Verlag: NordSüd (hier klicken)
Autorin: Tini Malina
Illustrationen: Tini Malina
ISBN: 978-3-314-10736-8
Zum Inhalt:
Selma ist eine Spinne unter vielen, die auf der großen Wiese leben. Aber anders als die anderen Spinnen spinnt Selma ihre Netze nicht, um saftige Fliegen zu fangen. Selma möchte in ihren Netzen die Besonderheiten des Universums einfangen. Zu Selmas künstlerischen Netzen sagen die andern Spinnen immer nur „Du machst das falsch!“. Aber Selma lässt sich nicht beirren und geht ihren Weg weiter. Der führt sie sogar auf das hohe Haus, das man von der Wiese aus sehen kann. Hier will Selma ein ganz besonderes Netz spinnen. Ob das gelingt, verrate ich hier aber nicht.
Die Illustrationen sind seitenfüllend und von klaren Farben und Formen geprägt (s.u.). Diese sind auf der Wiese sehr leuchtend, am Haus und später eher in Grautönen gehalten. Die Bilder bieten trotz ihrer Schlichtheit Raum für Entdeckungen und zum Beschreiben dessen, was vor sich geht.


Meine Meinung:
Dieses Buch ist eines von denen, die mich schon beim ersten Blick auf das Cover packen. Als Bonus habe ich beim Auspacken feststellen dürfen, dass die Weben auf dem Cover auch noch dreidimensional sind (sog. Relieflack) – ich kann mich ja auch über Kleinigkeiten freuen. Die niedliche kleine Spinne Selma mit ihrer „Künstlermütze“ (sagt mein Sohn) und ihr Netz-Kunstwerk sprechen mich unheimlich an und weckten auch direkt die Neugier beim Junior. Tini Malina hat in meinen Augen ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das mit einem einfachen Handlungsstrang auskommt.
Inhaltlich gibt Selma uns die Lehre mit auf den Weg, dass wir an uns glauben sollen und uns nicht von den anderen reinreden lassen. Gegen den Strom zu schwimmen und dennoch auch mal einen wohlmeinenden Rat anzunehmen – auch das sind Erkenntnisse aus Selmas Geschichte. Meiner Meinung nach können gerade Kinder solch eine Message nicht oft genug hören (und vor allem dann nicht, wenn sie so sympathisch verpackt ist).
Ein wenig erinnert Selma mich an „Frederick“ von Leo Lionni: beide sehen mehr in der Welt und dem Leben als Nahrung zu finden. Beide lassen sich von Widerstand nicht aufhalten und beide verzaubern ihre Artgenossen schlussendlich. Außerdem hatten Junior und ich beim Lesen deutliche Flashbacks zu Eric Carles „Die kleine Spinne spinnt und schweigt“ – eben auch eine Spinne und auch diese dreidimensionalen Netze zum Fühlen 😊.
Leseempfehlung:
Für Kinder ab vier empfiehlt der Verlag das Buch – da gehe ich absolut mit. Vor allem durch die Klarheit der Illustrationen können so junge Kinder bereits gut damit umgehen. Weder Bilder noch Texte sind „zu niedlich“, so dass ich dieses Bilderbuch auch für ältere Kindergarten- und Schulkinder empfehle.
Für die Grundschule gedacht kommen mir viele Ideen, die man von diesem zauberhaften Bilderbuch ausgehend umsetzen könnte: Zuerst Kunst, wo man mit Flüssigkleber und Wasserfarben Spinnennetze zeichnen kann, die einen ebenso dreidimensionalen Effekt haben wie die auf dem Cover.
In Deutsch können z. B. Paralleltexte geschrieben werden, wo Selma was für ein Netz spannt und wen sie dabei trifft (Hochhaus – alte Spinne – Mond und Sterne). Oder die Kinder spielen Dialoge zwischen Selma und einer anderen Spinne nach. Oder sie lesen und analysieren Sachtexte über Spinnen. Oder man richtet eine thematische Leseecke zu Spinnen ein, die mit Selma und der kleinen Spinne von Carle über weitere Bilderbücher oder Comics wie Spiderman bis zu Sachbüchern reicht. Oder … naja, ihr seid ja noch viel kreativer als ich!
Zuletzt: KI – Die Kinder können für Selma ein thematisches Netz erfinden und es einer bildgenerierenden KI so genau beschreiben, dass ein gewünschtes Bild entsteht.
Vielen Dank an den Nordsüd-Verlag für das zauberhafte Rezensionsexemplar mit dem tollen Poster dazu! Das wird einen Ehrenplatz in meinem Büro bekommen (nach der anstehenden Renovierung).
Katha






Kobi ist ein kleiner Bär, der mit seinen Eltern und zwei kleinen Zwillingsgeschwistern, die er immer „die Willinge“ nennt, im Wilden Weg wohnt. Wenn Kobi eine Idee hat, muss er sie SOFORT ausprobieren. Und Kobi hat viele Ideen. Und viele interessante Einfälle. Und ein geheimes Geheimversteck! Man munkelt, dass der Wilde Weg nur wegen Kobi seinen Namen trägt…
Kobis Eltern wollen eigentlich mit den Kindern einen Ausflug machen, als Mama einen Anruf bekommt, der Ausflug wegen ihrer Arbeit ausfällt und Papa mit dem Nachwuchs zuhause bleibt. Kobi findet das überhaupt nicht gut und landet frustriert in einer ganz besonderen Situation: Plötzlich hängt er kopfüber und sieht die Welt mit ganz anderen Augen. 

























