit dem Aufnehmen der Bilder und der Stimme. Viele nutzten die von mir gegebene Entlastung, dass der erste Versuch nicht optimal sein muss und nutzten mehrere Anläufe bis zur Zufriedenheit. Jedes Ergebnis wird am Ende des Vorgangs als Video auf dem Tablet gespeichert. Hinweis: ich hatte betont, dass Augen als Deko ok sind und auch ein passender Rahmen, dass aber keine Filter oder sonstige Sticker verwendet werden. Ich hätte da (nach den Erlebnissen mit meinen Kindern und dieser App) sonst Befürchtungen…

Der letzte Schritt war dann noch das Hochladen auf der vorbereiteten TaskCards-Pinwand, für die ich dieses Mal das Format Tafel genutzt hatte. Der QR-Code dorthin war über den Beamer zu sehen. Den zuerst fertigen Kindern habe ich dann das Hinzufügen einer Karte und Hochladen des Videos gezeigt – alle später dazukommenden Kinder ließen es sich dann von diesen zeigen. [Win-Win…] Nun konnte jede:r sich die Ergebnisse anhören und würdigen. Vielleicht ist dieses Ergebnis eine Anregung dazu, auch mal eines der anderen Bücher zu lesen.

Differenzierung:
a) quantitativ – hier nicht wirklich gegeben.
b) natürlich – absolut, da die Kinder ihre Aufnahme eben auf ihrem eigenen sprachlichen Niveau machten (Wortschatz, Satzbau, Komplexität).
c) Die Partnerarbeit wirkte sehr entlastend, da aufkommende Schwierigkeiten immer gemeinsame Schwierigkeiten waren und im ersten Schritt schonmal zwei Personen eine Lösung suchen konnten.
d) Schnelle Schüler:innen halfen in solchen Teams, wo es länger dauerte und unterstützten später beim Hochladen der Ergebnisse.

Fazit:
Sowohl meine Kollegin als auch die Klasse empfanden die Doppelstunde als sehr motivierend einerseits und dennoch fachlich als herausfordernd. Genau so sollte es meiner Meinung nach immer sein: das Digitale ergänzt das Bewährte und Analoge da, wo es sinnvoll und zielführend ist.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachmachen, Remixen und Teilen!
Katha

Digitale Doppelstunde: Rechengeschichten

Freitags darf ich immer mit Kolleg*innen in ihren Unterricht gehen und gemeinsam digitale Herangehensweise an aktuelle oder passende Inhalte ausprobieren – so passiert quasi nebenher ein wenig kollegiumsinterne Fortbildung. Heute stand Mathe Anfang Klasse 2 auf dem Plan und wir haben eine Doppelstunde lang Rechengeschichten erfunden, dargestellt und vertont.

Das Ziel:Im Rahmen der Wiederholung der Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 20 ging es inhaltlich um deren Festigung, auf der prozessbezogenen Ebene um das Darstellen und auf der Ebene der Medienkompetenz um die Bereiche Bedienen und Anwenden sowie Produzieren und Präsentieren.

Die Vorbereitung:
Da die Kinder noch keinen Kontakt mit der App BookCreator hatten, habe ich eine vierseitige Vorlage gestaltet. Dazu habe ich ein Comic im Querformat angelegt und die Seiten dann mit Rahmen gefüllt, die drei Bilder ermöglichen. Das Coole daran ist, dass die Rahmen dann Platzhalter sind und das direkte Aufnehmen von Fotos ermöglichen:

Die Vorlage habe ich wie schon bei meinen letzten Projekten vorab auf die Tablets der Kinder übertragen, da Airdrop für Ungeübte leider neuerdings etwas komplizierter geworden ist, was epub-Dateien angeht.

Da viel Material nötig ist, haben wir die Kinder gebeten, kleine Spielzeuge wie Autos, Schleichtiere, Legomännchen etc. mitzubringen. Als Backup hatte ich auch noch ein bisschen was aus unseren Schränken zusammen gesucht. Man benötigt eher kleine Gegenstände, damit sie gut auf die Fotos passen, umd tendenziell viele davon. Außerdem sollten sie nicht wegrollen 🙈.

Die Durchführung:
Wir trafen uns im Kinokreis und ich entwickelte mit den Kindern eine beispielhafte Additions- und eine Subtraktionsgeschichte mit den passenden Rechenaufgaben dazu. Dann zeigte ich, wie man diese Geschichte im BC festhalten kann – also BC öffnen, Rechengeschichte in 3 Szenen legen/darstellen, davon Fotos machen, zuletzt Audio aufnehmen.
In der sich anschließenden Arbeitsphase in PA waren die Kinder technisch erfreulich handlungssicher. Sie benötigten teils Impulse, wie man das Hinzukommen oder Weggehen von Dingen darstellen kann und ab und an etwas Hilfe beim Fotografieren oder Löschen einer missglückten Aufnahmen.

Alle 11 PA-Teams konnten am Ende nach dem Aufräumen ihre liebste Rechengeschichte vorstellen. Somit haben sie AirPlay auch noch kennengelernt 🙂 Das Öffnen des Kontrollzentrums und Auswählen des Teilen-Dialogs haben wir gemeinsam durchgeführt, dann durfte immer ein Team das passende AppleTV anwählen und seine Seite vorstellen. Was waren die Zweitklässler stolz darauf, ihre Ergebnisse in groß an der Wand zu sehen und ihre Stimmen „von ganz oben“ zu hören!
Zuletzt haben wir noch geübt, wie die Tablets wieder an den richtigen Platz im Koffer kommen.

Differenzierung:
a) quantitativ – eine Geschichte oder vier – jedes Team konnte beliebig viele Geschichten erfinden
b) natürlich – die Darstellungskompetenz, der gewählte Zahlenraum (bis 6, bis 20…) und die sprachliche Ausführung variierten im Sinne einer guten Mathematikaufgabe sehr
c) die PA ermöglichte es den Kindern, die Anteile, die sie sich nicht selbst zutrauten, mit Hilfe zu schaffen oder an das andere Kind abzugeben (Audios wollten nicht alle Kinder aufnehmen, das Fotografieren fiel Wenigen schwer)

Fazit:
Zu Beginn der zwei Stunden hatte ich angekündigt, dass wir heute Mathe üben, Geschichten erzählen, mit dem Tablet arbeiten und Spaß haben würden. Am Ende waren sich alle einig, dass ich nicht zu viel versprochen hatte und wir das alles tatsächlich geschafft hätten. Ein Kind meinte erst, Mathe hätten wir doch gar nicht geübt, aber schon währenddessen fiel ihm auf, dass das ja doch Mathe gewesen sei. Süß war das.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachmachen, Remixen und Teilen!
Katha

Kleine Schritte zu kompetenter Medien(be)nutzung

Momentan sind wir in der luxuriösen Situation, dass ich mit zwei Wochenstunden nicht fest im Stundenplan zugeordnet bin, sondern dass Kolleg*innen mich quasi „buchen“ können, um mit ihnen in ihren Klassen „was mit Medien zu machen“. In diesem Rahmen habe ich in den letzten Wochen mehrere kleine Aktivitäten durchführen, von denen ich hier berichten möchte.

1.) Audiaufnahmen aufzeichnen und teilen

In einer zweiten und einer dritten Klasse arbeitete ich mit einem Wimmelbild vom Sprachförderzentrum Wien (hier gibt es ein tolles Angebot von Wimmelbildern zu verschiedenen Themen). Das Klassenraum-Wimmelbild projizierte ich an die Wand und beschrieb kleine Szenen des Bildes (Kl. 3) bzw. einzelne Figuren (K. 2).

Variante a: Sprachmemos & Airdrop

Das Aufnahmesetting in Partnerarbeit

Aufgabe für die Drittklässler war es dann, selbst eine Szene herauszusuchen und rätselartig zu beschreiben. Diese kurzen Erzählungen wurden in der Sprachmemo-App aufgenommen, überprüft und ggf. erneuert. Außerdem sollten die Kinder ihre Aufnahme benennen, z.B. „Rätsel von Hannes“ und am Ende der Übung per Airdrop ihr Rätsel an eines der Lehrerinnentablets senden. Der Englischlehrerin war es wichtig, dass die Kinder das Teilen der Aufnahmen üben, da sie eine Einheit zu wild animals durchführen und in diesem Rahmen Tierrätsel aufnehmen und zu einem Rätselbuch verarbeiten wollte. Zum Verstehen des Prozesses versandte ich zuerst eine Aufnahme von mir per Airdrop an die Kinder, was sie ziemlich spannend fanden.
Die auf dem Foto zu sehenden Kunststoffboxen dienten übrigens dazu, die Hintergrundgeräusche im Klassenraum zu reduzieren. Trotz PA und Nutzung von Flur und Nebenraum sprachen ja meist 8 Kinder gleichzeit, was die Qualität der Aufnahme sehr gestört hätte.

Variante b: Rätselbeschreibungen auf einer Pinwand

Das verwendete Wimmelbild

Die Zweitklässler wollte ich eher gemeinschaftlich arbeiten lassen und habe deshalb nicht auf die Sprachmemo-App gesetzt sonder eine Pinwand eingesetzt. Man braucht eine leere Pinwand von TaskCards oder Padlet, die die Kinder mit Hilfe eines QR-Codes öffnen können. Dann kann man in beiden Systemen sehr einfach eine neue Karte anlegen und in dieser eine Audioaufnahme aufzeichnen: „Beschreibe ein anderes Kind aus der Klasse als Rätsel“. In einem zweiten Schritt ging es dann darum, die Rätsel der anderen Kinder anzuhören und als Kommentar darunter die vermutete Lösung zu hinterlassen.

Wie immer gilt es bei allen Aktivitäten mit Schülerdaten (ja, Stimme gehört dazu!), das Einverständnis der Eltern einzuholen.

2.) Gemeinsam Fragen sammeln

Eine vierte Klasse bereitete im Rahmen der „Welttag des Buches“-Aktion einen Besuch in einer Buchhandlung vor und die Kollegin wollte dies gern als thematischen Rahmen für unsere Medienstunde nutzen. Also habe ich auch hier eine Pinwand angelegt und darauf ein Bild der Buchhandlung und des Buches von der Stiftung Lesen vorbereitet. Da die Kinder aus der Distanzlernzeit bei mir schon Padlet kannten, war die Frage nach dem Verfassen eigener Zettel auf der Pinwand kein Problem für sie. Kurz wurde der Arbeitsauftrag geklärt, dass die Schüler*innen für jede Frage einen neuen Zettel anlegen sollen, dann ging es auch schon los. Viele verschiedene Fragen kamen innerhalb der nächsten 10 oder 15 Minuten zusammen, die wir dann gemeinsam anschauten und zu ordnen versuchten. Optimal ist hierfür die Regal- bzw. Spalteneinstellung, in der man Überschriften setzen und die Zettel später sortieren kann. Die Kinder bekommen nur Schreibrecht, so dass das Sortieren in meiner Hand lag.
Im Nachgang habe ich mit der Klassenlehrerin noch die doppelten Fragen gelöscht und die Pinwand als pdf exportiert, damit die Fragen in die Buchhandlung mitgenommen werden können. Ziel wäre es für mich natürlich, im Idealfall die Pinwand via Tablet mitzunehmen und die Antworten z.B. per Audio aufzunehmen. Dafür hätten aber WLAN- und Datenschutzfragen geklärt werden müssen, was leider aus Zeitgründen nicht mehr drin war.

So, das waren drei Beispiele aus meiner aktuellen Arbeit und den andauernden Versuchen, den Kolleg*innen die Arbeit mit digitalen Medien näherzubringen. Immer versuche ich dabei, Kompetenzen zu fördern, die vielfältig hilfreich sind – Audioaufnahmen z.B. können die SuS im Laufe ihrer Schulzeit für Aufgaben, Präsentationen oder Feedback genutzt werden. Die nutzung kollaborativer Pinwände ist als Gruppenarbeitsmittel ebenso denkbar wie als Präsentationsmedium.

Herzliche Grüße
Katha