Um drei Uhr früh hatte der Möppel einen bösen Traum. Um drei Uhr früh war die Mama wach. Um viertel nach drei haben die Gedanken der Mama den Weg in die Schule gefunden. Als die Mama um halb fünf auch noch wach war, ist sie einfach mal aufgestanden…

Ich hoffe, ihr konntet heute länger schlafen! Aber vermutlich kennt ihr das auch, oder? Dass man in den döfsten Situationen über die Schule nachgrübelt. Darüber, was gerade so alles ansteht. Darüber, was zuletzt alles nicht so gut lief und dringend verbessert werden müsste. Seltsamerweise nur selten darüber, was zuletzt gut geklappt hat. Darüber, wem man was noch unbedingt geben und/oder sagen muss. Darüber, wie man Hänschen, Luise und Horst am besten gerecht werden kann und ob man ncht irgendwas bei ihnen übersehen hat. Darüber, dass man ja eigentlich auch mal wieder etwas vorlesen oder basteln würde, aber doch so viel Wichtigeres zu erledigen ist. – Kennt ihr?
Naja, heute genieße ich erstaunlicherweise die Ruhe hier unten im Büro, während oben die drei Männer freidlich ratzen. Ich hab schon Ablage erledigt, also die „benutzten“ AB aus den letzten Wochen weggeheftet und mich bei zweien erbstahft gefragt, wo die plötzlich aufgetaucht sind. Dann hab ich noch die Anträge für Beihilfe und KV geschrieben, um mein Konto mal wieder etwas zu füllen. Was war das Möppelchen viel beim Arzt in den letzten Monaten! Erschreckend. (Und da ist die aktuelle Rechnung vom Weihnachtsfeiertag noch gar nicht dabei für die Mandelentzündung…) Ich hab ein paar liegen gebliebene Mails in Ruhe gelesen und beantwortet, dabei mal wieder festgestellt, dass ich nicht der einzige zweifelnde Geist bin.
Ich find´s oft gar nicht so einfach der Familie und der Schule gerecht zu werden. Wenngleich ich die Mischung ja liebe. Manchmal ists doch schwer, beides GUT zu schaffen und obendrein am besten noch genießen zu können.
… schrieb mir eine liebe Kollegin, die mir sehr aus dem Herzen spricht. Ich habe immer mal wieder das Gefühl, dass wir uns zu viele Gedanken und Arbeit machen, dass gerade die sehr motivierten, aktiven, oft jungen Kolleginnen sich ziemlich aufreiben und unter den von oben herbeigeführten Bedingungen gar nicht ihre Kompetenzen ausspielen können. Im Gespräch am Glühweinstand mit einer anderen Kollegin waren wir auch einer Meinung, dass Einsatz in der Schule einfach nicht wirklich gewürdigt wird. Egal, ob ich „Dienst nach Plan“ ableiste oder meinen Unterricht öffne und dafür realistische betrachtet doch einen deutlich höheren Aufwand fahre – wir sind alle Lehrer mit gleicher Bezahlung und gleichem Ansehen (sobald es die eigenen Schulmauern verlässt). Die Erwartungen sind hoch, die Wertschätzung eher niedrig, finde ich.
So, an dieser Stelle schließe ich die heutige Therapiesitzung. Ihr dürft mir gern eine Rechnung schicken… 😉
Katha