„sagen“ sagt man nicht!

Einer der Klassiker der Aufsatzerziehung im dritten Schuljahr ist die Arbeit am Wortfeld „sagen“. Auch meine letzte Klasse durfte sich damit beschäftigen und gerade bekam ich aus dem aktuellen Jahrgang 3 den Impuls, dass ich das Thema mit Material noch gar nicht hier aufgearbeitet hatte… Also los:

In Vorbereitung auf die ersten bewerteten Texte setzen wir uns zuerst mit den inhaltlichen Aspekten auseinander: Aufbau einer Geschichte sowie Wichtiges in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Dazu entwickelten wir gemeinsam Leitfragen für unsere Geschichtenmaus:
Geschichtenmaus
(Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich die schonmal erwähnt habe in einem Artikel zu weiterführenden Schreibaufgaben.)

Darauf folgte die sprachliche Gestaltung der Geschichten. Verschiedene Satzanfänge gehören dabei genauso dazu wie die Wörtliche Rede zum Ausdrücken von Gedanken und Gefühlen. Gern beginne ich mit ein bisschen „Improvisationstheater“. Ich gebe einen Satz vor und kreiere verschiedene Szenarien darum herum, in denen ein Kind den Satz dann sagt, schreit, weint, … So kommen wir auf verschiedene Verben, die das Wort sagen ersetzen. Später spielen wir das Spiel gern immer mal wieder. Dafür kann ich dann schon ein paar Zettel mit Verben parat haben, die die Kinder dann ziehen und einen Satz so wiedergeben. Diese Übung sorgt immer für viel Spaß im Klassenraum!
Damit die hier und in weiteren Übungen gefundenen Verben auch ihren Weg in den Wortschatz der Kinder finden (und damit dann hoffentlich auch in ihre Geschichten), sammeln wir die Wörter sortiert nach ihrer Bedeutung auf einem Plakat. Die dort verwendeten Überschriften finden sich auch im passenden Minibuch wieder, das die Kinder selsbt füllen und auch für ihre Geschichten nutzen können. Beides begleitet die Arbeit über mehrere Stunden hinweg.

Hier das Material zum Aushängen (auf A5 reichts…): Plakate Wortfeld sagen
und für die Kinderhand: Minibuch Wortfeld sagen

Beste Grüße
Katha

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Die 4-Wochen-Schreibaufgabe

Bereits in meinem Vorbereitungsdienst daaaamals hieß es, dass Aufsätze im Sinne der klasischen Aufsatzerziehung (also: jetzt schreiben alle auf Kommando den gleichen Text) verpönt sind. Ich stehe total hinter dieser Auffassung und darf sie ja nun als Fachleiterin auch an meine LAA weitergeben.

Heute möchte ich zwei Ideen mit euch teilen, die in diese Richtung zielen – eine von mir und eine gefundene.

Zuerst die selbst erprobte und für gut befundene „4-Wochen-Schreibaufgabe„. Wie der Name verrät, zieht sich dieses Projekt über vier Wochen hinweg (wenn es organisatorisch rund läuft…). Ziel ist es, dass die Kinder in dieser Zeit, am besten in festgelegten Schreibzeiten, drei Geschichten verfassen, eine davon überarbeiten und zur Bewertung abgeben. Somit kann man leicht mehr Gestaltungsmöglichkeiten in die Hand der SuS legen und dennoch den Zeitraum überschaubar halten. Durch die passende Textformauswahl (also z.B. nur fiktionale Texte schreiben) lassen sich auch die Kriterien = Überarbeitungstipps und das Bewertungsraster einheitlich für alle Ergebnisse nutzen.

Im abgelaufenen Schuljahr gab es für meine Drittklässler folgende Angebote:
4WSA AUfgaben.PNG

Zur Idee Nr. 2 hier mal ein Eindruck meiner Kiste (ganz eays ein Pappkarton mit ein bisschen Gedöns drin):

Begleitet wurden die Kinder in diesen Wochen mit Übungen zum Präteritum, das als Zeit vorgegeben war und Wiederholungen zum Verfassen von Geschichten. Unsere Geschichtenmaus wurde aus dem Schrank geholt und Satzanfänge ergänzt. Auch die geübten Rechtschreibstrategien sollten zum Ende des Schuljahres noch einmal beim Überarbeiten Berücksichtigung finden.
Geschichtenmaus.jpgHier findet ihr die genutzten AB zum Anpassen an den eigenen Bedarf in Word bzw. als pdf-Dateien:
Aufgabenzettel: 4-Wochen-Schreibaufgabe bzw. 4-Wochen-Schreibaufgabe
Bildkarten: MAT 4-Wochen-Schreibaufgabe bzw. MAT 4-Wochen-Schreibaufgabe
Bewertung: 4-Wochen-Schreibaufgabe Raster bzw. 4-Wochen-Schreibaufgabe Raster
Und für alle, die Interesse haben, noch die Zettelchen für die Maus: MAT Geschichtenmaus Zettelchen

Die zweite Idee habe ich im Verfuchsten Klassenzimmer gefunden. Hier wird die ganze Schulzeit über ein Ordner geführt, der als Register alle denkbaren Textarten besitzt und in den die Kinder ihre Texte (mit Hilfe der Lehrkraft) einsortieren. „Verwendete“ Textarten werden im Register farbig markiert, so dass Schüler und Lehrer schnell einen Überblick haben. Wenn ich nochmal eine Klasse einschulen darf, dann werde ich das definitiv nutzen!

Beste Grüße und viel Spaß beim Schreiben(lassen)!
Katha

 

Rein in die Geschichte

… zu kommen, das fällt vielen meiner SuS oft schwer. Gerade erst habe ich als Ergebnis der Vier-Wochen-Schreibaufgabe mindestens 10 Mal den Start „Es war einmal…“ gelesen, obwohl es gar keine Märchen waren!

Auf Twitter habe ich eben die Idee eines „Mix and match“ auf der Seite flippity.net entdeckt und direkt mal einen spontanen Entwurf für die GS aus der englischen Vorlage gemacht (Screenshot der Seite):
flippity

Mit einem Klick auf das mittlere Zeichen oben mischen sich die Satzteile aus den vier Spalten beliebig und man hat interessante Geschichtenanfänge beisammen.

Hier kommt ihr zu einem (englischen) Tutorial, das ziemlich gut zeigt, wie man dieses Template nutzt. Und hier könnt ihr meinen ersten, unreflektierten, ungetesteten Versuch. Dann noch ein Link zu einer ebenfalls englischen Seite mit weiteren Ideen, um die Kids ans Schreiben zu bekommen.

Viel Freude und herzliche Grüße
Katha

Zeitungsartikel Übung und Aufsatz

So, heute war Schreibkonferenz. Leider kannten die Kids die Methode gar nicht und nur eine Gruppe hat die Zeit wirklich sinnvol für sich genutzt. Nächstes Mal schlauer und vorher bei den Kindern nachhorchen…

Was aber bei den Artikel herauskam war für mich die Tatsache, dass dringend noch etwas am angemessenen Wortschatz gefeilt werden muss: „Kinder erlösten ein Feuer“, „anfackeln“ oder auch „Bewusstlos legten sie ein Feuer“ gaben mir etwas zu denken. Da nun unser Aufsatz zu einem Erlebnis der GS.Zeit geschrieben werden soll, habe ich mal ein paar dazu vielleicht brauchbare Begriffe gesammelt, die die Kinder sortieren und ergänzen sollen. Das wird ziemlich frontal mit OHP und Folie laufen, denke ich. Dazu dann AB Zeitung WortfelderB

Für den Aufsatz selbst gibt es wie bei der Übung eine Notizenseite, auf der die Kinder sich zuerst Gedanken machen sollen, bevor sie an den Text gehen. AB Aufsatz ZeitungsartikelB

Morgen sammeln wir erstmal eine lange Liste voll mit allen möglichen Erlebnissen, Ausflügen und sonstigen Aktionen aus vier Jahren. Das wird auch für mich spannend, da ich ja nur beim letzten dieser Jahre aktiv dabei war und den Rest nur am Rande mitbekommen habe…

Ka

Der letzte Aufsatz – Synergieeffekte nutzen

Kurz vor dem Abschied von meinen Viertklässlern steht noch ein letzter Aufsatz an. Da wir dieses Jahr noch keinen Sachtext hatten, haben wir uns für einen Zeitungsartikel entschieden – den wir danach dann auch für unsere Klassenzeitungen nutzen wollen. Man kann es sich ja auch mal etwas leichter machen…

Bislang haben wir recht eng am Material aus dem Finken-Verlag gearbeitet, die ja auch einen Ordner zu Schreibanlässen haben. Die Analyse des Aufbaus eines Artikels haben wir dann aber anhand eines Zeitungsartikels über unsere Schule noch etwas vertieft. Da zeigt sich dann auch schonmal, dass nicht in JEDEM Zeitungstext ALLE geübten W-Fragen beantwortet werden…

Also, zuerst Analyse der Textform, dann Schwerpunkt „Schlagzeile“ (SZ/Text zuordnen, SZ verfassen zu Texten, SZ bewerten). Dann Notizen zu einem Vorfall anhand von Bildern machen und dazu einen Artikel schreiben. Nun folgt noch eine kurze Schreibkonferenz zu den verfassten Texten in Kleingruppen und dann geht es an den Aufsatz!
Dafür sammeln wir gemeinsam Events, Erinnerungen, Ausflüge, … aus vier Jahren Grundschulzeit. Aus dieser doch recht ausführlichen Liste wählen die Kinder dann für den Aufsatz ein Thema aus und füllen dazu zuerst einen Notizenzettel aus, der analog zur Übung gestaltet wird. Daraus soll dann der Artikel entstehen, mit Schlagzeile, Ortsangabe, Einleitungssatz und genaueren Erklärungen.

Für unsere jeweiligen Klassenzeitungen haben wir dann hoffentlich auch schon halbwegs brauchbare Texte für das Kapitel „Erinnerungen“ fertig…

Falls es jemand gebrauchen kann, stelle ich hier nochmal die ABs ein, die ich zusaätzlich erstellt habe:
AB Zeitungsmacher – Erstkontakt mit einem Artikel nach Wahl der Lehrkraft
AB Aufbau einer Zeitungsnachricht – genauere Analyse eines Artikels
AB Übungen Zeitungsartikel schreibenB – Schwerpunkt: Einführungssatz

Ka

Sprachgebrauch-Übungen mit Bezug zum Mittelalter

Da ja (wie schon erwähnt), der nächste Aufsatz ansteht und wir dafür in der Schule auch fleißig üben werden, wie man eine Reizwortgeschichte schreibt, brauchte ich noch geeignete Übungen, um das auch daheim tun zu können.

Zuerst deshalb hier ein AB, bei dem Wortfeldarbeit betrieben wird: Eine Menge Adjektive werden angeboten, die die Kinder zu Nomen zuordnen müssen: AB Mittelalterliche Wortfelder
Dann zwei AB zur Satzebene: Kurze S-P-O-Sätze sollen beim ersten ausgeschmückt werden durch adverbiale Bestimmungen, Adjektive, vielleicht Orts- oder Zeitergänzungen: AB Sätze ausschmücken
Beim Zweiten muss man ausgeschmückte Sätze umstellen, so dass z.B. ein djektiv oder eine Zeitergänzung vorne steht statt immer der…, der… usw.: AB Sätze umstellen

Mal sehen, ob mein Anpruchsdenken da mal wieder zu hoch greift, oder ob es den Kindern für ihre Geschichten eine Hilfe sein kann, einfach schonmal mit den potenziell vorkommenden Wörtern gearbeitet zu haben…

Ka