Rezension: „Das Faultier-Prinzip“

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Titel: „Das Faultier-Prinzip“
Verlag: Goldegg (hier klicken)
Autorin: Anke Elisabeth Ballmann
ISBN: 978-3-99060-281-2

Zum Inhalt:
Anke Ballmann, ihres Zeichens Expertin für kindgerechte Pädagogik, bekommt unerwartet Besuch vom bolivianischen Faultier Frieda. Frieda kann sprechen, lesen, futtern gern Süßes und möchte gern mehr über die Menschen lernen, weshalb sie ganz faultieruntypisch ihren Dschungel verlassen hat.
Zwischen den beiden Protagonistinnen entspannen sich Dialoge über das Wesen des Menschen, die Gelassenheit der Faultiere und alles dazwischen. Es geht um Zeit, Stress, Druck, das Bildungssystem, Resilienz, Noten, Bindung und vieles mehr, das Frieda gern aus ihrem ganz eigen(willig)en Blickwinkel betrachtet. „Wie Kinder in ihrem Lebenstempo gelassen und frei ihre Fähigkeiten entwickeln und die Welt für sich entdecken“, darüber klären uns die Expertin und das Faultier anhand vieler konkreter Beispiele auf und geben Impulse dafür, das Leben öfter mal wie ein Faultier anzugehen: ruhig, langsamer und gelassen.

Meine Meinung:
Schon länger habe ich kein Buch so schnell beendet wie dieses. „In drei Zügen“, könnte man sagen, hatte ich es ausgelesen und fühlte mich ziemlich abgeholt von der Analyse des (fiktiven?) Faultiers Frieda und seiner Co-Autorin Anke Ballmann. Die beiden haben mich an vielen Stellen zum Nicken gebracht und ich habe viele Aspekte meines Lebens in ihren Gesprächen wiedergefunden. Genauso habe ich mit ihnen den Kopf geschüttelt, wenn es um die unsägliche Leistungs- und Notenfixierung des deutschen Schulsystems ging, das Frieda so gar nicht nachvollziehen konnte.
Viele gute Vorsätze für meinen Alltag nehme ich aus dem Buch mit und auch bezogen auf meine Kinder und deren Lebens-Zeit knabbere ich gerade an einigen sicher nicht unbedingt guten Gewohnheiten.

Hier noch eine der Stellen im Buch, die mich besonders getriggert hat, weil es mich oft zum Verzweifeln bringt, dass sich so große Teile des Bildungssystems nur darauf stützen, dass wir „das schon immer so gemacht haben“…

Leseempfehlung:
Eltern und Lehrkräften und überhaupt alle, die mit Kindern zu tun haben, kann ich die Lektüre des Faultier-Prinzips nur wärmstens empfehlen. Den entspannteren Umgang mit Kindern – sowohl den eigenen als auch den anvertrauten – versuche ich seit Jahren zu leben und möchte die geschilderten Zugänge zu mehr Gelassenheit und Raum für Entwicklung absolut unterstützen. Im Gegensatz erlebe ich aber auch unter Eltern die Neigung zum Vergleich der Fortschritte ihrer Sprösslinge von Beginn an und einen ziemlichen Ehrgeiz, was die lieben Kleinen so alles erreichen sollen. Gern würde ich dieses Buch deshalb als Pflichtlektüre den Hebammen zum Verteilen mitgeben. 🙂
„Das Faultier-Prinzip“ ist ein echtes Juwel im Eltern-Buchregal!

Vielen Dank an den Goldegg-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Rezension: „Holgers Haus“

Titel: „Holgers Haus“
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Verlag: Knesebeck (hier klicken)
Autorin: Jule Wellerdiek
Illustrationen: Jule Wellerdiek
ISBN: 978-3-95728-618-5

Zum Inhalt:
Holger (ein Fuchs) und Stein (ein Stein) wohnen gemeinsam in einem kleinen Häuschen. Die beiden Freunde machen alles gemeinsam: tanzen, spielen, essen, Glühbirnen wechseln …
Eines Tages passiert es aber, dass Stein beim Versuch, die Küche zu streichen, ein riesiges Chaos verursacht und Holger deshalb nicht in Ruhe seine sieben Lieblingsbücher lesen kann. Im Streit fasst er den Entschluss, das Haus auf den Fahrradanhänger zu laden und wegzufahren, um allein und in Ruhe leben zu können. Gedacht – getan.
Holger kann nun also endlich ohne Störungen alles tun, was er tun möchte. Bald merkt er aber, dass ihn das nicht glücklicher macht. Sicher könnt ihr euch denken, wie es dann weitergeht.

Meine Meinung:
Mit „Holgers Haus“ halte ich ein sehr charmantes Bilderbuch in der Hand, das das Thema Freundschaft sehr sensibel aufgreift. Wer hatte nicht schon das Gefühl, dass man ohne Freund oder Freundin, ohne Partner*in oder gar ohne die Kinder mehr Ruhe hätte und glücklicher wäre. Fuchs Holger probiert stellvertretend für uns alle aus, wie es sich denn allein lebt – und kommt nicht weit. Als die erste Aufregung verpufft, merkt er schnell, dass diese Person, die ihn gerade noch mit ihren Eigenheiten in den Wahnsinn treiben konnte, ihm doch viel bedeutet.
Ich mag Holger für diese Erkenntnis und ich mag auch Stein, der trotz seiner Steinigkeit sehr freundlich daher kommt. Jule Wellerdiekt hat die Figuren und die Geschichte mit einem ganz eigenen Malstil zum Leben erweckt und schenkt uns viele Kleinigkeiten, die es zu entdecken gilt. Sehr gut gefällt es mir auch, wie die Buchdeckelinnenseiten als Bildergalerie der Freunde gestaltet sind – so bekommt man einen ganz eigenen Eindruck vom Leben der zwei.

Leseempfehlung:
Zum Vorlesen empfiehlt der Verlag das Buch ab 3 Jahren – da gehe ich gerne mit und halte die Kindergartenzeit und auch noch die ersten Grundschuljahre für eine passende Altersgruppe.
Auch für die Schule kann ich mir „Holgers Haus“ gut vorstellen. Das Buch bietet einen tollen Gesprächsanlass darüber, was man an seinen Freund*innen schätzt, was einen vielleicht auch stört und warum Freundschaft dennoch wichtig ist.

Vielen Dank an den Knesebeck-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Rezension: „Dein Lesestart: Weltraum“

Titel: „Dein Lesestart (2. Klasse) : Weltraum – lesen, verstehen, wissen“ Verlag: Duden (hier klicken) Autorin: Cee Neudert Illustrationen: Jochen Windecker ISBN: 978-3-411-78002-0 Zum Inhalt: In vier Kapiteln bekommen wissensdurstige Leseanfänger*innen Informationen rund ums das Weltall und Sonnensystem. Jede Doppelseite hat ein oder zwei Überschriften/Unterthemen und etwa 16 Zeilen Text. Im Text sind einzelne Begriffe markiert (s. Foto) und werden am unteren Rand weiterführend erklärt. Mindestens zwei Bilder ergänzen den Text außerdem. Jedes Kapitel endet mit einer Rätsel-Doppelseite Bei antolin.de ist ein Quiz zu diesem Buch zu finden. Außer dem Weltraum gibt es auch andere Sachthemen in der Reihe „Dein Lesestart“.
Eine Beispielseite aus „Dein Lesestart: Weltraum“
Meine Meinung: Zum ersten Mal habe ich ein Sachbuch in der Hand, das sich wirklich die Mühe macht, für Leseanfänger*innen ernst zu nehmenden Inhalt mit altersgerechter Sprache und Textformatierung zu präsentieren.* In der Regel sind die Texte von Sachbüchern doch sehr komplex oder wurden in kleiner Schriftgröße in „Erwachsenenschrift“ gedruckt und sind somit eher zum Vorlesen geeignet. Dieses Buch aus der Reihe habe ich mir ausgesucht, da das Möppelchen (inzwischen ja Schulkind) sehr fasziniert vom Weltraum ist und in nicht allzu weiter Ferne selbst dieses Buch lesen kann. Was mich für ihn dann sehr freut: er lernt, dass manche Begriffe schwieriger sind oder einer weiterführenden Erklärung bedürfen. Er lernt, dass man Begriffe in einem Text markieren kann und somit lernt er implizit eine erste Lesestrategie kennen. Die Rätselseiten sind sprachlich sehr anspruchsvoll und für die Zielgruppe m. E. noch nicht allein zu bewältigen. Man muss teils Lücken in mehrteiligen Worten ergänzen oder „Buchstabensalat“ ordnen. Leseempfehlung: Für neugierige Erstleser*innen mit viel Motivation und/oder Kenntnis der meisten Laut-Buchstaben-Zuordnungen ist dieses Buch als Herausforderung geeignet – also ab Ende Klasse 1 vielleicht und ab Klasse 2 sicher. Für Klassenbibliotheken scheint mir dieses Buch als Stellvertreter für die ganze Reihe sehr geeignet. Sachbücher haben ja einen hohen Aufforderungscharakter und sind beliebt bei den Kindern. Vor allem im inklusiven Kontext dürfte die Lesestart-Reihe auch in den höheren Grundschulklassen einen Platz finden. Vielen Dank an den Duden-Verlag für das Rezensionsexemplar! Beste Grüße, Katha

Rezension: „Digital Cleaning“

Titel: „Digital Cleaning. Informationsflut bewältigen, digital aufräumen und Ordnung halten mit System“
Verlag: mitp (hier klicken)
Autor: Herbert Hertramph
ISBN: 978-3-95845-534-4

 

Zum Inhalt:
Drei große Baustellen spricht Herbert Hertramph in diesem Ratgeber an:
* JETZT aufräumen und strukturieren
* IN ZUKUNFT Ordnung halten und Zeit sparen
* JEDERZEIT Daten sichern und verschlüsseln
In allen drei Bereichen stellt er Grundsätze und Grundlagen vor, worauf zu achten ist. Ergänzt werden diese allgemeineren Tipps durch ganz konkrete Tools und Anwendungsbeispiele aus dem Alltag (Fotobibliothek synchronisieren, Datenbalage für die Steuer etc.). Viele Screenshots verdeutlichen die Anleitungen, so dass man ohne großartige technische Vorkenntnisse einfach nachmachen kann, was man hilfreich findet. Grundsätzlich werden hierbei sowohl Anwendungen und Wege für Windowsnutzer*innen vorgestellt als auch für Menschen, die am Mac arbeiten.

Zwei Beispiele kommen hier:

Filemanager, Dateien benennen
Fotos ordnerweise umbenennen

Meine Meinung:
„Praxisnah und leicht nachvollziehbar“ steht im Klappentext. Das kann ich genau so unterschreiben. Die Praxisnähe fängt für mich bei der klaren Benennung der Kapitel an, denn so kann ich z.B. für mich nicht relevante Kapitel zu Mac-Produkten einfach überblättern. Auch kann ich einen Bereich, in dem ich mich mit meinem System wohl fühle, getrost nur überfliegen oder auslassen. Leicht nachvollziehbar finde ich die Erklärungen ebenfalls und durch die Screenshots der konkreten Beispiele dürfte dies für die meisten Leser*innen zutreffen.
Wie man auf dem Titelbild sieht, ist dies mal wieder ein Buch, das viele Klebezettelchen bekommen hat und somit eines, das noch öfter in die Hand genommen wird, um nach und nach verschiedene Tools auszutesten. Obwohl ich mich als digital durchaus sortiert bezeichnen würde, nehme ich eine Menge Anregungen mit, Neues zu probieren oder meinen Workflow an manchen Stellen zu optimieren.

Leseempfehlung:
Für alle (!), die einen Computer für Arbeit und Privates nutzen, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen! Es gibt Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene, für Windows- und Applenutzer, für Chaoten und „Vorsortierte“. Herbert Hertramph (das verfolge ich regelmäßig auf Twitter) probiert gern mit Tools herum und kann sehr versiert beurteilen, was tauglich ist und was nicht. Durch die gute Struktur im Buch kann jede*r schnell entscheiden, welche Kapitel gelesen, welche überblättert und welche intensiver bearbeitet werden sollten. 👍🏻

Vielen Dank an den mitp-Verlag für das Rezensionsexemplar und den wahnsinnig netten Kontakt! Danke auch an Herbert für deine vielen kleinen Anregungen, die du regelmäßig auf Twitter mit uns teilst!

Herzliche Grüße,
Katha

Rezension: „Der singende Gorilla“ mit Verlosung

IMG_1970Titel: „Der singende Gorilla. Reime und Lyrik für Kinder“
Verlag: Duden (hier klicken)
Autorin: Suli Puschban
Illustrationen: Karsten Teich
ISBN: 978-3-411-77074-8

Zum Inhalt:
Suli Puschban hat hier neben eigenen Gedichten und Gedanken auch mehr oder minder bekannte Texte anderer Autor*innen versammelt. Sie beginnt das Buch im Vorwort mit einem Aufruf dazu, sich Sprache kreativ zu nähern und einfach mal etwas Kreatives zu wagen und berichtet von ihrer eigenen Inspiration durch ihren Deutschlehrer (freut sich doch mein Lehrerinnenherz). Zu manchen Texten gibt es Anmerkungen oder Erklärungen, teils auch weitere autobiografische Hintergründe.
Die Texte reichen von zwei Zeilen bis zu zwei Seiten, so dass sich für jede Laune und Lesekompetenz etwas findet. Die Illustrationen von Karsten Teich sind schlicht, aber lebendig und bieten viel Spielraum für Identifikationsprozesse.

Meine Meinung:
Einige Werke, die ich sehr mag, haben ihren Weg in diesen Band gefunden so wie zum Beispiel Mascha Kalekos „Mein schönstes Gedicht“. Andere Texte kenne ich aus Liedern, die meine Kinder hören. Wieder andere Texte waren mir ganz fremd, so dass es mir schwer fällt, dieses Buch als klassische Gedichtsammlung zu betrachten. Es bietet viel an und lässt viel Freiheit für individuelle Vorlieben. Beim ersten Durchblättern habe ich mich etwas schwer getan mit diesem Werk – aber inzwischen mag ich es sehr gern und habe schon mehrfach darin herumgeblättert; auch, weil ich die Bilder wirklich mag und sie teils wirklich Mut machen.
Ich würde mir allerdings wünschen, dass der titelgebende „singende Gorilla“ eine noch größere Rolle im Buch spielt, als er das durch sein Auftauchen in einigen der Illustrationen tut. So  ist mir nicht ganz klar, woher dieser Sympathieträger vom Titelbild seine Rolle hat.

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Leseempfehlung:
Für Eltern: wer Lust am Spiel mit Sprache hat und seinen Kindern diese weitergeben möchte, hat mit diesem Buch einen guten Begleiter an der Hand. Wer selbst gern blättert, ebenso!
Für Lehrkräfte: wenn ihr abseits von klassichen Gedichtbänden mal etwas Neues für den Unterricht braucht, kann der singende Gorilla für euch gut geeignet sein. Sowohl für den Deutschunterricht, um verschiedene Gedichtformen kennenzulernen, als auch für Klassenstunden oder Religion bzw. Ethik, wenn es um Gemeinschaft oder Gefühle geht. Deswegen gibt es heute mal wieder eine…

Verlosung
Wenn du dieses Buch gern gewinnen möchtest, dann schreibe einen Kommentar mit einem Gorilla-Gedicht – egal ob gereimt oder nicht, ob Elfchen, Rondell oder sonstwas! Am Sonntag, dem 31.10.2021 um 20 Uhr lose ich dann aus, wer das Buch zugesendet bekommt.

Vielen Dank an den Duden-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

Rezension: „Moodle für Dozenten, Lehrer und Ausbilder“

Titel: „Moodle für Dozenten, Lehrer und Ausbilder. Homeschooling und Online-Kurse erfolgreich umsetzen“ Verlag: mitp (hier klicken) Autor: Winfried Seimert ISBN: 978-3-7475-0269-4 Zum Inhalt: Moodle kennenlernen in kleinen Schritten – so könnte man dieses Buch kurz zusammenfassen. Wer Moodle, Mebis oder wie bei uns in NRW LogineoNRW LMS nutzt, bekommt hier eine direkt geführte Startanleitung. Der grundsätzliche Aufbau eines Moodle-Systems wird erklärt, danach werden alle Einstellungen rund um die Teilnehmer*innen besprochen und zuletzt die möglichen Aktivitäten vorgestellt. Alles da passiert in sehr detaillierten Anleitungen mit vielen Bildern, so dass man kaum etwas falsch machen kann. Meine Meinung: Auch wenn ich schon eine Weile mit Moodle bzw. dem LMS von Logineo arbeite, konnte ich viel aus dem Buch mitnehmen. Vor allem die Aktivitäten, die ich bislang noch kaum genutzt habe, sind so neu in meinen Fokus gerückt. Spannend ist es auch, die möglichen Einstellungen einmal durchzuspielen, die man bislang übersehen hat oder sich einfach nicht zu verändern traute.
Ihr seht an meinen vielen eingeklebten Zettelchen, dass ich mit dem Buch intensiv gearbeitet habe und meine Nachschlageseiten auch markiert bleiben. So sehr ich Vieles in GoodNotes digital abgelegt habe, so hilfreich sind für mich manchmal auch Hilfen aus Papier, die ich aufblättern und neben den Computer legen kann.+ Leseempfehlung: Alle, die sich neu in Moodle oder ein darauf basierendes LMS einarbeiten müssen/wollen, können in diesem Buch gute Hilfen und viele Erklärungen finden. Manche Menschen nutzen lieber Erklärvideos online (wie ich auch schon häufig, da es zu moodle eine große Fülle gibt), manchmal aber ist auch die schrittweise Erklärung auf Papier hilfreich. Ein Plus des Buches gegenüber Tutorials war für mich, dass meist alle Optionen und Einstellungen vorgestellt werden und nicht nur die besten oder wichtigsten. Das vertieft das Verständnis doch sehr. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar! Beste Grüße, Katha

Rezension: „Huch, die Angst ist da“

Titel: „Huch, die Angst ist da!“
Verlag: hogrefe (hier klicken)
Autor*innen: Ulrike Légé & Fabian Grolimund
Illustrationen: René Amthor
ISBN: 978-3-456-86119-7

Zum Inhalt:
Menschen haben manchmal Angst. Kinder haben manchmal Angst. Nur können Kinder mit Angst oft nicht gut umgehen, erkennen sie nicht unbedingt als solche und bedürfen der Unterstützung von Eltern und anderen Erwachsenen, wenn sie ängstlich sind. Ulrike Légé und Fabian Grolimund haben sich intensiv mit Kinderängsten auseinander gesetzt: mit ihren Erscheinungsformen, ihren Ursachen und möglichen Hilfen und Hindernissen beim Umgang mit Angst. 
Das Buch unterteilt sich in einen Kinder- und einen Erwachsenenteil. Ersterer nähert sich dem Thema Angst im Sinne eines dialogischen Bilderbuchs mit vielen Illustrationen und Sprechblasen. Zweiterer beleuchtet die psychologischen Hintergründe und gibt Eltern konkrete Handlungstipps.

Durch das Buch begleitet die Familie Schlottermann mit ihren eigenen Stärken und Ängsten.

Meine Meinung:
Auch meine Kinder habe ich schon in Angstsituationen erlebt und als Mutter dann meist eher intuitiv gehandelt. Die Informationen und Tipps aus dem Elternteil bestätigen mich in manchen meiner Handlungen, erinnern mich aber auch an Alternativen. Auch im Hinblick auf meine Tätigkeit als Lehrerin und selbst für die Arbeit mit meinen erwachsenen LAA habe ich noch einmal tolle Anregungen mitgenommen, die vor allem etwas mit der Betrachtung und Wahrnehmung von individuellen Situationen zu tun haben. Persönlich nehme ich mir vor, noch genauer hinzusehen, nachzufragen und zuzuhören.

Was den Kinderteil angeht: manche Übung, manche frage kommt mir aus Programmen für die Schule durchaus bekannt vor – was ja aber kein Problem ist, da es von welcher Seite auch immer wichtig ist, sich mit seinen Emotionen und in der Folge auch mit den Emotionen anderer Menschen auseinanderzusetzen. Légé und Grolimund bieten hierzu sehr gute Impulse, die von René Amthor schlicht, aber auf den Punkt illustriert wurden. Als erster Schritt zum Betrachten eigener Gefühle gibt es immer „role models“ in Form von Jungen, Mädchen, Mann und Frau, die von ihren Ängsten erzählen. Es gibt also an keiner Stelle eine Situation, in der sich ein Kind bloßgestellt fühlen könnte.

Leseempfehlung:
Für alle Eltern, aber auch für Lehrer*innen, die immer wieder mit ängstlichen Kindern arbeiten, finden sich Tipps und vor allem einfach gute Hintergrundinformationen in diesem Buch. Ob man sich unbedingt die Zeit nimmt, den Kinderteil mit seinem Kind durchzu“arbeiten“, bleibt ja jedem selbst überlassen.

Einzelne Kapitel/Seiten lassen sich auch spannend als Gesprächsgrundlage in der Schule nutzen. Wenn es z.B. darum geht, dass Nervosität/Angst vor Vorträgen ganz normal ist oder man versucht, die Angst im eigenen Körper zu versorgen. 

Vielen Dank an den hogrefe-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Katha

Rezension: „Die Knöpfchen und die Tröpfchen“

Titel: „Die Knöpfchen und die Tröpfchen“
Verlag: Knesebeck (hier klicken)
Autorin: Helen Baugh
Illustrationen: Marion Deuchars
ISBN: 978-3-95728-439-6

Zum Inhalt:
Die Knöpfchen und die Tröpfchen leben auf verschiedenen Seiten des selben Berges. Schon immer werden sie von ihren Eltern vor den jeweils anderen gewarnt und dürfen deshalb niemals über den Berg gehen. Es herrscht Angst in beiden Gruppen. Die Knöpfchenkinder spielen, wie sie Tröpfe besiegen und die Tröpfchenkinder spielen, wie sie Knöpfe besiegen.
Eines Tages aber treffen sich zufällig auf der Bergkuppe ein kleinesTröpfchen und ein kleines Knöpfchen. Erstaunt stellen die beiden fest, dass ihr Gegenüber sie weder frisst noch entführt …
Die Geschichte ist durchgehend gereimt statt „nur“ erzählt. Noch besonderer allerdings ist, dass wir es hier mit einem Wendebilderbuch zu tun haben: man kann von beiden Seiten her beginnen und so die Geschichte aus der Sicht beider „Völker“ erleben. Das große Finale in der Buchmitte teilen sich dann die beiden Handlungsstränge.

Meine Meinung:
Zuerst Möppels Meinung: „Das zweitbeste Buch aller Zeiten!“ Diese Freude hat mich beim Viertklässler bei einem Buch „ab 4“ zwar etwas gewundert, aber er mochte die Reime sehr und die Zweiseitigkeit des Buches mit den zwei Covern fand er klasse.
Ich schließe mich den Kindern an: das Buch ist unheimlich liebevoll gestaltet und trotz (oder wegen?) seiner sehr schlichten Illustrationen richtig lebendig. Die Geschichte hat klassische Elemente, die auch in anderen Kinderbüchern schon aufgegriffen wurden, so wie Angst vor dem Unbekannten, positive Erfahrungen beim Kennenlernen usw. Dennoch wirkt es an keiner Stelle wie ein Abklatsch oder langweilig. Es ist eine Freude, den Knöpfchen und Tröpfchen beim Hüpfen und Spielen und Kennenlernen zuzusehen.

Leseempfehlung:
Von Verlagsseite für Kinder ab 4 empfohlen, mag ich dieses Buch allen Menschen mit Kindern bis zur Grundschulzeit ans Herz legen. Für die Kleineren ist die Optik tonangebend und sie dürften sich an den klaren Illustrationen erfreuen. Die Größeren haben sicher Spaß an den Reimen und gehen mit dem Buch anders um.
Für die Grundschule, die ich ja bei jedem Kinderbuch irgendwie mitdenke, sehe ich hier einen tollen Gesprächsanlass zum Thema Vorurteile bzw. dem gesamten Themenkomplex „ich und du“, oder wie es im NRW-Lehrplan für Sachunterricht heißt „Mensch und Gemeinschaft“. Kreative Köpfe finden bestimmt auch schöne Collageideen zum Buch, da die Knöpfchen und die Tröpfchen ähnlich wie in Eric Carles Bilderbüchern eine ausgerissene Optik haben.

Vielen Dank an den Verlag Knesebeck für das druckfrische Rezensionsexemplar!

Beste Grüße,
Katha

„Rezension“ & Verlosung: Pestas Holzbausteine

Titel: „Pestas“
Hersteller: Fa. Staengl Holz&Spiel GnbH (hier klicken)

Zum Produkt:
Als mir vor Kurzem angeboten wurde, die Holzbausteine von Pestas zu testen, habe ich erst ein bisschen gezögert und überlegt, ob ein „Spielzeug“ auf meinen Blog passen könnte. Nun, versuchen wir es einfach mal…

Pestas liefert hier Holzbausteine bzw. Dominosteine, die man guten Gewissens auch als Kreativsteine bezeichnen kann. Sie haben alle die gleiche Breite und Tiefe und sind in zwei Höhen im Set enthalten. Somit kann man neben klassischen Dominobauten auch gut Höhenunterschiede überwinden oder besondere Gelenkstellen bauen. Für die weniger kreativen Köpfe unter uns bzw. für die Ausprobierer und „Frickler“ gibt es in jedem Set ein paar Bilder mit Anregungen. Die Trickkiste bietet mehr: Hier sind konkrete Anleitungen für Kreuzungen, Höhenunterschiede oder besondere Tricks in Form von Kärtchen enthalten, die man für seine Planungen nutzen und/oder anpassen kann:

Pestas bewirbt seine Steine damit, dass sie absolut natürlich sind, ökologisch und fair produziert, unkaputtbar  und ungiftig. Traurig genug eigentlich, dass man so etwas bei Spielzeug nicht grundsätzlich voraussetzen kann…
Die Verarbeitung ist wirklich sehr hochwertig und die Farben sind angenehm unauffällig, könnte man sagen. Nichts glitzert, blinkt oder glänzt – es geht wirklich um das Material selbst. Etwas gewöhnungsbedürftig ist am Anfang der (nicht künstliche, aber auffällige) Geruch der Farben, der aber nach einer Weile verfliegt.

Zusätzlich zum handfesten Material gibt es vom Hersteller einen YouTube-Channel mit Videos fertiger Bahnen und weiteren Anregungen rund um die Holzsteinchen.

Hier kommen Eindrücke von unseren ersten (sehr einfachen…) Tests:

Meine Meinung & Erfahrung:
Ich kann momentan nur auf meine beiden Testkandidaten zurückgreifen, da sich mir mit den wenigen Stunden Fachunterricht bislang keine Gelegenheit zu einem Test in der Schule bot. Die beiden waren jedoch ziemlich begeistert von den Pestas und haben zuallererst beide Kartons ausgekippt. Dann ging das Bauen los: einfache Wege wurden zuerst aufgestellt und zum Umfallen gebracht – schon waren die ersten Erfolgserlebnisse da! Dann ging es ans Herumprobieren: wie weit oder nah müssen die Steine aneinander stehen? Wie schaffen wir Kurven oder Kreuzungen? Wie voll bekommen wir den Wohnzimmertisch gebaut?
Meine dezenten Hinweise auf die Tricks aus der Trickkiste wurden zwar geflissentlich ignoriert, aber die Jungs waren mit ihren Ergebnissen dennoch zufrieden. Eine ganze Weile haben Sie gebaut und abgerissen, was den besonderen Reiz von Dominos ausmacht: kaputt machen dürfen, ja sogar sollen!

Nun zurück zum Bezug zum Blog: Sind die Pestas etwas für die Grundschule?
Ja. Definitiv! Sowohl in der OGS (Hort, Betreuung etc.) als auch im Klassenraum kann ich mir eine Kiste dieser Steine hervorragend vorstellen. In meinen Klassen waren bislang „unpädagogische“ Materialien immer sehr beliebt. Wir hatten Steckperlen, Holzwürfel und Spiele im Nebenraum und alle wurden rege genutzt. Durch ihre Menge schätze ich die Pestas hier ebenfalls sehr erfolgreich ein, da die Kinder ohne Vorgaben damit bauen und experimentieren können. Kreativität, Konzentration, Fein- und Grobmotorik sowie ggf. Zusammenarbeit werden hier unbewusst gefördert.

Ich danke dem Hersteller für das tolle Testpaket!

Und bevor jetzt jemand „Vorteilsnahme!“ ruft: Ich werde die Steine entweder an Möppels Klasse oder Möppelchens Kindergartengruppe abgeben, sobald sie hier noch ein bisschen bespielt wurden. Also: „Relax!“

Katha