Rezension: Zuhause kann überall sein

In den Ferien kam ein Umschlag vom Knesebeck-Verlag, über dessen Inhalt ich mich sehr freute: zwei sehr schöne Bilderbücher waren drin, die ich mir ganz frech beim Verlag zum Rezensieren gewünscht hatte.

Zuerst möchte ich euch eines davon ans Herz legen, das sowohl für die eigenen Kinder zuhause als auch für alle Grundschulkinder eigentlich Pflichtlektüre sein müsste:

2017-04-23 14.31.15Titel: Zuhause kann überall sein
Autor: Irena Kobald & Freya Blackwood
Verlag: Knesebeck
ISBN: 978-3-86873-757-8

Zum Inhalt: Ein Mädchen aus einem (vermutlich afrikanischen) Land kommt wegen des Krieges in ein neues (scheinbar europäisches) Land. Dort kommt ihm alles fremd vor, vor allem die „kalte“ Sprache. Es zieht sich im neuen Zuhause in seine Decke aus Worten und Geräuschen, also Erinnerungen zurück. Irgendwann trifft es im Park ein Mädchen aus dem neuen Land, das ihm nach und nach Wörter der neuen Sprache beibringt. Irgendwann beginnt das Mädchen dann, diese Wörter un die Eindrücke aus dem neuen Land in eine neue Decke zu weben, die im Laufe der Zeit genauso „weich und gemütlich“ wird wie die alte.

Meine Meinung: Ich finde die Umsetzung des Themas Flucht und Ankunft wunderbar umgesetzt und mit sehr kraftvollen Bildern absolut greifbar gemacht. Die Metapher der Decke, die sich das Kind im eigenen und im neuen Land webt, ist sehr treffend und kann als Gesprächsanlass direkt aufgegriffen werden. Die Decken sind zwar grundverschieden, aber beide halten warm und weich!

Was mir außerdem extrem gut gefällt ist die Visualisierung des Sprachenlernens: Die Wörter, die das Mädchen neu lernt, hält es als Bildchen in der Hand und kann sie so wie einen Schatz sammeln und verwenden. Man sieht dadurch ganz direkt, wie die Wörter mit den echten Dingen verknüpft sind, erst dem einen und dann dem anderen Kind „gehören“.

Zuletzt fasziniert mich die klare Farbensprache: Alles zu dem Mädchen und seinem Geburtsland Gehörende ist in Rottönen dargestellt – das neue Land und alle seine Dinge und Menschen sind in sehr hellen, kalten Farben gezeichnet. Schön zu sehen, dass am Ende nicht nur das Mädchen in seiner neuen Decke diese Farben verwendet, sondern dass in der fremden Welt auch die vertrauten Rottöne einen Platz finden.

Welch kraftvolles Bild für eine gelingende Integration von Geflohenen, oder?

Leseempfehlung: Ich kann dieses Buch sowohl zur privaten Lektüre als auch zum Einsatz in der Schule nur wärmstens empfehlen. Mein fünfjähriger Sohn, der schon Grundzüge von Krieg, Vertreibung und Flüchtlingen versteht, kann dem Thema gut folgen und sich seine eigenen Gedanken über die Herauforderungen machen, vor denen das Mädchen steht. In Grundschulklassen, die ja heute gefüllt sind mit Kindern, deren Familien eine wie auch immer begründete Migration erlebt haben, kann man auf dieser Ebene bestimmt auch fruchtbare Gespräche führen. Wenn man weiß, dass ein Kind ohne Deutschkenntnisse in die Klasse kommen wird, kann „Zuhause kann überall sein“ eine wunderbare Vorbereitung sein und ein Appell, das Ankommen zu unterstützen.

Beste Grüße,
Katha

PS: Danke an den Verlag, dass meine Rezensionsanfrage angenommen wurde und dieses zauberhafte Buch nun in meinem Bücherregal stehen darf!

Tipps gesucht!!!

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Heute würde ich gern einmal wieder eine Bitte an die werte Leserschaft loswerden:

Eine meiner besten Freundinnen konnte endlich aus der VHS an die Grundschule wechseln und arbeitet nun als DAZ-Fachkraft. Sie würde gern mit den Kindern verstärkt mit Bilderbüchern arbeiten (was sie vorher mit den erwachsenen ‚Integratisten‘ ja eher nicht getan hat). Zusammen sind uns schon einzelne Bücher eingefallen, die wir kennen und/oder haben und die sich gut mit einem bestimmten Wortschatz verknüpfen lassen. Ich kennen da halt oft nur englische Bücher, die wir im E-Unterricht einsetzen.

Bislang stehen bei uns Die Kleine Raupe Nimmersatt (Wochentage, Obst), Die kleine Spinne spinnt und schweigt (Bauernhof, Tiere) und zwei, drei englische Bücher auf der Liste. Ich bin mir sicher, dass die Intelligenz der Gemeinschaft hier wesentlich größer ist als unsere zwei Gehirne. Es wäre deshalb wirklich riesig nett, wenn ihr im Kommentar oder per Mail (primarblog@web.de) Bücher schreiben könntet, die ihr kennt, benutzt, toll findet und vielleicht ein Thema dazu nennen könntet, dessen Wortschatz man an diesem Buch aufhängen kann. Ich schreibe dann gern auch nochmal für alle Interessierten einen Blogeintrag über das Ergebnis der Sammlung, denn da sind sicher gute Tipps für alle im ersten Schuljahr dabei (oder für die Muttis wie mich).

VIELEN DANK im Voraus sagt
Katha (i.A. von Sonni)

Leseblätter 1-10

Beim Durchstöbern meines Deutsch-Ordners „Klasse 1“ habe ich meine uralten Leseblätter wiedergefunden. Die stammen noch aus dem Referendariat…

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Ich habe alle Blätter mehrfach farbig gedruckt und in Folien gesteckt (damals hatte ich noch nicht einmal ein Laminiergerät – könnt ihr euch das vorstellen?!?). Die Kinder bekommen jeweils ein Blatt mit heim und bearbeiten es mit Folienstift (Elternkontrolle durch Abzeichnen des „Laufzettels“. Beim nächsten Mal (am nächsten Tag) nimmt das Kind ein anderes Blatt mit, bis es alle bearbeitet hat.

Bislang sind alle 10 Blätter zum Thema Tiere. Das plane ich noch zu erweitern und stelle dann neue Blätter online, wenn sie fertig werden.

Katha

Wie lange isses noch???

Genau diese Frage werde ich morgen meinen Viertklässlern stellen:
Wie viele Tage Unterricht haben wir noch gemeinsam vor uns, bis die Grundschulzeit endet?

Das ist mal eine Lese- und Denk-Übung der anderen Art: Diskontinuierliche Texte (Tabellen, Listen) müssen gelesen und daraus die nötigen Informationen entnommen werden. Ein bisschen Mathe steckt noch drin, weil man ja nach allem logischem Denken auch noch richtig zählen muss…

So werde ich vorgehen:
1. Die Kinder bekommen die Frage und p.P. ein Kalenderblatt. Das stammt von kalenderpedia.de (bei dem Link erstmal nach unten scrollen, dann kommt man zur Datei).2. Vorn an der Tafel werden 3 Zettel hängen mit den Ferien in allen Bundesländern, den Feiertagen und den beweglichen Ferientagen an unserer Schule. Die ersten beiden davon habe ich von ferienkalender.com. Kann man aber natürlich auch aus dem eigenen Lerherplaner oder sonstwoher nehmen!
3. Hinter der Tafel und an anderen verdeckten Orten hänge ich insgesamt 5 Tipps aus. Wer wirklich gar nicht weiterkommt, bekommt von mir einen.

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Da bin ich mal gespannt, wie leicht oder schwer sich die Herren und Damen damit tun werden. Ich finde ja, solche Übungen macht man viel zu selten.

Damit schließe ich für heute und wünsche allen, die morgen wieder starten (ich hörte eben in den Nachrichten, dass es 10 Bundesländer betrifft), einen guten oder ertragbaren oder erfreulichen Tag!

Ka (die jetzt 63 Schultage herunter zählt plus einen Fortbildungstag)

mompitzige Lesespiele als Gewinnspielbeitrag

Für das Gewinnspiel auf www.mompitz.de habe ich auch zwei Beiträge eingereicht: Lesespiele sind ja mein Ding, und da hab ich mit den wunderbar bunten, wilden Mompitzen auch mal zwei gestaltet, die vom Anspruch her einmal für Ende Klasse 1 und Klasse 2 passen sollten und einmal für stärkere Leser, also eher die 3/4er.

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Ich würde mich freuen, wenn ihr die Lesespiele mal anschauen, testen und vielleicht sogar bewerten mögt!
Hier gehts zu den beiden Gewinnspielteilnehmern:
Lesespiel 1-2         &         Lesespiel 3-4

Weiterhin schöne Ferien wünscht
Ka

Materialtipp: Freiarbeit

Immer wieder stehen wir ja alle mal vor dem Problem, was die schneller arbeitenden Kinder tun können oder womit man Freiarbeitszeiten füllt und vielleicht sogar die Kinder dazu bringt, sich privat mal nicht vor einen Bildschirm zu klemmen…

Ich nutze seit Jahren gerne dieses Rätselbuch:

Da drin stecken 8 Rätselgeschichten oder Krimis, die jeweils ca. 10 Doppelseiten lang sind. Verschiedenste Rätsel müssen gelöst werden, damit am Ende der Hundedieb, der Dieb des Fußballpokals, der Einbrecher oder andere Schurken gefasst werden können.

Leseförderung ist übrigens inklusive – ohne „Textarbeit“ verpasst man ja die wichtigsten Tipps und Hinweise.

Wie in den Vorjahren lieben die Viertklässler diese Geschichten und nehmen sie teils wirklich mit nach Hause. Oft genug werde ich um neue Krimis angebettelt…

Ka

Vorlesetag

Heute mal ein Werbe-Blogeintrag – Werbung fürs Vorlesen!

Schon bald findet wieder der bundesweite Vorlesetag der Stfitung Lesen statt und meine Schule ist (seit ich dort unterrichte – seltsamer Zufall) fast jedes Jahr dabei gewesen. Dieses Jahr werden unsere 5 ersten und zweiten Klassen eine Schulstunde lang in den Genuss kommen, von einem Erwachsenen einfach nur so, genüsslich und ohne Leistungsdruck etwas vorgelesen zu bekommen. Bislang haben wir dafür 11 Menschen im Boot: LehrerInnen, Eltern und Erzieherinnen sind wie auch in den Vorjahren dabei und bringen jeweils ein Buch mit. VIELEN DANK an dieser Stelle all denen, die sich für solch eine Aktion, nicht nur an unserer Schule, Zeit nehmen!

Ein paar Tage vor dem Vorlesetag hänge ich eine Kopie der Buchcover im Forum aus, darunter dann eine Liste mit begrenzter Platzzahl. Jedes Kind darf sich nun für ein Buch entscheiden und sich in eine der Listen eintragen (lassen). Bislang haben wir die COver immer bewusst anonym ausgehängt, damit die Kinder nach dem Buch und nicht nach dem Vorleser entscheiden. Freitag nach der großen Pause treffen sich dann alle Erst- und Zweitklässler im Forum und verteilen sich mit ihrem jeweiligen Vorleser auf die gewählten Räume. Vielleicht schaffe ich es dieses Mal, den guten Tipp aus einem anderen Blog umzusetzen (Klassenzauber) und den Kids eine Art „Ticket“ mitzugeben, auf dem ihr Buch abgebildet ist. Das könnte die Zuordnung beschleunigen. Mal sehen…

Für heute wünsche ich allen einen guten Schultag!

Ka

Lesespiele die erste

So, mal sehen, ob das funktioniert…

Liebe Welt, hiermit stelle ich meine ersten selbst verfassten Materialien online. Es handelt sich um zwei Lesespiele zum Thema „Märchen“. Die Funktionsweise? Denkbar einfach: Jedes Kind muss genau zuhören, was gerade vorgelesen wird. Hört es etwas, das zur oberen Hälfte der eigenen Karte passt, ist es dran und liest seine Karte komplett vor. So kommt jeder einmal dran, bis die letzte Karte vorgelesen wird.

Nach dieser Art gibt es auch auf anderen Blogs viele Lese- oder Reaktionsspiele. Der große Vorteil ist, dass sie 1) schnell begriffen werden, 2) für alle Fächer genutzt werden können und 3) die Kinder riesigen Spaß daran haben und gar nicht merken, wie viel sie gerade lesen.

Nach und nach sollen in der Rubrik „Material Grundschule“ noch andere Lesespiele zum Beispiel auch für Englisch, Sachunterricht und Mathe folgen. Hier erstmal der Beginn:

Märchen-Such-Lesespiel und Märchen-Lesepiel

Falls es wirklich jemand findet UND herunterlädt UND verwendet: Viel Spaß und danke für eine Rückmeldung!

Ka